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Abends gut, Vormittags schlecht!

Verfasst: 24:02:2017 14:50
von Anna81
Hallo ihr Lieben,

Ich habe am 1.02. Mein Escitalopram von 10mg auf 15mg erhöht. Nach ca. 2 Wochen ging es gut aufwärts. Meine Angstattacken wurden weniger. Ab ca. 17 Uhr ist es nun schon so wie früher. Ich habe einige Achtsamkeitsübungen in meinen Tag (vor allem Abend) eingebaut. Zusätzlich übe ich immer wieder die tiefe Bauchatmung. Abends kann ich mir dann gar nicht vorstellen, dass es je wieder schlechter werden könnte. Bis dann der Morgen kommt. Das Arbeiten ist regelmäßig ein Kampf (viel Stress, ich kann mich kaum konzentrieren) Ich habe seit November wegen des aktuellen Tiefs 11kg abgenommen. Alles ist durcheinander bei mir. Die Verdauung ist nicht in Ordnung. Meine Regel kommt nicht mehr bzw. der letzte Zyklus hat 50 Tage gedauert. Nun bin ich wieder drüber- schwanger kann ich nicht sein... Ich leide sehr unter PMS. Seit diesem Zyklus schmiere ich Progesteron weil der Wert beim Frauenarzt nicht gut war. Nun weiß ich gar nicht mehr wo ich stehe im Zyklus. Das macht mich kirre weil ich regelrecht auf das PMS warte... Sowohl Blutbild als auch eine Untersuchung beim Endokrinologen haben nichts gezeigt. Die Blutergebnisse vom Endokrinologen kenne ich noch nicht. Allerdings hat er die Sexualhormone nicht bestimmt, er sagt, das die nicht aussagekräftig seien....
Also ist es die Psyche.
Da die Abende ja nun schon so schön sind, glaube ich dass diE Erhöhung greift. Aber die Vormittage, Mittage und Nachmittage sind sehr belastend.
Seit Anfang dieser Woche kommen die Ängste wieder mehr durch. Bei allem möglichen. Ich habe gerade sehr viel Stress auf Arbeit. Ich habe eine Spezialistenstelle und bin daher ständig gefragt wenn es um eine Neuentwicklung oder fachliche Fragen geht. Zu Hause bleiben möchte ich aber auch nicht weil mir der Rhythmus gut tut.
In meinem Umfeld sind viele Leute auch grade mit der Psyche erkrankt. Derzeit greift es so sehr stark um sich, finde ich...Mir macht das alles Sorgen.
Was mir wirklich richtig gut tut ist mein tägliches Yoga und meine Achtsamkeitsübungen. Aber auf der Arbeit habe ich da noch nichts gefunden dass mir hilft...
Was meint ihr? Habt ihr Ideen für Inseln die iCh mir hier einbauen kann. Und ist das denn normal dass Ich so stark über den Tag schwanke? Abends kann ich gar nicht glauben, dass es morgens wieder so häßlich sein wird!

Wirkt das Medikament schon richtig oder kann ich ihm noch Zeit geben? Am Dienstag bin ich wieder bei meinem Psychiater. Mal sehen was der sagt....

LG
Anna

Re: Abends gut, Vormittags schlecht!

Verfasst: 19:03:2017 17:25
von Sunny
Liebe Anna, das was du beschreibst ist klassisch und bei mir was das auch so. Ab ca. 17 uhr hatten sich bei mir auch alle symptome in luft aufgelöst, dass ich oft gar nicht verstanden habe was am vormittag los war. Glaub mir das legt sich mit der zeit wieder. Anfangs sind die schwankungen noch gross und werden mit der zeit weniger. Gib dir Zeit und denk daran, dass du bald immer früher am tag gut fühlen wirst...bis es soweit ist kannst du dich einfach in den schweren stunden auf abends freuen. Ich habe es immer als "kleinen Urlaub" von der angststörung gesehen. Ab jetzt wird es besser - nicht schlechter. Denk daran, die tiefs werden mit der zeit immer weniger.
Lg

Re: Abends gut, Vormittags schlecht!

Verfasst: 19:03:2017 19:39
von Sunny
Noch einen Tipp, versuche es mit progressiver muskelentspannung für untertags. Kann man prima im büroalltag integrieren. Oder einfach versuchen einmal langsam auszuatmen bis die lungen ganz leer sind.das hilft manchmal runterzukommen wenn die unruhe und die angst hochkochen. Alles Gute

Re: Abends gut, Vormittags schlecht!

Verfasst: 19:03:2017 20:10
von plueschi06
Hallo

Bei mir ist es auch sehr stark ausgeprägt das es abends besser ist.es ist als ob die ganze last vom Tag über abfällt. Aber mir graut es immer vor früh ;-(

Re: Abends gut, Vormittags schlecht!

Verfasst: 07:04:2017 5:53
von AussieGirl83
Das trifft sich gut dass es dieses Thema hier gibt. Dazu wollte ich nämlich auch gerade was schreiben.
nehme seit etwas mehr als 2 Wochen Citalopram und morgens geht es mir noch echt schlecht, inklusive starker Übelkeit. Ab mittags wird es etwas besser, nachmittags schon richtig gut. Mein Psychiater meinte gestern, dann soll ich von 20 auf 30 hochgehen... denkt ihr das ist sinnvoll oder soll ich noch warten?.
verstehe dich aber völlig . Die Morgen sind schrecklich!

Re: Abends gut, Vormittags schlecht!

Verfasst: 07:04:2017 8:11
von Marika
Hallo,

ein Grund für das Morgentief ist auch, dass da das Serotonin auf einem sehr niedrigen Stand ist. Über Nacht wird es nämlich (so wie auch viele andere Stoffe im Körper) durch den natürlichen Stoffwechsel stark verringert. Das ist bei jedem Menschen so und kein Problem, da es am Tag dann rasch wieder aufgebaut wird. Nur bei uns, die wir meistens eh schon durch die Erkrankung einen zu niedrigen Serotoninwert haben, wirkt sich das natürlich fatal aus. Man nennt dieses Phänomen auch "Morgentief". Ich hatte das auch recht stark.

Typisch ist, dass der Morgen und Vormittag oft sehr schlecht sind und es gegen Abend hin besser wird. Das legt sich aber mit der Zeit, nur dauert es seine Zeit.

Re: Abends gut, Vormittags schlecht!

Verfasst: 08:04:2017 2:38
von AussieGirl83
Danke Marika für die Erklärung. merke auch dass es jeden Tag früher besser wird...