Depression in der Frühschwangerschaft

[Dabinich]

Ich bin nun in der 8 Woche schwanger.
Ein absolutes Wunschkind, obwohl wir es schon eigentlich aufgegeben haben, da es jahrelang nich geklappt hat.
Krankheitsbedingt (Fatigue sydrom, schilddrüse, allergien,...) hab ich jahrelang zugewartet. Hab schon einen Sohn mit 16.
Ich bin kürzlich 41 geworden. Ängste und Depressionen begleiten mich schon länger, aber die depressiven Phasen vergingen meistens und
vor der SS war ich eigentlich weniger depressiv.
Die Ängste hab ich allerdings schon lange und meine therapeutin, hab mit einer begonnen, erst eine stunde gehabt, sagte ich hab ne generalisierte
angststörung.
Seit ich weiß dass ich schwanger bin, ich alles ganz düster. Erst hab ich mich etwas freuen können, aber jetzt seh ich alles schwarz.
Mein Mann hat verständnis und freut sich auf das Baby, ich frag mich nur wie lange er noch verständnis für mich hat....
Mich plagen sogar gedanken wie, was werden die nachbarn sagen, da ich erst heuer eine sehr schwere beziehungskrise mit meinem mann hatte - was
jetzt wieder stabil ist, dennoch haben es alle mitbekommen, total idiotiosch, ich weiß
Alles worauf ich mich vorher gefreut hab, zb spazierengehen mit Baby, kuscheln, usw ist jetzt weg und ich sehe nur was alles schief laufen
könnte ...dass ich es nicht schaffe, dass ich krasses schlafdefizit bekomme, ich frag mich ob ich das Kind überhaupt noch will und bin
erschrocken über mich selbst
Ich streichle mir oft über den bauch und sag dem baby, wir haben dich lieb - das ist auch so - und dennoch trau ichs mir nicht zu

Ich war schon bei der neurologin, die hat mir sertralin verschrieben. Ich trau mich das allerdings wegen der möglichen Nebenwirkungen nicht
einnehmen, da ich Sorge habe, das Baby wird dann beeinträchtigt. Eine Bekannte hat in beiden SS Sertralin genommen, 50mg und beide Kinder
haben einen Kleinwuchs. Noch dazu hab ich Histamininoleranz und vor Jahren Cipralex nicht vertragen, ich fürchte mit Sertralin könnt es ähnlich laufen.
Nachts schlafe ich schlecht, nehme aber Mirtazapin ganz niedrig dosiert, das hilft etwas, aber eben nur zum schlafen.

[Löwenmutter]

Hallo dabinich,

Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Dein Wunschkind wird sich auch bald wieder nach Wunschkind anfühlen. In der Frühschwangerschaft sind ja auch viele gesunde Mutter von starken Stimmungsschwankungen betroffen.

Ich kann sehr verstehen dass sich der Kleinwuchs beunruhigt. Hast du da mal bei Embryotox geschaut ob es da einen Zusammenhang gibt. Es kann ja auch eine andere Ursache als das Medikament haben bei deiner Freundin. Ich habe in der Schwangerschaft escitalopram genommen und ein gesundes Kind bekommen. Aber auch das ist natürlich nur ein Einzelfall.

Versuche dir Sorgen zu nehmen indem du dir ein gutes Netzwerk aufbaust. Wer kann nach der Geburt helfen? Hast du eine Psychiaterin und eine Therapeutin? Sind Freundinnen da die dich besuchen und unterstützen? Habt ihr Familie? Können da Eltern oder Geschwister kommen? Auch einen Platz in einer Mutter Kind Klinik kann man vorsorglich vorher beantragen.

Ich wünsche dir alles gute!

[Tina-Fr]

Ich kann das so nachvollziehen
Und möchte dich trotzdem,nach eingängiger Beratung durch Enbryotox vielleicht, bestärken,vielleicht einen Versuch mit Sertralin zu wagen.
Ich selbst habe auch in der 2. SS Sertralin 75 mg genommen und ebenfalls ein gesundes, eher großes und wohlgenährtes Kind bekommen (das erste Kind ohne das Medikament war z.B. deutlich zu leicht und hatte einen Herzfehler).
Ich will damit in keinem Fall schön reden, dass es ein Medikament ist und es auch bestimmt ohne Medikament und ohne Erkrankung besser ist. Ich selbst hab mir mit der Entscheidung auch sehr,sehr schwer getan,aber bin heute unendlich dankbar dafür.
Es hat mir eine tolle 2. SS und Wochenbett ermöglicht!
Alles Liebe für dich!

[Dabinich]

Das ist echt schön, habe deine Beiträge gelesen.
Sertralin hab ich Null vertragen, SSRI gehen scheinbar nicht, es war echt die Hölle.