Verknüpfung im Gehirn

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Irene
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Verknüpfung im Gehirn

Beitrag von Irene »

Liebes Forum,

heute wende ich mich mal wieder an euch in der Hoffnung ihr habt Ideen für mich. Ich nehme seit vier Jahren Sertralin und bin die meiste Zeit damit stabil. Das einzige Symptom was seit Ausbruch der Krankheit noch da ist, ist der Schlaf. Seit mein Sohn auf der Welt ist (14 Monate) ist dieses Thema wieder sehr präsent. Es gibt Nächte da wird er sehr oft wach oder ist mitten in der Nacht 1-2 h wach vor allem wenn er krank ist. Nun ist es dann oft so das wenn er dann endlich schläft, ich nicht mehr einschlafen kann. Und obwohl ich denke, dass es im Rahmen des Mutter Seins vorkommen kann, gehen in dem Moment in dem ich nicht mehr einschlafen, sofort die Symptome von damals los. Übelkeit, Gedanken an den Tod, schwitzen, Herzrasen. Als würde mein Gehirn sagen oh kein Schlaf nehme ich doch die alt bekannte Autobahnabfahrt Panik. Ich hoffe ihr versetzt was ich meine. Die derzeitige schlafstorung hin und wieder hat nix mit der depression von damals zu tun und dennoch löst es für 1-2 Tage die gleichen schlimmen f Gefühle aus. Muss ich das so akzeptieren? Gibt es Strategien wie man diesen Mechanismus verändert? Habe schon viel über expositionstherapie gelesen aber ich habe Angst davor . Gehabt ihr Erfahrungen oder Ideen dies bzgl? Kennt ihr das auch? Ich bitte euch um Hilfe, bin echt verzweifelt deswegen. Viele liebe Grüsse Reni
agitierte Depression, Anpassungsstorung, PPD
alibo79
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Re: Verknüpfung im Gehirn

Beitrag von alibo79 »

Guten Morgen Irene, was du beschreibst kenne ich auch, es wurde mit der Zeit bei mir besser, aber diese Panik nicht schlafen zu können ist echt fies.
Mein Therapeut hat mir gesagt, ich soll so eine Nacht nicht überbewerten, der Körper holt sich die Erholung in nächsten Nacht wieder . Das habe ich mir immer wieder gesagt und ich habe mir sobald ich wach wurde, direkt ein Thema im Kopf überlegt, das ich dann gedanklich bearbeitet habe, wie zb was koche , was für Zutaten brauche ich dafür oder was schenke ich zu weihnachten, oder denke an den Traum den ich hatte oder an musik die ich wie ein Ohrwurm im kopf nachgehe. Hört sich bisschen komisch an, aber so kann sich das Gehirn nicht an die vorher quasi einstudierten blöden Gedanken festhalten, und verlernt es mit der Zeit wieder.
Vielleicht hast du ja auch eine Bedarf Medikament, dass du nehmen kannst oder bespricht es mit deinem Arzt noch einmal ob du mit dem mirtazapin die dosis noch änderst
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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