Antidepressiva

Erfahrungen mit Medikamenten, Fragen, Infos, Tipps, ...

Moderator: Moderatoren

Antworten
Kathi1801

Antidepressiva

Beitrag von Kathi1801 »

Hallo☺ weiß jemand von euch ob es auch vorkommen kann das kein antidepressiva hilft?! Lg
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Antidepressiva

Beitrag von Marika »

Hallo du,

zu deiner vollen Zufriedenheit kann ich diese Frage nicht beantworten, aber ich schreib dir was ich weiß: Über kurz oder lang finden die allermeisten "ihr" AD, einige - auch hier - müssen/mussten länger suchen, bis sie ein passendes oder aber die passende Kombination finden/gefunden haben. Das liegt auch daran, dass psych. Erkrankungen eine Vielzahl von Auslösern und Gründen haben können. Es können z.B. Schilddrüse, Nebenniere - also Hormonproduzierende Organe im Körper rein spielen, dann Traumata, nicht Verarbeitetes, Überlastung usw.... Daher passt nicht für jeden das eine AD, jede von uns hat eine andere Vorgeschichte und braucht daher ihre ganz eigene maßgeschneiderte Behandlung. Die kann auch z.B. die richtige Therapie sein, die ist mind. so wichtig wie das AD.

Die Menschen die ich kenne - privat oder hier - haben alle über kurz oder lang das passende gefunden, natürlich gibt's auch Menschen, die noch suchen - kenne ich auch. Es gibt auch solche in meinem Bekanntenkreis die dringend eine Behandlung bräuchten, sie aber verweigern - weil "Tabletten sind Teufelszeug" - lieber benutzen sie legale "Drogen" wie Alkohol usw. Und ein tragischer Fall war mal, als ein alter Schulfreund eigenmächtig alle Medikamente absetzte und sogar mir dazu geraten hat .... er lebt heute nicht mehr.... :cry:

Nur Mut - du wirst das passende bzw. die passende Dosis finden!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sanna
power user
Beiträge: 915
Registriert: 17:03:2013 14:36
Wohnort: Ruhrgebiet, NRW

Re: Antidepressiva

Beitrag von Sanna »

Hallo!

Auch ich möchte dir Mut machen. Die meisten hier finden - manchmal nach einigem Ausprobieren - das richtige Medikament. Es hat auch ein bisschen gedauert, bis wir meine, sehr eigene, Medikamentenkombination gefunden haben. Aber mit der Aussicht, dass du nach Herten gehst, kannst du ganz beruhigt sein. Man kennt sich dort SEHR gut mit Medikamenten aus und gibt sich unheimlich viel Mühe in Absprache mit den Patienten das passende zu finden.

Wie geht es dir denn mit dem Citalopram? Wie geht es mit den Nebenwirkungen? Du nimmst jetzt 30mg, richtig? Da ist noch Luft nach oben. Ich habe beim Escitalopram die erste Wirkung acht Wochen nach Erreichen der Höchstdosis gemerkt. Es kann also dauern. Sei nicht zu schnell mit dem Ausrobieren. Ein bisschen Zeit musst du dem Medi schon geben.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Kathi1801

Re: Antidepressiva

Beitrag von Kathi1801 »

Guten Morgen ☺ Danke für eure Antworten. Ja ich nehme seit 2 Tagen 30mg....ab Montag dann 40mg Citalopram. Ich weiß auch nicht genau warum ich dauernd denke das es kein passendes AD für mich gibt...vielleicht ein Symptome von der PPD....naja Hoffnung hat man ja in den akuten Zeiten nicht. Habe keine dollen Nebenwirkungen außer etwas schwitzige Hände ansonsten ist alles gut. Ich beobachte mich jeden Tag und horche in mich rein ob ich schon was spüre...dabei weiß ich nicht was ich spüren soll. Ach Mensch das ist so anstrengend. In der Zeit bis zur Klinik wechsel ich das Medikament nicht mehr, habe ja keine Ärztliche Aufsicht mehr.


Liebe Grüße Kathi :)
kitty

Re: Antidepressiva

Beitrag von kitty »

Hallo Kathi,

das kann natürlich ein Symtom der PPD sein. Man denkt doch sowieso meistens negativ, und dann gehören solche Gedanken auch sicherlich dazu.
Hatte ich auch gehabt. Wie z.B. ich werde nie wieder gesund, mir wird es nie wieder gut gehen, mir kann keiner helfen, Medikamente helfen auch nicht, etc.
Und dann dieses jeden Tag/jede Minute in sich hinein zu horchen .... Kenne ich auch sehr gut :-) Schlägt das Medi endlich an? Merke ich schon was? Geht es mir schon besser? Ich merke immer noch nichts - also hilft es nicht ....
Jeder Mensch ist anders. Bei einem wirkt ein Medi schneller, bei dem anderen langsamer, bei einigen gar nicht.
Bei mir kam es schleichend. Es wurde nicht von einem Tag auf den anderen besser. Aber so nach ca. 4 Wochen dachte ich so - mmh, doch langsam geht es mir schon etwas besser, nur ein bißchen, aber insgesamt besser.
Ich fühle mich noch immer nicht gesund, und ob ich mich jemals wieder als gesund bezeichnen kann weiß ich heute nicht. Aber es geht mir besser als letztes Jahr - und das zählt.

Ich hoffe, das du bald eine Verbesserung deines Zustandes bemerkst. Wie lange nimmst du schon Citalopram?

LG
Sandra
Kathi1801

Re: Antidepressiva

Beitrag von Kathi1801 »

Was ist dir denn bis jetzt von der Krankheit geblieben? Hast du denn wenigstens Freude und Gefühle oder noch nicht vorhanden? Ich nehme seit 19 Tagen citalopram erhöhe aber gerade auf 40mg. Hast du schon immer 20mg genommen? Warst du denn stationär? Ich werde stationär gehen da es für mich das beste ist mit meiner Tochter allerdings da es hier einfach keine optimale Lösung und keinen optimalen Weg für mich gibt. Hier gibt es leider niemanden der sich damit auskennt.
kitty

Re: Antidepressiva

Beitrag von kitty »

Hi Kathi,

19 Tage Citalopram sind noch nicht so lange. Ich glaube in den Beipackzetteln steht, das nach ca. 14 Tagen eine Verbesserung eintreten soll. Das war bei mir nicht so gewesen. Daher auch diese Bedenken, das es mir nicht hilft. Und was ich mir auch immer für eine Frage gestellt habe (bzw. die Frage stelle ich mir heute auch noch) - ob ich mit 20 mg richtig bzw. gut eingestellt bin.
Ich habe vor kurzem mal ca. 2 Wochen 30 mg eingenommen und keine Verbesserung gespürt. Dann bin ich wieder auf 20 mg runter gegangen.
Also, du bist nicht die einzige die sich Gedanken macht :-)

Mir geht es auf jeden Fall besser. Das letzte Jahr war wirklich das schlimmste Jahr in meinem Leben -trotz der Geburt vom Wunschkind. Von März bis Oktober 2015 ging es mir sehr sehr schlecht. Ich hatte eigentlich schon die Hoffnung aufgegeben, das ich je wieder gesund werde, das ich wieder normal werde, das ich wieder glücklich werde.
Seit Mai 2015 mache ich eine Verhaltenstherapie. Aber anscheinend das richtige Medi im Oktober 2015 hat dann bei mir die Verbesserung gebracht.

Gefühle waren vor der Verbesserung vorhanden - doch es waren nur negative Gefühle / Gedanken. Nun kann ich wieder lachen, Freude empfinden. Es geht mir immer noch nicht so gut, wie es vielleicht mal war. Aber vielleicht wird es nie wieder wie vorher. Das muss man sehen.
Was mir geblieben ist? Ich bin immer noch leicht reizbar, ab und zu eine innerliche Unruhe, schnell gestresst, Ängstlichkeit, die Beziehung zu meiner Tochter ist noch nicht perfekt. Das sind so die Sachen die mir gerade einfallen.

Ich wäre letztes Jahr im Herbst auch fast stationär gegangen. Nach Herten auf die MuKi Station. Hatte dafor eine Riesenangst. Doch ein Glück ging es mir dann besser. Und aufgrund familiärer Probleme brauchte mich mein Mann zu Hause. Wahrscheinlich wäre dort ein Aufenthalt zur Beginn meiner Erkrankung sinnvoll gewesen. Doch leider weiß man das erst hinterher. Und ich wußte nicht, dass es bei mir so schlimm kommt.
Bin froh, das es solche Einrichtungen gibt, obwohl ich nicht dort war. Hatte aber einen guten Eindruck dort erhalten.

LG
Sandra
Kuni

Re: Antidepressiva

Beitrag von Kuni »

Hallo Kathi, hallo Kitty,
ich kann nur von mir berichten, dass mich die Dosis von 40mg Cita in der Vergangenheit immer zur Stabilität geführt hat. Ich hatte es auch, dass ich von 20 auf 30mg eine Besserung, aber keine wirkliche Stabiliät erzielt habe. Die Wirkung setzte bei mir auch erst nach und nach ein, dass heisst für mich auch immer wieder Gelduld, Geduld und nochmal Geduld. Auch wenn es in der Akutphase echt schwer ist. Mein Arzt meinte auch, dass bei Ängsten meist 30-40mg nötig sind, um Entlastung zu bringen.
Das ständige in sich rein Horchen kenn ich auch zu gut, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich mit dem Alltag wieder so gut ausgelastet (postiv gesehen) war, dass ich da gar nicht mehr drauf geachtet habe. Das war aber immer ein schleichenender Prozess.

VG
kitty

Re: Antidepressiva

Beitrag von kitty »

Geduld ist echt schwierig - nicht nur in einer Akutphase.
Wie ich ja schon geschrieben habe, hatte ich ca. 2 Wochen 30 mg ausprobiert und dann gemerkt, das bringt keine Verbesserung. Frage mich natürlich auch, ob ich es hätte länger ausprobieren sollen.
Irgendwie stabil bin ich schon - nur es könnte besser sein.

LG
Antworten