W Psychose - was hat Euch bei der Genesung geholfen?

[Incognita]

Hallo liebes Forum,

Erzählt mal... Was hat Euch zur Heilung verholfen nach der Wochenbettpsychose? Also auf jeden Fall ein Medikament nehme ich an und welche Faktoren haben noch zur Genesung beigetragen?

Habt Ihr es außerdem geschafft Euer Medikament komplett abzusetzen? Wenn ja, wie lange seid Ihr beschwerdefrei?

Viele Fragen und viel Neugierde :)

Ich freu mich auf Input!
Viele Grüße
incognita

[alibo79]

Hey, ich habe eine Bekannte, die 2x eine Wochenbett Psychose hatte. Ich kann dir bisschen von ihr erzählen, vielleicht hilft dir das trotzdem ein bisschen.
Das erste Mal war sie meine ich mit 25 Jahren betroffen. Und anscheinend ist es so , dass dies bei den Ärzten eine Grenze ist was die Therapie angeht. Jüngere Patienten haben, so wurde mir gesagt, eine gute Chance komplett auszuheilen sofern es die 1. Psychose ist. Ist man älter so wird man dauerhaft behandelt. Meine Bekannte ist wieder gesund geworden mit Therapie und Medikamenten. Das sie gerade 25 war, wurde irgendwann die Behandlung abgeschlossen. Nach dem 2.kind war sie wieder erkrankt. Wieder Therapie und Medikamente und diesmal sehr lange Medikamente und damit stabil. Sie hat dann auf ihren Wunsch die Medikamente abgesetzt, das wurde 2x probiert, es kamen aber immer nach ein paar Monaten wieder Symptome, so dass wieder Medikamente gegeben werden.
Bei ihr war es wichtig zusätzlich Stress zu reduzieren, denn das hat wie bei anderen psychischen Erkrankungen die Krankheit verstärkt.
Und mir wurde gesagt, dass man bei Psychose nicht eine tiefen Psychologie machen darf, das es die Psychose verstärken kann oder auslösen kann, ob das stimmt weiß ich aber nicht.
An Medikamente nimmt sie melperon und zyprexa.

[Törtillyah]

Ich hatte vor 10Jahren eine Psychose ohne eine Geburt oder Schwangerschaft. Was mir geholfen hat wieder auf die Beine zu kommen war ein passendes Medikament, Bewegung, Therapie über eine lange Zeit zur Stabilisierung, den Glauben an mich und eine Zeit in der es wieder leichter wird und viele Menschen, die mich trotz der Erkrankung bedingungslos angenommen haben.
Es wird wieder besser und es gibt viele Möglichkeiten und Chancen.
Heute bin ich Mama und mein Sohn wird bald 3, ich lebe seit 5Jahren ohne jegliche Symptome und gehe auch arbeiten. Was ich damit sagen möchte, ein normales Leben ist nach einer Psychose auf jeden Fall möglich. Ich gehe regelmäßig zu meiner Psychiaterin und lasse manchmal auch Entwarnung geben, wenn ich beispielsweise über einen längeren Zeitraum nicht gut schlafe. Psychosen sind in der Gesellschaft nicht richtig kommuniziert und oft stigmatisiert. Dagegen möchte ich meine Stimme erheben und Betroffenen Mut machen. Als Mama kämpft man doch mehr mit Herausragenden, aber es geht auch stabil zu bleiben.
Wenn Fragen da sind gerne.
Mein Schlüssel ist mich immer wieder zurückzuziehen und etwas Kreatives zu machen und ich bin ganz ehrlich zu mir, was ich gerade brauche und was mir gut tut.
Ich persönlich wünsche mir ein zweites Kind, bin aber gleichzeitig auch so dankbar für mein Leben jetzt mit Stabilität und unserem Sohn.
Gerne Fragen stellen, wenn du etwas wissen möchtest.
Törtillyah