Neu hier und Fragen zu Herten

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Merle
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Neu hier und Fragen zu Herten

Beitrag von Merle »

Hallo alle zusammen, ich bin neu hier und habe die ein oder andere Frage:

Am 07.06 2023 sind wir zum ersten Mal Eltern (ich 28 und mein Mann 30) unseres Wunschkindes geworden. Wir hatten bisher noch keine Erfahrung mit Säuglingen, da wir die ersten in unserem Familien- sowie Freundeskreis waren, die ein Kind bekommen haben.

Die Schwangerschaft verlief unproblematisch und ich war noch sehr fit, sodass ich viele Dinge noch erledigen konnte.

Als unser kleiner Sohn dann das Licht der Welt erblickte, fühlte waren wir stolz und es kamen sogar Freudentränen. Und dann nahm das Schicksal seinen Lauf.....
Während unseres 3-tägigen Krankenhausaufenthaltes im Familienzimmer hatten wir 5 verschiedene Hebammen und unser Kleiner weinte sehr, sehr viel, sodass die Hebammen ihn kaum beruhigt bekommen haben. Das mit dem Stillen hat nicht funktioniert, da er zu schwach war. (Krankenhausaufenthalt war die Hölle)
Nach 3 Wochen (Besuch beim Östeopathen) stellte sich dann heraus, dass er zwei Brustwirbel raus hatte.
Insgesamt nahm das viele Weinen/Schreien danach etwas ab.

Mein Mann hatte beruflich bedingt nur 2 Wochen Urlaub, sodass ich schnell tagsüber alleine war und mein Mann mich dann nach der Arbeit liebevoll unterstützt hat. Trotzdem entwickelte sich in mir ein komisches Gefühl, was ich gar nicht kannte. Ich konnte mich von Tag zu Tag mehr nicht mehr über ihn freuen, konnte nicht mehr schlafen und hatte auch kein Appetit mehr. Auch meine Zweifel, dass ich eine gute Mutter bin, wurden immer größer und irgendwie fühlte sich mein Körper, wie taub an.

Am 14.07 schickte mich meine Hebamme zum Hausarzt und dort wurde eine schwere Wochenbettdepression festgestellt.
Ab dem Zeitpunkt war ich auch in psychologischer Behandlung und meine Mama kam jeden Morgen bis abends vorbei, bis mein Mann fertig gearbeitet hat und unterstützte mich. Aber nur, wenn sie merkte, dass ich Hilfe brauchte oder nahm mir den Kleinen ab, wenn sie das Gefühl hatte, ich brauchte mal eine Auszeit. (Ohne sie, weiß ich gar nicht, wie ich die Zeit bis jetzt überstanden hätte).

Trotzdem war jeder Tag ein Kampf für mich und die Schlaflosigkeit und die Unruhe in mir machten mich fertig. Am 20.09. Kam dann der große Knall. Meine Panikattaken wurden immer größer und ich konnte nicht mehr mein eigenes Haus, wo mein Mann und mein Sohn waren, betreten. Zu groß war die Angst zu versagen.
Seit dem 21.09 befinde ich mich in stationärer Behandlung, da Suizidgefahr bestand. Ab diesem Zeitpunkt zogen mein Mann und Sohn bei meinen Eltern ein und unterstützen sich nun gegenseitig in der schwierigen Zeit.

Die drei machen alles möglich, dass ich trotz der stationären Behandlung meinen Sohn fast täglich sehe. Sie kommen vorbei und wir gehen draußen spazieren, sodass ich die Bindung nicht verliere.


Am 09.10.2023 Habe ich einen Termin zum Vorgespräch in der Klinik Herten und sehe dem mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn einerseits freue ich mich, dass mir dort geholfen wird und das mein Kind und ich eine bessere Bindung bekommen, andererseits ist es auch 3 Stunden von meinem Mann und meiner Familie entfernt. Und ehrlich gesagt, habe ich Angst, dass ich das ohne die Unterstützung meiner Familie nicht hinbekomme. Denn bisher haben die mir den Kleinen im Alltag auch abgenommen, wenn die Panik und Angst zu groß wurden.
Trotzdem hoffe ich, dass wir dort einen Platz bekommen.

Wie sieht der Alltag dort aus?
Ist man auf sich allein gestellt?
Kann der Vater des Kindes dort auch ab und an übernachten? Denn wir wohnen 3h Fahrzeit entfernt.

Wie waren eure Erfahrungen mit Herten?

Liebe Grüße
Merle
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