Zeitungsartikel über Väter mit Baby-Blues

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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martina65

Zeitungsartikel über Väter mit Baby-Blues

Beitrag von martina65 »

Hallo zusammen,

habe heute in meiner Lieblingszeitschrift "Emotion" einen kleinen interessanten Artikel gefunden:

Klinische Psychologie: Baby-Blues statt Vaterglück
Nicht nur Mütter können nach der Geburt ihres Kindes in ein Loch fallen. Auch jeder zehnte Vater leidet unter einer postnatalen Depression.
Ein Baby – das größte Glück für viele Menschen. Doch manche Menschen empfinden nach der Geburt eines Kindes ganz anders: Statt Liebe fühlen sie nur Traurigkeit und Leere. Bei Frauen nennt man das eine Wochenbettdepression. Aber nicht nur jede siebte Mutter, sondern auch jeder zehnte frischgebackene Vater leidet darunter. Das haben amerikanische Psychologen in einer Studie mit mehr als 5000 Paaren herausgefunden. Postnatale Depressionen beeinflussen auch die Beziehung zum Kind: Die betroffenen Väter legen ihr Baby oft ins Bett, bevor es müde ist, und spielen weniger mit ihm. Hat die Mutter eine Wochenbettdepression, leiden auch gesunde Väter mit. Sie erzählen ihren Kindern seltener Geschichten und singen weniger Lieder vor. Die Folgen zeigt eine Studie aus Oxford: Kinder von Vätern mit postnataler Depression haben ein höheres Risiko, später verhaltensauffällig zu werden.


Trotzdem finde ich, dass man das Thema leider immer noch verharmlost. Der Artikel ist ziemlich allgemein gehalten und es geht wie immer nicht draus hervor, wie schrecklich so ein "Trauma" sein kann. Stimmts?
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo,

ja, es kann auch Männer treffen. Ich kenne selbst einen betroffenen Vater. Er war mit mir zusammen in der Psychiatrie.

Echt genauso schlimm.


LG, Saskia
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

ja, davon habe ich auch schon gehört. Das zeigt, dass eine Depression ganz verschiedene Ursachen haben kann. Die psychosozialen Einflüsse (also von außen), als auch die Hormone (von innen) spielen da eine Rolle.

Deshalb ist es wohl auch so, dass bei jeder/jedem diese Krankheit anders bzw. verschieden lang verläuft. Manche brauchen ein Medi - bei manchen verschwinden die Symptome plötzlich von selber.

Das sollte all jenen, bei denen es länger dauert, auch Mut und Hoffnung geben, doch auch wieder gesund zu werden. Denn nur weil es bei manchen Menschen schneller und realtiv "einfach" wieder weg geht, bedeute es für die, die länger daran leiden nicht, dass sie ein "hoffnungsloser Fall" sind.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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