Zwangsgedanken

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
Petra

Zwangsgedanken

Beitrag von Petra »

hallo!

wie lange hattet ihr diese zwangsgedanken bzw. impulse? war es bei euch auch manchmal so heftig dass ihr dachtet : will ich denn meinen kind etwas tun, weil ich immer solche sachen denke?
kann man diese gedanken wirklich ohne medikamente wegbringen? (mein therapeut meint ja)mich machen diese gedanken so fertig , ich will nicht mehr so denken. ich muss schon jedesmal weinen wenn ich meinen kleinen ansehe..

lieben gruß
petra
Micha

An Petra

Beitrag von Micha »

Hallo Petra,

ich hatte auch so fiese Gedanken für die ich mich heute schrecklich schäme, nein die mir heute auch unbegreiflich sind.

Am meisten beschäftigte mich der Gedanke langsam aber sicher durchzudrehen und für mein Leben lang in die Geschlossene zu kommen.

Diese Gefühle gehen, dein Arzt hat recht, zu 100% weg wenn die Depri zu Ende ist.

Also nicht verzweifeln sondern dies als Teil deiner Krankheit annehmen.

Gruß Micha
Sas

Hallo Petra,

Beitrag von Sas »

setz Dich nicht so mit Zeitlimits unter Druck!
Wenn Du Dich unter Druck setzt ist das genau der falsche Weg.
ich weiß, was für ein Teufelskreis das ist. Marika hat dir die Angstspirale ja schon sehr gut beschrieben.
Meine Therapeutin hat mal gesagt, dass jeder Mensch, also durchaus auch Gesunde, solche Gedanken ab und zu in ihrem Gedankenfluss haben. Bei uns ist es nur so, dass wir Angst haben und dass wir diese Gedanken negativ bewerten. Für Gesunde sind sie einfach ein Ventil, um Ärger los zu werden.
Bei mir war es so, dass diese Gedanken überhaupt nicht in mein tolles Moralbild der perfekten Mama passen. Ich hatte diese Vorstellungen, wie eine gute Mutter zu sein hat, und habe mir das nicht zugetraut. Deswegen hatte ich diese Gedanken, dass ich mein Kind umbringen muss. Und ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen deswegen.
Wenn man sich über jemanden ärgert kann man ihm eine Zeit lang aus dem Weg gehen.
Seinem Kind kann man nicht aus dem Weg gehen, es ist von einem abhängig. Und man muss erst mal lernen, mit der neuen Situation umzugehen.
Also, genau, wie Marika es gesagt hat, aus Angst zu versagen entstanden meine Gedanken, vor denen ich dann wieder Angst hatte.
Ich hätte es niemals getan, aber ich fühlte mich immer wie kurz vor der Tat.
Ich würde an Deiner Stelle der Therapie erstmal eine Chance geben. Ich nehme selbst zwar Medikamente, aber ich glaube, dass meine Verhaltenstherapie die entscheidende Wende brachte.

Es ist ein schwerer und langer Weg, aber Du schaffst es!!

Saskia
Petra

Beitrag von Petra »

hallo!

vermutlich setze ich mich wirklich zu sehr unter druck. mein therapeut hat auch gesagt ich soll mich nicht so auf diese gedanken fixieren, sie gehen ohnehin weg...ich habe eine freundin deren baby genau in der woche wie mein nicolas zur welt kam. manchmal wenn wir miteinander spazierengehen oder telefonieren sagt sie: mensch diese nacht heute mit dem kleinen ich hätte ihn am liebsten beim fenster rausgeworfen! ich bin dann total geschockt (klar wg. den zg) und sie plappert munter und lustig weiter als wär nichts gewesen... ist ja auch so;) nur ich mit meiner angst steigere mich wieder rein und bin schon wieder mittendrinnen!

lg petra
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Hallo Petra,

ich kenn das, das was andere ohne jegliche bedeutung sagen löst dann bei einem selbts total Panik aus, weil man denkt man selbst ist ja kurz davor sowas zu tun. Ich kämpfe immernoch mit meinen z-gedanken, auch wenn es mir sonst im Moment etwas besser geht. Hab auch Angst dass das nicht mehr weggeht. Ich liebe mein kind doch so sehr und frag mich immer wie ich sowas denken kann. Ich konfrontiere mich auch ständig mit den Gedanken, zum einen um in mich reinzuhorchen (würde ich sowas wirklich tun) , zum anderen um die Angst zu verlieren. bis jetzt ohne erfolg und ich hab das schon eine ganze weile. Trotzdem hilft es einem zu wissen dass das so viele haben und sie nicht durchgedreht sind.

Ich wünsch Dir alles Gute und viele Grüße, Steffi
Petra

Beitrag von Petra »

hallo steffi!

wie lange hattest du diese depression mit den zgedanken schon bevor du dich für eine therapie entschieden hast? ich habe nach 2 tagen mit zgedanken meine freundin angerufen die psychotherapeutin ist und ihr alles erzählt was mich bedrückt. dadurch hab ich sofort eine therapie angefangen und fühl mich auch schon etwas besser. bin nicht mehr ganz so verzweifelt...
ich wünsche dir dass du das bald hinter dir hast und dein kind 100% ohne diese gedanken geniessen kannst!
alles liebe!
petra
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Ich hatte die z-gedanken einige wochen und hab dann eine Gesprächstherapie angefangen, die hat mir aber kaum geholfen, außer dass ich danach immer etwas erleichtert war. Das alles hat bei mir schon im September, in der Schwangerschaft angefangen. Ich denke es lag aber auch an der der therapeutin dass es mir nicht viel besser ging. Hab mich dann erst nach der Geburt zu einer Verhaltenstherapeutin begeben, da bin ich jetzt aber erst kurz. Sie hat aber unheimliche viele angstpatienten und kennt sich doch recht gut damit aus. Ich hoffe es bringt mir was. Danke für deine Antwort!

Viele Grüße, Steffi
Petra

Beitrag von Petra »

hallo steffi,

ich habe nun schon oft gelesen dass eine verhaltenstherapie sehr gut ist bei diesen zgedanken. (wie sehr ich das wort schon hasse) denn wenn man versucht nicht an einen weißen elefanten zu denken....:)

lieben gruß
petra
Antworten