Hört das wirklich wieder auf?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
Kunsi
Beiträge: 14
Registriert: 25:10:2022 14:46

Hört das wirklich wieder auf?

Beitrag von Kunsi »

Hallo ihr Lieben,

ein paar Wochen habe ich abgewartet und jeden Tag gebetet, dass dieser Horror endlich aufhört. Jetzt halte ich es nicht mehr aus und muss einfach kurz fragen: Wird es wirklich wieder gut? Ich weiß, dass ihr diese Frage schon 100 mal beantwortet habt, aber ich bin einfach so verzweifelt bzw. fühle nur Leere (da ist dann absolut kein Gefühl mehr). Ich habe 3 Wochen Sertralin in 100 mg genommen. Leider wurde mir super schlecht von dem Medikament und meine Psychiaterin hat vor 2 Wochen auf Duloxetin umgestellt. Ich nehme zusätzlich noch ein NL und nun geht es mir unfassbar schlecht. Mit dem Sertralin hatte ich wenigstens 1-2 Tage, die voll okay waren. Ich hatte auch mehr Kraft, aber die ist jetzt ganz weg. Ich kann kaum die Augen aufhalten. Ich bin in einer Tagesklinik seit 4 Wochen und auch hier wird es nicht besser. Das einzig „Positive“: Ich heule seit Tagen stundenlang, weil ich so viel Sehnsucht nach meinem alten Ich habe. Weinen konnte ich monatelang nicht so wirklich. Vermutlich ist das wegen der Medikamentenumstellung, aber mein Gehirn nimmt das mal wieder nicht an. Die Gedanken wollen nicht in die normale Richtung denken. Ich bin nun seit Mitte Juli in der Akutphase :(

Liebe Grüße an euch alle,

Caro
alibo79
power user
Beiträge: 1015
Registriert: 16:06:2021 11:15

Re: Hört das wirklich wieder auf?

Beitrag von alibo79 »

Hey du liebe,
Ich weiß, es ist so unfassbar schwer und gemein und fast nicht auszuhalten und zäh und furchtbar diese Krankheit. Ich könnte diese blöde Krankheit zum Mond schießen. Und sie gehört jetzt zu uns und man will sie doch nicht haben.
Ich kann dich so gut verstehen vor allem dass du nach sovielen wochen und Monaten jetzt langsam einen Lichtblick haben möchtest. Ich kann dir leider nicht sagen, wann das sein wird, wann der Wendepunkt kommt, aber ich kann dir sagen, dass er kommt mit Sicherheit, ganz bestimmt.
Ich habe damals in der PPD eine ähnliche Erfahrung gemacht wie du. Ich war auch im Dezember in die tagesklinik gegangen und man hat mir dort das AD verweigert was ich vorher schon für 3 oder 4 wochen genommen hatte, weil ich gestillt habe. Ich bin dann erstmal total zusammen geklappt, AD raus, neue Umgebung mit fremden Leuten, Stress, mir ging es unsagbar schlecht.
Bei dir ist es ja ähnlich nur dass du ein Wechsel des AD hast. Da kommt wahrscheinlich noch die erste Verschlimmerung dazu. Gib dir noch ein bisschen Zeit, das Medikament muss ja erstmal anfangen zu wirken und die Tage um Weihnachten sind ja auch nicht so einfach.
Ich habe mir gesagt, bald beginnt das neue Jahr, dann wird es bestimmt besser, dass hatte wenigstens einen kleinen positiven Effekt gehabt.
Ich sende dir ganz liebe Grüße und schreib weiter wie es dir geht 💕💕
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Antworten