Bin neu hier und stecke voll in den Wochenbettdepris!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
martina65

Bin neu hier und stecke voll in den Wochenbettdepris!

Beitrag von martina65 »

Hallo, meine Tochter ist 5 1/2 Monate alt und sieben Wochen nach der Geburt begannen meine Depressionen. Genau an dem Tag als meine normale Regelblutung wieder einsetzte. Mein Frauenarzt verschrieb mir die Pille zwecks Hormonbehandlung, war sinnlos, nach Untersuchungen beim Hausarzt wurde mir bestätigt bin kerngesund und solle warten bis sich mein Hormonspiegel regeneriert hat, na vielen Dank, mein nächster Versuch bei einem anderen Arzt, der verschrieb mir Antidepressiva. Ich bin so unsicher und habe diese heute abgesetzt. War erst der dritte Tag. Habe alle körperlichen Symtome wie Unruhe, Müdigkeit, Herzbeschwerden, Schwindel etc. Wer hat mit welchem Mittel beste Erfahrungen und kann mir helfen. Hat jemand auch Erfahrung mit Antidepressiva?
Jutta

Beitrag von Jutta »

Hallo Martina, ich habe seit November vergangenen Jahres PPD. Nachdem ich alles mögliche selber probiert habe und auch eine blöde Erfahrung bei einer Neurologin machte, geht es mir jetzt besser. Ich habe eine nette Psychiaterin und gehe einmal die Woche zur Psychotherapie. Nebenbei nehme ich auch Tabletten. Dies wollte ich am Anfang nicht, doch es ging dann nicht mehr anders. Heute geht es mir erheblich besser, wenn auch noch nicht 100 %ig. Alle pflanzlichen Sachen, die ich versucht hatte, haben bei mir nicht angeschlagen. Egal ob das Johanneskraut, Baldrian oder Hopfen war. Heute bin ich froh, dass ich die Tabletten nehme, obwohl ich Angst vor den Nebenwirkungen hatte. Bei mir wurden die Depressionen (wahrscheinlich) durch die Abstilltabletten und die zu frühe Nahme der "Pille" verursacht. Jetzt nehme ich überhaupt keine künstlichen Hormone mehr. Wenn ich Schwankungen habe und als es mir noch ziemlich schlecht ging, habe ich mir immer gesagt, dass es eine Krankheit ist, die vorüber geht. Das hat (meistens) etwas geholfen. Das Lesen hier im Forum und einfach das Gefühl zu haben, dass man nicht alleine ist, hilft auch. Erst dachte ich nämlich, ich habe sie nicht mehr alle und werde verrückt ... Ich wünsche dir alles gute. Herzlichen Gruß Jutta
kathrin66

hallo martina!

Beitrag von kathrin66 »

auch ich stecke seit dem mein sohn 5 wochen alt ist in der ppd.
erst wurde sie nicht erkannt.
dann hat sich alles so gesteigert, dass ich nur noch wollte, dass mir geholfen wird.
ich persönlich nehme citalopram 20mg am tag. nach anfänglichen schwierigkeiten(nebenwirkungen), haben die medis nach ca.4wochen angefangen zu wirken.
bei deiner frage wäre es natürlich gut zu wissen, welches antidepressivum du nimmst.
ausserdem wirken die tabletten bei jedem etwas anders.
wenn die nebenwirkungen zu stark für dich sind, solltest du unbedingt deinen arzt anrufen. er kann dir zur überbrückung, bis die nebenwirkungen vorbei sind etwas verschreiben oder aber das antidepressivum wechseln.
melde dich mal wieder

liebe grüße kathrin
Petra

Beitrag von Petra »

hallo!

ich kann dir nur den rat geben dich so schnell wie möglich an eine fachperson zu wenden. (psychiater, psychotherapeut) die antidepressiva brauchen ja einige wochen bis sie ihre wirkung entfalten. am beginn der einnahme ist es leider fast schon normal dass man nur die nebenwirkungen zu spüren bekommt. du sollst sie aber nicht ohne ärztliche anweisung einfach so absetzen. ich selber nehme nur bachblüten mache aber auch eine sehr intensive psychotherapie mit zwei sitzungen in der woche.
lg petra
martina65

Hallo

Beitrag von martina65 »

Mein Antidepressiva heisst Fluoxetin. Werde es ab morgen wieder weiternehmen. Mit Bachblüten versuche ich es auch. Ich nehme ab und zu die Rescue-Tropfen, wenn ich das Gefühl habe, ich drehe gleich durch. Ich sollte wohl auch eine Therapie in Angriff nehmen. ich habe gehört , dass auch eine traumatische Geburt Auslöser von diesen Depressionen sein kann. Leider war dies bei mir der Fall. Meine Tochter kam unter schweren Umständen zur Welt und musste wiederbelebt werden. Ein Alptraum, der in mir schlummert.
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10002
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Martina,

ich würde dir auch raten, nimm dein Medikament wieder ein. Du möchtest doch wieder gesund werden!!! Ich bin seit 9 Wochen in Behandlung wegen meiner PPD und nehme 10 mg Cipralex und daneben noch Bachblüten, die mir auch sehr helfen. Weiters mache ich alle 3 Wochen meine Verhaltenstherapie bei meinem Psychiater. Erst dachte ich auch, ich drehe durch, aber mit den ganzen Maßnahmen bin ich heute wieder auf dem Weg der Besserung. Und mir ging es auch sehr schlecht - ich litt unter Angst - und Panikattacken sowie Zwangsgedanken. Das alles habe ich mit professionler Hilfe schon gut in Griff bekommen.

Liebe Grüße
Marika
martina65

Beitrag von martina65 »

Hallo Marika,
vielen Dank für deine email. Ich nehme nebenbei die Rescue Tropfen. Welche Bachblüten verwendest du? Gibt es eine spezielle Mischung für unser Problem? Oder muss man diese individuell austesten? Wäre schön, wenn du mir nochmal schreibst. Danke
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10002
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Martina,

gerne schreibe ich dir nochmal! Also mit den Bachblüten ist es so, dass man das individuell für dich austesten muss. Da deine Beschwerden sich mehr körperlich äußern, sich für dich sicher andere Essenzen als bei mir wirkungsvoll. Bei mir sind es vor allem Angst - und Panikattacken sowie Zwangsgedanken gewesen, die mir das Leben zur Hölle machten. Mir fällt jetzt grad nur z.B. die Nr. 35 Withe Chestnut von den Bachblüten ein, die ist gegen immer wieder kehrende quälende Gedanken. Die ist in meiner Mischung enthalten, sowie auch die Rescue Tropfen.

Ich hoffe sehr, dass du bald wieder auf dem Weg der Besserung bist. Es wäre echt gut, wenn du dein Medikament einnehmen würdest. Aber erschreck nicht, wenn es nicht gleich was bewirkt. Das dauert sicher 2-4 Wochen - erst dann merkst du mal was. Es kann dann bis zu 3 Monaten gehen, bis du einigermassen stabil bist.

Hab keine Angst vor dem Antidepressiva - es macht nicht süchtig, sondern hilft dir über die schwere Zeit hinweg und befreit dich von deinem Leidensdruck!

Alles Liebe - würde mich sehr freuen, wenn du wieder mal von dir hören läßt!

Marika
Antworten