Weder Fisch noch Fleisch…

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Fipsie81
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Weder Fisch noch Fleisch…

Beitrag von Fipsie81 »

Kennt ihr das, wenn ihr merkt es geht bergauf und ihr fühlt euch in vielerlei Hinsicht besser, aber es reicht bei langem nicht um zu sagen „juhuu da bin ich wieder!“
Appetit - naja
Schlaf - noch weniger als naja
Stabilität - hm tja keine Ahnung
Aber ich könnte jetzt auch nicht sagen, mir gehts mega dreckig. Ich finde diesen Zustand ganz schön unangenehm weil man sich irgendwie nirgends zugehörig findet.
Ich weiß das ist vielleicht jammern auf hohem Niveau und ich sollte froh über die Fortschritte sein, aber ich fühl mich einfach seltsam…
Kennt ihr das?
Liebe Grüße
Erste depressive Episode 2010
Nach Geburt meiner Tochter 2014 PPD mit Angststörung und starken ZG
Das Ganze wieder nach Geburt meines Sohnes 2018. Nehme in all der Zeit Citalopram, mal mehr mal weniger, versuchte immer auszuschleichen, einmal habe ich es sogar geschafft, und dann doch wieder nehmen müssen.
Letzte Reduktion vor einem Jahr auf 10mg was aktuell ziemlich in die Hose geht. Seit ein paar Wochen wieder auf 20mg und hoffentlich auf dem Weg in eine Stabilität
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Marika
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Re: Weder Fisch noch Fleisch…

Beitrag von Marika »

Hallo...

Ja, kenne ich... ich glaube das kennen hier die meisten. Man hängt zwischen den Seilen. Aber es wird besser. Natürlich nicht sofort, aber Schritt für Schritt. Halte weiter durch, es wird schon.

Ansonsten kannst du zusammen mit deinem Arzt immer noch über eine Erhöhung nachdenken, wenn sich in den nächsten 2 bis 3 Wochen nichts weiter tut. Aber das ist jetzt mal nicht spruchreif.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ella241
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Re: Weder Fisch noch Fleisch…

Beitrag von Ella241 »

Liebe Fipsie,

ich weiß, was du meinst. In einem ähnlichen Stadium befinde ich mich auch gerade. So eine Art Zwischenstand. Ich bin nicht glücklich, mir geht es aber auch nicht mehr schlecht. Eher teilnahmslos, neutral, seltsam eben. Ich muss nicht mehr ununterbrochen grübeln, aber manchmal kommt der Gedanke „wo ist der Sinn in meinem Leben“ noch hoch, weil nichts so richtig Spaß macht. Dann spüre ich Druck hinter den Augen, als müsse ich weinen. Kann ich aber nicht. Es fühlt sich dann so an, als ob die Tabletten das unterdrücken.

Im Moment ist es nur ein Warten darauf, dass der Tag vorbei geht, denn abends fühle ich mich wieder normal und kann mich an meinen Kindern erfreuen.

Beim letzten Mal nach Erhöhung meiner Dosis hat dieses Zwischenstadium etwa 10 Tage gedauert, dann wurde es besser und nach ein paar Tagen dachte ich: „Huch, hier ist ja alles wie früher.“

Es ist schon seltsam, was uns unser Verstand und die Hormone für Streiche spielen.
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