Es geht mir nicht gut

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Oceana

Es geht mir nicht gut

Beitrag von Oceana »

Hallo!
Ich hab eine 8monatige Tochter.
Die Geburt war der Super-Gau.
Ich hab Probleme die Kleine jemandem auf den Arm zu geben. Auch nicht den Omas. Deshalb schon riesen Zoff mit meiner Schwiegermutter.
Vor der Schwangerschaft war ich auch in Behandlung, aber der Arzt war doof: nehmen sie mal die tabletten und dann kommen sie wieder. Der hat garnicht gross gefragt was ich hab.
Jetzt hab ich meine Frauenärztin angesprochen, die hat mich zu Pro familia geschickt. Die Ärztin dort sagte: wird schon wieder, sie brauchen nur Ruhe!
Es geht mir aber ... und ich kann langsam nicht mehr.
Aber ich habe einfach keine Kraft für einen Ärztemarathon.
Was soll ich nur machen?????
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Oceana,

warum magst Du Dein Baby niemand anders geben?
Ist Deine Schwiegermutter nicht gut zu Deinem Kind, magst Du sie nicht, oder denkst Du, dass das Baby nur bei Dir gut aufgehoben ist?

Ich konnte mein Baby auch nicht jedem geben, der es haben wollte, aber den Personen, zu denen ich Vertrauen hatte, schon, und es hat mir gutgetan, es manchmal einfach abgeben zu können. Aber ich mußte wissen wem, wie lange, es mußte für mich passen. Erzähl´ doch einfach etwas mehr von Dir!

Alles Gute, und Du findest hier immer Unterstützung!

Ava
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Oceana,
herzlich willkommen erstmal :) Wegen was warst Du denn in der SS in Behandlung? Hattest Du da auch schon Depris? Tja, das mit dem Kinder abgeben ist so eine Sache. Ich denke, es würde Dir gut tun, die Kleine auch mal an andere zu gewöhnen, so dass Du Zeit für Dich hast, Du merkst ja selbst, dass es Dir nicht so gut geht. Du musst sie ja nicht gleich tageweise abgeben, aber es gibt doch sicher eine Person (Dein Mann/Freund?), der sie auch mal nehmen kann. Zum Ärztethema: möchtest Du denn Tabletten nehmen, hattest Du schon welche? Dann bräuchtest Du ja eigentlich "nur" einen guten psychiater oder deinen Hausarzt? Eine Therapie würde ich Dir auch nahelegen, denn irgendwo muss es ja herkommen, dass Du deine Tochter so gar niemandem anvertrauen willst, noch nicht mal auf den Arm, während Du dabei bist (oder habe ich das falsch verstanden? Ja, schreib doch noch mal ein bisschen mehr, wir hören dir hier immer gerne zu. Viele Grüße Charlotte
Oceana

Nein

Beitrag von Oceana »

ich will nicht unbedingt Tabletten nehmen.
Ich will wissen was mit mir ist. Ich bin garnicht mehr ich selber. Früher war ich richtig lebenslustig (manchmal auch etwas zuviel..), aber jetzt geht garnix mehr. Ich kann meine Tochter nicht abgeben, weil ich dann panische Angst bekomme, derjenige geht mit ihr weg (bzw. nimmt sie mir weg). Bei meinem mann ist das alles kein Problem, der schafft mir auch immer wieder Freiräume, aber ich will das auch teilweise garnicht. Habe dann keine Lust was anderes zu machen...
Vor der Schwangerschaft hatte ich auch sowas wie Depressionen, mein damaliger Freund war an Krebs gestorben und manchmal denke ich, ich hab das immernoch nicht verwunden. Dann hab ich meinen mann kennengelernt und wir haben geheiratet und dann wurd ich auch schnell schwanger. Also alles kein Thema...
Ich hab nur immer wieder Angst, das meinem mann oder meiner Tochter was passieren könnte. Und diese Angst macht mich fast verrückt und lässt mich nicht mehr schlafen.....
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi,
klingt nach einer generalisierten Angststörung, die man auch die Sorgenkrankheit nennt, also, wenn Du schreibst, dass Du Angst um Deinen Mann und deine Tochter hast. Wenn Dich das den ganzen Tag beschäftigt (das weiss ich ja jetzt nicht), dann treten auch irgendwann körperliche Folgen auf: Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, chronische Schmerzen. Die generalisierte Angststörung hat ausserdem eine grosse Nähe zur Depression, so dass sogar Fachleute Probleme haben, zwischen beiden Krankheiten zu unterscheiden. Tja, was hilft, wäre eine Verhaltenstherapie, wo Du Dir das Sorgen machen praktisch wieder abgewöhnst. Das dauert aber so 1-2 Jahre, ja, Du hast richtig gelesen, so lange dauert´s, bis das Gehirn wieder neue Wege geht. Ich habe das übrigens auch, gepaart mit etwas Hypochondrie, also ich mache mir ständig Sorgen um meinen Körper, dass ich schwer krank bin etc. Naja, vielleicht redest Du mal mit Deinem Arzt, also jemanden, dem Du vertraust, der Dich dann weiter überweist in eine Therapie. Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Viele GRüße Charlotte, die auch früher manchmal etwas zuuuu lebenslustig war (das ist aber meist nur eine Fassade)
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