Schwankung..

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Kate

Schwankung..

Beitrag von Kate »

Hallo ihr Lieben,

in der letzten Zeit ging es mir total prima, trotz, dass ich viel um die Ohren hatte. Der Stress hat mir gar nichts ausgemacht.
Dann vor drei Wochen ging es mir ein paar Tage nicht so gut (vor der Regel) und ich hatte unheimlich Stress mit meinem Mann, der super mies gelaunt war und alles an mir ausgelassen hat. Dann habe ich auch noch die 30Kilo Grenze überschritten. Vor einem Jahr habe ich noch 60Kg gewogen und war auch eigentlich nie Übergewichtig. Durch ein Medikament, was ich nehme habe ich seit dem 30 Kg zugenommen und wiege jetzt 90!! KG. Ich kann mich nicht mehr im Spiegel anschauen. Es ekelt mich an und da mein Selbstwertgefühl doch auch entscheidend von meinem Äußeren abhängt fühle ich mich fürchterlich. Ich habe schon alles durch, was es an Gewichtsreduktionsmaßnahmen so gibt, aber ich komme gegen den Heißhunger nicht an.
Dann bin ich durch eine entscheidene Chemieprüfung gefallen und hatte wie immer mega Stress mit meinen Schwiegereltern, die sich ununterbrochen in unser Leben einmischen und in meiner Abwesenheit in meiner Wohnung herumfuhrwerken, weil ich nicht nach deren Vorstellungen Ordnung halte. Außerdem lassen sie keine Gelegenheit aus mir klar zu machen, das ich nicht gut genug für meinen Mann bin, z.B. er bei mir kein vernünftiges Essen bekomme und so was. Und dass ich ohne sie sowieso im Leben nicht klar käme. Ich könnte sie umbringen, dummdreißtere Menschen habe ich noch nicht kennengelernt!
Dann ist es so, dass ich im Laufe meiner Erkrankung immer mehr Freunde verloren habe, weil sie mich krank nicht ertragen haben. Sie konnten nicht mehr von mir profitieren, denn da war ich es die Unterstützung brauchte, was aber kaum jemand bereit war über so einen langen Zeitraum zu leisten. Ich fühle mich deshalb ziemlich einsam, obwohl ich natürlich durch das Studium viele neue Leute kennengelernt habe. Das ersetzt aber nicht die Freunde, die ich z.T. schon über 15 Jahre kannte und so sehr lieb hatte.
An diesem Montag habe ich mich dann mit meiner Traurigkeit und Verzweiflung an einen sehr liebgewonnenen Freund gewand, den ich erst seit der Krankheit kenne. Ich hatte sehr großes Vertrauen zu ihm und er wusste viel über mich und meine empfindlichen Stellen. Als ich so verzweifelt am Telefon geweint habe, hat er gesagt, dass es ihm mit mir alles zu viel würde, es wäre ihm zu emotional und er fühle sich so, dass er von mir flüchten wolle und ich würde ihm schaden usw. Ich war so verzweifelt, er hat mich einfach kurz abgewürgt. Dann war ich fertig mit der Welt, es war zu viel Kummer, ich konnte mich nicht mehr ertragen, denn ich muss sehr schrecklich sein, dass so viele Menschen nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Ich wollte mich umbringen, ich konnte nicht mehr. Ich habe eine halbe Monatspackung Tabletten genommen und schnell das Bewusstsein verloren. Am nächsten Morgen bin ich dann auf einer Intensivstation, fixiert mit Gurten am Bett aufgewacht. Mir ging es schlecht, habe versucht die Gurte aufzukriegen, habe es aber nicht geschafft. Es kam dann ein Arzt und hat der Schwester gesagt sie solle mich losbinden. Zu mir hat er gesagt, wenn ich auch nur einen Fuß aus dem Bett setzte würde ich sofort eine richterlich Verfügung am Arsch haben und für mind. vier Wochen auf eine geschlossenen Station in der Psychiatrie weggesperrt werden.
Ich war so fertig, niemand hatte Verständnis, ich hatte Besuchsverbot. Am Nachmittag kam dann ein Psychiater aus der Klinik und hat mir fragen gestellt, er hatte Verständnis und hat mich nach vielfachem Versprechen von mir, dass ich mir nichts mehr antue, mich für nicht gefährdet erklärt. Ich musste noch etwas auf der Intensiv bleiben, denn es war wohl sehr knapp, weil die Dosis, die ich genommen habe, hätte auch zwei Menschen umbringen können.
Als ich dann wieder zuhause war habe ich schnell versucht in Normalität überzugehen. Bin nach einigen Tagen wieder zur Uni und hatte auch wieder eine Menge Power, aber ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass sich irgendjemand gefreut hat, dass ich noch lebe. Ich auch nicht.
Jetzt geht es mir seit letzter Woche schlechter. Mein Mann sagt, es kommt von den Medis, weil ich durch die Überdosis hätte ich so einen enorm hohen Spiegel gehabt, der jetzt natürlich abfällt.
Dann habe ich bei meinem Psychiater angerufen und ihm geschildert was passiert ist und dass ich gerne eine Blutuntersuchung machen wollte, weil es gut sein kann, dass ich an Organen Folgeschäden bekomme durch die Vergiftung.
Er war eiskalt, hat nicht einmal gefragt, warum das passiert ist. Er hat mich nur gefragt, wie ich denn auf diese Idee käme ihn wegen der Blutuntersuchung anzurufen, das könne schließlich mein Hausarzt machen. Dann hat er mich gefragt, ob es denn überhaupt noch Sinn machen würde mir Medikamente zu geben und wie oft ich denn das noch machen wollte. Das war alles, dann hat er aufgelegt. Ich bin dann am nächsten Tag noch hin und habe die Blutentnahme bekommen, aber als ich ein Rezept haben wollte wurde mir gesagt ich bekäme nicht, der Arzt will mich vorher sprechen. Ich habe aber Angst vor ihm und seiner Verurteilung und bin nicht mehr hin. Und jetzt habe ich schon zu viel Angst, um dort anzurufen und nach meinen Blutwerten zu fragen
Jetzt weiß ich nicht, wo ich meine Medis her bekommen soll, ich traue mich auch nicht mehr mit meiner Geschichte irgendjemandem anzuvertrauen, ich habe Angst vor weiteren miesen Behandlungen. Aber ich bin leider auf die Medikamente angewiesen!
Gestern hatte ich dann voll den Heultag und ich bin unheimlich aggressiv und genervt und erschöpft. Ich habe solche Angst, dass es wieder schlechter wird. Könnt ihr mich verstehen?
Kate
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Kate!

Ach Gott, ich bin grad voll traurig - es tut mir so unendlich leid, was du durchmachen mußt. Ich will dich jetzt einfach mal in den Arm nehmen meine Liebe........

Dein Beitrag hat mich sehr, sehr berührt und fassungslos, dass du nicht wirklich eine professionelle Hilfe bekommen hast. Bei dir ist ja wohl so ziemlich alles aus den Fugen geraten - Mensch Kate, bitte mach so was nicht wieder, ja!!! Komm zu uns ins Forum, wenn es dir schlecht geht, du weißt, wie sind IMMER für dich da!!!!!!!!!!!

Also ich kann nur sagen, ich würde mir einen anderen Psychiater suchen, der dich ernst nimmt. Dein jetztiger scheint nicht gerade sehr an deinem Befinden interressiert zu sein. Bitte versuch dir auf jeden Fall Hilfe zu holen - hast du schon mal in der Liste der Ärzte hier geschaut, ob einer in deiner Nähe dabei ist?

Weil so - ohne Medis und ohne Betreuung, kann es nicht besser werden. Du braucht dringend auch professinole Unterstützung - gerade jetzt.

Bitte lass uns wissen, wie es bei dir weiter geht und ob du schon jemanden gefunden hast. Wir sind hier IMMER FÃœR DA!!!! Du bist nicht alleine!

Ganz liebe Grüße
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Christina

Beitrag von Christina »

Liebe Kate,
im ersten Moment war ich zu erstarrt um dir antworten zu können. Ich war so schockiert und fassungslos über die Menschen. Ich habe laut geheult über die Dummheit mancher Menschen die uns umgeben. Aber ich will jetzt nicht ausschweifen das bringt dir jetzt aus nichts.

Liebe Kate, ich möchte dir auch ans Herz legen, gib nicht auf. Das war jetzt ein ganz schwerer Schlag ins Gesicht der dich zurück geworfen hat. Aber es gibt Menschen dir sich um dich Sorgen auch wenn du es jetzt nicht siehst. Hast du dir mal überlegt zu einer guten Heilpraktikerin zu gehen. Die können so manchen Psychodoc in die Tasche stecken. Du kannst ja deine Medis weiter nehmen aber alternativ dich von einer Heilpraktikerin beraten lassen. Bitte gibt den Kampf gegen diese besch... Krankheit nicht auf. Wir alle haben schon Rückschläge erlitten und uns doch wieder hoch gerappelt. Wenn es dir nicht gut geht dann komm doch her ist Forum oder ruf jemanden von uns an. Ich kann dir gerne meine Nummer geben dann kannst du mich anrufen wenn dir danach ist.

Lass dich ganz fest drücken und trösten. Wir sind immer da und haben ein offenen Ohr und Herz.

Alles Gute
Chris
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Ja... ich habe mich auch nicht wohl gefühlt... wie kann man jemanden in so einer Lage allein lassen...
Gott sei Dank, hast du es hingekriegt Kate... ich würde an deiner Stelle, Abstand von den Leuten nehmen, die mir andauernd weh tun. Ich würde eine gute Klinik aufsuchen und mich stätioniert behandeln lassen... So hast du Zeit und Ruhe für dich... so kannst so viel überlegen und nachdenken, was falsch ist...wo das Problem liegt, was kannst du für dein Wohlsein tun, Wer kann dir dabei helfen.. usw. Zeit für dich brauchst du... tue es bitte..
Wie deine Mitmenschen mit dir umgegangen sind, finde ich sehr enttäuschend und tut mir irgendwie weh....suche trotzdem Hilfe, es gibt gute Ärzte, die dir gerne helfen würden...

Wenn du so viel zugenommen hast, brauchst du vielleicht ein anderes Medikament??!!!

Bitte erzähle uns wie du dich entschieden hast. Es wird uns gut tun, wenn du dich meldest und uns sagst, dass wir dir irgendwie geholfen haben...

Hier mein liebling Zitat für dich:
"Das Reich Gottes ist in dir und um dich herum, nicht in prachtvollen Gebäuden aus Holz und Stein. Gott sagt: Spalte ein Stück Holz und ich bin da. Hebe einen Stein auf und du wirst mich finden".
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Mensch Kate, ich kann auch erst jetzt drauf antworten, das hat mich sehr beschäftigt und mitgenommen. Vor allem die Frage nach Deinem Mann, also wo war der denn? Und die Sache mit Deinen Schwiegereltern, die musste unbedingt aus Deinem näheren Umfeld verbannen, die ziehen Dich ja total runter. Auf welcher Seite steht da eigentlich Dein Mann? Vielleicht sollte ich jetzt in deiner instabilen Phase nicht so viele Fragen stellen, denn sie haben bestimmt was damit zu tun, dass Du Dich so alleine gefühlt hast. Der Freund, der aufgelegt hat, war ja nur der Auslöser in einer langen Kette ... Ja, und der Psychiater ist ja wohl unter aller Sau, wenn Du wieder einigermaßen bei Kräften bist, musst Du Dich unbedingt bei ihm beschweren, das geht so auf keinen Fall. Ich denke wie Blanca auch, dass es für Dich vielleicht ganz gut wäre, mal rauszukommen aus deiner Stressumgebung, Mann, Schwiegereltern etc, und in einer Klinik NUR nach Dir zu gucken. Denn wenn Dich zu Hause keiner unterstützt, krachst Du vielleicht öfter mal ein, und Du sollst ja wieder gesund werden. Kate, lass uns bitte wissen, wie es Dir jetzt geht ja, wir sind in Gedanken bei Dir und helfen Dir, so gut wir können. Ich drück Dich mal ganz vorsichtig, liebe Grüße Charlotte
sunshine

Beitrag von sunshine »

Liebe Kate,

ich bin eigentlich wortlos und kann jetzt gar nicht viel schreiben, weil mich das alles so schockiert....

Du sollst einfach wissen dass wir alle ganz fest an dich denken!

Bevor du wieder in eine so ausweglose Situation kommst, dann mach doch eine Art Notfallplan, z.bsp. ruf auf alle Fälle jemanden an - Kate, du willst nicht wirklich sterben, du willst nur nicht so weiterleben, also bitte gib dir diese Chance und mach weiter!!!!!!!

Ich schreib nochmal, muss das erst richtig verarbeiten...

Alles Liebe für dich,
Christine
Kate

Beitrag von Kate »

Hallo ihr Lieben,

es tut gut so mitfühlende Worte zu hören, denn die hatte ich zuhause wahrlich nicht besonders viel.
Es ist auch gar nicht so sehr die PPD weshalb ich so verzweifelt bin, sondern eher der viele Kummer, der sich so sehr aufgetürmt hat. Ich glaube daran wäre auch ein gesunder Mensch zerbrochen. Es war richtig psychischer Kummer. Die PPD zeigt sich bei mir anders, ziemlich abgegrenzt von meiner psychischen Verfassung. Es ist komisch das so zu schreiben, es hört sich irgendwie paradox an. Aber vielleicht ist es auch das Merkmal dafür, dass meine Depression endogen bedingt ist. Es lässt sich durch die Umstände so wenig beeinflussen.
Ich bin aber noch so fertig darüber, dass ich jetzt eigentlich tot sein müsste und kann gar nicht so tun als sei nichts geschehen wie alle anderen in meinem Umfeld hier. Es wird total totgeschwiegen oder so herablassend betrachtet.
Ich muss hier raus aus diesem System, ich bin hier wie ein grünes Alien auf einem fremden Planeten.
Es war die falsche Entscheidung zu meinen Schwiegereltern zu ziehen. Aber als ich so schwer krank wurde und die viele Unterstützung gebraucht habe, schien es eine gute Lösung zu sein. Aber hier wurde mir alles aus der Hand genommen und niemand hat mehr meine Stärken gesehen. Meine Schwiegereltern haben meinen Sohn an sich gerissen und allen Menschen so präsentiert, als sei er ihr Sohn. Sie haben ihn mit Süßkram und unmengen an Spielzeug bestochen und den ganzen Tag für ihn einen riesen Aktion-Zirkus veranstaltet, so dass er bei seiner depressiven Mutter nicht mehr sein wollte. Denn er war diese andauernde Animation gewöhnt und ich konnte ihm das alles nicht bieten und vorallem sind das auch überhaupt nicht meine Werte, mein Kind so zu behandeln. Es war so schrecklich für mich, wenn ich ihn auf den Arm genommen habe und er angefangen hat zu weinen und meiner Schwiegermutter Mama, Mama hinterher gerufen hat. Kennt das jemand von euch? So sehr entmündigt zu werden? Dabei bin ich schon immer ein sehr selbständiger Mensch gewesen, der eigentlich anderen viel Unterstützung geboten hat.
Was passiert ist hat mich jetzt endgültig wach gerüttelt, dass ich dringend etwas für mich tun muss, damit ich nicht nochmal in so eine Situation gerate, wo ich so sehr den Glauben an mich verliere.
Ich habe mich vor drei Monaten an der Uni für eine Psychotherapie angemeldet. Die haben da ganz tolle Angebote für Studenten mit psychiatrischen Erkrankungen. Jetzt habe ich nur noch vier Wochen Wartezeit. Gott sei Dank, denn ich kann Unterstützung und Begleitung durch diese schwere Zeit sehr gut gebrauchen. Ich hoffe, dass ich wieder erlerne an mich zu glauben und so zu leben wie es meiner Seele entspricht. Denn ich schütze mich häufig durch eine starke, professionelle Fassade und viele denken von mir mich könnte nichts erschüttern. Und manchmal bricht das Kartenhaus zusammen und ich fühle mich total überfordert und möchte in den Arm genommen und ganz fest gehalten werden, aber dann ist niemand da.
Mit meinem Mann habe ich viele Probleme, obwohl er ein herzensguter Mensch ist. Er glaubt nicht an mich und ich spüre ständig, dass er versucht
mich vor mir selbst zu schützen. Wenn ich irgendeinen Veränderungswunsch habe reagiert er total panisch und macht mich total runter, weil er mir nichts zutraut. Hinzu kommt, dass er dadurch, dass seine Eltern ihn so überbehütet und verunselbständigt und ihm riesen Große Angst vor der Welt und dem Leben beigebracht haben eine richtige Lebenspanik hat. Nur was seine Eltern sagen hat Gültigkeit und die haben einen so kleinen Horizont und machen alles runter was sie nicht kennen. Das ich ein recht alternativer Mensch bin bringt sie total aus ihrem Konzept. Es passt nicht in ihre kleine Welt, wo Ausländer und andersartige Menschen böse und gefährlich sind.
Es ist fürchterlich!!!
Dann hat mein Mann die totale Ãœberzeugung, dass wir finanziell ohne seine Eltern nicht klar kommen, wo wir jetzt ja umsonst wohnen. Deshalb hat er mich immer gezwungen hier wohnen zu bleiben und ich war noch nicht wieder stark genug, um mich da durchzusetzten.
Zum Glück sind wir jetzt so weit, dass die Entscheidung für einen Umzug getroffen ist und gucken uns Wohnungen in Münster an. Morgen Abend haben wir einen Besichtigungstermin bei einer Wohnung, die ganz in der Nähe von der Waldorfkindertagesstätte und Schule liegt. Das wäre eine super Sache, aber mal schaun, ob uns die Wonung gefällt und ob wir uns das leisten können. Denn viel Geld haben wir nicht und Unterstützung durch die Schwiegereltern gibt es nur, wenn wir uns so verhalten, wie sie es verlangen. Von dem geplanten Umzug wissen sie noch gar nichts. Wenn sie das erfahren, bricht hier die Hölle los. Da muss das dann alles schon in trockenen Tüchern sein. Ich suche im moment einen Nebenjob, den ich von zuhause machen kann um ein Kleinwenig dazu zu verdienen, bin aber noch nicht fündig geworden.
Aber ich bin so froh, dass es endlich aus diesem sterilen und gezwungenen Umfeld heraus geht.
Mit dem Arzt bin ich immer noch Ratlos, habe auch in die Liste hier geschaut, aber für Münster gibt es da nur Leute in der Klinik und da möchte ich nicht hin, weil ich dort ja arbeiten werde. Das wäre eine blöde Situation für mich. Kennt jemand denn vielleicht einen guten Arzt in Münster?
Mit einem Heilpraktiker zusätzlich wird mir im Moment zu viel, da ich schon so viele andere Baustellen habe. Aber ich werde mich nach dem Umzug auf jeden Fall danach umschauen, schon wegen unserem Sohn, denn ich halte auch viel von alternativen Behandlungsmethoden, wo der ganze Mensch und nicht nur das erkrankte Körperteil betrachtet wird.
Hoffentlich wird unsere Situation bald besser.
Oh Gott ist das lang geworden, aber es tut gut mal alles von der Seele runter zu schreiben.
Vielen Dank für eure lieben Worte und das "zuhören"

Kate
Marleen

Beitrag von Marleen »

Mensch Kate,
das tut mir ja so leid für Dich. Ich kann das alles gar nicht fassen.
Es ist noch gar nicht so lange her, da warst Du so voller Zuversicht und Elan, ich hab Dich so für Deine Power bewundert, was dein Studium betrifft, und jetzt geht es Dir so Elend.
Bitte gib dich nicht auf, such nach Hilfe, es gibt bestimmt jemanden der Dich versteht und Dir helfen wird.
Und komm hier ins Forum, wenn Du jemanden zum reden brauchst, Du hast selbst schon so vielen geholfen, das geben wir Dir gern zurück.

Ich denk an Dich, Marleen
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Es tat gut zu hören, dass unsere Worte dich erreicht haben..

Ich merke, dass es sich jetzt Vieles ändern wird...
Ja!! Ausziehen, ist das Beste was du jetzt tun kannst.... und wenn dein Mann zur dir steht, finde ich es auch in Ordnung... Ich glaube auch, dass er eine Chance braucht, um einiges anders zu machen... so abhängig von den Eltern zu sein, ist nicht gut...

Und nicht vergessen: "Du hast nur dieses Leben, tue das Beste daraus"...
Anke
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Beitrag von Anke »

Liebe Kate,

auch ich bin sehr betroffen, was ich von Dir gelesen habe! Noch vor nicht allzu langer Zeit ging es Dir so gut und ich habe mich sehr mit Dir gefreut!

Bin grad nicht mehr so richtig informiert, wie Du mit Deinen Eltern über Deine Situation sprechen oder Unterstützung erfahren kannst. Besonders traurig finde ich das Verhalten Deiner Schwiegereltern: statt zu versuchen, Euer Kind DIR wieder nahe zu bringen, binden sie es an sich! Sie sollten sich doch freuen, dass Du dieses schreckliche Erlebnis Gott sei Dank überlebt hast und nun wieder für Dein Kind da sein kannst. In etwas abgeschwächter Form habe ich es damals auch erlebt: als ich anfangs allein in der Klinik war, "pendelte" mein Sohn zwischen meinen Eltern und Schwiegereltern. Als ich meinen Sohn dann zu mir holen konnte, waren sie auf mich "eifersüchtig" und enttäuscht darüber, dass er nun bei mir und nicht bei ihnen war.

Ich kann Dir leider keinen (guten) Arzt in Münster sagen; notfalls such Dir einen über das Branchenbuch. Zu Deinem bisherigen Psychiater würde ich jedenfalls auch nie mehr gehen! Ich wünsche Dir ganz viel Glück, dass Du recht schnell einen guten Arzt findest, der Dich auch versteht!

Melde Dich wieder, wenn Du möchtest, gerne auch privat. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und schnelle Genesung! Bin in Gedanken bei Dir!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Kate,
auch ich nehme Dich jetzt mal ganz fest in den Arm!
Du bist eine ganz starke Frau, ich habe Dich schon oft bewundert.
Es ist wirklich schlimm, was Du durchmachen mußt. ich halte es auch für richtig, dass du ihr euch eine eigene wohnung sucht und dass du arbeiten willst. Aber lade dir nicht zu viel auf.
Ich bin sehr betroffen von deinem Selbstmordveruch und hoffe, dass Du sowas Dummes nie wieder machst. Komm lieber zu uns, wir helfen Dir da durch.
Ich weiß, wie schwer diese scheiß Krankheit auch für unser Umfeld zu verkraften ist. Ich selbst habe den Kontakt zu meinen Freunden in der zeit als es mir schlecht ging auch großenteils auf Eis gelegt. Vielleicht kannst Du aber auch jetzt den ersten Schritt machen und da einfach mal wieder anrufen. Ich habe das gemacht und jetzt sehen wir uns zumindest wieder öfter mal.
Und den blöden Arzt würde ich auf den Mond schießen. Es gibt andere...

Bitte gib dich nicht auf, irgendwann wirst auch Du wieder lachen. Das Leben scheint Dir jetzt so schwer, aber es wird wieder schön. Ich habe es selbst erlebt.

Liebe Grüße und trotz allem ein schönes Weihnachtsfest, Saskia
inka

Beitrag von inka »

Kate hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,
Es war so schrecklich für mich, wenn ich ihn auf den Arm genommen habe und er angefangen hat zu weinen und meiner Schwiegermutter Mama, Mama hinterher gerufen hat. Kennt das jemand von euch? Kate
... ja leider kenne ich das viel zu gut, und wo sich jetzt langsam der Mantel der Depression hebt kommt der Schmerz drüber viel stärker durch. Mein Exmann hat das Kind u. es will von mir auch nicht viel wissen.
Steht Dein Mann denn wenigstens zu Dir und läßt alles andere fallen wenn es um Dich geht oder scheut er die Konflikte?
Auch der Arzt ist wohl eher ein Ar...
Siehe zu Deinen eigenen Weg zu finden egal wolang. (:-) komisch das ich dir das rate wo ich selbst nicht weiß wo ich stehe...
Liebe Grüße Inka
Kate

Beitrag von Kate »

Hallo ihr Lieben,

heute finde ich etwas Zeit mich mal wieder zu melden.
Die Feiertage haben wir ganz gut überstanden. Mir ging es nur leider zum Teil sehr mies. Ich hatte viele Gedanken von Verzweiflung und war mit den kleinsten Dingen überfordert. Mein Mann war dann schlecht gelaunt, weil er so viel machen musste. Ich konnte halt nur nicht anders, weil mir den Antrieb fehlte und ich mich kaum zu Etwas aufraffen konnte. Aber es gab auch sehr schöne Momente mit meinem Sohn. Er hat sich so über alles gefreut.
Heute geht es mir etwas besser und ich habe das genutzt, um mit den Prüfungsvorbereitungen für die Abschlussklausuren im Januar zu beginnen. Heute abend haben wir auch unser traditionelles Nachweihnachtsraclette und es kommen 24 Freunde von uns und meine Geschwister. Zu den Freunden habe ich allerdings nur ein recht oberflächliches Verhältnis, denn die anderen sind mir abhanden gekommen. Aber es wird bestimmt schön, wenn es mir heute Abend auch noch gut geht. Ich habe auch organisiert, dass jeder etwas Bestimmtes mitbringt, das erspart uns viel Arbeit und Kosten. Wir kümmern uns nur um einen Teil der Getränke.
Ich hoffe so sehr, dass es sich mein Zustand in den nächsten Tagen stabilisiert. Ich habe manchmal so Schwankungen von ein auf die andere Minute, ohne das irgendetwas gewesen wäre.
Ich bin am Überlegen, ob ich mir in den Semesterferien die Zeit für eine Mutter- Kind- Kur nehmen sollte. Hat jemand irgendwo gute Erfahrungen gemacht. Es wäre schon wichtig, dass es nicht so eine allgemeine Sache ist, sondern sich dort mit der Erkrankung gut ausgekannt wird.
Einfach gezwungenermaßen Zeit für mich haben und etwas zur Ruhe kommen, könnte mir vielleicht gut tun.
Liebe Blanca: ich finde es bemerkenswert, dass du so viele Links zu verschiedensten Themen kennst. Hast du die alle recherchiert? Bei dem Buch bin ich übrigens dabei.

Liebe Grüße und für alle, die ich hier nicht mehr treffen sollte wünsche ich, dass ihr gut ins neue Jahr kommt. Hoffentlich wird 2006 für uns alle besser!
Kate
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo Kate!

Danke für deine Bemerkung!!

Es ist so: als es mir "bescheiden" ging, habe ich selbst im Internet nach Lösungen und Antworten gesucht... Meine Mama war auch krank, da habe ich auch im Internet recherchiert und ich habe immer, immer etwas gutes gefunden... Meine Mama wurde auch dadurch geheilt, na ja das Internet hat sie nicht geheilt, aber meine Cousine hat eine Klinik gefunden, die sich für die Krankheit meiner Mama spezializiert hat... dann haben wir dort angerufen und eine Überweisung geholt. Später wurde sie behandelt und geheilt... Ihr geht es jetzt gut.
Da meine Muttersprache Spanisch ist, kann ich auch auf Websites mit vielen Infos in spanischer Sprache recherchieren.
Dieses Forum habe ich auch beim Recherchieren gefunden... und viele andere Websites, die mir sehr geholfen haben...


Das ist alles, der sucht der findet.. oder???
Ava

Hallo Kate

Beitrag von Ava »

Hallo Kate,

was Du beschreibst, ist furchtbar, und ich kenne davon einen Teil aus eigener Erfahrung, nämlich das Gefühl, total durch die Krankheit alles aus der Hand genommen zu kriegen, durch bevormundende Schwiegereltern, finanzielle Abhängigkeit und so weiter....
MACH SCHLUSS DAMIT, das ist das einzige, was ich Dir raten kann, es wird Dir guttun.... Wenn Du mit Deinem Mann gemeinsam wegziehen kannst, tu´ das, aber glaub´mir, der Weg, mit der Seele wieder in Einklang zu kommen geht nur, indem Du für Dich selbst einstehst, bzw. Dein Mann und Du zusammen für Euch, für das, was ihr wollt. Wenn die Schwiegereltern es nicht kapieren, ist es Pech für sie!!!!


Alles alles Gute

Ava
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