Sertralin über mehrere Jahre- Auswirkung?

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The Secret

Sertralin über mehrere Jahre- Auswirkung?

Beitrag von The Secret »

Welche Auswirkungen gibt bzw kann es geben, wenn man das Sertralin Jahrzente lang nehmen würde? Leber,....was noch?

Habe meiner Ärztin gesagt ich wäre ggf bereit es mein Leben lang zu nehmen und was die Folgen wären. Sie meinte eben ja es kann folgen haben wir Leberscjäden zum Bsp aber ich solle erstmal garnicht soweit denken sondern erstmal daran denken dass ich es nur ein Jahr nehme.
isirider76

Re: Sertralin über mehrere Jahre- Auswirkung?

Beitrag von isirider76 »

Ich nehme es seit 12 Jahren und es ist alles super :-)
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Marika
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Re: Sertralin über mehrere Jahre- Auswirkung?

Beitrag von Marika »

Hallo,

ich nehme Cipralex (ist auch ein SSRI wie Sertralin) auch schon 10 Jahre - keine Probleme - weder organisch, noch psychisch.

Jedes Medikament, dass man lebenslänglich nehmen muss, kann natürlich negative Auswirkungen haben. Die Leber ist das Entgiftungsorgan und steht daher im Mittelpunkt. Meine Mutter nimmt seit 35 (!!!) Jahren ein Blutdruckmedikament. Trotz optimalem Gewicht, Bewegung und gesunder Ernährung geht es bei ihr nicht ganz ohne diesem Medi - sie braucht eine kleine Dosis um ihren Blutdruck stabil zu halten . Sie hat NICHTS, absolut nichts und ist gesund - sie wird im Jänner 66 Jahre alt. Ganz ähnlich bei mir: Ich habe alles gemacht, brauche auch nur noch eine kleine Dosis AD - die aber wohl für immer. Mein Gehirnstoffwechsel kann sich nicht selber stabil halten.

Du kannst dich auf das konzentrieren, was du deinem Körper neben dem AD, GUTES TUN KANNST! Gesunde Ernährung, Bewegung, so wenig wie möglich Stress, für Ausgleich und Auszeiten sorgen, dir das Leben mit schönen Dingen füllen. DAS sind meiner Meinung nach ganz wichtige Bausteine für ein langes, gesundes Leben. :D

Was zum nachdenken: ich habe 2 Bekannte - sehr starke Raucher. Als ich denen das mal so erzählt habe, sagten sie: "Ist ja schlimm, in so jungen Jahren (damals war ich 33 als ich mit dem AD begann) schon solche Medis zu nehmen, die schädigen den Körper ja extrem...." meinten sie und zündeten sich zur Beruhigung die x-te Zigarette an..... :!: :!: :idea: :!: :idea:

.... Und nicht zu vergessen - die Mio. von Frauen und jungen Mädchen, die JAHRZEHNTE lang die Pille nehmen oder andere hormonelle Verhütungsmethoden. Seltsamer Weise verkopft sich hier niemand, was das im Köper anrichtet. Ist klar, ist ja bequem vor allem für die Männerwelt.... :x
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
The Secret

Re: Sertralin über mehrere Jahre- Auswirkung?

Beitrag von The Secret »

Danke für eure Antworten. Ich werde mich wie du sagst auf die Dinge konzentrieren bzw weiterhin konzentrieren wir zum
Bsp die Ernährung die Bewegung,wenig Stress etc. ich habe gemerkt dass es mir dann wirklich besser geht. Marika dann hast du ja zur gleichen Zeit wie ich das AD begonnen. Ich bin jetzt auch33 ind mal sehen wo ich stehe wenn zehn Jahre rum sind wie bei dir. Eigentlich hast du ja echt recht. Kann mit jedem medi nach jahrelangem einnehmen so gehen. Da hast du echt recht. Weißt du ich hab auch schon seit einiger Zeit das Gefühl oder die Sorge, dass mein gehirnstoffwechsel ebenfalls ohne die kleine Dosis Ad nicht selbstständig stabil bleiben kann. Als ob es einfach "kaputt" ist. Aber bin noch sehr am Anfang und nehme es ja erst seit ein paar Monaten. Noch nie ein absetzerscheinungen unternommen etc. das wird auch frühestens erst in 1-2 Jahren ausprobiert wenn überhaupt.

In der Zwischenzeit werd ich mich wie gesagt auf die anderen Bereiche konzentrieren und weiterhin viel in Büchern lesen um zu verstehen.

Sorry für die tlw falsche groß Kleinschreibung aber schreibe vom Handy und wollte noch schnell antworten vorm schlafen. Korrigieren Is da nicht mehr drin jetzt ;) Zzzzzz schnarrrrrch
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Marika
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Re: Sertralin über mehrere Jahre- Auswirkung?

Beitrag von Marika »

Hey du,

ich finde deine Einstellung sehr gut. Irgendwann kannst du ja schauen, ob es ohne AD auch geht - habe ich ja auch gemacht und es zielt doch auf darauf ab. Nur leider klappt es nicht bei jedem. Ich vergleiche das gerne mit einem Stromnetz. Wenn du daheim zu viele elektr. Geräte in Betrieb hast, fliegt die Sicherung raus. Im günstigsten Fall ist das kein Problem und man drückt den Schalter wieder nach oben - wenn du Pech hast, fliegt er aber gleich wieder raus - er ist ÜBERLASTET und manchmal einfach durchgeschmort. :wink: Bei mir bin ich überzeugt, dass mein Botenstoffkreislauf "durchgeschmort" ist und sich ohne permanenten Anschupser durch das AD nicht mehr alleine aufrecht halten kann. 2 Absetzversuche haben mir das ziemlich eindrücklich gezeigt - der letzte ist nun 5 Jahre her. Ich war ja sogar mal 9 Monate ohne AD - aber der ganz normale Alltag war zu viel für meine Psyche, für die Botenstoffe, für die Hormone oder für was auch immer. Das Zusammenspiel von all diesen Faktoren scheint bei mir einfach nicht mehr richtig anzuspringen, auch wenn ich alles in der Therapie gemacht habe, versuche Entspannung und Entlastung usw. in mein Leben zu holen. Ich persönlich ,bin nicht bereit, wertvolle Lebensjahre zu vergeuden, in denen ich kein AD nehme (und stolz drauf bin wie manche tatsächlich), ich aber ständig leide und vergeblich nach Dingen Suche, die sonst noch gesund machen könnten. Jede so verbrachte Minute ist mir zu schade - aber das ist nur meine ganz eigene Sichtweise - das muss jeder für sich entscheiden.

Mein "Schaden" 8) :lol: :wink: scheint irreparabel zu sein ... aber du, ich sage dir: ich mag den eigentlich ganz gerne, denn er macht ich zu dem Menschen der ich heute bin und diesen Menschen hab ich echt lieb. :D

Aber: Die Forschung geht immer weiter, WIR arbeiten ständig an uns weiter - vielleicht passiert eines Tages das Wunder und Depressionen und Co gehören für immer und für alle der Vergangenheit an!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
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The Secret

Re: Sertralin über mehrere Jahre- Auswirkung?

Beitrag von The Secret »

Das Stromnetz Beispiel ist ein sehr gelungenes 😁 Das nutze ich demnächst um es anderen zu verdeutlichen :)

Sehe es genau wie du. Anfangs sagte ich noch es ist das schlimmste was mir passiert ist. Mittlerweile sehe ich es ganz anders. Die Veränderung, die ich mitmachen durfte ist Gold wert. Klar ist es nicht grad angenehm, wenn man mal durch die Symptome durchgehen muss, aber das passiert ja auch eher selten, wenn man in allen Bereichen (Ernährung, Bewegung, Medi etc) gut auf sich acht gibt. Ich habe zum Bsp die letzten Tage "enormen" Stress gehabt (normalerweise Is das für mich ertragbar aber seit der Erkankung fällt das unter enormer Stress). Ich habe dadurch gestern Nacht eine mittelschwere Panikattacke gehabt und meine Hand war angeschwollen. Nehme an ich lag falsch. Jedenfalls hab ich tierische Angst bekommen. Wäre die Hand nicht gewesen, wäre ich dran gewöhnt mit der Attacke umzugehen. Aber wenn etwas Neues Auftritt bin ich verunsichert. Dachte an Schlaganfall (wiedermal)..das das Herz nicht richtig pumpt und ich deswegen Wasser beginne einzulagern in der Hand. Musste meinen Ring ausziehen (ging nur mit Öl ab). Es tat schon weh. Und dann die üblichen Verdächtigen wie herzrasen etc. Heute Morgen wachte ich dann mit Angst auf und innerer Unruhe. Derzeit Is es besser aber spüre noch immer, dass ich mitgenommen bin. Auch meine Armbeuge fühlt sich immer noch so an als ob die Hand bald einschlafen könnte. Das bedeutet für mich ganz klar wieder mehr für mich zu tun. Bin ja noch nicht lange dabei. Und man neigt ja doch dazu eher nachzulassen sobald es einem besser geht. Werde mich aber versuchen konstant um mich zu kümmern und nicht in alte Muster zu verfallen.

Bin dankbar, dass ich auch euch habe
Graureiherin
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Re: Sertralin über mehrere Jahre- Auswirkung?

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Du,

also soll ich Dir was sagen, ich wäre auch gespannt, was in 10 Jahren aus Dir geworden ist. Ich finde, das was Du schreibst klingt jetzt schon vielversprechend. Das würde mich sowieso bei vielen hier interessieren, aber von den meisten bekommt man dann nichts mehr mit (nachvollziehbarerweise), da sie wieder in ihrem "ganz normalen" Leben sind und anderes wichtiger ist.

Zur Leber noch kurz. Man kann seiner Leber ja auch so einfach mal was Gutes gönnen. Z. B einen Leberwickel oder eine Frischpflanzensaftkur oder eine leckere Frühjahrskur, oder mal einen Rohkosttag oder, oder, oder. Das tut allen Menschen gut und man macht es viel zu selten. Ich habe mal den Spruch gehört "ein Schonkosttag ist für die Leber wie ein Urlaubstag", das fand ich schön.

Ich glaube im Ãœbrigen auch, dass bei mir irgendwo die Sicherung durchgebrannt ist. Der Vergleich mit dem Stromnetzt ist gut!!!

herzliche Grüße
die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
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