Angst

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Sternschnuppe2023
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Angst

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Huhu ihr Lieben,

ich melde mich auch mal wieder 🙈. Ich bin gerade etwas verzweifelt und verstehe nicht was ich machen kann, dass es wieder bergauf geht.
Also es ging ja im großen und ganzen immer bergauf. Ab und zu mal ein Durchhänger. Aber jetzt ist seit Freitag wieder diese innere Unruhe und Angst da. Und ich weiß nicht, wie ich das wieder weg bekomme 😞.
Die letzten Wochen waren ja ziemlich anstrengend, weil ja gefühlt immer einer von uns krank war. Dann habe ich mich ja in meiner elternzeit nebenberuflich selbstständig gemacht. Das war sehr sehr anstrengend, ging aber irgendwie. Mit dem Finanzamt klären, Gewerbeanmeldung, Webseite, Flyer, etc. Dann war ich seit Januar diesen Jahres dabei. Dann stand das alles und ich hatte am Freitag meine erste Stunde. Da waren nur zwei liebe Bekannte. Aber ich war den ganzen Tag so unglaublich nervös. Ein ganz schlimmes Gefühl. Dann hatte ich Montag Abends noch einen Kurs Abends gegeben. Da hatte es mir auch Spaß gemacht. Aber seit dem Freitag letzte Woche habe ich jetzt dauernd Angst vor der Angst und denke auch an die Zeit, wo ich die Angststörung vor 8 Jahren mal hatte und an alle Momente wo ich die Gefühle schonmal hatte. Jetzt gebe ich erst Übernächste Woche Montag wieder eine Stunde einen Kurs. Eigentlich kommt mir das ja gar nicht so viel vor. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht mehr los 😞. Und dann kam gestern noch der Obergau. Ich war eh schon den ganzen Tag mit dem Kleinen unterwegs und hatte einen anstrengend Tag. Und gerade als ich Abends eingepackt hatte, wurde ich angerufen von der Sozialberaterin der Schwester meines Partners. Sie kämpft schon seit ein paar Monaten mit Depressionen, hat aber bisher kein Therapie Platz und ich habe öfter mit ihr gesprochen und gesagt, dass sie mich anrufen kann, wenn irgendwas ist. Naja die sozialberaterin fragte dann, ob ich kommen kann, da die Schwester von meinem Partner gleich mit dem Rettungswagen in die psychatrie kommen würde. Aus Schutz für sich selbst. Ich war irgendwie dann total unter Schock und habe selbst gezittert und bin dann dort hin und dem Rettungswagen hinterher. Dort habe ich sie nur noch kurz gesprochen, bevor sie aufgenommen wurde. Danach bin ich zu der Familie von meinem Partner und musste ihnen dad mitteilen. Die waren aus allen Wolken gefallen. Naja danach bin ich heim und war total erschöpft und aufgewühlt. Kam aber nicht zur Ruhe. Die Psychatrie hat mich daran erinnert, wie ich letztes Jahr dort zum Gespräch saß, als ich am absoluten Tiefpunkt war. Ich bin dann zwei Stunden später ins Bett, aber kam nicht zur Ruhe und habe dann zum Mirtazapin mein notfallmedikament tavor genommen. Normal reicht dann eine halbe, aber die hat nichts gebracht. Dann habe ich noch eine halbe genommen und es ging.
Jetzt weiß ich aber wieder nicht, wie ich aus diesem Tief rauskommen 😞. Ich will es ja so sehr.
Morgen Abend gehe ich ins Yoga und am Freitag vormittag kommt meine Mama, um auf den Kleinem aufzupassen und ich gehe zur Massage. Habe gerade wieder so Angst, dass es wieder los geht. Und frage mich, wieso die Medikamente (sertralin 125mg) gerade nicht wirken, dass ich die Unruhe empfinde.
Vielleicht habt ihr einen Rat?
Liebe Grüße
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Marika
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Re: Angst

Beitrag von Marika »

Hallo!

Also bei dem Stress Marathon denn du da hattest, wundert mich gar nichts. Das war alles viel, zu viel, zu viel.... du hast dich meiner Meinung nach komplett und darüber hinaus verausgabt. Das kann kein Medikament abfedern. Es gehört zum stabil und gesund werden auch ganz viel Selbstfürsorge und Stress Management dazu. Das fehlt bei dir komplett.

Dazu bist du nicht richtig stabil und verausgabst dich noch zusätzlich, sorry Süße das kann nicht gut gehen.

Ich meine dass man in so einer Situation unbedingt mehrere Gänge zurückschalten muss. Auf jeden Fall würde ich das tun. Wenn du so weiter machst, tust du dir nichts Gutes.
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Angst

Beitrag von alibo79 »

Hey liebe Sternschnuppe, lass dich mal drücken. Das war einfach zuviel für deine Nerven, das würde selbst gesunden Menschen wahrscheinlich zuviel werden.
Ich denke wichtig ist es jetzt erstmal einen Gang zurück zu schalten, damit dein Nerven System zur Ruhe kommt. Dann wird mit Sicherheit die unruhe auch wieder sich legen.
Gerade durch diesen Notfall in deiner Familie kommen bestimmt ganz viele Emotionen und Wunden hoch. Das heizt dem ganzen natürlich auch noch an.
Wie du vielleicht gelesen hast, habe ich auch gerade aktuell wieder mit unruhe zu tun und es schwankt etwas, was ich aber an einer Sache festmachen kann, die bevor steht. So eine Schwankungen hatte ich seit Monaten nicht mehr bzw ich konnte alles besser abfedern nur dieses Mal beschäftigt mich das mehr und ich hatte auch wieder Sorgen, dass es rückwärts geht. Wir müssen wahrscheinlich immer bisschen vorsichtig sein. Und das nervt mich gerade auch gewaltig. Ich hatte einen so guten Weg und konnte mich immer weiter stabilisieren wie du, aber vielleicht wird man dann auch mal unvorsichtig und man bekommt einen Denkzettel.
Bei löst es dann wieder grübeln aus und das wiederum die negativen Gedanken und Gefühle. Wie ist das bei dir? Ich versuche mich da immer zu stoppen und abzulenken. Es ist gut, dass du die nächsten Tage nicht soviel vor hast und versuche bisschen Abstand und Distanz zu negativen Dingen zu schaffen.
Ganz starke Grüße an dich, wir schaffen das 💪
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Sternschnuppe2023
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Re: Angst

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Danke, liebe Marika und liebe Alibo

Ihr habt recht😞 ich wollte es nur nicht wahrhaben, dass es doch noch zu früh ist mit dem yogaunterrichten. Ich dachte ich wäre soweit. Aber anscheinend doch noch nicht.
Da sich für die nächsten April und Mai Termine eh noch niemand gebucht hatte. Habe ich die Termine jetzt erstmal abgesagt. Jetzt versuche ich mir die nächsten Tage Ruhe und schöne Momente zu schaffen und werde nächste Woche mit der Vermieterin von dem Raum sprechen.
Ich habe Angst, dass es dann jetzt sogar mit Ruhe nicht mehr besser werden wird 🙈.
Ich habe deinen Beitrag gelesen, liebe Alibo. Es tut mir so unfassbar leid, dass du gerade auch durch ein Tief gehen musst 😞. Aber du schaffst das, da bin ich mir ganz sicher 😊. Du schenkst so vielen hier im Forum immer Hoffnung und Mut.
Bei mir ist es eher das starke wahrnehmen der Gefühle und dann drüber nachdenken und die Angst weg haben wollen, also sie körperlich nicht spüren zu wollen.
Ist es bei dir denn mittlerweile etwas besser?
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Angst

Beitrag von alibo79 »

Liebe Sternschnuppe, tendenziell würde ich sagen, dass es schon milder geworden ist, aber ich Falle schnell ins grübeln und ich merke es am schlafen und daran dass ich im Moment in der Mittagspause nicht abschalten kann und ich nicht schlafe. Das fehlt mir sehr, das ist bei mir ein ganz wichtiger Punkt um ausgeglichen und weniger müde zu sein.
Ansonsten ist es eigentlich wie bei dir, die Gefühle nehme ich dann stärker war, bewerte sie dann negativ und möchte sie am liebsten weg haben, was ja gerade nicht funktioniert. Wenn ich mich sicher fühle, dann bin ich vielleicht auch müde aber ich nehme es einfach so hin und bewerte es nicht negativ oder ängstlich. Und gerade die Gefühle weg haben wollen kenne ich zu gut, ich bin da durch meine 2 schweren Episoden auch ein wenig gebrandmarkt.
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Re: Angst

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Liebe Alibo,
schön, dass es schon etwas besser geworden ist 😊.
Hast du aktuell auch so eine innere Unruhe und Anspannung? Ich hoffe, es geht bald wieder bergauf bei uns.
Man bekommt echt direkt aufgezeigt, wenn es mal wieder zu viel war oder irgendwas nicht so recht passt.
Ich danke euch so sehr, dass ihr mich mal wieder drauf aufmerksam gemacht habt. Eigentlich sollte ich es ja selbst wissen, aber irgendwie ist man manchmal so blind oder will es nicht sehen.
Liebe Grüße
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Marika
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Re: Angst

Beitrag von Marika »

Hey Süße!

Mach dir keine Vorwürfe, dafür sind wir doch hier füreinander da. Oft sehen Außenstehende sofort was nicht paßt, während man selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Ich bin da keine Ausnahme...🙈 Nur merke ich es heute schneller als früher und kann schneller gegensteuern, das ist ein Lernprozess.

Auch mir geht es heute noch manchmal so, dass ich Gefahr laufe mich zu übernehmen. War gerade vor kurzem der Fall. Ich habe es bereits deutlich gemerkt, nur wusste ich nicht wie ich den Stress reduzieren sollte. Mein Mann hat es mir dann klar gesagt und ich konnte eine Lösung finden.

Ich weiß dass man dann glaubt, 1 oder 2 Tage etwas ruhiger, dann geht es wieder. Das ist ein Irrtum! Es dauert oft wesentlich länger, bis man wieder regeneriert. Bei mir eigentlich doppelt so lange, wie die Stressphase angehalten hat. Das beobachte ich immer wieder. Ich hatte jetzt 4 Wochen Stress (mein Papa war überraschend gestorben) da bin ich ans Limit gekommen, weil ich auf meine Mama geschaut habe, alles erledigt habe, mir nicht habe helfen lassen. Dabei war ich ja selbst Betroffene. Ich hatte bereits nervöse Herzbeschwerden, Augenlidzucken, Atemnot... da hat mich mein Mann mal gestoppt... war nötig. Jetzt bin ich 4 Wochen deutlich entlastet und es geht mir sehr gut. Herzbeschwerden sind weg, Lid zuckt noch ein bisschen wenn es mal mehr ist, keine Atemnot mehr. Ich merke aber, dass ich noch vorsichtig sein muss.

Gib dir Zeit, das ist ganz wichtig. ❤️
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Angst

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Oh, das tut mir total leid mit deinem Papa. Mein Beileid..Ich kann mir vorstellen, dass man da in einem absoluten Ausnahmezustand ist. Wie haben sich bei dir die nervösen Herzbeschwerden bemerkbar gemacht?
Schön, dass die Beschwerden jetzt soweit wieder weg sind 😊.

Danke dir 🩷. Ja, man macht sich dann ganz schnell Vorwürfe, wie man wieder so über seine Grenzen gehen konnte.
Und ja, ich muss mir da wahrscheinlich wirklich Zeit geben und nicht denken, daß geht jetzt von heute auf morgen. Ich schaue jetzt auf jeden Fall, wo ich mich entlasten kann. Und lass das mit den Yogakursen nochmal ruhen.
Liebe Grüße
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Re: Angst

Beitrag von Marika »

Das ist lieb von dir, vielen Dank! Die Herzbeschwerden waren so wie ein extra Schlag bzw. auch starke Herzschläge. Das ist oft Stress, habe es aber abklären lassen und es war alles normal.

Ja, versuch etwas zur Ruhe zu kommen. Wie geht es denn im Moment der Schwester deines Partners? Konntest du dich da ein bisschen zurücknehmen bzw. zurückziehen?
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Angst

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Oh je, so Extraschläge sind echt unangenehm.

Der Schwester von meinem Partner geht es nicht so gut, aber sie ist jetzt ja erstmal in der Klinik und bekommt da hoffentlich die passende Hilfe. Da mein Partner, seine andere Schwester und die Eltern sie abwechselnd besuchen, kann ich mich da jetzt ganz zurücknehmen. Da bin ich auch sehr froh. Jetzt muss ich nur noch meiner Vernieterin von dem Raum schreiben, dass ich die nächsten Wochen keine Kurse geben werde. Da graut es mir irgendwie vor, obwohl sie eine super liebe ist. Aber ich hab dass Problem, dass ich niemanden enttäuschen mag. Naja aber es hilft ja alles nichts.
Ich will ja, dass es mir wieder gut geht.
Liebe Grüße
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Marika
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Re: Angst

Beitrag von Marika »

Das klingt schon mal echt gut, dass ihr deine Schwägerin abwechselnd besucht und du auch gerade bei dem Thema Abstand hast. Gerade sich um einen kranken Menschen kümmern bzw sorgen ist emotional oft extrem anstrengend und belastend.

Ich kann das mit dem Kursraum gut verstehen, ich glaube es ginge mir da auch so. Aber wenn die eh eine ganz Nette ist, denke ich wird sie das verstehen.

Wie geht's die mittlerweile, fühlst du dich ein kleines bisschen besser?
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Angst

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Ja, die Familie von meinem Partner gehen da sehr gut mit um und versuchen viel zu tun, dass es ihr bald besser geht.

Ich habe es meiner Vermieterin vorhin gesagt, sie hat mir auch angeboten mit mir Tee zu trinken, wenn ich jemanden zum Reden brauche. Das ist wirklich lieb.

Ich fühle mich minimal besser. Die letzten beiden Nächte waren auch ohne Tavor ganz in Ordnung. Aber ich habe tagsüber immer noch diese innere Unruhe. Heute morgen war meine Mama bei dem kleinen und ich war bei der Massage. Dabei konnte ich gut entspannen und das hat mir gut getan. Danach war die Unruhe aber leider wieder da.
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Angst

Beitrag von alibo79 »

Hey Sternschnuppe, wie geht's es dir?
Legt sich die unruhe langsam?
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Re: Angst

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Liebe Alibo,

Wie lieb, dass du fragst 😊. Es ist etwas besser geworden. Gestern Nachmittag war mein Freund für ein paar Stündchen mit dem Kleinen unterwegs. Ich habe on der Zeit entspannt auf dem Balkon ein Buch gelesen. Das tat mir sehr gut. Da hatte ich dann auch keine Unruhe verspürt. Heute ist sie wieder etwas da. Aber ich hoffe, dass sie sich nach und nach wieder ganz legt.
Mein Schlaf schwankt noch etwas. Aber ja, ich versuche die Woche sehr ruhig angehen zu lassen.
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Angst

Beitrag von alibo79 »

Marika hat ja schon geantwortet, dass es oft ähnlich lange dauert sich von einer Belastung zu erholen wie man Zeit vorher über seine Grenzen gegangen ist. Das gleiche sagte auch mein Therapeut. Bei mir ist es ähnlich, manchmal braucht es nur paar Tage und manchmal auch länger. Man denkt, man braucht nur mal eine Nacht länger schlafen, aber bei mir reicht das in der Regel nicht aus. Sondern es müssen paar Tage ruhiger sein. Ich bin mir sicher, dass es sich bei dir im Laufe der Woche noch deutlich bessert.
Was bei mir geholfen hat, ist trotzdem den Alltag entspannt weiter zu machen, wenn ich versuche zwanghaft Pause zu, weil ich ja Pause machen muss, aus Angst vor einem tief, hat mich das schnell in so einen negativen Strudel gebracht. Für mich ist es besser dann kleine Dinge im Alltag mal aufzuschieben wie Termine, die nicht dringend sind, nicht soviele Kinder zum spielen bei uns oder Schwiegermutter zu fragen ob sie essen kochen kann oder mein Mann mal den Einkauf macht usw.
Und abends pünktlich Feierabend zu machen ist mir auch sehr wichtig!
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