Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

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Jari

Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

Beitrag von Jari »

Hallo,

ich nehme seit Beginn der SS bis heute, ein halbes Jahr nach der Geburt Quetiapin zum Schlafen. Zwischen 25 und 50mg pro Abend / Nacht - laut meiner Ärztin eine sehr geringe Dosis.
Das war für mich mit Schwangerschaft und Stillen okay, meine Ärztin sah da gar kein Problem.

Seit gestern nehme ich nun wieder Escitalopram dazu. Erstmal Tropfen ich bis 5mg hoch, dann mal sehen.

Meine Ärztin sagte auch hier: Stillen kein Problem trotz mini-Dosis Quetiapin und Escitalopram.
Embryotox schreibt bei beiden Präparaten: jeweils als Monotherapie mit Stillen ok.
Nun ist es ja aber keine Monotherapie mehr.

An sich vertraue ich meiner Ärztin sehr, sie hat viel Erfahrung mit Schwangeren und Stillenden. Trotzdem bin ich verunsichert.

Ich will so gern noch weiterstillen. Mein erstes Kind musste ich (vermeintlich) wegen Medikation abstillen.
Mein zweites Kind musste nach kurzem Stillen per Magensonde ernährt werden. Von daher ist das ein großes, sehr belastetes Thema für mich...

Was meint Ihr? Was habt Ihr für Erfahrungen?

Viele Grüße,
Jari
Elisabeth

Re: Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

Beitrag von Elisabeth »

Ich stille auch mit Quetiapin. 25 bis 50 ist wirklich sehr wenig. 600 , 800 mg sind keine unüblichen Dosen uns selbst damit stillen Frauen. Bzgl der Kombination mit Cipralex kenn ich mich nicht aus, aber ich denke nicht dass deine Ärztin hier leichtfertig handeln würde. Aber evtl hilt es dir deine Sorgen nochmals bei ihr anzusprechen. Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst damit. Das war für meinen Psychiater damals ganz wichtig.
Für mich war es o.k. mit Med zu stillen.Wobei ich aus anderen Gründen, mein Kind nahm schlecht zu, mehrmals erfolglos versucht hab abzustillen. Meine Tochter hat jedoch vehement die Flasche verweigert und tut dies immer noch. Ich wäre sehr froh, wenn sie zur Flasche gewechselt hätte. Es hätte vieles leichter gemacht.
Was ich damit sagen will: Mach dir nicht zuviel Druck! Du musst dich wohl fühlen und FALLS ihr zur Flasche wechselt ist das auch o.k.
Jari

Re: Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

Beitrag von Jari »

Liebe Elisabeth,

vielen Dank für Deine Antwort! Darf ich Dich fragen, wieviel Quetiapin Du nimmst?
Hm, naja, irgendwem muss man ja vertrauen und das tue ich schon bei meiner Ärztin. Denke mir auch, sie verantwortet es ja auch, so einen Rat zu geben.
Mein Mann sagt, ich soll ihr Vertrauen. Zugleich sagt er, man weiß ja nie, was beim Kind ankommt. Selbst wenn im Serum des Kindes nichts nachweisbar ist, kann "etwas" ankommen. Ich würde ja auch - in einem gewissen Rahmen jedenfalls - an die Wirkung der Homöopathie glauben. Bumm, ko-Satz für mich... Doch ein Vorwurf? Andererseits sagt er, es sei für ihn ok, wenn ich weiterstille...

Meine Therapeutin wird total dagegen sein.

Viele Grüße, Jari
Elisabeth

Re: Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

Beitrag von Elisabeth »

Ich nehme 25mg. Sicherlich weiss man nie 100%ig was beim Kind ankommt, aber das ist doch bei ganz vielen Dingen so (Pflanzenschutzmittel, Umweltgifte etc.) Mein Mann meinte beim Arzt aus Spass, dass es ihr ja vielleicht gut tut.
Das wichtigste ist, dass du dich wohl fühlst, das ist auch das wichtigste für dein Baby - egal ob stillend oder mit Flasche.
Mich persönlich haben andere Gründe beim Stillen belastet, Schlafmangel, Angst wegen Gewicht etc. Und ich konnte die Kleine nie abgeben, azch nicht beim Papa. Obwohl ich nach einem Jahr natürlich auch Schönes am Stillen sehe.
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Marika
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Re: Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

Beitrag von Marika »

Hallo Jari,

ob deine Therapeutin dagegen ist, dass du ein AD nimmst und stillst ist ihr Problem. Denn DU entscheidest, es ist dein Körper, dein Kind und du informierst dich sehr genau. Wenn es medizinisch vertretbar ist, dann hat deine Therapeutin eigentlich nur eines zu tun: dich bei DEINEM WEG zu begleiten - Punkt... Vorwürfe usw. von einer Therapeutin sollten NIEMALS kommen. Das darfst und solltest du auch ganz selbstbewusst so vertreten.

An die Homöopathie glauben... Ja, das tue ich auch, aber bei mir und ich denke auch bei dir bzw. bei unserer Schwere der Erkrankung bringt der ganze Glaube keine Heilung: Begleitend JA - auf jeden Fall, da können Alternative Heilmethoden ganz viel. Ich habe sehr von Bachblüten profitiert und gebe diesen Tipp auch gerne weiter. Aber alleine damit wäre ich niemals gesund geworden.

Sei selbstbewusst und vertrete deine Entscheidung klar und deutlich!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Elisabeth

Re: Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

Beitrag von Elisabeth »

Und wahrscheinlich hat es dein Mann gar nicht böse gemeint, oder wollte dich vom Stillen abbringen und es war auch kein Vorwurf. Er macht sich sicherlich einfach auch Sorgen und hat Angst, manchmal vergisst man wie schwer es für die Väter sein kann. Bz
Jari

Re: Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

Beitrag von Jari »

Danke für Eure Rückmeldungen!

Ich habe bei meiner Ärztin nochmal nachgefragt und sie hat mir per Mail geantwortet, dass sie überhaupt kein Problem sieht und mir ganz klar zum Weiterstillen rät. Die Vorteile würden für mich und mein Baby klar überwiegen :-)
Diese klare Info hat mir sehr weitergeholfen und mich sehr beruhigt!

Bin sehr froh, diese Ärztin zu haben...
Jari

Re: Stillen mit Quetiapin und Escitalopram

Beitrag von Jari »

Elisabeth, stillst Du noch? Wie geht es mit der Gewichtsentwicklung Deines Kindes?
Diesbezüglich habe ich ja leider viel Erfahrung (hab ich in meiner Vorstellung beschrieben).
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