Bin verstört

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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SaraGossa
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Bin verstört

Beitrag von SaraGossa »

Hallo ihr Lieben,
Hab in der Vorstellungsrunde bereits meine Geschichte vorgestellt.
Ich bin gerade einfach nur sowas von verstört, schockiert und unfassbar traurig über einen Gedanken den ich grad hatte. Weine einfach grad nur mehr
Tag war eh schon eher durchwachsen da mein Kleiner und ich beide krank sind aber vorher hatten wir eine relativ gute Woche
Jetzt waren wir grad im Kinderzimmer am basteln, ich stand auf dem Stuhl um an der Decke die schöne Hängepflanze anzubringen, die wir gekauft haben. Dann dieser komische Blitzgedanke, dass ich mich jetzt aufhänge🥺🥺 So richtig visuell vor mir
Wie soll man denn so grausame Gedanken bitte nicht an sich ranlassen ich finde das einfach nur unsagbar schrecklich. Hat jemand ein nettes Wort für mich? Oder hatte jemand auch so schlimme Gedanken? Sagt mir bitte, dass ich nicht die einzige bin.Ist doch nicht normal....ich bin doch eigentlich so ein lebensfroher Mensch😪😪😪
Sehr traumatische Geburt meines 1. Sohnes Nov. 2021
Seit Januar 2022 PPD
Anfangs Mirtazapin, inzwischen abgesetzt
Seit Oktober 22 Vortioxetin 20mg
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Marika
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Re: Bin verstört

Beitrag von Marika »

Doch, das ist normal... so komisch das auch klingt, komisch, absurd und grausam. Aber solche Gedanken sind völlig normal, jeder Mensch hat sie. Nur wir die erkrankt sind, bewerten diese Gedanken, sie machen uns Angst. Dem zu Grunde liegt der aus dem Lot gekommene Gehirnstoffwechsel, so einfach und doch so schwer zu verstehen.

Solche Gedanken kennen hier viele, auch ich, sie waren mein Hauptsymptom auch wenn sie sich fast nur auf mein Kind bezogen. Also dein Gedanke, nur mit dem eigenen Kind.... den Horror kannst du dir ja sicher vorstellen.

Aber: es sind nur Gedanken, sie werden NIE ausgeführt uns spielen schon gar nicht unsere Persönlichkeit oder unser Wollen und Tun wieder. Es wird besser werden, wenn das AD gut wirkt.
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
SaraGossa
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Re: Bin verstört

Beitrag von SaraGossa »

Danke dir, ja furchtbare Angst.
Heute ist sowieso blöd weil Valentinstag ist...da hat man irgendwie das Gefühl ja glücklich sein zu müssen wenn man einen liebevollen Partner hat. Ich überleg mir da sonst immer sooo gern süsse kleine Gesten, aber heute einfach null komma null.
Macht mich auch traurig, aber kanns ja eh nicht ändern. Wie verlief bei dir das 2. Jahr? Kamen da trotzdem noch öfter mal Tiefs? Hab so Angst, dass das noch lange dauert 🥺
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Marika
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Re: Bin verstört

Beitrag von Marika »

Im 2. Jahr war es deutlich besser, fast keine Tiefs... ich kann mich grad an 2 erinnern... hatte da aber auch eine hohe AD Dosis, die echt was gebracht hat...
Liebe Grüße von
Marika

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alibo79
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Re: Bin verstört

Beitrag von alibo79 »

Moin moin, ich kenne auch diese Gedanken, anfangs sehr präsent, später wurden sie weniger und nur wenn es mir nicht gut ging. Aber dann konnte ich sie irgendwann nicht mehr so bedeutungsvoll sehen, sondern eher so aha, jaja, dein Kopf erzählt dir gerade quatsch.
Bei mir war das zweite Jahr auch noch eher wackelig, aber ich konnte deutlich nach 1,5 Jahren sagen, dass es ab dann merklich besser wurde, so ein richtigen Schub nach vorne, und die Einbrüche nicht mehr tief waren bzw besser zu händeln waren.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
SaraGossa
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Re: Bin verstört

Beitrag von SaraGossa »

Danke euch❤
Schon krass...wenn einem anfangs jemand sagen würde wie lange es dauern wird bis es einem wieder gut geht, das wär ja ein Schock
Habt ihr eigentlich etwas Gutes aus dieser schlimmen Zeit schöpfen können?
Es ist merkwürdig...weil ich noch nie so viel gelernt hab über mich selbst wie in diesem Horror Jahr.
Hoffe einfach ich kann durch dieses Wissen langfristig eine bessere Lebensqualität für mich schaffen
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alibo79
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Re: Bin verstört

Beitrag von alibo79 »

Hey sara, wenn mir jemand gesagt hätte wie lange meine PPD dauern würde oder bis das schlimmste überstanden ist, ja ich weiß nicht was ich gemacht hätte. Aber es ist ja zum Glück so, dass es in der Regel nicht ewig dauert bis man etwas Verbesserung merkt. Natürlich immer noch weit entfernt von gesund, aber wenigstens etwas leichter auszuhalten. Und ich hatte in den letzten Drittel der Erkrankung auch längere Zeit wo es mir recht gut ging.
Durch die Krankheit habe ich viel über mich gelernt und über die Zusammenhänge meiner Lebensgeschichte. Als ich sehr krank war, ist mir zwar einiges klar geworden aber damit arbeiten konnte ich erst später wo ich stabiler wurde.
Jetzt nach der zweiten Episode ist mir noch mehr klar geworden und bin irgendwie reifer geworden bzw stehe noch besser für mich ein.
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alibo79
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Re: Bin verstört

Beitrag von alibo79 »

Ich glaube definitiv, dass du mehr Lebensqualität erreichen kannst, wenn du deine Erfahrungen sinnvoll nutzt.
Aber es ist auch eine sehr harte Schule durch die wir gehen mussten, das würde ich keinem wünschen. Aber wer weiß vielleicht brauchte ich das auch um wirklich zu merken, dass es so nicht weitergehen kann
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Re: Bin verstört

Beitrag von SaraGossa »

Danke für die Antwort, Alibo
Wir werden sehen...dass man nicht weiß ob man immer wieder Depressionen bekommen wird ist schlimm. Macht dir das keine Angst? :roll:
Und denkst du eigentlich, dass die "Grundsteine" dafür schon in der eigenen Kindheit gelegt werden?
Das schwirrt mir oft durch den Kopf...denn meine Kindheit war alles in allem wundervoll. Sicher, ein paar Sachen hätte ich als sehr sensibler Mensch anders gebraucht, aber wir haben viel Liebe bekommen, sind viel gereist, unsere Leidenschaften wurden von unseren Eltern stets unterstützt und gefördert. Da kommen schon oft so Gedanken wie: Aber warum denn du? Andere hatten eine schlimme Kindheit und bekommen keine Depression
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Michelle
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Re: Bin verstört

Beitrag von Michelle »

HeY Sara,

Mir gehts genauso wie dir. Eine tolle Kindheit , klar auch einige unschöne Momente ( die aber jedes Kind hat ) ansonsten sehr behütet und schön. Und dann bam, es trifft einen selbst . Warum ?
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Marika
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Re: Bin verstört

Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben!

Gründe und Risiken eine Depression zu entwickeln sind: Hormone, Traumata, schwere Kopfverletzungen, Stress, genetische Veranlagung, soziale Isolation, Armut und auch wenn man eine Frau ist, ist das Risiko erhöht. Meistens sind es lt. Studien mehrere Fakoren zusammen, die eine Depression auslösen.

Einen Auslöser eint uns hier: HORMONE... Schwangerschaft, Geburt und der enorme Hormonchrash nach der Entbindung. Wenn die Plazenta die randvoll mit Schwangerschaftshormonen ist, nicht mehr im Körper ist, kommt es zu diesem Crash und das alleine wirkt sich extrem auf die Gehirnchemie aus. In etwa 20 % erholt sich dieses feine Zusammenspiel im Gehirn nicht mehr von selber und es kommt zu einer PPD. Auch die Umstellungen wenn man plötzlich Mama wird, ist nicht nur körperlich eine völlig andere als bei Männer, sondern auch die Emotionale.

Bei mir kommt noch ein Vater dazu, der zwanghaft war. Ich habe dieses Verhalten angenommen. Dann hatte ich in der Kindheit die Situation, immer mal mitten in der Nacht aufzuwachen und niemand war da. Da war ich 4... in den 1970ern war das halt so, meine Eltern waren nur einen Stock höher bei den Nachbarn, haben mich eingeschlossen und einfach angenommen, ich schlafe eh... war nicht so... ich habe damals massive Ängste entwickelt. Für mein sensibles Nervensystem war das ein Trauma, dass bis heute nachwirkt. So das Fazit aus meiner Therapie.

Angst, dass es immer wieder kommt, habe ich keine. Ich nehme eine Erhaltungsdosis von 10 mg Escitalopram und bin damit nun schon mehr als 10 Jahre völlig stabil.

Auslöser bei mir also: genetische Veranlagung (mein Vater zwanghaft, mein Opa schwer depressiv, meine Mama nach meiner Geburt Panikattacken), hochsensibeles Nervenkostüm, Hormone nach der Geburt...
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Bin verstört

Beitrag von SaraGossa »

Danke für deine Antwort, Marika.
Deine Rationalität tut mir immer sehr gut ❤
Das mit den vielen Faktoren, die zusammenkommen, stimmt wohl. Bei mir war mit traumatischer Geburt, Plazentaresten, Mamasein, medikamentöser Einstellung, sich von zu Hause lösen und mein Atelier eröffnen auch einfach viel auf einmal. Zudem hatte in meiner Verwandtschaft eigentlich jede Frau schon mal eine Depression, meine Mama war sogar genau gleich alt wie ich jetzt. Ich sehe bei ihr auch immer klarer zwanghafte Züge, für sie kam Therapie aber nie in Frage, wohl auch weil sie unbewusst bestimmt weiß, dass da vieles aufzuarbeiten wäre. Es fühlt sich manchmal so an als ob ich ihre Neurosen und Ängste ausbaden muss, aber so ist es nun mal. Tausend mal lieber mach ich das, als es meinem Kleinen zuzumuten. Dieses Übertragen auf die nächste Generation endet mit mir.
Man idealisiert seine eigene Kindheit ja auch oft sehr. Meine Mama war sehr liebevoll, aber so oft aus Stress einfach NULL emotional reguliert und ich hatte ganz ganz oft das Gefühl schuld daran zu sein. Das kam bei meinem Kleinen vollgas zum Vorschein. Als er weinte hatte ich das Gefühl dafür verantwortlich zu sein, versagt zu haben. In der Therapie kam dann der Satz auf: Du bist nicht verantwortlich für die Gefühle anderer. Das war ein riesen AHA Moment.
Wenn er weint bin ich jetzt einfach da für ihn, begleite ihn durch seine großen Emotionen, die er ja selbst noch gar nicht verstehen oder regulieren kann. Versuche so gut es halt geht sein Leuchtturm zu sein. Ich finde das sooo wichtig, damit er auch einfach ein Gefühl der Sicherheit hat und sich somit ein gut reguliertes Nervensystem entwickeln kann
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Re: Bin verstört

Beitrag von Marika »

Siehst du, wieviel man an Zusammenhängen findet wenn man das ganze analysiert? Auch meine Kindheit war liebevoll, bis eben das andere Erlebte. Als unsere Eltern jung waren, hat man solche Dinge auch eher verschwiegen, aufarbeiten war tabu.

Genau, du kannst jetzt diese negativ Spirale in deiner Familie durchbrechen, habe ich auch so erkannt und daher sehr stolz auf mich. Und das sollst du auf dich auch sein. Denn jede Einzelne von uns, die sich dem stellt, hinschaut obwohl das seelische, unbeschreibliche Qualen sind, trägt dazu bei, dass unsere Kinder stabil und gesund aufwachsen dürfen... so machen wir die Welt ein klitzekleines Bisschen besser...❤❤❤
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Bin verstört

Beitrag von alibo79 »

Hey, auch bei mir kamen in der Kindheit viele Dinge zusammen. Gleich nach der Geburt aufgrund von Herz Rhythmus Störungen getrennt worden, danach für Wochen alleine im KH. Das ist der Anfang, kein bonding usw, also erste große Verunsicherung. Danach als älteste von 4 Kindern zu Hause, wo ich immer funktionieren musste, da ja Mama mehr Zeit für die kleinen Kindern brauchte. Mein Vater Alkoholiker und später schwer depressiv. Eine Mutter, die aufgrund der überbelastung und hohen Ansprüchen auch depressiv wurde. Ich habe nie gelernt für mich zu sorgen, sondern nur nicht aufzufallen oder jemanden zur last zu fallen und zu funktionieren.
Zudem ist bei uns psychische Erkrankung in der Familie, auf Papas Seite mehrere mit Alkohol, Depressionen, Suizid, Mamas Seite eher ADS ADHS, Ängste, Zwänge, hohes Streß level. Also erblich habe ich die volle Packung abbekommen.
Früher auf der Arbeit hieß es immer, du bist so belastbar, du arbeitest ja wie ein Tier, du schaffst ja alles. Aber ich habe das ja schon als Kind nicht anders gelernt.
Ich versuche für meine Kinder eine etwas andere Kindheit zu ermöglichen und hoffe dass die beiden dadurch besser gefestigt werden als ich es bin.
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Re: Bin verstört

Beitrag von alibo79 »

Und zur Angst vor einer neuen Episode.
Natürlich habe ich da Sorge, habe ja jetzt schon bisschen was hinter mir. Jetzt wo ich wieder ziemlich stabil bin ist diese Angst nicht mehr sehr präsent. Ich würde sagen, dass es fast ein Symptom in der depression ist. Ich sag mir jetzt, ich versuche so gut ich das kann für mich zu sorgen, also was ich in der Therapie gelernt habe und werde dauerhaft Medikamente einnehmen. Ich könnte zwar langsam anfangen zu reduzieren, aber ich habe das Gefühl, dass es besser wäre noch länger eine hohe dosierung zu nehmen.
Und alle Menschen, die eine schwere Erkrankung hinter sich haben, haben mit Sicherheit solche Sorgen. Aber ich kann mich dem Leben ja nicht verschließen, deswegen genieße ich es im Moment auch viel mehr und bin so dankbar für das was wieder möglich ist. Und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann noch neue Erkenntnisse und man kann psychische Erkrankung leichter heilen.
Mein Psychiater sagte mir bei der letzten Kontrolle, dass es Patienten mit nur einer einzigen Episode gibt und welche, die müssen mehrere durchstehen. Warum weiß man manchmal nicht. Ich gehe jetzt erstmal vom positiven aus. Meine ppd ging 4,5 Jahre, überdurchschnittlich lang. Meine jetzige Episode war deutlich kürzer , deswegen habe ich Hoffnung dass ich bei der nächsten Episode es noch eher merke und eingreifen werde und sie noch schneller vorbei geht :D :D
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