Haltet ihr euch komplett von Medien, Filmen etc. fern, die euch Triggern?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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lipsy89
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Haltet ihr euch komplett von Medien, Filmen etc. fern, die euch Triggern?

Beitrag von lipsy89 »

Hallo Zusammen,

ich leide ja stark an aggressiven ZG. Also fast immer den kleinsten Kindern gegenüber. :cry:

Habe gerade wieder mit Sertralin angefangen, daher geht es bei mir natürlich gerade ziemlich im Kopf rum.

Mich haben Nachrichten immer extrem getriggert die letzten Jahre, gerade wenn es um Kindstötungen ging. Eine Zeit lang, bin ich damit klar gekommen, aber im Moment denke ich immer.....Oh Gott, was wenn es mir am Ende gefällt und ich es deshalb immer lese. Was wenn ich eine Faszination dafür habe....Ich habe z. B. auch als es mir gut ging super gerne diese Krimi Serien geguckt, also Medical Detectives etc. Fand das immer interessant, wie sie die Fälle aufklären. Jetzt denke ich gerade... Oh Gott, wieso habe ich das auch noch gerne geguckt, was stimmt mit mir nicht. Ich habe so eine Angst. Am Ende gefällt es mir noch. Gerade der eine Fall, wo die Mutter ihre Kinder umgebracht hat, hat mich so getriggert und ich habe regelrecht gesucht im Netz, warum sie das getan hat und ob es Ähnlichkeiten gibt und jetzt natürlich immer mega Angst, dass ich das auch mache. Als ob ich zur Nachahmungstäterin werden könnte.

Wie ist das bei euch mit den ZG, werden die verstärkt durch sowas oder schaut/lest ihr sowas überhaupt noch?
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Marika
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Re: Haltet ihr euch komplett von Medien, Filmen etc. fern, die euch Triggern?

Beitrag von Marika »

Hallo,

ja am Anfang war das ein extremer Trigger - schrecklich! Mein Psychiater hat mir geraten mich etwas fern zu halten, das aber wirklich auch nur am Anfang, bis es mir etwas besser ging.

Ganz ausweichen kann man eh nicht, früher oder später hört und sieht man immer mal wieder schlimme Sachen die triggern können. Aber an diesen Dingen kann man dann üben. Ein Satz meines Psychiaters hat mir geholfen, mit solchen Meldungen im Laufe der Zeit immer besser klar zu kommen: "Das was da passiert ist, hat gar nichts mit meinem Leben zu tun, das bin nicht ich und nicht meine Familie!"

Ein Stück weit kann und muss man auch lernen, mit diesen Meldungen um zu gehen. Es geht dabei eigentlich "nur" darum zu erkennen, dass solche Dinge rein gar nichts mit dem eigenen Leben bzw. Situation zu haben und lernt, sich aktiv abzugrenzen. Das ist ein Weg, das geht nicht von heute auf morgen, aber man kann es wirklich lernen. Und das am besten in einer Therapie!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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