Ich brauche Rat

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Christina

Ich brauche Rat

Beitrag von Christina »

Hallo Ihr,
die meisten von euch kenne mich und wissen das ich schon seit einer Weile gesund bin und eigentlich immer mit Rat und Hilfe für andere da bin. Aber heute brauche ich mal Rat und Hilfe den ich weiß nicht mehr weiter. Ihr habt euch bestimmt gewundert das ich mich gar nicht mehr melde aber das liegt einfach daran das es mir im Moment nicht sehr gut geht. Aber ich denke ich erzähle einfach mal worum es bei mir geht. Also wie gesagt ich habe zwei Kinder und ich bekam eine PPD direkt nach der Geburt meines ersten Kindes. Ich wurde nicht behandelt da ich nicht wußte was los ist mit mir. Erst nach ca. einem dreiviertel Jahr schleifte mich mein Mann mal zu unserer Ärztin weil er meinte ich würde spinnen. Die stellte gleich die PPD fest und wollte mir Medikamente geben. Aber ich weigerte mich weil ich grundsätzlich keine Medikamente nehme. Ich wollte es so schaffen. Aber natürlich ging es nicht weg. Im Gegenteil. Als mein Kind 18 Monate alt war wurde ich wieder schwanger, naja, es war schon geplant, aber eigentlich von meinem Mann. Er wollte ein zweites weil unser erstes nicht alleine bleiben sollte. Und das wollte ich eigentlich auch. Ich merkte schon in der Schwangerschaft wie sich alles verschlimmerte. Nach der Geburt warl erst alles gut so das ich dachte meine Ängste haben sich nicht bestätigt. Aber nach 5 Tagen rutschte ich ab und ich wurde psychotisch. Die die das kennen brauche ich ja nicht zu erklären wie das ist. Es war auf jeden Fall so das ich nicht alleine sein konnte. Ich sollte eigentlich in eine Klinik aber mein Mann blieb zuhause so kam ich drum herum. Ich musste auch Medikamente nehmen, Zoloft, was mir sehr gut geholfen hat. Ich wurde auch von Woche zu Woche stabiler. Aber ich hatte immer wieder Einbrüche. Ich dachte geht das jetzt ewig so weiter??? Dann lernte ich eine Heilpraktikerin kennen die mir da raus half. Als erstes setzte ich die Medikamente ab auf eigenen Wunsch. Erst wurde es schlimmer aber mit den Behandlungen durch die Heilpraktikerin ging es mir zusehends besser. Dann machte ich meine erste Familienaufstellung und von da ab änderte sich mein Leben. Ich war ein neuer Mensch. Endlich gesund. Bis heute habe ich schon sehr viele Aufstellungen gemacht und es geht mir besser den je. Jetzt fragt ihr bestimmt, naund ist doch toll wo ist das Problem!!! Ja es ist halt doch leider nicht alles so toll wie ich es mir wünsche. Leider ist meine Ehe durch meine lange Krankheit (4 Jahre) stark in eine Krise geraten. Ich habe im letzten Jahr so gekämpft um meine Familie zusammen zu halten aber bisher ohne Erfolg. Mein Mann hat nie verstanden was mit mir los ist. Er hat mir immer deutlich zu verstehen gegeben wie sehr es ihn nervt das es mir manchmal nicht gut geht und ich seine Hilfe brauche. Ich muss dazu sagen das es ihm auch nicht gut geht da er auch ziemliche Probleme hat. Er konnte mich nicht so unterstützen wie ich es gebaucht hätte. Vor einem haben Jahr hatte ich ihn soweit das er sich auch Hilfe sucht um die Familie zu retten und unsere Ehe. Am Anfang sah es auch ganz gut aus. Aber leider nur kurz. Er rutscht immer wieder in sein altes Verhalten zurück. Trinkt, geht weg, kommt nicht hause, läßt mich mit allem alleine. Vor ca. 3 Wochen hatten wir einen so schlimmen Streit das ich fest entschlossen war auszuziehen mit den Kindern (das war ich übrigens schon sehr oft) aber er hat mich wieder rumgekriegt und mir fest versprochen er ändert sich. Ich muss dazu sagen ich bin ein Scheidungskind und wollte bisher das meinen Kindern ersparen. Aber leider hat er seine Versprechen nicht gehalten. Ich habe Sachen rausgekriegt die mich sehr verletzt habe (z. B. er guckt heimlich Pornos und macht es ich dann selber, da es ja bei uns ja eh nicht mehr läuft). Seither geht es mir nun so schlecht weil mich das alles so verletzt hat, seine ständigen Versprechen sich zu ändern micht mehr zu unterstützen und mehr für mich da zu sein lösen sich immer in Luft auf. Und ich habe einfach kein Vertrauen mehr. Das alles macht mich so fertig das ich fast wieder abrutsche. Ich merke ganz deutlich wie ich wieder in eine Depression reinrutsche durch den ganzen Ärger. Aber das will ich nicht mehr ich war so froh wieder gesund zu sein aber durch den Streß um meine Ehe habe ich keine Kraft mehr. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich will nicht das meine Familie kaputt geht. Aber ich will auch nicht das ich wieder in eine Depression reinrutsche. Was soll ich tun???

Ich hoffe auf eure Hilfe und danke fürs lesen.

Liebe Grüße
Christina
Anja

Beitrag von Anja »

Hallo Christina,

Du hast meinen Mann während meiner schlimmen Krankheitsphase immer unterstützt (er nannte sich daffy) und natürlich würde ich Dir jetzt auch gerne helfen. Es ist klar, dass eine so lange Krankheit jede Beziehung belastet. Ich habe sofort Medikamente genommen und bei mir hat das ganze daher "nur" etwas über ein Jahr gedauert, aber auch das war für meinen Mann enorm belastend und er war danach auch ziemlich ausgepowert. Meine Eltern sind auch geschieden und ich verstehe, dass man diesen Schritt nicht unbedingt gehen möchte. Ich kann natürlich nicht einschätzen, welche Bereitschaft bei Deinem Mann vorhanden ist. Vielleicht würde es Euch gut tun, ein Wochenende die Kinder zu Verwandten oder ähnlichen zu geben und mal richtig gemeinsam zu entspannen vielleicht in einem Wellness-Hotel. Oder Ihr versucht Euch einen Abend die Woche für Euch zu reservieren und macht etwas gemeinsam ohne die Kinder zum Beispiel ein nettes Abendessen oder Kindo oder ähnliches. Mit Familientherapien kenne ich mich leider nicht aus, aber vielleicht wäre so etwas auch einen Versuch wert. Ich denke nach all dieser Krankheit wäre es jedenfalls wichtig, dass Ihr wieder positives zusammen unternehmt und erlebt. Tja, ich weiss nicht, ob das wirklich eine Hilfe war, aber vielleicht ist eine Anregung dabei. Du kannst Dich jederzeit gerne melden.

Viel Glück

Anja
Christina

Beitrag von Christina »

Hallo Anja,
das ist ja echt toll das du hier schreibst. Ja in der Tat kenne ich deinen Mann Daffy. Und ich freue mich das es dir so weit gut geht. Ich danke dir für deine Worte. Das was du vorschlägst ist aber leider nicht so einfach. Ich würde das alles gerne mal machen. Aber es scheitert oft an der Kinderbetreuung. Und im Moment kommt leider auch nicht viel Initiative von meinem Mann. Ich habe schon oft an Paartherapie gedacht, habe es auch schon vorgeschlagen, er hat es sogar aktzeptiert aber leider ist das dann doch wieder im Sande verlaufen. Ich warte immer auf eine Aktivität von seiner Seite das er mal was macht das ich merke esist ihm wichtig. Doch bisher wartete ich vergebens. Ich bin sehr traurig und alleine und weiß nicht mehr. was ich machen soll. Meine Kraft geht langsam dem Ende zu. Ich habe jetzt für mich beschlossen etwas mehr für mich zu tun und habe mich bei einem der besten Fitnessclubs bei uns in der Stadt angemeldet um endlich abnehmen zu können. Vieleicht gibt mir das ja etwas mehr Selbstvertrauen zurück und ich bin etwas besser drauf.

Naja, danke für die Worte, ich freue über jede Reaktion. Ich freu darüber wenn ich merke ich bin doch nicht alleine denn das ist das schlimmste im Moment das alleine sein mit meinen Gedanken.

Alles Gute für dich liebe Anja und grüße an deinen Mann

Liebe Grüße
Christina
Anke
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Wohnort: Ostfildern

Beitrag von Anke »

Hallo Christina,

es tut mir sehr leid, dass es Dir momentan nicht gut geht.

Da hier im Forum alle von ihren EIGENEN Erfahrungen berichten, möchte ich das auch kurz tun. Wir haben uns ja auch schon u. a. bei der MV unterhalten.

Ich glaube, diese Krankheit ist die grösste Herausforderung für eine Ehe. Wenn man die PPD überstanden hat, kann einen fast nichts mehr umhauen. Fast alle sagen das. Ich kann es leider nicht. Mein (damaliger) Mann hat mich in meiner schwersten Zeit allein gelassen. Durch meinen langen Klinikaufenthalt (5 Monate) wurde zusätzlich die Ehe auf eine Probe gestellt. Zwangsläufig entfremdet man sich. Als ich dann entlassen wurde, merkte ich schnell, dass ich mein weiteres Leben nicht mehr mit diesem Mann verbringen kann und möchte. Er hat mich zu sehr enttäuscht und nicht zu meiner Genesung beigetragen. Die Liebe war einfach weg, es war zu viel passiert. Übrigens rieten mir die Ärzte in der Klinik zu einer Paartherapie, die wir anfingen. Bei der zweiten Sitzung fragte uns der Therapeut, ob einer von uns ernsthaft an Trennung denkt. Ich bejahte und somit war es auch das Ende unserer Ehe... Ich zog dann mit meinem Sohn aus der gemeinsamen Wohnung aus. Ich war glücklich, dass es mir gesundheitlich wieder ziemlich gut ging und ich (endlich) meinen Sohn liebhaben konnte. Ich habe mir damals nicht vorstellen können, "nur" wegen des gemeinsamen Kindes bei meinem Mann zu bleiben. Kinder kriegen schnell mit, ob es ein harmonisches Familienleben ist oder nicht. Ich sagte mir: lieber glücklich mit meinem Kind als unglücklich zu dritt. Diesen Schritt habe ich bis heute nicht bereut!

Liebe Christina, ich kann nur versuchen, Dich "wachzurütteln". Wie Du schreibst, habt Ihr schon viele Versuche unternommen, Du wartest schon lange auf Besserung von Deinem Mann, aber es ändert sich nichts. Hör in Dich rein und frag Dich, ob Du ihn (noch) liebst? Das ist die wichtigste Frage.

Pass auf Dich auf, ich wünsch Dir für Dich die richtige Entscheidung!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo Christine!!

Ja!!! Sport das ist sehr gut!!!!!!!!
Obwohl es dir im Moment nicht gut geht, versuche bitte nur Angenehmes für dich zu machen!!
Denke an die schönen Momenten deines Lebens, welche waren die???
Das tut sehr gut Liebes!!!
Rede mit deinem Mann, aber richtig!! D. h. ihr alleine, richtig reden bedeutet, dass du ihm erstmal sagst, wie traurig das alles für dich ist, das du ihn irgendwie verstehst. Nicht jeder Mensch kann depressive Menschen immer unterstützen und helfen, das ist doch für diese Menschen auch sehr traurig oder?
Sag ihm, dass du ihn liebst, dass du nicht willst, dass eure Ehe kaputt geht, dass du ihn doch so sehr brauchst, usw. Dann sagst du ihm, was dich von ihm stört, was du nicht begreifst, und dass du eine Erklärung möchtest.
Frag ihn auch, ob er eine Auszeit braucht, da würde auch helfen Christina, ich denke, dass das Ganze für ihn auch sehr unangenehm ist und eine kurze Trennung helfen könnte.
Denk auch Christine an deinen Fehlern, was hast du falsch gemacht?
Für deine Krankheit bist du nicht schuldig... das ist klar... .
Denk auch über dein Leben nach, was war schön, was nicht?...was wünschst du dir, was muss passieren, so dass diese Wünsche in Erfüllung gehen, was kannst du tun, so dass diese Wünsche in Erfüllung gehen, wann möchtest du anfangen zu arbeiten, so dass diese Wünsche in Erfüllung gehen... Wer oder was kann dir dabei helfen...
Klare Ziele im Kopf sind wichtig, und denk immer daran:
Du hast dieses Leben und tu bitte alles, was in deiner Macht steht, so dass dein Leben lebenswert ist...

Probleme, liebe Christina, wirst es immer, immer geben.. so ist das Leben nun mal.
Irgendwann und irgendwo werden wir erfahren, warum wir ab und zu so leiden müssen, bis dahin denke ich, müssen wir alles versuchen, um weiter zu machen... Gott liebt das!!! Wenn wir nicht aufgeben und immer wieder aufstehen... Einfach ist das nicht!!! Aber wenn du es geschafft hast, wirst du bestimmt sehr stolz auf dich sein.
Leid macht uns Menschen, menschlicher, denke ich.
Deine Kinder sind auch sehr wichtig, gehe mit denen in die Natur, umarme sie richtig und sag ihnen wie lieb du sie hast...genieße es Christina!! Man vergisst solche Sachen, weil man andauern denken muss, wie schlecht einem geht...Und das bringt uns echt nicht weiter... es macht immer nur alles kaputt...

Alles Gute wünsche ich dir und bleib stark...

Gruß, Blancanieves
kame

Beitrag von kame »

Hallo Christina,
auch ich möchte mich bei Dir melden, weil Du auch immer für mich da warst. Ich habe mich jetzt erst gewundert, daß Du schon lange nichts mehr geschrieben hast. Es tut mir sehr leid für Dich, daß es in Eurer Ehe schlecht läuft. Ich bin auch ein Scheidungskind und mir ist es immer das Wichtigste, unserem Kind "so etwas" nicht anzutun. Da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich denke ich würde alles probieren, um das zu verhindern. Deshalb fällt mir für Euch eigentlich nur eine gemeinsame Therapie ein. Vor allem denke ich, wenn es schon so "eingefahren" ist, können nur erfahrene außenstehende Therapeuten wirklich helfen. Es müssen neutrale Personen sein, die wirklich neue Denkansätze geben.
Andererseits habe ich auch mitbekommen, wie gut es Dir ging und Du schreibst, daß auch Deine Kraft zu Ende geht. Und Du bist die Mama Deiner Kinder. Du brauchst Kraft! Und wenn Du merkst, es gibt keinen Weg mehr, dann mußt Du Dir Alternativen überlegen, denn Dir muß es gut gehen!!! Du warst schon zu gesund als daß es durch die Geschichte wieder so werden darf. Leg rechtzeitig Deine Grenzen fest. Ich denke, ich würde es zeitlich begrenzen, sonst wird es ein ewiges Hin und Her (auch für Deine Gedanken).
Helfen kann man da -glaube ich- nicht so viel, nur da sein.
Und denke immer: Deine Entscheidung ist gut - Du mußt den Weg gehen!
Alles Liebe, Jolimama
Christina

Beitrag von Christina »

Hallo Ihr Lieben,
danke für Eure Worte, es tut sehr gut zu wissen das jemand da ist sehr sich für mich interessiert. Ich bin total hin und hergerissen mit meinen Gefühlen. Auf der einen Seite liebe ich meinen Mann doch noch sehr, aber auf der anderen Seite hat er mich so sehr verletzt mit seinem Verhalten das es fast mein Herz auseinaner reist. Auf der einen Seite denke ich das er sich nie ändern kann und wir eine richtige Familie werden können aber auf der anderen Seite möchte ich meinen Kindern eine Trennung nicht zumuten. Ja, ich weiß der Zustand in dem wir uns jetzt befinden ist nur belastend für die Kindern aber ich habe halt doch immer noch Hoffnung das es besser wird. Aber vieleicht hoffe ich ja vergebens!! Ich habe schon so oft mit ihm geredet, ihm alles gesagt was mich bewegt und gefragt was er eigentlich von mir erwartet. Wir hatten schon gute Gespräche die mir Hoffnung gaben, aber im Moment bin ich total hin und her gerissen und ich weiß nicht was ich machen soll. Heute geht es mir auch schon wieder etwas besser. Ich habe zwar noch keine Klarheit in meinem Kopf über die Zukunft aber ich lasse jetzt einfach mal alles auf mich zu kommen. Es ist immer ein auf und ab bei mir. Kann sein das mein Gemütszusstand auch mit meinem Zyklus zusammen hängt.

Naja, wie auch immer. Ich denke ich muss halt einfach versuchen Klarheit in meinen Kopf zu bekommen und zu wissen was ich machen soll. Das ewige hin und her ist kein Zustand für mich und die Kinder. Wenn ich nur wüßte wie ich Klarheit bekomme???

Danke für eurer lesen und eure Worte
Liebe Grüße
Christina
Fanny

Beitrag von Fanny »

hallo christina!
eigentlich wollte ich dir ja schon gestern antworten, aber ich wusste nicht so richtig, was ich dir raten soll. ich habe keinen rat für dich. denn nur über das, was du schreibst und was ich bisher von dir gehört habe, kann ich dir nicht raten, deinen mann zu verlassen oder nicht zu verlassen.
ich möchte mich den anderen einerseits anschließen. du solltest nochmal mit deinem mann reden und ihm sagen, wie ernst die lage ist.
und andererseits hab ich so viel davon herausgehört (das meine ich zumindest), dass du eigentlich nicht mehr daran glaubst, dass sich noch etwas ändern wird und dass dein mann tatsächlich mal etwas unternimmt. deshalb möchte ich dir sagen, dass mich damals die zeit vor der trennung meiner eltern und auch die zeit vor der trennung meiner mutter von meinem stiefvater mehr belastet hat als alles andere. mit meiner mutter und meinem bruder alleine ging es mir gut. meiner mutter ging es gut. sie war sehr ausgeglichen und ruhig und wusste, wo sie hin will... diese zeit war im nachhinein die schönste meiner ganzen kindheit. ich hab es also nicht so erlebt, dass es am besten für die kinder ist, wenn die eltern zusammen sind. denn am besten für die kinder ist eine gesunde und ausgeglichene mutter. leider haben weder mein vater noch mein stiefvater sich sonderlich gut bemüht den kontakt zu halten, daher hab ich heute eine schlechte beziehung zu meinem vater und gar keine zu meinem stiefvater. aber as liegt nicht in der hand der mütter, denn dafür sind allein die väter verantwortlich, sich um ihre kinder zu kümmern!
ich möchte dir lediglich raten, zu überlegen, wo du in DEINEM leben hin willst. wenn du so nicht glücklich wirst, dann versuch es anders!!!
schreib dir all deine wünsche, träume, sorgen und vorstellungen von der seele oder male ein bild dazu oder triff dich mit deiner neuen freundin zum kaffee und diskutiert das aus...
wenn du willst, kannst du mir auch nochmal eine e-mail schreiben. ich antworte dir bestimmt!
bis dahin! lass von dir hören! ich wünsche dir viel glück!!!
fanny

ps: ich kenn auch die situation, dass frau sich zyklus bedingt irgendwelche gedanken macht, die eine woche später eine ganz andere gestalt annehmen. ich habe mir deshalb zur regel gemacht, dass ich entscheidungen nicht in den tagen vor meinen tagen treffe, sondern erst, wenn ich wieder "zurechnungsfähig" bin. (ich hoffe du verstehst, wie ich das meine)
Ulrike

Beitrag von Ulrike »

Liebe Christina

du hast schon so viel geschafft, aber das Leben geht weiter und es kommen immer wieder neue Aufgaben, die man zu bewältigen hat. Hat man die Themen mit den Eltern einigermaßen auf die Reihe bekommen, gehts mit der Partnerschaft weiter und dann kommt wieder was anderes und irgendwann hat man die Nase auch einmal voll, und man will einfach nur einmal seine Ruhe haben. Oh man,...das kenne ich...aber das leben ist Evolution, es geht immer weiter. Ich hab hier etwas über Beziehungen/Partnerschaften (Kurzfassung)....vielleicht hilft es ja ein bisschen, und wenn du mehr Fragen dazu hast, bin ich gerne bereit dir zu antworten.

Ich will dir einmal den „Sinn“ einer Partnerschaft verdeutlichen.
Zuerst kommt die Anziehungsphase: man lernt sich kennen, und geht auf den anderen ein.
Z. B. als Frau gehe ich mit auf den Fußballplatz, weil es dem Partner gut gefällt.

Dann kommt die Phase der Bindung: man steckt sein Gefühl/Hobby ganz zurück und passt sich an, in der Hoffnung, das sich das Blatt einmal wendet. Z.B. geht die Frau immer noch mit auf den Fußballplatz, obwohl sie sich früher Sonntag öfter mit ihren Freundinnen zum Schwimmen verabredet hat.

Als drittes kommt dann die Phase der Spannung: man kann in der LIEBEN ROLLE für den anderen nicht mehr weiterleben, man merkt, das man auch Bedürfnisse hat, nämlich seine Hobbys auch wieder machen zu wollen, sich selber zu leben. Je nachdem wie lange man die LIEBE ROLLE durchhält dauert die Zeit, bis man dem Partner ehrlich seine Gefühle mitteilt , und der Partner versteht es dann oft nicht und erzählt bei anderen, das man sich auf einmal so verändert hat. Man sei unzufrieden, motzt rum...

Dann kommt die vierte und letzte Phase, es kommt zur End(t)spannung: entweder der Partner zeigt Verständnis und es kommt zur Klärung des Konflikts, oder der Partner zeigt kein Verständnis, man ist von ihm enttäuscht und somit kommt es zum Ende der Täuschung. Das sollte allerdings die allerletzte Lösung sein.


Ein Großteil der Partnerschaften beginnt mit der Illusion, wir hätten jemanden gefunden, von dem wir endlich all das bekommen, was wir uns schon immer gewünscht haben. Das Dumme dabei ist, der andere erhofft sich genau das gleiche. Solange man sich im Zustand blinder Verliebtheit befindet, kann man diese Illusion aufrecht erhalten. Doch irgendwann kommt zwangsläufig die Ent-Täuschung, und der Partner entpuppt sich mehr und mehr als der Mensch, der er tatsächlich ist. Ein Mensch mit Eigenheiten, die einem fremd sind, mit Bedürfnissen, die man nicht erfüllen will oder kann, mit Altlasten befrachtet, mit denen man lieber nichts zu tun hätte. Für manche ist das ein Schock, der die Beziehung beendet. Denn der Übergang von blinder Verliebtheit in eine tiefe Paarbeziehung gelingt nur, wenn beide sich so annehmen, wie sie sind. So wie jeder ist, ist er „gut“ und damit „richtig“. Mehr kann er nicht sein, und mehr kann man nicht von ihm bekommen. Nicht im Ändern-Wollen (geht sowieso nicht) sondern im ERGÄNZEN wächst die Liebe.

Das heißt...hinschauen, was will er mir mit seinem Verhalten sagen?
Wo trifft es mich...also betrifft es mich auch?
Was zeige ich im durch mein Verhalten?

Er will dich nicht persönlich verletzen, sein Verhalten soll dir zeigen wo es eine "Schattenseite" gibt, die zu klären ist, im Gegenzug machst du das gleiche bei ihm. ( Man hilft sich gegenseitig in seiner Entwicklung weiterzukommen).Die Frage ist nur, wie bereit seid ihr, da hinzuschauen und es zu klären, was der andere zeigt, und wo es weh tut... AUF BEIDEN SEITEN...Schaut nur ein Partnerteil wird sich die Beziehung irgendwann "Leerlaufen" . Es ist ein Geben und Nehmen (Weiterkommen) auf beiden Seiten. Vielleicht kannst du so besser klären, wo ihr im Moment mit euerer Beziehung steht...


ganz liebe Grüße Ulrike

PS. das wird wieder, egal wie es ausgeht, so wird es gut sein, und danach bist du in der Lebensspirale wieder eine Runde höher gekommen, und hast wieder ein Stück mehr zu dir selber gefunden, vielleicht ihr beide zueinander ;-)
Micha

Antwort

Beitrag von Micha »

Hallo Christina,

ich hatte zwei schwere Depressionen, eine nach der Geburt und eine vor zwei Jahren.

Das war eine harte Zeit für unsere Familie und auch für unsere Ehe. Aber wir gingen gestärkt aus dieser Krise.

Nun ist alles wieder palletti aber mein Mann stört mein Gewicht. (Ich habe ca. 10 kg zugenommen). Das darf doch nicht wahr sein, ich bin wieder gesund und er nervt an meinem Übergewicht rum.

Mein Motto ist lieber gesund und rund als schlank und krank. Doch er meint der hat mich mit Gr. 36/38 kennen gelernt und nun habe ich eben Gr. 42 und bin moppelig. Es vergeht kein Tag an dem er mich nicht mit meinem Gewicht aufzieht.

Sind ein paar Kilo mehr auf den Rippen nicht unwichtig? Sollten unsere Männer nicht dankbar sein, dass wir wieder gesund sind?

Keine Ahnung, ich wünsch dir viel Glück, Micha
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo Micha!!

Ich finde das nicht in Ordnung von deinem Mann... Was soll das?
Frag ihn was er damit bezweckt!
Frag ihn, ob er eine schlanke Frau will, die andauern traurig ist und nicht richtg lebt oder eine mollige, die das Leben genießt und 100% "da" ist...

Männer du, einige werden immer Kinder bleiben!!!

Bleib stark!!

Gruß, Blancanieves
Ava

Mann verlassen oder nicht?

Beitrag von Ava »

Liebe Christina,

ich bin erschüttert über das, was Du über Deine Ehe schreibst. Da bist Du so stark, vier Jahre Hölle zu schaffen, und dann hast Du einen Mann, der seine eigenen Probleme nicht angeht, nicht angehen kann, zu schwach dafür ist, nicht den richtigen Weg für sich findet, wie auch immer...
Aber bei mir war es so ähnlich. Als ich nach der ersten PPD wieder auftauchte, war ich wieder die Alte, machte alles von vorne bis hinten, Haushalt, Gäste, Arbeiten, Kind, ich war ganz die lebenssprühende Gattin, berufstätige Frau, toll und selbstsicher. Ja, und dann? Dann wünschte ich mir immer mehr ein Kind, und er liess sich darauf ein, nachdem er zuerst nicht mehr wollte. Nach zwei Jahren wurde ich schwanger, gerade als ich mich damit abfinden wollte, es nicht mehr zu werden. Nach dem zweiten Kind wieder Hölle. Mein Mann unterstützte mich nicht so, wie ich es gebraucht hätte. Im Grunde kann ich im Rückblick sagen, dass er mich schon nicht mehr geliebt hat, als ich nach dem ersten Kind wieder gesund war. Er blieb mit mir zusammen, weil alles perfekt war, aber das zweite Kind hat er schon nicht mehr aus Liebe gewollt, sagt er heute.
Kurzum, ich hatte Eltern, die sich nicht getrennt haben, obwohl sie es besser getan hätten, das ist auch nicht gut. Ich kann verstehen, dass es für Dich sehr schwer ist, da Du ein Scheidungskind bist. Ganz egal wie, wenn es Konflikte in der Herkunftsfamilie gab, ist es immer schwer, mit Konflikten im eigenen Leben umzugehen. Aber ich glaube, dass es nichts hilft, wenn Du Deinem Mann weitere Versprechen abringst, und er tut nichts.
Wenn Du Fakten schaffst, zum Beispiel Dir eine Wohnung suchst mit den Kindern, dann kann er vielleicht auf diesem Weg kapieren, dass es so nicht geht! Denn dass es nicht geht, das merkst Du an Deiner Reaktion, depressiv zu werden, selbst am allerbesten!
Ich lebe jetzt getrennt, alles ist sehr schwierig, weil ich nicht gesund bin, aber es ist viel viel besser, als andauernde Kränkung und Enttäuschung hinzunehmen. Ich habe das drei Jahre ausgehalten, bis er ausgezogen ist. Es war auch eine Art Hölle.
Du kannst mir auch gerne mailen, Kopf hoch, und Du wirst eine Entscheidung finden. Kannst Du nicht eine Gesprächstherapie anfangen? Die könnte Dir vielleicht weiterhelfen, bis Du Dich innerlich entscheiden kannst.

Alles Liebe

Ava
Antworten