Gefühle gegenüber den Kindern

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Zweifachmama82
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Gefühle gegenüber den Kindern

Beitrag von Zweifachmama82 »

Hallo ihr Lieben.

Ich muss jetzt nochmal separat einen Post machen, ich glaub bei dem Medikamenten post ist es bissel untergegangen.

Ich leise so sehr unter dieser Gefühlslosigkeit gegenüber den Kindern und habe so Angst es bleibt so.
Der Große ist mit 5 Jahren gerade im einer schwierigen Phase und ich bin so oft genervt von ihm. Abends wenn wir beide kinder ins Bett bringen,, bin ich am entspanntesten, das tut mir so weh. Es sind zwei absolute Wunschkinder, und jetzt habe ich das Gefühl, ich bin als Mama absolut fehl am Platze. Lacht unser kleiner meinen Mann an, denke ich, er kann alles viel besser bei mir lacht er weniger, obwohl das sicher nicht stimmt.
Wie seid ihr damit umgegangen? Mein Mann meint, ich gehe normal mit den Kindern um, für mich erscheint es so aufgesetzt und kostet viel Kraft. Ich würde mich freuen, ihr könnt mir kurz berichten, wie es bei euch so war und wie ihr für euch damit umgegangen seid.
Lieben Dank euch.
Zweifachmama82
Beiträge: 16
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Re: Gefühle gegenüber den Kindern

Beitrag von Zweifachmama82 »

Schieb den post nochmal hoch
Jen
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Re: Gefühle gegenüber den Kindern

Beitrag von Jen »

Hallo,

ich möchte dir gerne antworten.
Mir ging es auch so.
Ich war wie ferngesteuert und alle haben gesagt, ich mach das so toll, so erfahren. Man sieht mir die Sorgen und Ängste überhaupt nicht an.
Es war für mich alles so anstrengend. Ihn wickeln, rausgehen.. oh Gott. Ich hatte keine Kraft zu irgendwas.
Die Gefühle sind da, nur überschattet von der Angst/Depression. Was auch immer. Dem negativen eben.

Jetzt nach 11 Monaten geht es deutlich besser.
Ich fühle die liebe, die Anstrengung ist deutlich weniger geworden. Es ist anders anstrengend mit dem Wirbelwind. Ständig auf den Beinen.

Du bist nicht alleine! Gib dir Zeit! Mach dich nicht runter.

Jenni
12/20 1. Geburt PTBS / Ängste
Aktuell bei 10 mg Escitalopram
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Marika
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Re: Gefühle gegenüber den Kindern

Beitrag von Marika »

Hallo!

Ich kenne das schon auch aus der akuten PPD Phase. Ich konnte diese Liebe von der alle sprachen, einfach nicht fühlen. Alles war schwer, zu allem musste ich mich zwingen und kam mir wie ein Roboter vor, der versuchte zu funktionieren ohne dabei etwas zu fühlen. Auch bei mir sah das Umfeld das aber ganz anders, ähnlich wie bei Jen. Es ist in der PPD Zeit auch oft so, dass wir uns selber anders wahrnehmen als es der Realität entspricht.

Im übrigen finde ich es ganz normal, dass deine schönste Zeit vom Tag am Abend wenn die Kinder im Bett sind, ist. Das geht den meisten Mamas/Eltern auch ohne PPD genau so.

Mutter zu sein ist extrem anstrengend und da gibt es Phasen die nur wenig Raum für positive Gefühle lassen... und ich spreche jetzt von Gesunden. In der Krise ist das ganze doppelt und dreifach so schwer.

Versuch dich nicht so unter Druck zu setzen...
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Zweifachmama82
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Re: Gefühle gegenüber den Kindern

Beitrag von Zweifachmama82 »

Danke für eure Antworten.

Es tit immer gut zu lesen und zu hören, es geht anderen Mamas auch so und vor allem, dass es wieder besser wird.

Liebe Marika, ich denke auch selber, ich mache mir zuviel Druck, weiß aber nicht, wie den Druck weg bekomme.
Ich habe ganz oft im Hinterkopf, wie es bei unserem ersten Sohn war, da war alles in Ordnung, und jetzt ist es so traurig für mich. Es macht mich wahnsinnig traurig, diese Gefühle, diese Liebe nicht spüren zu können und teilweise so wenig Geduld für den großen zu haben.
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