Anhaltende Fortschritte nach Mu-Ki-Kur?

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müderKrieger

Anhaltende Fortschritte nach Mu-Ki-Kur?

Beitrag von müderKrieger »

Meine Hausärztin hat mir bereits mehrmals eine Kur vorgeschlagen. Der Gedanke an sich hört sich verlockend an aber ich müsste meine Kinder ja mitnehmen und da liegt der Haken. Ich bin wieder alleine 3 Wochen lang für die 2 Verantwortlich. Diese Verantwortung erdrückt mich momentan total!
Meinen Großen (11J) kann ich keine 3 Wochen aus der Schule nehmen, da würde er viel zu viel versäumen. Die nächsten Ferien die lange genug wären, sind die Sommerferien, die noch in weiter Ferne liegen. Ob ich so lange noch durchhalten kann ...?
Alleine zu Hause lassen kann ich ihn auch nicht, da mein Mann immer sehr spät kommt und eigentlich nur am Sonntag da ist.
Er wäre für mich, meinen "Zustand" kein Problem, er ist mttlerweile sehr pflegeleicht aber auch leicht depressiv in der kalten und dunklen Jahreszeit (deshalb sollte er auch unbedingt mit!)
Den Kleinen (4J.) muss ich ja auf alle Fälle mitnehmen. Er hat ständige Probleme mit den Atemwegen und mit den Ohren und muss laufend Logo-, Ergo- und Physiotherapie machen.
Also mit den beiden zusammen ist mir das ganze zu stressig und zu umständlich! Für mich ist das ein rießiger Berg den ich zu bewältigen hätte (wo ich doch sowieso keine mehr habe ). Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da etwas von der Kur hätte. Schon die Fahrt hin und zurück - horror, wenn ich mir das vorstelle!
Dann die Umstellung wieder zu Hause in den Alltag hineinzufinden, nachdem ich 3 Wochen nicht putzen, backen, kochen und arbeiten musste. Ich weiss nicht ob ich das schaffen würde.
Wer hat gute Erfahrungen gemacht?
Wie habt Ihr die ganze Sache gemeistert (vorher, während, nachher)?
Ist es von mir sehr egoistisch wenn ich alleine in Kur möchte?
Wie könnte ich meine Kinder unterbringen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen auch meinem Mann gegenüber?
Ich hoffe auf Beiträge, die mir weiterhelfen mein Leben und meine Familie wieder auf die Reihe zu bekommen / meinen Alltag wieder zu bestehen.
Na dann...
Silke
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Silke,

ich habe damals eine Mutter-Vater-Kind-Kur gemacht. Hier in diesem Unterforum habe ich schon einmal dazu geschrieben ("Kur mit Vater im Schlepptau"). Beim Mutter-Kind-Hilfswerk http://www.mutter-kind-hilfswerk.de/ gibt es speziell dafür eingerichtete Kurhäuser, wo die Väter mit wohnen können. Mein Mann hat damals dafür seinen Jahresurlaub genommen. Ich hätte auch nicht allein mit meinem Sohn fahren können. Mir war das auch zu viel Verantwortung. Mein Mann hätte auch einen Antrag stellen können, so dass er auch Anwendungen bekommt (also auch Kur macht). Aber dann wäre er ja je nachdem gleichzeitig mit mir in einer Anwendung gewesen und unser Sohn hätte evtl. nicht beaufsichtigt werden können.

Aber so hat sich mein Mann um ihn gekümmert. Mal abgesehen davon, hat es ihm auch gut in der Betreuung gefallen. Aber mein Mann konnte mit ihm auch an allen Unternehmungen oder Angeboten wie Malen, basteln oder spielen/turnen teilnehmen. Ich habe mir mehr Zeit nur für mich genommen und entspannt, gelesen oder so. Aber wir haben auch viel dann zusammen unternommen. Wir hatten ja das Auto auch da. Und an Wochenenden war sowieso keine Anwendung. Ich habe das sehr genossen und in vollen Zügen ausgekostet. Es war wirklich wie Urlaub und da auch noch andere Familien mit Vätern da waren, kam ich bzw. wir uns überhaupt nicht ausgegrenzt oder besonders vor.

Falls ihr das machen wollt ? So viel ich weiß, ist dies auch mit die einzigste Kurberatung, die Familienzimmer anbietet. Das Rote Kreuz u.a. haben mich nur ungläubig angestarrt, wie ich denn auf die Idee käme, MIT!!! Mann zu fahren. Die hatten überhaupt kein Verständnis und sagten auch, dass die Väter noch nicht mal in's Haus dürften, wenn sie auf Besuch kämen. Da war ich froh, die Beratung beim Mutter-Kind-Hilfswerk zu bekommen. Wir haben hier in der Nähe eine Beraterin, die alle Anträge mit ausgestellt hat, die mich beraten und informiert hat und die auch mit Einspruch eingelegt hat. Denn damals wurde leider mein 1. Antrag erst einmal abgelehnt. Aber persönlicher und handschriftlicher Widerspruch hat es dann doch möglich gemacht. Aber ohne sie hätte ich da wahrscheinlich schon verzagt. Außerdem ist dies auch kostenfrei.

Achso: Was den Schulunterricht betrifft - da kann man mit den Lehrern den Lehrstoff durchsprechen, der für diese Zeit anfallen würde und in den Kurhäusern gibt es dafür speziell geschultes Personal, wo sie diesen Stoff dann nacharbeiten können. Wie Schule. Das ist auf jeden Fall möglich. Meine Schwester z.B. hat es so gemacht, dass ein Teil der Kur noch in die Osterferien fiel. Aber auch mittendrin kann das mit dem Personal dort und den Lehrern von deinem Sohn abgesprochen werden. Deshalb brauchst du dir in dieser Hinsicht keine Sorgen machen.

Aber dies und noch deine vielen anderen Fragen kann dir eine Kurberaterin genau erklären.
_______

Ansonsten wäre - falls du allein in Kur fahren willst - eine Familienhelferin doch sehr hilfreich. Das könntest du ja auch mit der Kurberaterin besprechen. Da könntet ihr euch bei eurem Familienbüro der Stadt oder Kreis erkundigen. Oder auch über den Hausarzt bzw. die Krankenkasse. Wäre es denn auch möglich, dass Angehörige bei Euch mit einspringen? Das ganze kannst du aber speziell für dich abstimmen lassen, inwieweit du jemand für die Kinder bräuchtest. Evtl. ja dann bis dein Mann abends wieder nach Hause kommt. Und dann ist das völlig in Ordnung und überhaupt nicht egoistisch, wenn du das für dich machst.

Und wenn du nach der Kur wieder nach Hause kommst, könnte die Haushaltshilfe bzw. Familienhelferin noch eine Weile für den Übergang noch bei Euch bleiben. Aber davon mal abgesehen. Du könntest auch jetzt eine Hilfe für Euch beantragen. Das könnte dein Therapeut bei der Krankenkasse beantragen. Auch wenn es jetzt nur für 4 Stunden in der Woche wäre.

Ich wünsche dir ein ganz gutes Gefühl bei dieser Entscheidung. Aber für dich wäre das schon sehr wichtig. Oder auch für Euch alle. Je nach dem, wie du dich entscheidest, soll es dir dabei ja auch gut gehen. Aber ein schlechtes Gewissen brauchst du nicht zu haben. Ganz viel Kraft
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo!

Ich habe im Mai 2005 eine psychosomatische Reha gemacht.Dabei hatte ich die beiden kleinen mit(damals 2 und 5 jahre alt).Für den großen,damals 9 habe ich bei der KK eine Haushaltshilfe beantragt.Die ist dann mittags gekommen und geblieben,bis der Vater abends von der Arbeit kam.
Es hat allerdings einiges an Schreibkram,sowohl von der Hausärztin,der Kurklinik und uns gekostet,bis das genehmigt wurde,weil ja die Betreuung der Kinder in der Kur auch von der KK gezahlt werden mußte.
Bis das große Kind 12 Jahre alt ist,sollte es eigentlich kein Problem sein,eine Haushaltshilfe für das zu Hause bleibende Kind zu bekommen...

LG,Claudia
müderKrieger

Beitrag von müderKrieger »

Vielen Dank Euch beiden,
werde mich näher informieren.
Aber auf der anderen Seite habe ich Angst und will gar nicht weg.
Ich bin mir so unsicher.
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