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2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 23:01:2017 20:46
von The Secret
Hallo ihr Lieben,

ich versuche es jetzt knapp ein halbes Jahr später seit dem letzten Versuch nochmal mit dem Absetzen. Diesmal aber nicht direkt von 50 auf 25 sondern zunächst auf ca. 40mg. Kappse immer ein Stück ab mit dem Messer. Wird zwar nicht immer genau, aber es fühlt sich bislang ok an. das letzte mal von 50 auf 25 war nach 2 Wochen deutlich eine Verschlechterung zu bemerkten, so dass der Arzt mir anriet ich solle wieder erhöhen. Da war die Enttäuschung groß. Diesmal gehe ich das ohne Rücksprache an in noch kleineren Schritten und jeweils immer für ca 4 Wochen. Wenn ich bei 25 mg angelangt bin ist der Plan dann noch kleinere Stücke abzukappsen, weil ich doch sehr empfindlich reagiere und 10% evtl doch zuviel sind ...also sobald bei 25 mg angekommen versuche ich um 5% immer bis zum Ende zu reduzieren. Drückt mir die Daumen!

Liebe Grüße

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 24:01:2017 9:32
von Marika
Ich drücke dir die Daumen, dass es gut klappt.

Dein Plan hört sich sehr vernünftig an. Bei mir hat das Reduzieren gelappt, als ich zwischen jedem Schritt mehrere Wochen (oder auch Monate) vergehen ließ.

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 24:01:2017 13:01
von Graureiherin
Hallo Du,

also ich drück Dir die Daumen sehr!
ich werde ab Ende Februar auch weiter reduzieren. Von 10 mg auf 9... dann 8... Escitalopram.

Auf das es uns gut ergehen soll!
die Graureiherin

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 27:01:2017 0:06
von The Secret
Halllo Greireiherin,

Hallo Marika,

vielen Dank für Euer Feedback. Wie reduzierst du Graureiherin? Auch nach Auge? Oder speziellere Methoden?

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 28:01:2017 22:31
von Graureiherin
Hallo Du,

Bisher habe ich von 15 mg Tabletten über "Bröckel" auf 10 mg Escitalopram reduziert, innerhalb von eindreiviertel Jahren, also seeeehr langsam. Im Weiteren werde ich wohl Tropfen verschrieben bekommen. Ich gehe davon aus, dass ich 5 mg Tbl. nehme (einfach weil ich noch Tabletten habe) und dazu dann zunächst 4 Tropfen nehme.

liebe Grüße Dir!
die Graureiherin

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 05:02:2017 15:55
von The Secret
Hallo Graureiherin
das klingt gut. Wünsche dir weiterhin gutes Gelingen. Ich hab seit ca. 10 Tagen Kopfschmerzen. Fing an 2 Tage vor der Periode was auch sonst normal bei mir ist, aber dass die dann solange anhalten ist nicht typsisch. Kann das ein Absetzsymptom sein? Wenn es in einer Woche nicht besser ist, werde ich mal beim Arzt vorbeischauen.
Liebe Grüße

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 05:02:2017 17:11
von Marika
Hallo,

ja - Kopfschmerzen sind ein klassches Absetzsymptom. Kommt auch beim Einschleichen ganz oft vor. Beobachte es und ziehe ggf. deinen Arzt zur Rate - hast du eh vor.

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 11:04:2017 18:14
von The Secret
Hallo

wollte mich mal zwischenzeitlich melden. Ich bin jetzt bei ca 30 mg angekommen. Bisher lief es einigermaßen gut. Seit ich bei 30mg bin merke ich aber dass ich wieder aggressiver und weniger belastbar werde. Muss mich auch wieder mehr zusammenreißen um mal einkaufen zu gehen. Habe darauf null Lust. Ich kenne diesen Zustand schon und hoffe dass ich diesmal den Übergang besser schaffe. Im Augenblick ist es nämlich so, dass es mit der Ernährung für mich selbst, dem Sport und an die Luft gehen eher schlechter ist. Das möchte ich gerne wieder aufbessern und erst mit dem Reduzieren weitermachen, wenn ich bei 30mg stabil und relativ symptomfrei bin.

Liebe Grüße

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 15:04:2017 15:49
von The Secret
Hi

Vorgestern hatte ich seit langem mal wieder eine Panikattacke. Habe die letzten zwei drei Wochen gemerkt, dass es schlechter wird. Schmierblutungen. Nachts schlechter geschlafen. Morgens beim aufwachen direkt auf Klo müssen. Aggressiver. Etc. Gestern beim aufwachen innere Unruhe. Heute dann beim Aufstehen Schwindel. Und nachmittags, also jetzt, einen depressiven Schub. Hoffe ich krieg die Kurve relativ schnell und gut.

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 15:04:2017 21:32
von Graureiherin
Hallo Du,

ich wünsche Dir auch, dass Du Dich schnell wieder einpendelst.

ich hoffe immer, dass man lernen kann mit den unangenehmen Syptomen umzugehen. Also Panik aushalten zu lernen, Ängste zuzuordnen und deren Symptome ebenfalls aushalten lernen kann. Eine innere Stimme entwickeln die sagt, es ist OK was passiert, Du kannst damit leben. Ich denke und hoffe, dass es mit Akzeptanz einfacher wird und die Symptome geringer. Bei meiner Schwester und einer guten Freundin ist das jedenfalls so. Je mehr sie die quälenden Zustände akzeptierten, desto "leichter" wurde es. Aber es ist ein nahezu immerwährender Prozess.

ich reduziere gerade ja auch und in Phasen (mal zwei, drei Tage) fühle ich mich vor allem am Morgen "komisch" (evtl. ist es m/reine Einbildung...). Es ist dann schwer rational zu bleiben und nicht in negative Gedankenschleifen zu verfallen oder wie Lotte in anderen Beiträgen schreibt, genau zu trennen zwischen körperlich und psychisch/Wirklichkeit... Man denkt schnell, alles wird wieder genauso schlimm wie es damals war. Die Erinnerung ist prompt zur Stelle, genauso der nagende Zweifel.

ich versuche mich dann mit unterschiedlichen Methoden wieder zu "erden". Vor allem die negativen Gedanken zu entlarven als das was sie sind... nämlich einfach nur negative Gedanken, die in der Folge zu unangenehmen Gefühlen führen. Und es ist mir wichtig, immer wieder zu sehen, dass diese Gefühle aufgrund unserer Lebensgeschichte ihre Berechtigung haben. Ängste und Zwänge hätten viele Menschen nicht, wenn vor allem in der Kindheit eine sicheres Umfeld geherrscht hätte. Das wissen wir hier ja alle. Es sind Wunden die in bestimmten Situationen aufbrechen können.

Momentan wird unser Gehirn mit weniger Stoffen versorgt, es dauert vielleicht einfach, bis unser Körper wieder auf "ich muss ja selber wieder mehr tun" umprogrammiert ist.

Körper, Psyche, Umgebung alles spielt eine Rolle. Ich denke schon, wir PPDler werden immer etwas mehr auf uns achten müssen.

Bei mir geht es nicht um ein komplettes Ausschleichen, sondern zunächst darum bis zu welcher Dosis ich reduzieren kann und trotzdem noch eine wirklich gute Lebensqualität habe. Je mehr das AD rduziert wird, desto wichtiger ist es das Gelernte aus der Thera anzuwenden und sich immer wieder Gutes zu tun.

ich bin gespannt, was Du noch berichten wirst.

liebe Grüße die Graureiherin

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 16:04:2017 15:40
von The Secret
Hallo Graureiherin,

das war sehr schön was du geschrieben hast. Vielen Dank! Bei mir geht es auch erstmal nur darum bis zu dem Punkt zu reduzieren, bei dem ich relativ symptomfrei bleiben kann auf Dauer. Und ich merke auch je mehr ich reduziere, desto mehr muss ich auf das Gelernte aus der Therapie zurückgreifen, es wieder auf den Bildschirm rufen. Da hast du vollkommen Recht. Ich bin froh, dass ihr hier seid und mich an viele Dinge wieder erinnert. Heute geht es etwas besser von der Laune her. Das is eine große Erleichterung.

Liebe Grüße
The Secret

Re: 2. Absetzversuch Sertralin

Verfasst: 16:04:2017 21:08
von Graureiherin
Du Liebe,

wir können uns ja gegenseitig immer mal wieder an das Gelernte erinnern und uns damit Mut zusprechen :wink:

Ich freu mich sehr, dass Deine Stimmung heute besser ist.

einen guten Abend Dir
die Graureiherin