hormone, schildrüsenwerte im zusammenhang mit ppd

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Petra

hormone, schildrüsenwerte im zusammenhang mit ppd

Beitrag von Petra »

hallo!

hat sich jemand die schilddrüsenwerte bestimmen lassen als die depressionen angefangen haben? könnte man überhaupt etwas dagegen tun wenn festgestellt wird dass die schilddrüse nicht mehr richtig arbeitet und man deshalb die depressionen hat? vor allem wenn man noch stillt?
bei mir hat die depression angefangen nachdem ich wg, einer brustentzündung bromocriptin genommen habe und nun habe ich schon oft im internet gelesen dass bei vielen frauen das der auslöser der depression war.

liebe grüße
petra
(die neu hier ist und soviele fragen hat...)
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Petra!

Ich lasse mir in 2 Wochen die Schilddrüsenwerte überprüfen. Mein Psychiater hat mich extra drauf hingewiesen, da eine Über-oder Unterfunktion der Schilddrüse sehr oft an Depressionen beteiligt sind.

Ich glaube mit Tabletten kann man das gut behandeln, wie es allerdings dann mit dem Stillen aussieht, kann ich dir leider nicht sagen. Stillen und Medis sind halt immer eine ungute Sache - leider. Aber ich habe damals, als ich entscheiden musste - weiter stillen oder Medikamente - dann ganz klar mich für das Abstillen entschieden. Mein Körper hätte wohl die Milch produziert, aber ich war innerlich nicht wirklich bereit dazu. Da sind wir auch erst in Gesprächen (bei meiner Hebamme) drauf gekommen, dass ich wohl das Stillen unbewusst abgelehnt habe. Und wenn ich ehrlich bin - mir geht es jetzt ohne Stillen viel, viel besser. Denn durch das Stillen werden ja auch wieder Hormone produziert, die anscheinend wirklich auch noch so eine PPD begünstigen können - sagt meine Hebamme. Das ist aber nicht bei jedem so, nicht das du meinst, es jetzt bei dir auch der Fall. Manche Frauen stürzen dann erst recht ab, wenn sie abstillen müssen - z.B. durch Medikamenten Einnahme.

Zuerst dachte ich, ich muss stillen, das ist doch das beste für Noah. Aber es muss ja Kind UND Mutter gut gehen - sonst hat alles keinen Wert. Und Noah liebt sein Fläschchen über alles und ist seither noch bräver geworden, als er eh schon war.

So, jetzt habe ich dich vollgequasselt - sorry Petra hoffe ich hab dich nicht gelangweilt. Wollte nur sagen, solltest du Medikamente brauche und dann aber abstillen müssen - wäge gut ab, was besser für euch ist.

Ich hoffe, du kriegst auf deine Frage noch bessere Antworten, weil richtig helfen konnte ich dir heute ja leider nicht. Werde dir aber trotzdem nach meinem Arztbesuch in 2 Wochen berichten, was raus gekommen ist.

Wünsche dir alles Liebe weiterhin!

P.S. Gehts dir etwas besser?

Marika
Petra

Beitrag von Petra »

hallo marika!

bin schon gespannt was bei deiner untersuchung herauskommt. ich werde auch im krankenhaus anrufen und mir einen termin geben lassen. ich fühle mich schon sehr viel besser. durch die therapie weiß ich wo die gedanken (die ja mein stärkstes symptom sind) hingehören und dass sie nichts mit meinem sohn zu tun haben. die angstzustände werden auch schon seltener--heute bin ich zum ersten mal aufgewacht ohne bauchweh und kribbeln! mir macht leider sehr die angst vor der angst zu schaffen und die unsicherheit, weil ich nicht weiß ob es wirklich jetzt aufwärts geht oder ich nur eine phase habe die besser ist und dann wieder schlechter wird...ich weiß, ich soll den moment genießen und ich weiß auch dass wieder schlechtere phasen kommen die ich auch überstehen werde, aber irgendwie bin ich so mutlos! der schock der vorigen wochen sitzt noch zu tief!
wegen dem stillen gebe ich dir absolut recht, es muß hauptsächlich für die mutter passen. meine "große" tochter habe ich nur zwei monate gestillt und hatte keine depression! vielleicht gibt es da wirklich einen zusammenhang? obwohl ich jetzt gerne stille aber wenn wegen der medikamente eine entscheidung sein muss treffe ich sie sicher gegen das stillen.

wie geht es dir jetzt so? verträgst du deine medikamente?

lieben gruß
petra
Micha

An Petra

Beitrag von Micha »

Hallo Petra,

bei mir wurde eine Unterfunktion der Schilddrüse festgestellt.

Ich nehmen jetzt jeden Tag eine Schilddrüsentablette. Mein Arzt sagt es ist
kein Medikament sondern das Schilddrüsenhormon, das bei mir nicht
mehr ausreichend hergestellt wird.

Also müsste es dem Stillen ja nicht im Weg stehen. Als ich vor 7 Jahren meine PPD bekam wurde auch meine Schilddrüse untersucht, da war sie aber noch in Ordnung.

Gruss Micha
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Marika
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Beitrag von Marika »

Einen schönen guten Morgen!!!

Das freut mich aber, dass es dir schon besser geht. Jetzt kannst du vielleicht auch erst mal wieder durchatmen und einwenig Kraft sammeln. Du hast absolut recht, wenn man weiss, wie diese Zwangsgedanken einzuordnen sind, fällt schon ein großer Druck von einem ab. Bei mir sind ja auch die ZG das stärkste Sympthom und eben auch diese "Angst vor der Angst". Gestern habe ich es zum ersten mal so richtig geschafft, diese "Angstspirale" zu durchbrechen. Mein Mann und ich gingen die Einladungsliste für die Taufe unseres Noah durch und da waren 2 Personen dabei, die ich nicht so mag. Prompt setzte die Grübelei ein, was ist wenn diese Personen kommen..... und ich spührte Angst in mir, weil sie könnten ja mir oder meinem Kind was tun (ist ja absurd...) aber nach ca. 1/2 min. plötzlich machte es "klick" und ich "durchbarch" dieses Denkschema und die Angst war wie weggeblasen! Ich habe mich sehr über diesen ersten Erfolg, der sicher auf meine Psychotherapie zurück zurückzuführen ist, gefreut. Auch beim autogenen Trainig gestern, konnte ich mich super entspannen und war echt für einige Minuten "ganz wo anders".

Mit meinen Medikamenten komme ich sehr, sehr gut zurecht. Ich habe keinerlei Nebenwirkungen - Gott sei Dank. Ich muss aber auch sagen, dass ich eine sehr niedrige Dosis nehme, da ich früh genug bei den ersten Symphtomen behandelt wurde. Ich fühle mich nicht irgendwie benebelt oder "zugedröhnt", sondern ganz real im Leben, nur eben nicht mehr verzweifelt und von meiner Angst beherrscht. Ich nehme ja 2 Antidepressiva, eines davon hat auch eine Angstlösende Wirkung. Mir wurde auch versichert, das beide Medis NICHT süchtig machen. Nach 6 Monaten werden wir dann einen ersten Versuch machen, zu reduzieren.

Ich kann sagen, es geht mir wirklich sehr gut - nach dem ich vor 1 1/2 Wochen eine leichte Schwankung hatte - hoffe es bleibt auch so für längere Zeit. Schwankungen kommen leider vor, aber wenn man das schon vorher weiss, kann man sich auch besser darauf einstellen und die Angst, die dann kommt, ist bei weitem nicht mehr so intensiv. Und sie wird immer weniger - wirst sehen, auch bei dir wird es so sein!

Geniesse jetzt erst mal dieses erste Hoch in vollen Zügen - es kommen immer mehr davon!!!

Ganz liebe Grüße
Marika
Petra

Beitrag von Petra »

hallo marika,

auch ich habe zwei personen in meiner familie die ich nicht sehr leiden kann. mein nicolas wird in einer woche getauft und da mich die vorstellung , dass die beiden dann auch da sind so sehr belastet hat, habe ich ihnen gesagt dass es mir lieber ist wenn wir unseren kontakt abbrechen bis ich wieder gesund bin. ich bin jetzt einfach mal egoistisch und kümmere mich nicht darum was sich "gehört" und wie etwas zu sein hat, sondern gehe nach meinem gefühl. dieses ständige unterdrücken und schönreden ist ja auch ein grund warum dann plötzlich alles über einem hereinbricht!
etwas gutes hat diese depression schon, nämlich dass man sich besser wahrnimmt und mehr
Sas

Hallo Petra,

Beitrag von Sas »

Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion, verursacht durch eine Autoimmunerkrankung. Ich habe ja anfangs noch gestillt und die Ärzte sagten mir, die Schilddrüsenhormone seien unbedenklich für das Kind. Es ist ja so, dass diese Hormone nur etwas ausgleichen, was mein Körper nicht mehr selbst produziert. Es sind keine Medikamente im eigentlichen Sinne. Das Kind bekommt laut meinen Ärzten bei künstlicher Hormon-Substitution nicht mehr mit als bei Schilddrüsen-Gesunden.
Also, wenn Du eine Unterfunktion hast, dann ist es sehr wichtig, dass sie richtig behandelt wird.
Ich drücke dir die Daumen.

LG, Saskia
BirgitM

Beitrag von BirgitM »

Liebe Petra,

bei mir hat man auch vor geringer Zeit eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt.
Mein Neurologe hat mir sofort das Lithium ausgeschlichen und in ca. 1 Monat wird nachkontrolliert ob sich die werte verbessert haben.
Ich weiß das schilddrüssenprobleme auch zu Depris führen. Lass sie auf jeden fall behandeln, wenn sie wieder normal arbeiten...l vielleicht ist der ganze Spuk vorbei...!!
Deine angst vor den Schwankungen ist ganz normal, ich habe jetzt fast 4 Jahre mit diesen Schwankungen gelebt, seit einiger zeitn habe ich keine mehr. Sie werden immer weniger und nicht mehr so stark. Aber es kommt immer wieder die Angst hoch, geht der Mist jetzt wieder los? wird es wieder so schlimm??? erinnere dich an die guten Tage und so wird es auch wieder, ganz sicher!!!

Ich wünsche dir alles alles gute

und Kopf hoch, wir sitzen alle im selben Boot!!

Ganz lieben Gruß
Birgit
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