Bin verstört

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

SaraGossa
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Re: Bin verstört

Beitrag von SaraGossa »

Wow Alibo, danke für deine Offenheit. Deine Kindheit ist ja echt nicht ohne gewesen, ich bewundere dich sehr, du bist wahnsinnig stark.
Dass du das so in die Hand nimmst, ein schönes Leben für dich und deine Familie schaffen willst...das braucht viel Charakterstärke und Größe finde ich, da kannst du mächtig stolz auf dich sein❤ Hut ab
Wie es kommen wird weiß man eh nie, ist zwar oft schwer da die Kontrolle abzugeben und alles fließen zu lassen, aber das muss man wohl lernen weil so das Leben so ist. Ich wünsche dir von Herzen, dass das deine letzte Episode war ❤
Sehr traumatische Geburt meines 1. Sohnes Nov. 2021
Seit Januar 2022 PPD
Anfangs Mirtazapin, inzwischen abgesetzt
Seit Oktober 22 Vortioxetin 20mg
Januar 23 noch Duloxetin 120mg dazu

Aktuell ziemlich stabil🤞
Bine79
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Re: Bin verstört

Beitrag von Bine79 »

Hallo,

ich habe alles gelesen von euch! Ich mache seit 6 Jahren eine Therapie und seit 1,5 Jahren eine Analyse!
Das Generationsübergreifende ist definitiv nicht zu unterschätzen!
Ich habe ein schönes Zitat dazu:

„Der Schmerz wandert durch die Familienlinien,
bis jemand bereit ist, ihn in sich selbst zu heilen.
Indem du durch die Qual der Heilung gehst, gibst du den Giftkelch nicht mehr an die nachfolgenden Generationen weiter. Es ist eine unglaublich wichtige und heilige Arbeit!“

Für mich ist es eine sehr wichtige Botschaft!

Liebe Grüße
Sabine
SaraGossa
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Re: Bin verstört

Beitrag von SaraGossa »

Echt ein schönes Zitat ❤
Man kann die schädlichen Verhaltensmuster ja auch gar nicht mehr ignorieren, wenn man sich deren mal bewusst ist. Ich bin stolz auf uns...wirklich! Was für eine tolle Community hier, bin dankbar auf diese Seite gestossen zu sein

GlG
Sehr traumatische Geburt meines 1. Sohnes Nov. 2021
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Seit Oktober 22 Vortioxetin 20mg
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alibo79
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Re: Bin verstört

Beitrag von alibo79 »

Hey ihr Lieben, danke sara und marika für eure lieben Worte, ich weißsolche liebevollen Worteund wünsche sehr zu schätzen. Ja ich hoffe auch dass ich erstmal bisschen verschont bleibe von den depressionen und Ängste.
ich denke immer hier sind so viele tolle und starke Frauen, die soviel Leid ertragen müssen und auch können, die Dinge in Angriff nehmen und kämpfen, wir dürfen wahnsinnig stolz auf uns sein. Jede einzelne trägt hier dazu bei, die Krankheit zu besiegen und uns stark zu machen.

Bine, ein sehr gutes Zitat, es ist eine große Stärke seine Vergangenheit zu kennen und aufzuarbeiten und zu versuchen zb das Trauma was über Generationen weiter gegeben wird zu durchbrechen. Es ist oft Mit viel Schmerz und unangenehme Erkenntnis über sich und seinem Leben verbunden.
Ich musste dabei über meine Familie nachdenken, Oma als vertriebene polin im Krieg, Opa in jahrelanger russischen Gefangenschaft in Sibirien.
Sowas prägt gewaltig.

Da ich mich ja auch sehr für die wissenschaftliche Seite hinter sowas interessiere, gerade die biochemischen Vorgänge. Da habe ich immer wieder Artikel gelesen, dass diese Trauma auch auf genetischer Ebene durch Veränderungen zb in der DNA , in Genen die verstärkt oder vermindert exprimiert werden oder auch an anderen Stellen in Zellen nachgewiesen werden können.
Daran sieht man ja wirklich, dass psychische Erkrankung eine körperliche Krankheit ist und nicht einfach anstellerei ist oder nur was mit Willenskraft zu tun hat. Und dass man auch manchmal gar nichts dafür kann, trotz guter Erfahrungen im Leben, die gene einfach nicht mitspielen...
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Bine79
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Re: Bin verstört

Beitrag von Bine79 »

Hallo Alibo,

das ist wirklich sehr interessant! Weißt du wo du das gelesen hast? Ich interessiere mich auch sehr für sowas!
Meine Kindheit war ansich gut! Es gab sicher viele Ecken und Kanten, aber meine Mutter hat es viel schlimmer abbekommen! Von Missbrauchsversuchen ( nicht verwandtschaftlich ) und Liebesentzug und und und…ich bade das alles mit Sicherheit gerade aus!
Daher werde ich mein AD auch nicht mehr absetzen, es birgt eine zu große Gefahr! Durch meine Therapie versuche ich aber ein stabiles Leben zu erreichen und alles in meiner Machtstehende zu tun, meinen Kindern so wenig wie möglich unterbewusst weiter zu geben!

Liebe Grüße
Sabine
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Marika
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Re: Bin verstört

Beitrag von Marika »

Hallo ihr!

Ich habe das auch schon ein paar Mal gelassen, dass Traumata tatsächlich Schäden an der DNA verursachen können und diese "belasteten" Gene dann in der Vererbung eine negative Rolle spielen können. Wahnsinnig spannendes Thema, vor allem auch in der Forschung für neue Behandlungsmethoden bzw. Prävention.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Bin verstört

Beitrag von alibo79 »

Hey bine, mein Bruder forscht in dem Bereich vom menschlichen genen, zwar mit Krebs aber da gibt es glaube ich ähnliche Mechanismen.
Ansonsten habe ich nicht mehr im Kopf wo ich das gelesen habe. Auf jeden Fall hatte arte da schon wissenschaftliche Dokus dazu. Und sonst gib mal epigenetik psyche, Trauma ein, da kommt auch ganz viel dazu. Zb Spektrum der Wissenschaft, max Planck Institut, geo, ua . Ich meine wdr und ndr hatten auch schon mal was dazu.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
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Bine79
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Re: Bin verstört

Beitrag von Bine79 »

Hallo Alibo,

vielen Dank, dann werde ich mal recherchieren ☺️
Viele Grüße, Sabine
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