Irgendwie ein Tief...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Schneeflocke
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Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Hallo ihr!
Dieses Jahr hat nur noch ein paar Tage... Ich weiß nicht ob es an der Zeit liegt, an der Einsamkeit, weil wir alle krank sind und uns isolieren. Oder Zyklusabhängig ist. Meine Oma ist vielleicht nun auch nicht mehr lange unter uns. 🤷🏻‍♀️. Sie ist 96, hat alle möglichen Menschen, die ihr wichtig waren schon überlebt. Also sie hat schon ihr ganzes Leben gut verbracht. Es ist für sie also nicht zu früh zu gehen. Nicht wie bei ihrem Sohn, meinem Papa.

Aber auch ich stecke gerade in einem Tief. Ich schaue viel einfach vor mich hin und bin Gedankenversunken. Das triste Wetter ist wie meine Stimmung. In mir herrscht sowas wie Angst und Unruhe.
Der normale Alltag fehlt mir! Ich kann nicht gut umgehen mit daheim sein. Also ich meine wenn wir krank sind und uns isolieren. Da ich eh schon so wenig Kontakte habe, empfinde ich das hier als Qual.
Zuletzt geändert von Schneeflocke am 29:12:2022 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
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alibo79
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von alibo79 »

Hey Schneeflocke, mir ging es ähnlich, schau unter corona, da hab ich was geschrieben.
Wir hatten Ende November alle nacheinander corona, dann waren wir alle einigermaßen fit, dann kam Influenza, wieder alle nacheinander und teilweise richtig krank waren wir. Als wir dann wieder halbwegs fit waren, stand Weihnachten schon vor der Tür. Ich hatte in der Zeit auch ganz schön zu kämpfen, körperlich mit immer wieder extrem erschöpft sein, aber auch mit der Stimmung und Ängste waren auch wieder da, vor einem schweren Rückfall.
Jetzt ist Weihnachten vorbei und meine Gedanken wieder ziemlich geordnet und versuche im Moment sehr gut zu mir zu sein, jetzt ist es wieder besser und ich fühle mich leicht positiv gestimmt wenn das neue Jahr beginnt.
Ich habe mir aber auch zur Sicherheit direkt einen Termin bei meinem Therapeuten geben lassen, um diese Dinge nochmal kurz zu besprechen, obwohl ich schon einige Monate nicht mehr da war.
Also ich finde es nicht ungewöhnlich dass du dich so fühlst, es ist einfach eine sehr nachdenkliche Zeit und du hast mehrere Belastungen im Moment.
Kannst du dir vielleicht etwas gutes tun?
Ich habe neulich eine Meditation bei Youtube gemacht, inner garden, rauhnächte, die hat mir sehr geholfen einen anderen Blick Winkel auf meine Gedanken zu bekommen.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Schneeflocke
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Danke Alibo!
Was mich auch sehr runter zieht, ist die Laune meiner Tochter. Wenn sie so viel mit mir meckert. Das macht mich traurig, als würde ich ständig etwas falsch machen.
Termin bei der Psychiaterin habe ich direkt nächste Woche. Das hatte ich beim letzten Termin schon direkt ausgemacht.
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Schneeflocke
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Meine Stimmung ist momentan sehr wackelig. Ich merke wie ich immer unruhiger werde ☹️
Ich versuche bewusst zu atmen und die Gedanken fort zu schieben. Aber die Gedanken schleichen sich immer wieder ein... Meine Zehen wackeln und ich beiße mir immer wieder leicht auf Lippe, Zunge oder Wangeninnenseite. Ich fange auch oft an mit den Händen zu spielen oder zittere mit den Beinen, wenn ich sitze. Das ist die Anspannung die so meinen Körper verlässt.
ES NERVT!!! ES NERVT!!! ES NERVT!!!
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

@ Alibo
Mir fällt es schwer mich auf Meditation einzulassen. Einfach weil meine Gedanken einfach keine Ruhe geben und sich ständig einmischen. Innere Ruhe zu finden ist für mich schwer, weil meine Gedanken sich nicht so abstellen wollen. Versucht habe ich es schon öfters. Mich einfach ruhig aufs Bett zu legen und nur dort zu zuhören.
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Es ist scheinbar ein leichtes nerviges Morgentief.
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Ich merke, dass ich wenig Appetit habe und mein Magen krummelt, Durchfall ist auch da. Das sind typische Symptome wenn es mir psychisch nicht gut geht. Ich schaue die ganze Zeit auch traurig. Ich bin genervt von diesen Symptomen und dieser blöden Krankheit!!! Ich mag einfach so nicht mehr sein! Ich möchte diesen Mist endlich hinter mir lassen für meine Tochter!!! Sie soll eine schöne Kindheit haben und nicht eine Mama da haben, die immer mal wieder in so einer Phase ist. Sie soll nicht auch so werden wie ich!
Ich wünsche mir für sie ein Leben ohne solche Ängste und Gedanken!
Ich habe Angst vor der Zukunft... Bzw vor zukünftigen. Das wenn mein Mann nicht mehr ist, ich alleine bin und einfach nichts auf die Reihe bekomme, weil ich einfach nichts kann, ich mich nie um etwas bürokratisches gekümmert habe. Habe Angst das ich dann alles verliere und am besten eingewiesen werde. Ohne meinen Mann bin ich verloren und hilflos. Ich fühle mich nicht wie eine 34 jährige, sondern wie ein Kind...
Ich habe arbeite seit der Schwangerschaft 2017 nicht mehr. Erst durfte ich nicht wegen fehlender Antikörper. Arbeitete in einer Tagesförderstätte(für Menschen mit Behinderung), aber auch nur geringfügig, weil mehr konnten und durften sie mir nicht anbieten. Meine Stelle im Wohnheim von Träger bekam ich nicht verlängert, weil sie mich raus haben wollten. So hätte ich mir nach der Schwangerschaft und Geburt eine neue Stelle suchen müssen. Und dann kam Corona...
Und da ich nicht gepikst bin, durfte ich auch dort nicht arbeiten. Außerdem sagt mein Mann, dass ich nicht unbedingt arbeiten muss, weil er genug verdient. Und eigentlich möchte ich ja auch noch ein zweites Kind...
Ich male die Dinge schwarz obwohl ich weiß das ich sie noch ändern kann, weil sie ja noch nicht geschehen sind. 🙄 😑 Ich schiebe Panik...
Ich merke wie ich immer wieder müde werde beim schreiben. Meine Augen fallen zu. Aber ich spürte auch eben Erleichterung, weil ich all meine Gedanken aufgeschrieben habe... Sie losgelassen habe.
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Marika
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Marika »

Nimmst du aktuell ein Medikament?
Liebe Grüße von
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Ja ich nehme Cymbalta 90mg. (Wirkstoff Duloxetin)
Ich nehme das Medikament ja schon seit Ende 2010. Ich hatte es schon in der Dosierung 30 mg, 60 mg und eben zur Zeit 90 mg.
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Und zwischendurch auch mal eine zeitlang ohne geschafft. Zum Beispiel in der Schwangerschaft.
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Marika »

Ich denke du hast natürlich einige Belastungen im Moment, das kann ein Tief auslösen. Bist du sonst mit deinem AD zufrieden oder hast du eher das Gefühl, dass sich die Tiefs öfter ankündigen? Dann wäre es sicher gut, wenn du das zeitnah mit deinem Arzt besprichst.

Therapie mässig?
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Ich bin zufrieden mit dem AD. Hatte eine Zeit, da wollte ich einfach nicht ständig jeden Morgen untreu zwei kapseln nehmen. Aber ich benötige doch zur Zeit einfach die 90mg.
Ich ging jahrelang einfach nur zu meiner Psychiaterin, die mir das Medikament verschrieben hat. Mit ihr habe ich auch viel geredet, wenn ich danach Bedarf hatte. Ich hatte auch Termine wo wir kaum geredet haben, weil es einfach alles in Ordnung war. Als sie dann sagte, das sie in der Praxis aufhört, weil sie ein besseres Angebot hatte... War ich völlig schockiert!!! Aber wie sie sagte das die neue Arbeitsstelle von der Entfernung genauso weit ist wie jetzt (30 min). Sagte ich, das ich mit wechseln möchte, weil ich schon 10 Jahre bei ihr bin und mich gut aufgehoben fühle. Hat alles zum Glück geklappt. Nun habe ich dann für mich entschieden, dass ich gerne nochmal etwas mehr Gesprächsbedarf habe und gerne noch eine zusätzliche Therapie machen möchte. Da die Praxis neu eröffnet wurde und noch eine Therapeutin mit rein kam, hatte ich Glück und konnte direkt zeitnah beginnen. Aber ich glaube wir stecken irgendwie fest. Haben sehr viel über meine Mutter geredet, weil sie ein großes Thema bei mir ist. Aber im Moment gibt es irgendwie ein anderes Thema.
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Was habt ihr Silvester vor?
Ich hoffe auf Ablenkung!
Wünsche allen einen guten Rutsch und ein hoffentlich besseres Jahr für viele von uns!!! ❤️
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Der Schlaf war heute nicht so lange. Habe mir Hörspiele angemacht und für diese kurze Zeit war ich wohl eingeschlafen, (kann mich nämlich nicht an den Inhalt erinnern) aber dann wieder wach.
Das letzte hörspiel hat es wohl gebracht und meinen Handy Akku alle gemacht und mich zum schlafen gebracht.
Jetzt liege ich hier und meine innere Unruhe ist wieder präsent. Habe mir extra Wecker gestellt für die Medikamenten Einnahme, das falls ich länger schlafe, es nicht zu spät einnehme und der Abstand zu letzten Einnahme zu groß ist.
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Re: Irgendwie ein Tief...

Beitrag von Schneeflocke »

Ist hier denn niemand??
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