an doris/ silke

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Fanny

an doris/ silke

Beitrag von Fanny »

hallo silke!
ich fand die ersten therapistunden auch ziemlich krass. in der zeit hatte ich ja sowieso oft geweint und angst gehabt, aber als ich die ersten stunden hatte, ist es erstmal noch schlimmer geworden, weil immerwieder in der wunde rumgestochert wurde, immerwieder neues licht auf die gleichen sachen gestrahlt wurde und ich oft nicht schlafen konnte, weil mich das alles so bschäftigt hat, es kamen alte träume (schlechte träume) und erinnerungen und erlebnisse und gefühle von so viel trauer, schmerz und verzweiflung wieder hoch, dass ich es nicht fassen konnte, dass ich praktisch 1 1/2 jahre das mit mir herumgetragen hab und es immerwieder zum ausbruch kommen kann. inzwischen bearbeiten wir in der therapie auch meine kindheit und mein mutter-kind und vater-kind verhältnisse von früher bis heute... auch da hatte ich wieder einen einbruch und war erstaunt, was mich alles schmerzen kann zu erzählen.
ich glaube, dass es aber genau darum bei der gesprächstherapie geht, dass man es erzählt, es bespricht, gefühle äußert und dadurch verarbeitet. denn wir für uns allein schaffen das nicht. wir fressen das in uns rein, verdrängen es aus unserem alltag und denken, nur weil wir nicht drüber sprechen, wäre es vergessen. das ist leider nicht so einfach. deshalb möchte ich dir raten, weiter zur therapie zu gehen und dich in "die höhle des löwen" zu wagen, denn mit der therapeutin an der seite wirst du bestimmt irgendwann gestärkt wieder herauskommen und ihn besiegt haben. ;-)
lg
fanny
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