Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

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Mat1977

Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Mat1977 »

Heute nach 3 Tropfen, wieder keine Nebenwirkungen, ich denke, ich wage morgen die 5 Tropfen 😎

Aber dieses Grübeln... aaaargh....jetzt hinterfrage ich, ob Escitalopram dann überhaupt hilft, wenn ich keine Nebenwirkungen spüre... ich hasse diese Gedanken.

Ich war heute bei EKG, der war normal, der Arzt meinte, alles im grünen Bereich, QT Intervall liegt bei 384... und was mache ich? Ich höre gar nicht, dass er sagt, ist alles ok, ich höre nur 384 und muss sofort im auto nachgoogeln, was das bedeutet!!!

Manno Mädel, der wird schon wissen, was er macht 🙈
Zuletzt geändert von Mat1977 am 11:07:2020 8:08, insgesamt 1-mal geändert.
Mat1977

Re: Escitalopram einschleichen, Tavor begleitend

Beitrag von Mat1977 »

Nachdem ich jetzt lange nichts geschrieben habe, hier das Update: seit 4 Tagen nehme ich nun 10 Tropfen, da ich beim Einschleichen gar keine Nebenwirkungen hatte, habe ich mich doch getraut schneller hoch zu gehen. Und seit 3 Tagen nehme ich anstelle von 15mg nur noch 7,5mg Mirtazapin. Ich wache zwar in der früh ein bisschen nervös auf und träume sehr intensiv, bin aber dann tagsüber nicht mehr so müde und fühle mich allgemein fitter. Das Escitalopram muss sich ja noch entfalten.
Ich bin dankbar für das Mirtazapin, ich denke, gerade das Medikament hat die Anfangsnebenwirkungen aufgefangen aber jetzt will ich es ausschleichen. Ich bin jetzt mit der Runterdosierung auch nicht mehr so aufgequollen.
Ich hatte heute die Abschlusssitzung bei der Psychotherapeutin, wir haben uns sehr schön in Frieden verabschiedet und von der VT habe ich die Woche auch schon die erste Aufgabe bekommen. So habe ich es mir auch vorgestellt.
Aber ich denke, das es mir auch deswegen einigermaßen gut geht, weil ich mir einfach so viel wie möglich Zeit für mich nehme, die Kinder sind in der Einrichtung, ich mache viel in aller Ruhe und schaue, dass ich nicht in Hektik verfalle, ich achte auf die Atmung, mache Atemübungen (ausatmen immer länger als einatmen) immer wenn ich daran denke...
Nelli
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Re: Escitalopram einschleichen, Tavor begleitend

Beitrag von Nelli »

Das klingt sehr, sehr gut! Wunderbar!
Und was ich besonders gerne lese: dass du es schaffst, dir Zeit für DICH zu nehmen. Ich halte das für ganz zentral.
Es ist oft sehr schwer, das vor sich und anderen zu legitimisieren, aber es ist wichtig für die Genesung, Stabilisierung und gerade dadurch
auch für die gute Bindung zum Kind. Wir Frauen haben das Recht dazu, auch als Mutter unseren Stärken und Wünschen nachzugehen.
Schließlich orientieren sich unsere Kinder auch daran.
Nelli
Maria2020

Re: Escitalopram einschleichen, Tavor begleitend

Beitrag von Maria2020 »

Hallo Mat1977,

Ich bin neu hier. Bin nun das 2. mal an einer PPD erkrankt und schleiche seit 4 Tagen auch Escitalopram ein. Bin heute bei 4 Tropfen. Eine Wirkung hat noch nicht eingesetzt.

Wie geht es dir mittlerweile mit dem Escitalopram? Kannst du eine Besserung verspüren?

LG

Maria
Maria2020

Re: Escitalopram einschleichen, Tavor begleitend

Beitrag von Maria2020 »

Ach so habe gerade erst gesehen, dass du gestern geschrieben hast :) ich versuche morgen auf 6 Tropfen zu erhöhen.
Mat1977

Re: Escitalopram einschleichen, Tavor begleitend

Beitrag von Mat1977 »

Hallo Maria, fühle dich ganz doll gedrückt! 🤗

Ich bin heute gut aufgestanden, war ganz ruhig, gar nicht mehr nervös, trotz blöden lebendigen Träumen aber auch das geht irgendwann mal weg!
Zuletzt geändert von Mat1977 am 05:07:2020 8:41, insgesamt 1-mal geändert.
Maria2020

Re: Escitalopram einschleichen, Tavor begleitend

Beitrag von Maria2020 »

Guten Morgen,
fühl dich zurück gedrückt :-)

Das hört sich doch prima an. Ich habe heute schon 6 Tropfen genommen. Heute morgen fühle ich mich etwas komisch und nervös, aber wenn du sagst es geht weg dann bin ich voller Hoffnung. Der Einschleichprozess ist manchmal echt kräftezerrend :?
Mat1977

Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Mat1977 »

Hallo,

ich wollte mich mal wieder melden. Heute ist der Tag 11,seitdem ich 10 mg Escitalopram nehme. Mir ging es schon ganz ok, aber die Woche meinte der Psychiater, ich soll die 7,5 mg Mirtazapin weg lassen. Das ging völlig in die Hose, ich war ständig halb wach, tagsüber gereizt bis zur an der Grenze zur Panik... Und so habe ich am Abend wieder die 7,5 genommen. Mir ist es grad egal, was der Arzt sagte, ich kenne es von euch, dass die Kombi gut hilft und später kann ich es nochmal versuchen.

Ich werde aber langsam verunsichert ob das Escitalopram überhaupt wirkt??? Bin ich zu ungeduldig? Nach 11 Tagen? Mehr Antrieb habe ich ja schon aber die Ängste sind noch da.

Ich habe gerade eine 0,5 Tavor genommen.
Hallo123
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Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Hallo123 »

Hallo Mat,

ich nehme auch Escitalopram. Und eine Wirkung merkte ich erst ca. nach 5 Wochen.
Und dann erst wieder nach ca. 10- 12 Wochen. Genau weiß ich das nicht mehr.
Bis die volle Wirkung eintritt, dauert es leider etwas länger.

Ich habe jede Woche mich selbst analysiert, ob jetzt endlich eine Wirkung eingetreten ist oder nicht.
Und war immer kurz davor alles hinzuschmeißen

Halte durch. Es wird besser.

Liebe Grüße
1. Kind: keine PPD, glücklich
2. Kind: PPD seit Geburt

Medikamente:

- Escitalopram 15 mg (ca 1,5 Jahre) -
》 Erhaltungsdosis heute bei 5 Trpf.
- Progesteron

Schilddrüsenmedikament - abgesetzt
Mirtazapin 7,5 - 15 mg - abgesetzt
Mat1977

Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Mat1977 »

Hallo zusammen,

ich wollte mal was in die Runde fragen, die Frage richtet sich vor allem an die Marika, da sie ja selbst die Kombi hatte, oder an andere, die vielleicht auch diese Kombi hatten/haben.

Ich habe ja mit Mirtazapin angefangen, ich nahm 30 mg, da ich aber wegen Müdigkeit, Gewichtzunahme und Wassereinlagerungen Mirtazapin nicht vertragen habe, werde ich auf Escitalopram umgestellt und Mirtazapin zuerst auf 15 und dann auf 7,5 reduziert. Soweit so gut, bloß letzte Woche hat der Arzt gesagt, ich kann auch die 7,5 mg weg lassen. Gesagt getan, ging aber schief. Ich habe es nur eine Nacht weggelassen und seitdem gehts mir besch... Ich habe am nächsten Tag die Tablette wieder sofort genommen... Ich habe versucht mich aufzumuntern, Mut zu geben, aber ich werde immer panischer, zweifele am Escitalopram...

Wie lange hast du, Marika, Mirtazapin begleitend zum Escitalopram noch genommen?

Langsam habe ich Angst, dass bei mir kein Medikament wirklich wirkt, sondern nur die Anfangshoffnung, dass es diesmal gut gehen wird und dann merke ich irgendwann, dass das doch keine Wunder bewirkt und schon bin ich wieder unten...

Ich weiß aber auch, dass ich diese Dosierung vom Escitalopram erst seit 12 Tagen nehme...
Nelli
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Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Nelli »

Hallo,

ein paar Tage Einnahme kann noch nicht den Umschwung bringen, fürchte ich.
Bei mir hat es Wochen gedauert (andere Medis, aber egal), bis ich was gemerkt habe, aber dann...!
Bitte hab Geduld, breche nicht vorzeitig ab, das bringt dich nicht weiter.
(Wie immer: es sei denn, schlimmste NW halten über Tage an - und auch dann kann es sein, dass es Fahrt aufnimmt)
Außerdem können etwaige NW oder Verschlimmerungen auch Symptome der Krankheit sein, das ist oft nicht zu unterscheiden.

Nelli
Mel
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Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Mel »

Liebe Mat,
ich nehme Mirta 15mg und Sertralin als Dauermedikation. Ich bin mal ein halbes Jahr ganz ohne gewesen, war aber nicht stabil,
daher probiere ich daran momentan nicht herum.
Zweifle nicht am Escitalopram, es ist noch viel zu kurz.
Und ja- auch beim Mirta-absetzen bei einer Mini-Dosis können üble Symptome der Depression zurückkommen. Habe ich auch so erlebt.
Ich drücke dir fest die Daumen, dass es besser wird!
Mel
PPD seit Juli 2017, seitdem Mirtazapin 15mg
(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
Seit Sept. 2019 Sertralin,
mittlerweile 200mg und 15mg Mirtazapin.
Opipramol ausgeschlichen
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Marika
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Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Marika »

Hallo,

ich hatte 5 Wochen lang Mirtazapin zum Escitalopram. In diesen 5 Wochen habe ich das Escitalopram auf 15 mg raufdosiert und dann innerhalb einer Woche etwa das Mirtazapin runterdosiert. Ich habe davon nichts negatives gemerkt. Aber ich musste dann im ersten Jahr der PPD auf 30 mg Escitalopram um stabil zu werden.

Hab bitte noch Geduld, so schnell geht das nicht. Escitalopram hat seine Wirkung noch nicht entfaltet, da kann dann natürlich das abrupte Weglassen von Mirtazapin schon Spuren hinterlassen. Gib dir und den Medis noch Zeit, es ist noch viel zu früh um anzunehmen, dass Escitalopram nicht passt. DURCHHALTEN!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Mat1977

Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Mat1977 »

Hallo ihr lieben,

ich wollte mal berichten, wie es mit meiner Umstellung vom Mirtazapin auf Escitalopram geht.

Inzwischen ist die Wirkung vom Mirtazapin verschwunden aber die vom Escitalopram ist noch nicht da, deswegen geht es mir gerade nicht so blendend, aber nicht mehr so schlimm, wie letzte Woche. Nachdem ich 14 Tage 10 mg Escitalopram genommen habe, meinte der Arzt letzte Woche, ich soll auf 15 erhöhen. Gesagt getan, am ersten Tag der Erhöhung Panik und dann die ganze Woche Appetitlosigkeit, Übelkeit und Durchfall, das legt sich jetzt langsam nach einer Woche und der Arzt meinte, ich soll auf 20 erhöhen, das mache ich jetzt aber schrittweise, der Durchfall hat mich soooo geschlaucht. Jetzt sind es 3,5 Wochen seit ich die wirksame Dosis nehme, also ab 10 mg.

Das einzige, was mir jetzt fehlt, ist Geduld und das Vertrauen in den Arzt, der sagt mal so, mal so und redet jetzt schon von einer möglichen Umstellung... Er will mir helfen, das sehe ich, aber irgendwie...

Also, so viel von mir.
Mat1977

Re: Escitalopram einschleichen + Mirtazapin

Beitrag von Mat1977 »

Hallo zusammen,

wollte wieder mal berichten, wie es mir geht. Heute sind es genau 30 Tage seit dem ich im wirksamen Bereich bin, d. h. über 10 mg und 16 Tage, seit 15 mg, seit 5 Tagen jetzt 20 mg.

Letzte Woche wurde das Blut zwecks Medikamentenspiegel abgenommen und gestern die Ergebnisse: mit einer Dosierung von 15mg bin ich bei 22 im Blut, Wirksamkeitsbereich ist zwischen 15 und 80. Das heißt, ich habe noch Spielraum nach oben, mal gucken was jetzt die 20mg Dosis nach 14 Tagen von sich gibt...

Mir geht es Schritt für Schritt besser, schleppend und natürlich für mein Befinden zu langsam aber so ist es. Insgesamt merke ich aber langsam, dass die Überforderung weniger ist und das ich entspannter bin. Mein Körper kämpft noch, z. B. nach jedem Essen bin ich sooooo müde, als ob der Körper nur noch zum Verdauen die Energie hat. Ich hatte ja so lange Durchfall... Das muss sich auch wieder herstellen.

Grüße euch alle!
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