Mirtazapin

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Asrai

Mirtazapin

Beitrag von Asrai »

Hallo Ihr Lieben,

mir geht's ja zum Glück die meiste Zeit ziemlich gut, und eigentlich will ich gar nichts an meiner Medikation drehen (Sertralin und Mirtazapin). Das Sertralin werde ich auch definitiv noch lange nehmen, es hilft mir stabil zu bleiben und die Nebenwirkungen sind minimal. Nur leider hab ich vom Mirtazapin sehr zugenommen. Es sind richtige Essattacken, die ich nicht wirklich steuern kann. Bin mir sehr sicher, dass das vom Mirtazapin kommt. Deswegen hab ich das Mirtazapin zunächst von 15mg auf 7,5mg runterdosiert und es dann ganz weggelassen (natürlich in Rücksprache mit dem Arzt). Prompt hatte ich wieder leichte Symptome, wobei zeitgleich viel Stress von außen dazu kam und ich deswegen nicht weiß, ob die Symptome vom Absetzen kamen. Ich hab halt auch wieder übertrieben in mich reingehört, was natürlich die Symptome verstärkt.

Welche Erfahrungen habt Ihr denn mit dem Absetzen von Mirtazapin? Hat es gut geklappt bzw. wie seid Ihr vorgegangen? Hattet Ihr auch Probleme mit Gewichtszunahme? Kennt Ihr diese Heißhungerattacken unter Mirtazapin und wie seid ihr damit umgegangen?

Liebe Grüße,
Asrai
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Marika
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Re: Mirtazapin

Beitrag von Marika »

Hallo,

ja - kenne ich sehr gut. Mir ging es vom Mirtazapin auch so. Das Absetzen von diesem hat sehr gut geklappt, aber dafür bin ich mit meinem Haupt - AD (Escitalopram) in Absprache mit meinem Arzt erhöht. Das hat Bestens funktioniert und ich bin so auch stabil und gesund geworden.

Wie viel Sertralin nimmst du aktuell?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo123
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Re: Mirtazapin

Beitrag von Hallo123 »

Hallo,

Und wie ich diese kenne! Ich habe manchmal täglich einen Kuchen gebacken, weil ich ich meinen Hunger nicht stillen konnte.
Ich habe das Mirtazapin nicht lange genommen, nur ca. 4 Monate, da ich dann mit Durchfall reagiert habe, und zwar täglich. Aber das lag wohl eher an det Lactose, die als Zusatzstoff mit drin ist.
Ich habe auch über 15 kg zugenommen! In 4 Monaten! Das war natürlich gewünscht, da ich nur noch 51 kg wog.
Bei mir hat es sich nach ca. 2,5 wochen normalisiert.
Psychisch hsbe ich ca. 3 oder 4 Tage zu kämpfen gehabt. Aber es war auszuhalten.

Dieses in sich hineinhorchen habe ich auch getan.
Ich habe mich selbst beobachtet, wie das Absetzen auf mich wirkt. Jedoch war das nach 1 Woche wieder weg. Es braucht ein wenig Zeit bis alles aus dem Körper raus ist. Ich habe gelesen, bei Mirtazapin kann es bis zu 6 Wochen dauern.
Ich vermute der Stress war etwas zu viel für dich? Wir reagieren ja besonders sensibel auf Veränderungen und Belastung.
Bei mir klappt es bis jetzt ganz gut.

Liebe Grüße
1. Kind: keine PPD, glücklich
2. Kind: PPD seit Geburt

Medikamente:

- Escitalopram 15 mg (ca 1,5 Jahre) -
》 Erhaltungsdosis heute bei 5 Trpf.
- Progesteron

Schilddrüsenmedikament - abgesetzt
Mirtazapin 7,5 - 15 mg - abgesetzt
Asrai

Re: Mirtazapin

Beitrag von Asrai »

Liebe Marika, liebe Hallo,

ich danke Euch für Eure Antworten! Freue mich, dass es dieses Forum gibt und sich hier so viele liebe Menschen tummeln! Bin immer wieder am Überlegen, ob ich hier überhaupt noch mit Anliegen kommen kann. Meine erste depressive Phase war zwar eine PPD, aber die Geburt meines letzten Kindes ist bald 5 Jahre her. Umso mehr freue ich mich, dass Ihr Euch die Mühe macht, mir zu antworten :)

Ich nehme 100mg Sertralin, denke die Dosierung passt so. Werde jetzt noch mal versuchen, Mirtazapin abzusetzen und habe vor, mich von kleineren bzw. kürzeren Tiefs nicht gleich abschrecken zu lassen. Nach meinen ersten beiden depressiven Phasen hat das Absetzen von Mirtazapin gut geklappt. Will versuchen, mich nicht verunsichern zu lassen, sollte ich ein paar Tage durchhängen. Wenn's aber gar nicht klappt, dann nehm ich's halt erst mal weiter bzw. greife Deine Idee, Marika, auf und bespreche mit dem Arzt eine Erhöhung des Sertralin. Danke für den Tipp!

So wie Dir, Hallo, geht's mir auch: in der Akutphase der Depression hab ich stark abgenommen, weil ich einfach nichts runtergekriegt habe. Deswegen war der Heißhunger, den das Mirta auslöst, anfangs vollkommen ok. Mittlerweile habe ich aber insgesamt 14kg zugenommen und kein Ende in Sicht. Es wird wirklich täglich mehr und ich fühle mich langsam unwohl. Ich habe auch noch nie so oft Kuchen gebacken (und gegessen) wie in den letzten Wochen :)

Mir geht's ja die meiste Zeit gut - überhaupt kein Vergleich zu den akuten Phasen. Aber wie Ihr sagt, ich reagiere sensibel auf Stress und Belastungen. Und dann ist da noch dieses blöde und übertriebene "in sich reinhorchen"...

Viele liebe Grüße,
Asrai
Hallo123
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Re: Mirtazapin

Beitrag von Hallo123 »

Hallo Asrai,

Wahnsinn oder? Ich habe mal fast ein ganzes Blech alleine verputzt xD

Oh jaa, für mich ist es mittlerweile dann auch zu viel geworden. Anfangs wie du auch beschreibst, wirklich wünschenswert. Selbst die Kinderärztin meiner Kinder sprach mich auf mein Untergewicht an.

Das bin ich auch. Nirgendwo anders bekommt man so viel Zuspruch und Verständnis wie hier. Auch wird man nicht wegen den Gedanken und Gefühlen, die man hat, verurteilt. Denn viele hier wissen selbst, wie es sich anfühlt.

Mittlerweile klappt es bei mir mit Ablenkung ganz gut. Ich gehe mit den Kindern spazieren oder räume auf. Das wird langsam besser. Das hilt mit jedenfalls dieses in sich hinhorchen etwas abzustellen. Aber ich glaube auch, dass es gabz normal ist beim Absetzen zu schauen, wie es sich auf einen selbst auswirkt. Man will ja nicht wieder dahinkommen, wo man war.

Es wird bestimmt gut laufen, vor allem, weil du noch dein Sertralin hast. Ich drücke die Daumen.

Liebe Grüße
1. Kind: keine PPD, glücklich
2. Kind: PPD seit Geburt

Medikamente:

- Escitalopram 15 mg (ca 1,5 Jahre) -
》 Erhaltungsdosis heute bei 5 Trpf.
- Progesteron

Schilddrüsenmedikament - abgesetzt
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