Ist das eine Depression?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Pety3377

Ist das eine Depression?

Beitrag von Pety3377 »

Hallo zusammen,
wie soll ich anfangen? Also, ich bin 28 Jahre alt, mein Problem hat ungefähr in der Pubertät angefangen. Seid damals habe ich irgendwie ein vermindertes Selbstwertgefühl. Ich habe immer gedacht, nur durch gute Noten die Aufmerksamkeit meiner Eltern, Verwandten, Freunde zu erlangen, hatte ich schlechte Noten, habe ich die verheimlicht. Dieses Problem durchzieht mein Leben bis heute. Wenn ich etwas nicht schaffe, sage ich es lieber gar nicht, als meine Schwäche zuzugeben. Das läuft dann solange, bis der große Knall kommt und alles rauskommt. Irgendwie habe ich auch immer das Gefühl, alle wollen mir die Schuld in die Schuhe schieben, für alles fühle ich mich verantwortlich und oft fühle ich wegen dieser ganzen Last so schwer, kann schlecht schlafen, habe Magen- und Kopfschmerzen. Mittlerweile habe ich 3 Kinder, aber keine Ausbildung. Deswegen fühle ich mich auch minderwertig, sozusagen, weil ich nichts richtig schaffe.
Meine 3. Tochter wurde während eines Urlaubs geboren, mein Mann wußte nicht mal, dass ich schwanger war, finanziell ging und geht es uns nicht gut, ich wußte, dass das Kind eigentlich nicht tragbar war/ist. Aber anstatt was zu unternehmen, habe ich nichts gesagt. Probleme immer weiter wegschieben. Während der Schwangerschaft habe ich oft über Selbstmord nachgedacht, sozusagen als Lösung meiner Probleme. Ich weiß echt nicht mehr weiter, selbst, wenn ich versuche etwas zu ändern, klappt es nicht, ich sehe Probleme oft als unlösbar, aber um Hilfe bitten klappt nicht, weil ich dann zeigen müsste es nicht selbst zu schaffen.

Irgendwie stimmt das nicht so recht mit den Symtomen einer Depression überein. Kann es trotzdem eine sein?

Für mich ist es nicht wichtig zu hören, dass es eine ist und dann gut, sondern ich such Lösungswege, um meine Probleme zu bewältigen, aber einfach so zu Arzt zu gehen und zu sagen, was ich habe fällt mir unheimlich schwer.

LG Pety
kathrin66

ist das eine

Beitrag von kathrin66 »

liebe pety,

ein liebes hallo erst mal.
selbstmordgedanken sind schon nicht ohne! aber got seis gedankt, du bist ja noch da!
leider kenne ich dich nicht persönlich, sonst könnte ich dir vielleicht einen besseren rat geben.

aber sag mal, hast du nicht einen ganz, ganz lieben menschen in deiner nähe (mann, freundin, mutter o.ä.), mit dem du erst einmal über deine sorgen und probleme sprechen kannst? diese person kann dir dann hilfreich zur seite stehen, und eventuell auch mit dir zu einem arzt gehen.
auch ich wäre allein gar nicht in der lage gewesen. allerdings war mein leidensdruck so groß, dass ich dem arzt weil ich ihm vertraute alles erzählt habe.
auch wenn es jetzt eventuell noch keine depression sein sollte, bist du meiner meinung nach, nicht mehr weit weg davon. da hilft warten ohne etwas zu tun gar nichts.
GESPRÄCHE helfen auch sehr sehr viel.
wie alt sind denn deine kinder? vielleicht brauchst du auch da etwas unterstützung, denn ich weiss, wie schwer es mit 3 kindern sein kann.
melde dich mal wieder!
wenn du willst auch als persönliche nachricht!

liebe grüße kathrin
Pety3377

Beitrag von Pety3377 »

Hallo,
danke für Deine Antwort. Ich glaube nicht, dass ich jemanden hier habe, dem ich das alles erzählen könnte. Dazu müsste ich über meinen eigenen Schatten springen, das schaffe ich nicht. Mir geht es wirklich derzeitig nicht gut, ziemlich schlecht sogar, ich überlege ernsthaft zum Arzt zu gehen, ich hab nur Angst davor, dass er mich nicht ernst nimmt. Wie gerne möchte ich diesen Kloß in mir drin loswerden...
Aber anstatt was zu unternehmen sitze ich ziemlich antriebslos hier herum, ich komme morgens nicht aus den Federn, den ganzen Tag über kriege ich den A.rsch nicht hoch, hier etwas zu tun, alles nach dem Motte, es bringt ja eh nichts.
Gespräche haben mir (haupsächlich mit meinem Mann) auch nicht wirklich etwas gebracht, meist ist es schlimmer als zuvor, wahrscheinlich ist er wohl der falsche Ansprechpartner. Daher hat mich das auch nicht so ganz überzeugt :(
Meine Kinder sind jetzt 8 und 3 Jahre und 15 Monate. Ich reisse mich zusammen, für die Kids, sonst würde ich den ganzen Tag hier nur rumlungern.

Gruß Pety
kathrin66

ist das eine

Beitrag von kathrin66 »

hallöchen pety,

wenn ich könnte, dann würde ich mit dir zum arzt gehen.
glaube mir, wenn du ehrlich bist zu ihm oder ihr, kann dir nichts passieren. das ist ihr job. die sehen ganz andere leute als dich. du bist deshalb kein schlechter mensch oder mutter.
sieh doch mal hier bei schatten und licht in der liste für fachleute nach, vielleicht ist ja einer in deiner nähe.
eine depression ist kein persönliches versagen!!!!!
oder ruf in deiner nähe die neurologen/ psychiater an und nimm den, der dir symphatisch ist. und warte nicht zu lange, es kann auch schlechter werden :-(.
aus welcher gegend kommst du denn?

liebe grüße kathrin
Pety3377

Beitrag von Pety3377 »

Hi,
ich komm aus dem Ruhrgebiet, ich denke, hier gibt es genug Spezialisten. Mal schauen, ich werd morgen mal rumtelefonieren...

Ich danke Dir für Deine Unterstützung, ich melde mich morgen mal wieder.

LG Pety
Christina

Beitrag von Christina »

Hallo Pety,
ich kann das sehr gut verstehen was du schreibst. Ich habe/hatte auch immer so gut wie kein Selbstwertgefühl. Ich hatte auch nach beiden Geburten meiner Kinder schwere Depressionen mit Selbstmordgedanken und vieles mehr. Jetzt bin ich seit ca. 1,5 Jahren gesund und das nur mit Hilfe meiner Heilpraktikerin. Bei ihr habe ich immer das Gefühl das sie mich als einzigste versteht. Ihr kann ich auch alles sagen. Sie hat mir so sehr geholfen. Ich war zwar auch beim Arzt, habe Medikamente genommen und eine Psychotherapie gemacht. Aber das einzigste was mir wirklich geholfen hat waren die Sitzungen bei meiner Heilpraktikerin und einige Familienaufstellungen. Wenn du dich scheust zum Arzt zu gehen vieleicht wäre ja dann auch eine Heilpraktikerin eher das richtige für dich.

Grüße
Christina
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