Perazin-neuraxpharm 25

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Erika

Perazin-neuraxpharm 25

Beitrag von Erika »

Hallo zusammen!

Ich leide schon seit 8 Monate an PPD :( und nehme Paroxetin 60 mg und dass mir seit paar Wochen extrem schlecht geht , hat mir meine Nervenärztin noch Perazin (Neuroleptika) angeordnet. Ich bin sooooo :( traurig dass ich wieder am Anfang bin obwohl eine Zeit lang sehr gut war.LEUTE,ICH WILL ENDLICH GESUND WERDEN!!!!!
Kennt sich jemand mit Perazin oder anderen Neuroleptika aus?

Erika
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Erika

Dieses Medi kenne ich nicht,aber ich nehme seit über einem Jahr ein anderes Neuroleptikum.Das AD hat bei mir allein nicht geholfen,und so bekam ich damals das Zyprexa zusätzlich.Es half mir wohl in der schweren Zeit und eigentlich sollte ich es nur vorrübergehend nehmen.Naja leider ist ne längere Zeit draus geworden :wink:
Hat deine Ärztin nicht erstmal nur das AD erhöht? Mit welcher Begründung bekommst du ein Neuroleptikum?
Ich habe schon einige Neuroleptika genommen.Was möchtest du genau wissen?


liebe Grüsse
Anja
Erika

Beitrag von Erika »

Hallo Xine,

ich will eigentlich wissen wo mir das helfen soll,wie wirken Neuroleptika überhaupt,beruhigend?Ich soll das auch vorübergehend nehmen.
Danke.
Erika :(
Xine

Beitrag von Xine »

Liebe Erika


Neuroleptika unterdrücken vor allem psychotische Symptome wie Halluzinationen, Wahn, Denkzerfahrenheit und hemmen die Aufnahme von Innen- und Außenreizen.
Deine negativen Gedanken werden also gedämpft.
Hast du Zwangsgedanken,oder eine Angststörung? Oder beides?
Wichtig finde ich,dass du weisst,dass auch die positiven Gefühle gedämpft werden.Es ist also nicht so,dass du nach Einnahme auf Wolke7 schwebst :wink:

Ich hab dir mal nen Link zu deinem Neuroleptikum rausgesucht hier klicken

Alles Gute
Anja
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Erika,

ich habe damals auch Perazin (Taxilan) bekommen; da ich stationär behandelt wurde, war die Tagesdosis ca. 100 mg am Tag. Zusätzlich nahm ich noch Amitriptylin (Saroten) und zeitweise auch Tavor ein. Diese Kombination an Medikamenten half mir sehr gut. Parallel hatte ich auch Gesprächstherapie.

Sieh das Perazin als Hilfe und Unterstützng an; Du sollst es ja nur nehmen, damit Du schneller und besser aus Deinem jetzigen Tief rauskommst. Aber: Du schaffst es und wirst wieder gesund!

Allerdings sind 8 Monate (noch) keine Zeit für PPD. Ich kann Dich sehr gut verstehen, dass Du ungeduldig bist. Gib Dir noch ca. 2 bis 3 Wochen Zeit, bis die Tabletten ihre Wirkung zeigen. Dann gehts wieder leichter.

Alles Gute weiterhin; melde Dich wieder, wenn Du Fragen hast.
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Erika

Beitrag von Erika »

Liebe Anke,

danke dir.Ich bin nun verzweifelt weil ich wieder immer diese Rückfalle habe , und dann geben sie mir nur neue Medis. Ich erwarte bestimmt zu viel von sich selbst und Ärzten. Manchmal denke ich , ich werde immer so krank sein.

Erika
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Erika,

ich weiß, diese Rückschritte sind sehr frustrierend. ich habe Deine letzten Beiträge nicht mehr so im Kopf und weiß daher nicht, was du sonst so alles machst. An Therapien meine ich.
Ich nehme zwar nicht Dein Neuroleptikum, aber ein anderes (Risperdal). Ich bekomme es gegen die Zwangsgedanken und leichte wahnhafte Züge.

Ich finde es den Hammer, dass Dein Arzt Dich anscheinend nicht richtig aufgeklärt hat, weswegen er Dir das verschreibt. Es wäre eigentlich seine Aufgabe, Dir das zu erklären.

Mir wurde das damals schon gesagt, dass ich psychotische Züge hätte und deshalb ein Neuroleptikum bräuchte.
Ich habe aber auch schon gehört, das Frauen wegen ihrer Ängste ein solches Medikament bekommen haben. Zum dämpfen, nehme ich an. Aber ich bin natürlich keine Medizinerin. Wichtig ist, dass Du den Glauben an Dich selbst nicht verlierst.
8 Monate sind echt noch keine lange Zeit, auch wenn Du das nicht mehr hören kannst und willst. Es vergeht wieder, aber es braucht nocht Zeit.

Liebe Grüße, Saskia
Anke
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Beitrag von Anke »

Liebe Erika,

nein, Du wirst auf Dauer nicht krank bleiben - Du wirst wieder gesund!!!

Wenn Du Dich bei Deiner Ärztin gut aufgehoben fühlst, kann eigentlich nichts schiefgehen. Sie hat für Dich ein (weiteres) passendes Medikament ausgesucht, weil es Dir zur Zeit nicht so gut geht. Die Ärztin weiß sicher genau, warum sie Dir das Perazin gibt und möchte Dir aus der jetzigen Situation raushelfen.
Gehst Du regelmäßig zu Deiner Ärztin? Nur dann kann sie die Fortschritte (manchmal leider auch wieder Einbrüche, die auch ganz typisch für die PPD sind), die Du mit Sicherheit machst, feststellen. Oft sehen die Betroffenen keine Fortschritte - das merken nur die Angehörigen bzw. der Arzt. Die Krankheit dauert so verdammt lange; aber es geht Schrittchen für Schrittchen aufwärts...ganz sicher!

Machst Du begleitend noch eine Therapie?

Viel Kraft und alles Gute!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Erika

Beitrag von Erika »

Liebe Anke, liebe Saskia,

ich mache seit 7 Monate Psychotherapie, ich bin mir nicht sicher ob mir das hilft,aber mach ich weiter, weninstengs hab ich jemanden mit dem ich reden kann und der mich versteht.
Ich bin so traurig wenn ich immer wieder neue Medikamente nehmen muss,am Anfang nahm ich Citalon,dann Peroxetin und jetzt noch Perazin.
Mein Mann versteht mich gar nicht,und ich glaube dass mir daswegen so schlecht ist.

Erika :(
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Erika,

nimmst Du dann zeitgleich drei Medikamente oder haben die anderen nicht richtig gewirkt, wurden abgesetzt und Du bekommst zurzeit Perazin?

Oft hilft es sehr, wenn man über die Krankheit sprechen kann, wie Du bei Deiner Therapeutin. Ich hatte damals auch ein großes Bedürfnis, mir alles von der Seele zu reden. Auch wenn es letztendlich fast immer das Gleiche ist.

Wer steht Dir denn außer Deinem Mann noch zur Seite? Hast Du Eltern, Geschwister oder eine gute Freundin, die Dich mitunterstützen? Dass es nicht leicht für die Ehemänner ist, ist ganz klar. Aber ein gewisses Verständnis für das Verhalten und die Situation einer PPD-Mama sollte da sein, sonst dauert der Genesungsweg (viel) länger - mein Ex-Mann hatte das gar nicht und wir haben uns nach Ende meiner PPD getrennt. Gott sei Dank hatte ich während meiner Krankheit meine Eltern...ohne sie hätte ich es (wahrscheinlich) nicht geschafft.

Wenn Du magst, kannst Du mir auch gerne eine PN oder Mail schicken; oder Dich hier im Forum wieder melden.

Alle guten Wünsche für Dich!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Erika

Beitrag von Erika »

Liebe Anke,

zuerst habe ich mit Citalon versucht, hat aber gar nicht's gebracht. Dann mit Paroxetin, und da war mir schon viel besser,60 mg am Tag und jetzt noch dazu Perazin 50 mg.
Meine Familie ist sehr weit weg von mir und die interesieren sich gar nicht dafür dass ich krank bin.Ich hab nur eine Freundin, aber die ist selbst überfordert mit dem eigenem Kind. Hab gerade mit meinem Mann geredet, er versprach mir dass er sich ändert. Mal sehen.

Alles Gute!

Erika
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Huhu, Erika!

Na, das ist doch schon mal ein Anfang, dass du mit deinem Schatz über deinen Kummer sprechen konntest.

Ich schreibe aber aus einem anderen Grund: Du hast ja gefragt, wie die Neuroleptika wirken. Kennst du den Wirkmechanismus von SSRi's? Wenn Nein, dann lies das bitte nach. Die Neuroleptika funktionieren im Prinzip ähnlich. Sie greifen allerdings in den Stoffwechsel eines anderen Botenstoffes ein: Dopamin. Dieser Stoff spielt ebenso wie das Serotonin eine wichtige Rolle bei Denk- und Fühlprozessen. Man hat rausgefunden, dass extreme seelische Schwankungen und sehr bildreiche ZG's durch den kurzfristigen Einsatz dieser Dopamin-Dompteure "eingefangen" werden können. Psychiotische Symptome wie Wahnvorstellungen oder Hallus gehen ebenfalls in den meisten Fällen schnell zurück.

Auch, wenn das neue Medi "schockartige" Emotionen bei dir hervorrruft (bin ganz ehrlich, würde es bei mir auch tun), musst du dich von diesem Begriff "Antipsychiotikum" lösen. Es hilft eben auch in anderen Situationen. Die Wirkung ist kompliziert und wird in Wissenschaftskreisen nur teilweise verstanden. Klar ist, dass Neuroleptika das Feuerwerk im Kopf ein bisschen dämpfen. In der richtigen Dosierung merkst du davon aber wenig - abgesehen davon, dass du einige Horrorbilder loswirst. Und, sobald es dir besser geht, kann man das bestimmt wieder reduzieren. Eigentlich macht dein Arzt das ganz richtig: Er hilft dir momentan, so gut er kann, und ein NL ist eben auch eine Option.

Liebe Grüsse
Muschelkalk

P.S. Wenn du genauer wissen willst, wie es funktioniert, und ganz wichtig: NICHT zur Hypochondrie neigst, kannst du mal auf die Homepage der deutschen Schizophrenie-Gesellschaft surfen.... wenn du allerdings so wie ich, oder Valentina, oder Carlotta, oder Xine bist, dann machst du das besser nicht, sonst bist du zu allem Ãœberfluss nach dem Lesen auch noch schizophren... :D :D :D

P.P.S. Dahin gehend kann ich dich aber beruhigen...(besser gesagt: Mein Arzt kann dich beruhigen...das hat er ja auch bei mir geschafft). Wer Ende 20 und Älter ist, wird aus statistischer Sicht nicht mehr schizophren. Das Erkrankungsmax. liegt bei Frauen bei Anfang 20. Und dann gehts rapide bergab. Eine 30jährige mit neu diagnostizierter Schizophrenie wäre ein medizinisches Phänomen...sagt mein Doc, und mein Doc sagt viele hilfreiche Sachen!

Muschelkalk
Petra

Beitrag von Petra »

liebe muschelkalk,

genau das hat mein therapeut zu mir auch gesagt! was aber wenn ich eine ausnahme bin :roll:

glg petra
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