Reduktionsschritte sertralin

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engelchen2012

Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von engelchen2012 »

Hey!

Lass dich mal fest drücken!!

Du sagst es ja selber: achte mehr auf dich! Das ist sehr, sehr wichtig!! Ich baue mir inzwischen täglich mehr oder weniger große zeiten nur für mich ein. Ich habe das glück, dass ich die kleine tagsüber auch mal zu meinen eltern geben kann und was für mich tun kann. Und wenn es nur ne stunde schlafen ist, haben momentan nämlich schwierige nächte... und lieber bleibt der haushalt o.ä. liegen. Du bist wichtig!! Gönn dir auszeiten, soweit möglich! Wenn dann bei mir beide zu hause sind, gehe ich viel raus, das tut uns allen einfach am besten! Spazieren gehen, bissl im garten sitzen, spielplatz... du packst das!! Melde dich, wie's dir weiterhin geht!!

Lg
Graureiherin
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Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Du,

ich finde es auch immer wieder erstaunlich wie stark sich Stress bemerkbar macht. Ich tapse dann oft in die gleiche Falle und denke, "mensch, früher war das doch alles kein Problem für Dich".

Aber vergiss was früher war, Auszeiten sind unerlässlich, dösen, schmökern, spazieren gehen etc. vermutlich sogar vorm Fernseher bei einer Schmalzsendung versumpfen. Meine Thera meinte, wenn man nicht dazukomme länger zu meditieren, dann reichen wenige Minuten. Selbst das hilft schon, das Gehirn zu trainieren... besser als gar nicht.

Der Stress mit den Kinderferien kommt auf uns zu, wir können uns dann alle miteinander Gut zureden.

verständnisvoll grüßt die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
Sanna
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Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von Sanna »

Hallo!

Lass dich mal drücken! Die anderen haben eigentlich alles schon gesagt. Tu dir Gutes, schaff dir (kleine) Auszeiten. Ein Kaffee und eine Klatschzeitschrift wirken vei mir Wunder. Ich sag das meinen Kindern auch so. Mami hat jetzt Pause bis der Wecker klingelt ( ich stelle eine Eieruhr) und dann bin ich wieder voll da. Das klappt bei uns super. Diese Auszeiten tun mir gut und die Kinder können auch mal zehn Minuten alleine spielen. Haben ja schließlich die ganze Bude voller Spielzeug. :wink:

Alles Liebe, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
The Secret

Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von The Secret »

Hallo

Danke für eure lieben Worte und Ratschläge. Ich überlege derzeit ob ich wieder von 25 mg (seit Anfang Juni) auf 50 mg hoch gehe. Meine Therapeutin sehe ich Mitte August wieder. Ich bin nur am zögern, weil ich nicht weiß, ob es mir besser geht, wenn ich auf 25mg bleibe+mich mehr erhole. Oder ob es nix bringt und ich auch trotz mehr Erholung eh auf die 50mg hoch sollte. Dann spare ich mir nämlich diese Zeit grad in der ich wieder schleichend die alternd Zwangsgedanken habe. Was würdet ihr tun?

Gibt es eigentlich beim wieder hochgehen die gleiche Prozedur mit Nebenwirkungen?

Lg
Maus77

Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von Maus77 »

Drück dich , tut mir leid das es nicht so geklappt hat mit dem reduzieren.
The Secret

Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von The Secret »

Danke...Ich habe gestern zurück auf 50mg erhöht. Die Vertretungsärztin meinte es sei besser, bevor es weiter bergab geht und das die 25mg nur eine Art homöopatische Halbdosis sei :D

Ich denke es war ein Versuch und nochmal werde ich es jetzt eine ganze Zeit lang nicht versuchen, denn ich denke auch immer an Marikas Erfahrung und denke seit dem auch immer dass ich mit den 50mg ganz gut fahre und so leben kann. Nur im Juni überkam mich die Neugier dann doch mal spontan mit dem Reduzieren. SO! Aber jetzt lassen wir das mal. Mein Körper scheint das noch unterstützend zu brauchen. Das interessante ist...ich bin ja schon seit 1 Jahr in Therapie und im Juni hab ich mit der Reduzierung begonnen. Ich habe gemerkt wie schleichend Zwangsgedanken zurückkamen, meine Laune schlechter wurde und ich auch gereizter war. Parallel hat die Gyn auch erneut einen Progesteronmangel bei mir festgestellt. So leider ist dann im Juli die Therapeutin in Urlaub gegangen. Habe aber dennoch versucht das anzuwenden was ich gelernt habe. Und trotzdem wurde es schleichend schlechter. Da stellte sich mir die Frage, ob es denn besser gelaufen wäre, wenn die Therapeutin da gewesen wäre...Habe erst in zwei Wochen wieder meine Sitzung. Habe Sie knapp 2 Monate nicht gesehen. Ob es damit zu tun hat oder doch eher mit der Reduzierung bleibt ein Geheimnis. Man sagt ja immer dass das Medikament unterstützend da ist und die eigentliche Stüzte durch die Therapie kommt. Mein Körper sagt mir aber irgendwie, dass es trotz der Therapie und mir nur 25mg weiter bergab gegangen wäre. Fragt mich nicht warum. Ich habe in zwei Wochen auch einen Termin beim Endokrinologen wegen der Nebennierenrinde. Da ich gerne geklärt haben möchte, ob denn die Hormone dort alle noch richtig produziert werden oder es ein Problem dort gibt, was dann folglich zu dem hormonellen Ungleichgewicht und dem Ungleichgewicht bei den Neurotransmittern ergibt.

Liebe Grüße
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Marika
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Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von Marika »

Hey du, hab dir gerade eine PN geschrieben.... :D

Wollte dir auch hier noch antworten. Ich denke, dass es sehr individuell ist, was von beiden (Therapie und AD) jetzt "mehr" Stütze oder Hilfe ist. Einerseits können ja körperliche Vorgänge (Botenstoffe, Hormone) stark beteiligt sein und andererseits traumatische Erfahrungen bzw. daraus resultierende krankmachende Verhaltensmuster. Beides zusammen gibt einen leider ganz ungünstigen Mix, der bei jeder von uns hier wohl ganz anders aussieht.

Dann - warum geht es trotzdem mit weniger AD bergab, wenn man doch Therapie macht und die Übungen auch fleißig anwendet. Hier glaube ich (aus meiner persönlichen Erfahrung), dass das Gelernte aus der Therapie lange braucht, um auch wirklich "Früchte zu tragen". :wink: Es ist vielleicht wie beim Autofahren-, Schwimmen-, oder Radfahren Lernen: Man lernt das Grundlegende, aber muss noch ganz, ganz viel üben, um wirklich sicher und perfekt zu sein. Meine Erkrankung ist jetzt 11 Jahre her, meine Therapie seit fast 9 Jahren zu Ende, aber: ich erreiche sogar heute noch ein immer höheres Level an Lebensqualität! Denn erst mit der Zeit konnte ich vieles als "verarbeitet" ablegen (nicht zuletzt deshalb, weil das Schreiben hier für mich seit 11 Jahren ebenfalls eine Langzeittherapie ist), habe ich es geschafft alte Muster mit neuen gesunden zu koppeln und erst im Laufe der Jahre habe ich viele neue Erkenntnisse errungen, die mir damals nach Therapie Ende völlig fremd waren.

Vom heutigen Stand würde ich ganz mutig meinen - ich brauche das AD nicht mehr. Aber ich bin vorsichtig geworden, weil ich durch meine persönliche Geschichte weiß, dass das AD bei mir mind. 50 % der Stabilität ausmacht. Und diese STABILIÄT gebe ich NIE MER HER! :D Denn so wie ich mich heute fühle, habe ich mich weder als Kind, noch als junge Erwachsene und schon gar nicht als frische Mama gefühlt. :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
The Secret

Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von The Secret »

Vielen Dank Marika. ich war ja auch schon soweit, dass ich diese Stabilität nicht aufgeben wollte aber war dann doch neugierig geworden. Denke dieses einemmal absetzen muss jeder hier mal versucht haben. Bei manchen klappt es. Bei manchen is es besser erstmal weiterzumachen. Ich bin jetzt dabei dass ich es definitiv weiternehme und zwar wieder zurück hoch auf 50mg und hoffe dass ich meine Stabilität wieder zurückbekomme. Ganz abgesackt bin ich nicht, aber Antrieb is etwas weniger, Laune auch etwas schwieriger sowie ZG vermehrt am durchblitzen.
Ist es eigentlich auch ausschlaggebend das AD immer zur gleichen Zeit zur nehmen? ich meine nicht mal morgens mal abends. Sondern zum Bsp zu unterschiedlichen Uhrzeiten in der ersten Tageshälfte. Zum
Bsp. mal um 9. mal um 11. dann wieder mal vergessen an mehreren Tagen und um 15 Uhr noch nachgeschluckt
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Marika
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Re: Reduktionsschritte sertralin

Beitrag von Marika »

Ich nehme mein AD immer in zur selben Tageszeit, es kann aber schon mal um 2 Stunden variieren. Da habe ich noch nie etwas Auffälliges gemerkt.

Generell ist es mir wichtig die Tabletten immer zur gleichen Zeit zu nehmen - ich könnte mir vorstellen, dass eine Einnahme am Morgen oder Abend schon etwas ausmachen kann.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
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