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Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 28:06:2020 1:02
von Hallo123
Hallo ihr Lieben,

also nach dem Antibiotika- Desaster geht es mir schon wieder besser, ihr hattet recht.
Ich bin in der 2. Zyklushälfte und mir geht's, bis auf die Gereizheit (der normale Wahnsinn vor der Periode)ganz gut(ich will aber nichts beschreien).

Was ich mich aber frage ist, dass ich seit fast 3 Wochen anders ein- und durchschlafe.
Ich brauche ewig zum Einschlafen.
Die letzten Monate hätte ich im Stehen schlafen können, so müde war ich immer. Und seit der Geburt hätte ich auch den ganzen Tag schlafen können.
Ich bin noch wach und vermute, dass es sich wieder bis 3 oder 4 Uhr ziehen wird und trotzdem nach 3 Stunden wieder wach bin oder mich im Bett wälzen werde.
Ich frage mich, woher das kommt.
Kaffee trinke ich nur morgens. Sonst nur Wasser.
Und die Medikamente nehme ich so ein, wie in der Signatur.
Alles wie sonst auch.
Was ist hier los, frage ich mich.

Ich habe auch wirklich viel Antrieb. Das stört mich auf jeden Fall nicht. Aber es wundert mich schon.

Ich habe das Gefühl, vielleicht irre ich mich auch,
dass ich vielleicht das Escitalopram reduzieren müsste.
Ich habe auch irgendwie Angst davor, dass wenn es mit dem Schlafen weiter so geht, wieder alles eskaliert.
Schlafmangel hat ja mitunter zu allem geführt.

Oder meint ihr, das könnte nur eine Phase sein?
Ich werde das auf jeden Fall weiter beobachten und natürlich nur nach Rücksprache mit dem Arzt reduzieren.
Aber wundern tut es mich schon.
So viel Antrieb hatte ich schon ganz lange nicht mehr. Ich glaube selbst vor der Schwangerschaft nicht. Hatte ich jemals so viel Energie??

Vielleicht nehme ich das auch falsch wahr?Weil ich vorher zu nichts im Stande war?
Ich weiß es nicht.
Ich habe heute soooo viel getan und bin nicht müde.
So wie die Tage zuvor.
Ich fühle mich wie auf einer Droge, die mich wach hält.

Konntet ihr sowas bei euch auch beobachten?

Liebe Grüße

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 28:06:2020 9:40
von Marika
Hallo,

ich nehme ja auch seit Jahren Escitalopram. Es ist antriebssteigernd und es kann sich auf das Schlafverhalten auswirken. Ich hatte bei höhere Dosis ähnliche Erfahrungen, wenn auch milder wie du es beschreibst. Bei mir war es also kein gravierendes Problem.

Ich denke, es könnte schon einen Zusammenhang geben und daher ist es gut, es zu beobachten bzw. auch deinen Arzt zu informieren.

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 28:06:2020 12:11
von Hallo123
Danke Marika für deine Antwort. :)

Ich werde mal mit dem Arzt sprechen.

Liebe Grüße

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 28:06:2020 22:06
von Nelli
Hallo Du!
Ich habe die Antriebssteigerung sehr gespürt damals, so dass ich zeitweise, glücklich, dachte: Wow, was sind das für Super-Pillen? Es hatte allerdings keine negativen Auswirkungen auf meinen Schlaf, schon allein deshalb, weil das Quetiapin, das ich zur Nacht nehme, schlafanstoßend wirkt.
Ich würde versuchen, noch nicht zu schnell etwas an der Medikation zu ändern - es sei denn, dein Leidensdruck ist zu hoch. Vielleicht pendelt es sich noch ein. Denn es ist ja toll, dass es dir ansonsten wieder besser geht. Ich könnte mir vorstellen, dass das eine Phase es, das andere Extrem erstmal, sozusagen.
Ich hoffe, es wird besser!
Nelli

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 29:06:2020 16:03
von Hallo123
Hallo Nelli,

ich habe mit dem Arzt gesprochen. Entweder ich warte ab, reduziere oder nehme eine kleine Dosis Mirtazapin zum Einschlafen.
Pflanzliche Mittel soll ich eventuell auch ausprobieren.
Ja.... ich weiß es selbst nicht.

Ja! Das hab ich mir auch gedacht. Superpille :lol:

Ich schaffe so viel am Tag. Das totale Gegenteil zu vorher.

Noch ist es nicht soweit, dass ich darunter leide. Es wirkt sich zum Glück, denke ich, noch nicht auf die Stimmung aus.
Zuvor bei 3 Std Schlaf war bei mir der Tag immer gelaufen. Es folgte dann immer ein Tief.

Ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Ich danke euch.

Liebe Grüße

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 29:06:2020 20:33
von Mat1977
Nur so eine Idee: vielleicht liegt es daran, dass du den ganzen Tag viel "getrieben" bist (😮ist das der richtige Ausdruck???) und dann dein Körper nicht zur Ruhe kommt? Cortisol den ganzen Tag hoch und dann wirds nicht abgebaut? Ich weiss es nicht. So ging es mir mit Sertralin, ich war wie ein bisschen aufgeputscht aber die Nächte waren fürchtbar. Aber anstelle die Dosis anzupassen, habe ich komplett ausgeschlichen und abgesetzt, das war aber nicht gut.

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 29:06:2020 21:23
von Hallo123
Hallo.

Hm... ich weiß ehrlich gesagt nicht, woran es liegen kann.
Ich kann zur Zeit rgendwie nicht nichts machen.
Vorher hatte ich nicht mal die Kraft aufzustehen. Ich musste mich zu allem zwingen. Das ist jetzt ganz anders.

Ich denke auch, dass mein Körper nicht zur Ruhe kommt.
Deshalb erhoffe ich mir eigentlich auch die Anpassung, also eher die Reduzierung. Das wäre nur um 2,5 mg.

Ich werde mir das mal die Tage überlegen, um nicht vorschnell zu entscheiden. Nicht, dass das nach hinten losgeht :shock:

Aber genau so fühle ich mich. Aufgeputscht. Ich finde das absolut nicht schlimm, nur in der Nacht nicht zur Ruhe zu kommen, ist unangenehm, aber absolut nichts zum Vergleich zu dem, wie es vorher war.
Lieber so, als das zuvor.

Danke für deine Nachricjt

Liebe Grüße

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 03:07:2020 20:39
von Hallo123
Hallo an euch,

Ich kann kaum die Worte zusammenschreiben, so benommen bin ich.
Ich habe gestern gegen 22 Uhr eine 7,5 mg Mirtazapin genommen aufgrund der Schlafprobleme.
Ich habe die Nacht und den ganzen Tag geschlafen. Bis auf 3 Stunden heute ab 11 Uhr. Ich habe versucht mich wach zu halten.
Mir geht es auch psychisch richtig schlecht. Als ob es mich total zurückgeworfen hätte.
Ich weiß nicht, ob ich mich an diesen Text morgen überhaupt erinnern werde.
Ich esse etwas und lege mich wieder schlafen. Zu meinem Glück hat mein Mann heute den ganzen Tag die Kinder betreut.
Ich habe die Mirtazapin schon ein Mal ausprobiert, aber in diesem Ausmaß hat mein Körper nicht reagiert.
Ich kann kaum die Tasten tippen.
Vielleicht sind es Wechselwirkungen mit meinem Thiamazol, aber selbst das kann ich jetzt nicht ein mal nachlesen oder meinen Arzt fragen.
Mir geht es so schlecht. Ich kann mich nicht wachhalten.
Inmerlich habe ich ein furchtbares Gefühl in mir. Kann kaum sprechen vor Müdigkeit und würde am liebsten losheulen, aber es geht auch nicht.
Ich hoffe die Wirkung lässt bald nach.

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 03:07:2020 21:13
von Mel
Ach Mensch, du Arme!
So ähnlich, aber nicht ganz so schlimm war es bei mir am Anfang mit Mirtazapin auch. Ich bin halt morgens einfach nicht wach geworden, es fiel total schwer, aufzustehen, ich war müde und hatte Symptome der Erstverschlimmerung. Diese hat sich nach einigen Tagen gegeben, nur die Müdigkeit hielt sich einige Monate ( war aber auch schwer abzugrenzen von den Symptomen der Depression). Heute habe ich ja 15mg Mirtazapin abends und 200mg Sertralin morgens und ich merke vom Mirtazapin gar nix mehr. Keine Tagesmüdigkeit und wenn nachts was ist, werde ich wach. Morgens kann ich jetzt auch gut aufstehen dank Sertralin. Traue mich nur nicht das Mirta ganz auszuschleichen, weil ich das zweimal gemacht habe und es furchtbar war.
Was ich eigentlich sagen will: Du kannst auch eine noch kleinere Menge nehmen (wenn du 15mg Tabletten hast, eine Viertel) und probieren, ob es damit besser geht) oder am besten warten, bis du mit deiner Psychiaterin/ deinem Psychiater gesprochen hast.
Es gibt ja auch noch andere Alternativen zum „Runterfahren“, z.B. Opipramol, Quetiapin/ Seroquel, Promethazin/ Atosil, oder erstmal was pflanzliches. Andererseits hatte ich das Gefühl, dir geht es gar nicht so schlecht mit dem „weniger Schlafen und voller Energie sein“.... vielleicht brauchst du auch gar kein zweites Medi und es pendelt sich nach ein paar Wochen gut ein mit dem Schlafen oder du kannst wirklich nur die paar mg runter gehen.
Ich drücke dir die Daumen, dass es bald besser wird!

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 04:07:2020 8:40
von Mel
Wie geht es dir heute?

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 04:07:2020 11:54
von Hallo123
Hallo Mel, danke für deine Antwort.

Ich bin erst vor kurzem wieder aufgewacht. :lol:
Jetzt geht es etwas besser. Die Wirkung lässt nach.

Ja, du hast recht. Mir ging es mit mehr Energie besser ;)
Ich glaube, ich nehme heute nur meine Escitalopram und schaue wie es mit dem Schlafen klappt.
Genau, vielleicht reduziere ich das Escitalopram, aber erst, wenn ich einen guten Tag gefunden habe, an dem ich dazu bereit bin. Mein Psychiater weiß ja bescheid. Wir haben gesprochen und ich soll das Mirtazapin nehmen oder Escitalopram reduzieren.

Also ich fühlte mich so erschlagen.
Ich habe es ja Mirtazapin schon mal genommen, aber sooo ist das nicht " eskaliert".ich habe nur 7,5 mg genommen. Ich habe die schon halbiert :lol: und trotzdem erschlug es mich. Aj aj aj :lol:

Danke für deine Erfahrung und fürs Aufmuntern.

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 04:07:2020 12:19
von Hallo123
Ich wollte nur schreiben, dass es aber gestern leider nicht so lustig war. Jetzt nehme ich es mit Humor. Aber gestern war ich auch psychisch echt fertig. Da war wie bei dir Mel eine Erstverschlimmerung deutlich zu spüren. Ich habe geweint und fühlte mich richtig elend.

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 04:07:2020 12:31
von Mel
Gut, dass es heute ein bisschen besser ist!
Ich glaube, ich würde in deinem Fall auch eher abwarten und das mit dem Mirta lassen.
Fühl dich gedrückt 😊

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 04:07:2020 12:51
von Hallo123
Du auch, danke :)

Re: Schlafprobleme wegen Escitalopram?

Verfasst: 04:07:2020 17:51
von Nelli
Hallo,
das ist typisch für schlaffördernde Medikamente: war bei mir mit dem Quetiapin genauso, die erste(n) Einnahmen(n) knocken einen total aus, aber dann pendelt es sich ein. Ich habe lange Jahre auch Mirtazapin genommen, es hat mir sehr geholfen. Es ist halt wichtig, dass du es nicht allzu spät nimmst, damit der Überhang morgens nicht so arg ist.
Und noch was: als ich damals Mirtazapin ausgeschlichen habe, meinte mein Arzt, dass eine geringere Dosis manchmal paradox wirken würde, das heißt, dass sie stärker müde machen kann, obwohl es ja nur noch die Hälfte oder so der vorherigen Dosis ist.
Du kannst dem M. auch noch eine Chance geben, es braucht wie jedes Medi seine Zeit, um integriert zu werden.
Ich bin mir aber im Großen und Ganzen sicher, dass du auf dem richtigen Weg bist!
Nelli