Ich brauche ein bisschen Aufbau :(

Erfahrungen mit Medikamenten, Fragen, Infos, Tipps, ...

Moderator: Moderatoren

Antworten
Mat1977

Ich brauche ein bisschen Aufbau :(

Beitrag von Mat1977 »

Hallo zusammen, mir gehts grad so schlecht, ich bin innerlich so nervös, meine oberschenkel brennen so komisch...
Zur vorgeschichte: seit 5. dez nehme ich sertralin, seit 26. dez. 100 mg. Nachdem meine psychiaterin mit dem sertralinspiegel festgestellt hatte, dass dieser bei 75 ist, meinte sie, ich kann auf 125 erhöhen. Das habe ich auch gestern gemacht. Auch meinte sie, soll ich von 100 mg quetiapin retard zur nacht auf 50 retatd und 50 normal umsteigen. Habe ich auch gestern gemacht. Nun gehts mir heute besch...
Ich bin jetzt in der 8. Woche der behandlung, ich habe angst es wird nie mehr gut, das sertralin, was mir schon mal geholfen hat, nicht wieder anschlägt, mir tuen meine 3 jungs so leid, haben grad gar nichts von mir ausser am nachmittag und abend kann ich ein bisschen was mit ihnen machen, morgens geht gar nicht. Ich verkriche mich ins schlafzimmer und lese... Und ich habe angst, dass das kontraproduktiv ist... Ich warte auf die zeichen, dass es mir besser geht... Welche sind diese? Ich habe das gefühl, dass es mir in der 1.episode schneller besser ging... Alle sagen ich muss selber daraus aber ich komme einfach nicht raus. Ich mag nicht mehr in die klinik zurück, nachdem wir jetzt festgestellt haben, dass die ärztin mich regelrecht angelogen hat, dass sie kein sertralinspiegel gemacht hat, denn sie hat diesen meiner ambulanten psychiaterin im entlassungsbrief hinzugefügt und der war bei 35 damals... Kennt sich da jemand aus, bei welchem blutwert das sertralin anschlägt... Ich bin völlig fertig...
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Ich brauche ein bisschen Aufbau :(

Beitrag von Marika »

Hallo du,

lass dich mal drücken... Du steckst grad in der harten Anfangsphase - gerade manche SSRI (dazu gehört auch dein Sertralin) brauchen bis zu 12 Wochen, bis der ersehnte Durchbruch kommt. Du hast jetzt die Dosis gesteigert, da kommt es oft vor, dass man ein Tief durchmacht. Angenehm ist das natürlich nicht und ich verstehe, dass du dich zurück ziehst. Aber vielleicht kannst du dir ein bisschen einen Strukturplan für den Tag machen. Das hat mir persönlich sehr geholfen, in einem Tief trotzdem nicht komplett ins Loch zu fallen. Dazu habe ich mir wirklich aktiv aufgeschrieben, was ich machen werde, ähnlich einem Stundenplan. Ich bin morgens auch gleich aufgestanden - auch wenn es manchmal mega schwer war. Aber auf meinem Stundenplan stand dann halt: 7:00 Uhr Austehen, anziehen, in die Stadt zum Früchstück mit Mama oder Freundin... An manchen Tagen war das ganz, ganz schwer, aber ich habe es eisern durchgezogen. So wurde das typische Morgentief merklich erträglicher und auch kürzer. So habe ich meinen Tag Stündlich durchgeplant, augeschrieben und mich daran gehalten.

Warte nicht darauf, dass es besser wird - arbeite aktiv dafür!!! z.B. eben mit oben erwähntem Tagesstrukturplan. Und: meistens merken zuerst die nahestehenden Menschen, dass sich bereits was positives getan hat, bevor man es selber merkt. Frag einfach mal deinen Mann...
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Antworten