Dauertief

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Lily

Re: Dauertief

Beitrag von Lily »

Hallo Zusammen,

auch ich möchte nochmal der lieben Mat
auf die Schulter klopfen.

Was sie meinte ist sicher nicht ganz verkehrt.
Im Idealfall, wenn man gleich das passende Medikament
hat und sonst keine weitere Problematik mitmischt
kann die Akutphase 3 Monate dauern...dabei können
die Nachwehen immer noch eine Weile wirken.

Und ehrlich gesagt, seit ich die Depression erstmals
hatte und vergangenen August nach 5 Jahren zum zweiten Mal (beides war keine klassische PPD) bin ich insofern immer auf der Hut.

Ich hatte 1 Jahr und 8 Monate keine Medis genommen
und plötzlich kam es zurück.
Sofort habe ich das Sertralin wieder angesetzt
und nach 7 Wochen wurde der Spuk besser.
Vorteil dabei, wie ich meine, das passende Medi...
Und wahrscheinlich auch weniger hormonelles Chaos...

Auch ich habe immer wieder Celestes Beiträge
gelesen und dachte da ist noch nicht die richtige
Kombination oder das individuell passende Medi
gefunden.

Ich habe immer das Gefühl über
Escitalopram wird mehr positives berichtet als
über Citalopram...

Marika hast Du Infos zum
Unterschied der zwei doch recht ähnlichen ADs?

Celeste ich wünsche Dir ganz bald Besserung...

Liebe Grüße,
Lily
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Marika
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Re: Dauertief

Beitrag von Marika »

Hallo Lily,

Escitalopram ist die Weiterenwicklung von Citalopram. Es soll lt. Studien einen schnelleren Wirkungseintritt bei geringeren Nebenwirkungen haben. Das ist es eigentlich schon in kurzen Worten zusammen gefasst. :wink:

Ich habe übrigens die gleiche Erfahrung gemacht wie du, Lily. Als ich einmal für 9 Monate komplett abgesetzt hatte und einen Rückfall erlitt, hat mir mein AD sofort geholfen. Ich wurde nach 2 Wochen mit nur 10 mg Escitalopram stabil und nach 2 Monaten war es so, als wäre nie was gewesen. Der Unterschied ist natürlich: ich war bei der Wiedereinnahme weder gerade schwanger gewesen, noch im Wochenbett, noch wurde gestillt. Es fiel also die Hormonelle Komponente komplett weg und daher konnte das AD wohl ganz anders und viel schneller greifen.

Depressionen rund um Schwangerschaft und Geburt nehmen einfach eine Sonderstellung ein, weil hier gravierende Hormonschwankungen bzw. Hormonsturz vorhanden sind. Gerade im ersten Jahr nach der Geburt muss sich das ja alles wieder einpendeln und das dauert. Ich denke dass das wohl der größte Faktor ist, warum es auch mit AD und Therapie so schwanken kann. Und ich glaube, dass man eine PPD und PPP einfach nicht eins zu eins mit anderen Depressionen, Angsterkrankungen usw. vergleichen kann. Eben wegen der Hormone.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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