Hilfe!!! Wechsel von Clomipramin zu Cipralex? Brauche Rat!!

Erfahrungen mit Medikamenten, Fragen, Infos, Tipps, ...

Moderator: Moderatoren

anja-ff

Hilfe!!! Wechsel von Clomipramin zu Cipralex? Brauche Rat!!

Beitrag von anja-ff »

Hallo Ihr Lieben,

habe eine Zeit lang nichts von mir hören lassen. Nehme seit Januar 225 mg Clomipramin. Eine Zeit lang geht es mir gut und dann kommt wieder der totale Absturz mit Weinen (Nicht aufhören können), Angstzuständen und massiven Zwangsgedanken.

So kann das nicht weitergehen. Clomipramin nehme ich schon seit 2008 und es ging mir stets gut damit, außer ein paar Rückfällen. Aber nun habe ich das Gefühl ich werde einfach nicht stabil. Es kann doch nicht sein, dass ich alle 1 1/2 bis 2 Monate ein Wochenden nur mit Heulen verbringe.

Habe jetzt den Rat bekommen, es mal mit Cipralex zu versuchen. Bei den meisten von Euch scheint es gut zu helfen. Nun will ich nächste Woche mit meiner Psychiaterin sprechen. Ich kenne aber ihre Meinung. Sie sagt, dass Cipralex nicht vorrangig auf Zwangsgedanken ausgelegt ist. Und sie deshalb lieber ein anderes AD verschreiben würde. Hatte mir auch meine Psychotherapeutin so gesagt. Sie hatte in einem Medikamentenregister nachgeschaut.

Ich weiß natürlich, dass das AD nicht alles ist. Ich mache Sport, meine Übungen von der Therapeutin, dennoch schaffe ich es manchmal nicht den Zwangsgedanken (Angstzuständen) Herr zu werden. Ich heule und kann einfach nicht aufhören.

Könnt Ihr mir Eure Erfahrungen mitteilen, ob Ihr bei Zwangsgedanken mit Cipralex klargekommen seid? Ich befürchte, ich muss bei meiner Psychiaterin auf Cipralex bestehen und brauche dazu Rückendeckung.

Habe Angst vor der Zeit eines Wechsels. Was, wenn es gar nicht hilft und es noch schlimmer wird? Ich habe aber das Gefühl, ich muss etwas tun. So geht es nicht weiter.

Bitte, bitte teilt mir Eure Erfahrungen mit!

Lg
Anja
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Liebe Anja,

ich leide unter Angstzuständen mit ZG und nehme Cipralex, was mir wirklich gut hilft. Vorher habe ich Citalopram genommen und bin einfach nicht richtig stabil geworden, genau wie Du. Ich glaube schon, dass Cipralex ein sehr gutes Medikament gegen ZG ist. Ich kann natürlich nur von mir sprechen und sagen, dass meine ZG damit sehr gut auszuhalten sind. Mein Psychiater ist jedenfalls der Auffassung, dass es ein Medi gegen Ängste und Zwänge ist, steht ja auch in der Packungsbeilage. Also ich kann da der Ansicht deiner Psychiaterin nicht wirklich folgen.

Ich würde es einfach ausprobieren oder sie fragen, ob sie Dir ein anderes Mittel verschreiben kann, wenn Du so nicht richtig stabil wirst.

Die Umstellung von Citalopram auf Cipralex war bei mir nicht ganz so schlimm, da die beiden Medis fast den gleichen Wirkstoff beinhalten. Ich kann Deine Ängste in Bezug auf die Medikamentenumstellung sehr gut verstehen, aber sie sind immer nur von kurzer Dauer und es kann nur besser werden.
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Anja,

ich sehe es wie du - wir hatten eh schon gesprochen.

Weißt du mit den "Registern" usw. ist es so eine Sache. Es kommt vorranging auf den MENSCHEN drauf an und wie jeder einzelne auf ein Medi anspricht.

Forschungen und Studien zum Thema Zwang und ZG sehen die SSRI eindeutig an der Spitze bei der Wirksamkeit im Gegensatz zu den anderen AD-Klassen. Dein Clomipramin wird in Studien zwar als noch wirksamer gegenüber den SSRI hervorgehoben obwohl es ein trizyklisches AD ist. ABER: wenn du einfach nicht sooo gut auf diese AD Klasse ansprichst, dann nützen dir die ganzen Studien nix, das wäre auch umgekehrt so: wenn alle Cipralex loben bei ZG und es bei dir aber nicht hilft, würdest du auch nicht dabei bleiben, nur weil alle sagen, es ist gut. Es kommt auf DICH DRAUF AN, wie du drauf ansprichst und das kannst du nur merken, wenn du es versuchst.

Ich kenne sehr viele, die - egal von welchem AD - auf Cipralex umgestiegen sind und endlich, endlich stabil geworden sind. Du bist eine mündige Frau und es ist dein Recht auf ein anderes AD zu wechseln, wenn du dich mit dem jetzigen nicht eindeutig gut fühlst.

Die Meinungen der Ärzte sind dazu auch noch immer verschieden, was es uns als Patienten noch schwerer macht. Mein Arzt z.B. verscheibt immer zuerst ein SSRI, wenn das nicht greift - dann erst kommt ein SRNI oder ein trizyklisches AD für ihn in Frage. Weil er eben anderer Meinung ist. Aber wer hat nun recht - keiner weiß es - wir können es nur herausfinden, indem wir es ausprobieren.

Deine Angst verstehe ich. Ich möchte dir kurz sagen, wie mein Doc damals von Mirtazapin (ist ein trizyklisches AD) runter gefahren ist: Er hat das Mirtazapin sofort von heute auf morgen gestrichen und GLEICHZEITIG das Cipralex hochgefahren. Das sehr,sehr gut geklappt - ich hatte eigentlich kein Problem dabei - keine körperlichen NW und psychische auch nicht, nur die Angst damals natürlich auch, ob dieser Wechsel gut geht. Und er ging sehr gut. Das trizyklische hatte mir mein Hausarzt damals gegeben, damit ich schlafen konnte und Cipralex nur in winziger Dosis. Das hat dann mein Psychiater gleich geändert und von da an gings AUFWÄRTS!!!!

Konntest du dein Psychiatern vorab schon erreichen?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
anja-ff

Beitrag von anja-ff »

Hallo Marika,

meine Psychiaterin ist erst am Dienstag wieder zu erreichen. Ich werde sie auf alle Fälle anrufen und die Sache schildern. Am nächsten Freitag hab ich eh einen Termin bei ihr.

Am Freitag dachte ich noch, bis Dienstag schaffe ich es nicht durchzuhalten. Aber am Samstag hatte ich zwar so etwas wie einen kleinen "Kater" vom vielen Weinen und Angstzuständen am Freitag, aber der Tag verlief seltsamerweise gut. Ich hatte keine Ängste. Kann aber auch sein, dass es mir am Samstag gut ging, weil ich den AD Wechsel beschlossen habe. Prinzip Hoffnung baut auf. Versteht Ihr?
Und heute am Sonntag gehts auch.

Nun denke ich wieder, vielleicht habe ich am Freitag überreagiert und mich hineingesteigert. Vielleicht sollte ich dem Clomipramin doch etwas länger Zeit geben. Mich noch mehr auf meine Übungen konzentrieren. Ich werde sehen was die Psychiaterin sagt, vielleicht denkt sie eher an eine Erhöhung des jetzigen AD. Vielleicht tut ein neues AD und zwar ein SSRI aber meinem Kopf ganz gut, weil er das andere schon so lange kennt. Ich weiß nicht so recht!

Marika, ich werde die Methode mit dem Gummi ums Handgelenk ausprobieren, wenn Zwangsgedanken kommen. Zu Hause mache ich die Ãœbung mit dem Zwang zu Reden. "Ach, hallo Zwang, Da bist Du ja wieder. Stell Dich links neben mich. Habe jetzt aber keine Zeit ....."

Aber auf Arbeit kann ich das natürlich nicht, deshalb ist es mit dem schnippsenden Gummi dezenter. Muss ich mir dabei etwas denken? So in etwa wie: "Das ist ein Zwangsgedanke. Ich bin sicher." oder reicht das Schnippsen aus und ich brauche mir dabei nichts zu denken bzw. vor dem inneren Auge vorzustellen.?

Bis jetzt habe ich bei Zwangsgedanken nur gedacht:"Das ist ein Zwangsgedanke. Es passiert nichts." Das hat meistens schon gereicht, um die Angst zurückzudrängen.

Lg
Anja
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Anja,

ja super die Gummibandmethode. Denk dir dabei einfach wirklich auch: "Ah du schon wieder Zwang - ich hab dich erkannt." Das reicht schon, gerade auf Arbeit kannst du nicht ständig die ganzen Übungen machen. Da kannst es es aber gut "im Kleinen" machen.

Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung, leicht ist es sicher nicht. Berichtest du, wie ihr euch entschieden habt?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo ich nochmal,

hier noch ein paar Erfahrungsberichte:

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... l+cipralex

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... g+cipralex

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... hp?t=11249

Das ist jetzt keine Beeinflussung, sondern lediglich für dich zur Info, wie sich ein Wechsel auswirken KANN, nicht muss. Ich suche noch weiter und schreib dir dann!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
anja-ff

Beitrag von anja-ff »

Danke Tili und Danke Marika,

Ihr macht mir Mut. Heute auf Arbeit war der Zwang wieder sehr stark. Ich hatte die ganze Zeit ein untergründiges Angstgefühl. Ich hab einfach das Gefühl, ich komme mit meinen Übungen gegen die Angst nicht mehr an.
Habe dann eine Tavor genommen, weil ich echt angefangen habe vor meinen Kolleginnen zu heulen. So etwas hasse ich.

Das Problem ist nur, meine Mutter lebt von Tavor. Bisher hatte ich kein Verständnis dafür. Beruhigungstabletten nehmen, fand ich zu einfach und nicht die Lösung. Jetzt habe ich schon innerhalb von 4 Tagen 3 Tavors (1 Tavor = 0,5 mg) genommen. Ich denke, ich mache es mir zu einfach. Aber vor den ARBEITSKOLLEGEN heulen und nicht aufhören können, ist fast noch schlimmer.

Die Ãœbungen haben doch bisher gute Dienste geleistet. Warum werde ich den Zwangsgedanken jetzt nicht mehr Herr?

Rufe morgen auf alle Fälle meine Psychiaterin an. Vielleicht ist schon eher ein Termin frei.

Lg
Anja
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Anja,

bitte hab wegen der Tavor KEIN schlechtes Gewissen. So ein Tief kann dermasen furchtbar sein, dass Tavor seine absolute Berechtigung hat. Nur "davon leben" sollte man natürlich nicht. Da wäre dann eben ein gut greifendes AD das Medi der Wahl, dann braucht man auch kein Tavor mehr. Tavor "drückt die Angst weg", ein AD aber behebt einen wichtigen Grund, warum Änngste und ZG entstehen: Das Ungleichgewicht im Gehirn.

Warum die Übungen nicht mehr greifen ist nicht ganz leicht zu beantworten. Allerdings habe ich damals, als ich ohne AD einen Rückfall erlitt, das gleiche gemerkt: Die Übungen waren für mich sogar gar nicht mehr abrufbar und Kraft sie zu machen hatte ich schon mal gar nicht. Daran kann man wieder mal gut sehen, dass die, die AD´s verteufeln nicht recht haben. So toll und wichtig die Therapie ist - so wichtig bleibt in ganz vielen Fällen eben auch das AD. BEIDE zusammen sind die stärkste Waffe gegen psych. Erkrankungen. Es ist ein bisschen wie wenn dein Bein gebrochen ist und du versuchst ohne einen Gips oder Krücken einfach durch normales Gehen, dieses wieder zu heilen. Geht das? Nein - die Schmerzen sind entzetzlich und der Knochen würde irgendwann völlig falsch zusammenwachsen und du würdest bestens falls den rest deines Lebens mit Schmerzen humpeln. :idea:

Ich kann mir vorstellen, dass das Gelernte in der Therapie zwar da ist, aber eben nicht abrufbar, da die Gehirnchemie nicht passt. Man weiß ja, dass durch fehlende Botenstoffe die WEITERLEITUNT, VERARBEITUNG usw. von allem was von außen kommt, nicht richtig und sogar fehlerhaft abläuft. Daher wäre es gut vorstellbar, dass du durch diesen Umstand jetzt diesen Zugriff und Verbindung zu dem Areal wo die Übungen "drinn sind" nicht herstellen kannst. Wie wenn deine Arme am Rücken zusammen gebunden sind und möchtest aber essen und trinken - wird sehr schwierig.

Und gerade wie du beschreibst, wie es dir auf der Arbeit so schlecht wieder ging bestärkt mich: Versuch ein anderes AD!

Ich denk an dich!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Anja,

Marika hat mich gebeten, hier auch kurz etwas zu schreiben, weil mir das Cipralex auch wirklich gut geholfen hat.

Also, ich hatte 2009 nach der ersten Geburt auch eine PPD mit Zwangsgedanken (was ich meinem Kind so alles antun könnte).

Ich habe dann Cipralex bekommen, bis 20mg hochdosiert und es wurde wirklich sehr viel besser. Die Zwangsgedanken sind nach ca. drei WOchen so gut wie komplett weggegangen und ich konnte mich gut auf die Therapie und andere Hilfen einlassen.

Es ist durchaus üblich, wenn ein AD nicht die gewünschte Stabilität bringt, ein anderes (aus einer anderen Klasse, Marika hat es schon erklärt) auszuprobieren. Ca. 50% aller Menschen mit Depression müssen mindestens einmal wechseln.

Ich würde an Deiner Stelle das Clomipramin zügig runterdosieren und Cipralex zeitgleich einschleichen. Dazu kannst Du ruhig ein paar Tage Tavor nehmen, damit Du den Wechsel und die Zweifel, die das mit sich bringt, gut aushalten kannst.

Wichtig ist, daß Du dann etwas engmaschiger betreut wirst, denn Tavor kann wirklich schnell abhängig machen, aber wenn Du jemanden hast, der gut auf Dich aufpasst, dann ist es prima.

Cipralex wurde eine Zeit lang nicht gerne verschrieben, weil es (noch) teurer ist als andere ADs. Eine Zeit lang, musste man es hier in Deutschland sogar selber bezahlen. Das ist nun aber alles nicht mehr so, daher frag Deine Ärztin da nochmal nach. Es wäre bestimmt eine Hilfe.

Dir alles Gute und liebe Grüße von
Leuchtkäfer
Sanna
power user
Beiträge: 915
Registriert: 17:03:2013 14:36
Wohnort: Ruhrgebiet, NRW

Beitrag von Sanna »

Hallo, ihr Lieben.

Ich werde gerade von Mirtazapin auf Cipralex umgestellt und der Wechsel hat mich ziemlich runtergerissen. Da ich statio.är bin nehme ich 3x tgl Tavor zur Überbrückung. Im Moment ist das Cipralex bei 10mg, ab morgen auf 15 und es soll zügig auf 20 erhöht werden. Eure Beiträge machen gerade ganz viel Mut. Vielen Dank dafür!

Liebe Grüße, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Sanna,

Tavor zur Überbrückung ist sehr gut - genau für solche Fälle gibt es Tavor! Man muss diese evlt. Erstverschlimmerung nicht aushalten!

Anja, bei Leuten wie uns, die schon ein AD nehmen und auf ein anderes Wechseln, tritt so ein Tief eher nicht auf, bzw. wesentlich milder. Von daher hast du gute Aussichten!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
anja-ff

Beitrag von anja-ff »

Danke, dass Ihr mir antwortet.

Ich habe heute mit meiner Psychiaterin telefoniert, bei der ich am Freitag einen Termin habe. Ich habe Ihr geschildert, dass ich nicht richtig stabil werde und immer wieder solche Tiefpunkte mit Angst- und Heulattacken habe. Ich habe sie gefragt, ob ich nicht auf Cipralex wechseln könnte und ob ich noch vor Freitag vorbeikommen könnte.

Ihre Antwort: "Ich bin mit dem Krankheitsverlauf überhaupt nicht zufrieden. Ich denke, sie sollten in eine auf Zwangserkrankung spezialisierte Klinik gehen. Ich werde ein paar heraussuchen. Vor Freitag ist mein Terminkalender voll."

Ich konnte sie dann noch einmal auf den Wechsel zu Cipralex lenken. Sie meinte, wir sprechen am Freitag darüber wie wir weiter vorgehen.

Nach dem Telefonat habe ich erst einmal geheult. Ich möchte in keine Klinik. Aber wenn es das ist, was mich heilt, wenn sie dort Therapiemöglichkeiten haben, die meine Psychotherapeutin (seit 2007 in Behandlung, seit 2008 wegen ZG) nicht hat, dann ist es vielleicht doch eine Alternative.

Blöd, jetzt muss ich bis Freitag warten, bis ich weiß wie es weitergeht.

Lg
Anja
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Anja - wir haben eh grad gesprochen - in meinen Augen ist das großer Quatsch. Wenn alle Möglichkeiten die andere AD´s bieten augeschöpft sind - dann ist eine Klinik in Betracht zu ziehen. Außerdem machst du Therapie und machst Fortschritte. Ich glaube einfach, dir fehlt das richtige AD.

Du packst das am FR!!!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
mama4

Beitrag von mama4 »

Hallo Anja,

ich kann das Verhalten deiner Psychiaterin nicht ganz nachvollziehen, da ich ganz andere Erfahrungen gemacht habe. Ich habe nach der Geburt meiner Zwillinge auch wieder Angst- und Zwangsgedanken entwickelt. Das erste AD hat nicht ausreichend angeschlagen und so bekam ich nach einigen Wochen ein zweites AD dazu verschrieben, was eine weitere Möglichkeit ist, wenn ein AD nicht ausreichend wirkt. Leider habe ich diese Kombi aus verschiedenen Gründen nicht vertragen (Leberwerte, übermäßige Müdigkeit). Im Moment werde ich gerade auf 2 neue Medis umgestellt. Die Absetzsymptome und Nebenwirkungen beim Einschleichen sind nicht schön, können aber mit Tavor kurzfristig überbrückt werden. Eine Garantie, dass das neue Medikament wirkt, gibt es natürlich nicht (nach meiner ersten Schwangerschaft haben bei mir weder Cipramil noch Cipralex angeschlagen), da es dir aber auch mit deinem jetzigen AD nicht gut geht, hast du aber auch nichts zu verlieren. Und bei ganz vielen Frauen hier hat es wirklich sehr gut gewirkt. Wichtig ist, dass du hinter deiner Entscheidung stehst. Also lass dich nicht abwimmeln. Wünsche dir für dein Gespräch am Freitag alles Gute.

LG mama4
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Guten Morgen ihr Lieben,

mama4 - dein Beispiel ist ein gutes, um zu sehen, dass es noch viele weitere Optionen gibt. Du gehörst wie man sieht wohl zu den Menschen, bei denen reine SSRI (Cipralex, Cipramil) nicht helfen, wohl aber AD´s aus anderen Gruppen - das Elontril ist z.B. ein NDRI - heißt es ziehlt vor allem auf Dopamin und Noradrenalin ab.

Dein Arzt hat das erkannt und hat von einer Wirkstoffgruppe auf eine andere gewechselt - was ja völlig logisch ist.

Bei dir Anja hat man sich bisher auch nur in einer Wirkstoffgruppe bewegt, eben in dem der trizyklischen AD´s mit eher mäsigem Erfolg. Daher ist der Wechsel in deine andere auch hier logisch und das wäre die Gruppe der SSRI, zumal diese bei Zwängen sehr gut anschlagen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Antworten