Symptome durch Schwangerschaft oder Nebenwirkungen?

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Denkerin

Symptome durch Schwangerschaft oder Nebenwirkungen?

Beitrag von Denkerin »

Hallöchen,

ich bin in der 8. Ssw. In den letzten Monaten habe ich keine Antidepressiva genommen, davor waren es 12 Jahre Venlafaxin und diverse andere Versuche mit ADs.
Schon bevor ich wusste dass ich schwanger bin, hatte mir meine Psychiaterin geraten, mal einen Versuch mit Sertralin zu starten. Wie passend, kurz nach dem Gespräch bin ich schwanger geworden. Im nachfolgendem Termin (etwa zur 5, Ssw.) haben wir dann besprochen, dass ich mit 25 mg starte und nach ein bis zwei Wochen erhöhe auf 50 mg. Ich habe 10 Tage die 25 mg genommen und danach auf 50 erhöht, die ich jetzt auch etwa seit 10 Tagen genommen habe.
Nun war ich ja noch nie schwanger, habe also keine Vergleichsmöglichkeit. Ich habe 2 Hauptprobleme: das eine ist Müdigkeit am morgen/mittag, ich bin so müde, dass ich eigentlich nur aufstehe, um was zu Essen und meine Tabletten zu nehmen und dann lege ich mich wieder hin. Ab nachmittags werde ich wach und aktiv und nachts konnte ich kaum einschlafen die letzten 3-4 Tage. Ich habe nachgelesen, angeblich soll das Sertralin nicht müde machen. Fühlt sich aber anders an. Ich bespreche morgen mal mit der Psychiaterin, ob ich die Tablette lieber Abends statt morgens nehme.
Und das andere ist Magen-Darm. Ich habe das Gefühl, dass mir übel ist, ich ständig einen flauen Magen habe, meine Verdauung hat sich verändert, ich habe ständig schlechten Appetit oder keinen Hunger, ekel mich vor ganz vielen Lebensmitteln. Als ob ich eine ewig lange Magen-Darm-Verstimmung habe.
Ich kann leider überhaupt nicht auseinanderhalten, was nun die Tabletten sind und was die Schwangerschaft. Bin mir gar nicht sicher, wie ich beim Hochdosieren merken soll wann es reicht quasi, wenn ich da gar keine Unterscheidung treffen kann.

Hat da jmd. einen Tip für mich?
Kikke

Re: Symptome durch Schwangerschaft oder Nebenwirkungen?

Beitrag von Kikke »

Guten Abend,
Die Symptome die Du beschreibst, können alle sehr gut zu Schwangerschaft passend. Sie sind auch nicht unüblich.
zu Müdigkeit: viele sind in den ersten Wochen abgeschlafft. Versuche dich wenn es geht hinzulegen. Gönne deinem Körper die Pause. Das reguliert sich aber auch wieder.
zur Übelkeit: auch das ist am Anfang normal. Vielen hilft es, wenn sie durchgehend kleine Mahlzeiten essen. Einige von meinen Freundinnen hatten sogar Brot am Bett liegen, damit sie morgens direkt etwas essen konnten. Dann ging es wohl etwas besser.

es ist normal, dass man sich dauernd hinterfragt. Deine Symptome müssen aber wirklich nichts mit dem Medikament oder der Krankheit zu tun haben.
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Marika
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Re: Symptome durch Schwangerschaft oder Nebenwirkungen?

Beitrag von Marika »

Hallo du,

alles was du beschreibst, kann von der Schwangerschaft kommen. Müdigkeit, Übelkeit, Appetitlosigkeit... das alles kenne ich aus meiner Schwangerschaft. Genau so können es aber anfängliche NW vom AD sein - die fühlen sich fast identisch an.

Aber egal was es nun ist - es wird sich legen. Sind es Schwangerschaftsbeschwerden - werden sie milder mit der Zeit und meistens ganz aufhören. Genau so ist es eben auch mit den AD NW. Sorgen musst du dir daher keine machen. Ich tippe eher auf Schwangerschaftsbeschwerden mit kleinem Einfluss des AD´s, weil du schon AD Erfahrung hast. Dann reagiert der Körper oft mit weniger bis gar keinen NW, wenn man wieder mit einem AD beginnt. Aber: Ausnahmen bestätigen wie man weiß ja die Regel. Sprich mit deiner Ärztin, ich bin sicher sie wird dich beruhigen können.

P.s. Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!!! :D
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Mel
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Re: Symptome durch Schwangerschaft oder Nebenwirkungen?

Beitrag von Mel »

Guten Abend!
Also ich kann da nur zustimmen. Es klingt sowohl nach Schwangerschaftsbeschwerden, als auch nach Nebenwirkungen. Dass es mir die ganze Zeit flau war und ich mich schneller geekelt habe, war im ersten Schwangerschaftsdrittel auch bei mir so. Viele kleine Mahlzeiten haben da aber tatsächlich geholfen. Beim Hochdosieren kann ich dir keinen Tipp geben. Ich habe es wochenweise gemacht: 25-50-75-100-125-150-200, (nur bei den letzten drei Schritten habe ich länger gewartet) wenn ich mich richtig erinnere (du kannst gerne nachlesen). Wie weit du hochdosierst, besprich am besten mit deiner Psychiaterin. Meistens ist ja erstmal 100mg die Zieldosis und dann wird erstmal abgewartet, wie der Effekt ist. Es kann ja ein paar Monate dauern, bis man sich spürbar besser fühlt, aber du hast ja schon Erfahrung.
Lieben Gruß
Mel
PPD seit Juli 2017, seitdem Mirtazapin 15mg
(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
Seit Sept. 2019 Sertralin,
mittlerweile 200mg und 15mg Mirtazapin.
Opipramol ausgeschlichen
Denkerin

Re: Symptome durch Schwangerschaft oder Nebenwirkungen?

Beitrag von Denkerin »

Hallöchen ihr 3,

danke für eure Antworten. Und die Glückwünsche zur Schwangerschaft :lol:
Es spielt tatsächlich vermutlich keine große Rolle, was genau es nun ist. Und weggehen - darauf hoffe ich sehr - wir es wohl auch früher oder später, in beiden Fällen.
Ich habe schon einiges Nachgelesen und es auch automatisch so gemacht gehabt, z.B. dass ich sehr viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt esse. Maiswaffeln habe ich neben dem Bett liegen...

Meine Psychiaterin meinte heute, dass ich jetzt nicht höhergehen soll. Erstmal bei 50 mg bleiben, also warte ich nochmal ab. In 4 Wochen ist der nächste Termin, dann sehen wir weiter. Wenn, dann würde ich eh nur in 25er-Schritten höher gehen. Ich reagiere sehr sensibel, beim Venla hatte ich so heftige Schwierigkeiten, da waren selbst 25er-Schritte zu viel und ich habe dann einzelne Kügelchen aus den Kapseln entfern, um die Schritte kleiner zu machen.
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