Sertralin Erstverschlimmerung

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laui89

Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von laui89 »

Hallo,

ich wollte mal fragen, ob es Leute hier gibt, die durch die Einnahme von Sertralin eine seelische Erstverschlimmerung hatten und wie sich das bei euch geäußert hat. Z.B. (Symptome,Dauer).

Mir gehts seelisch irgendwie schon jetzt schlechter, obwohl ich es erst seit 4 Tagen a 25mg nehme.

Liebe Grüße Laura
Löwenmutter

Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von Löwenmutter »

Liebe Laura,
gut dass du dich getraut hast ein Medikament zu nehmen. Die erstverschlimmerung ist normal und sehr häufig. Diese Nebenwirkungen verschwinden dann innerhalb der ersten 2 Wochen meistens wieder vollständig. Ich habe das beim eindosieren vom escitalopram auch gehabt. Meine Psychiaterin hat mir für diese Phase Tavor verschrieben. Für mich war es sehr beruhigend das im Haus zu haben.

Es wird Dir bestimmt sehr bald besser gehen. Es braucht ein bisschen Zeit aber wenn die Wirkung einsetzt wirst du eine große Erleichterung spüren.

Alles gute!
Nelli
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von Nelli »

Liebe Laura,

mir war ein paar Tage übel, aber das kann auch ein Symptom der Depression an sich gewesen sein. Sertralin hilft mir sehr.
Wie Löwenmutter schreibt: Erstverschlimmerung bzw. erste Nebenwirkungen verschwinden wieder. Halte durch,
es lohnt sich.

LG Nelli
Mat1977

Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von Mat1977 »

Hallo Laura, bei mir war es genau so, sogar bei 12,5 mg Dosis und es ging dann auch vorbei. Es geht auch bei dir vorbei! Bestimmt! Wenn die Ängste nicht auszuhalten sind, frag deinen Arzt um etwas unterstützendes um diesen Zustand zu überbrücken.

Halte durch, es lohnt sich!
laui89

Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von laui89 »

Guten Morgen, danke für die lieben Beiträge. ❤️

Tavor habe ich hier liegen. Mein Leidensweg ist leider schon etwas länger und derzeit nehme ich das Medikament ein, um abgesichert in eine Schwangerschaft zu gehen. Die letzte ist aufgrund der Psyche gescheitert.

Gerade bin ich mir ziemlich unsicher, ob es überhaupt etwas bringt, die Medikamente begleitend in einer möglichen Schwangerschaft zu nehmen. Die Hormonumstellung bei der ersten Schwangerschaft war der absolute Horror. Es war die schlimmste Zeit in meinem Leben, ich konnte mich nicht über die Schwangerschaft freuen. Ich hatte jeden Tag Suizidgedanken und mehrere Panikattacken. Trotzdem ist der Kinderwunsch jetzt wieder da. Wir hatten damals extra 2 Jahre gewartet. In der Zeit war ich symptomfrei und hatte hin und wieder nur leichte Tiefs. Es ging selbst ohne Medikament prima. Und dann kam eben die Schwangerschaft und von jetzt auf gleich war alles wieder schlagartig da. Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit Anti-Depressiva in der Schwangerschaft und kann mir sagen, ob das Medikament „stützt“?
Nelli
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von Nelli »

Stehst du diesbezüglich in Kontakt mit embryotox? Da kannst du privat und kostendrei anrufen, sie beraten sehr gut und nehmen sich viel Zeit.
Ich bin überzeugt davon, dass ein AD dich enorm stützen kann in der SS. Es ist keine Garantie dafür, dass es nicht doch wieder schlecht gehen könnte - aber bestimmt nicht derart, wie du beschreibst. Ich finde es toll, dass du das machst, sehr verantwortungsbewusst und vorsorgend.
Nelli
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Marika
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von Marika »

Liebe Laura,

es ist eine ganz typische Nebenwirkung fast aller AD´s, dass es zu einer anfänglichen "Erstverschlimmerung" kommt. Du nimmst dein AD 4 Tage, da spürt man zuerst mal eher Negatives. In den kommenden 2-4 Wochen, fängt das AD zum Greifen an - diese Zeitspanne braucht das AD, um seinen Wirkstoffspiegel auf bauen zu können. Du nimmst auch erst eine sehr geringe Dosis, das wird noch viel, viel, viel besser!

Ich bin überzeugt, dass das AD dich in der Schwangerschaft schützen und stützen wird und finde es sehr verantwortungsbewusst, dass du dich für diesen Weg entschieden hast. Halte bitte durch, diese anfänglichen NW verschwinden. Ich hatte sie ebenfalls - es ist ganz normal. Danach wird es dir Schritt für Schritt besser gehen!
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
SteffiA77
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von SteffiA77 »

Hallo zusammen,
Ich bin neu hier und lese gerade eure Beiträge über die Einnahme von Sertralin.
Ich nehme dieses Medikament jetzt 5 Tage und ich drehe so langsam durch, weil ich keine Besserung sehe, sondern eher wird alles schlimmer.
Ich weiß nicht was ich machen soll.
Die Nebenwirkungen sind der Knaller.
Was habt ihr gegen die Verschlimmerung gemacht?
Hattet ihr auch ein Kribbeln im Gesicht, Arme, Beine und Kopf?

Liebe Grüße
SteffiA77
alibo79
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von alibo79 »

Hey Steffi, das was du fühlst ist bestimmt die erste Verschlimmerung durch die Medikamente.
Vielleicht magst du mal bisschen von dir und deiner Situation erzählen, wer dir Medikamente verschrieben hat, wie die aktuelle dosierung ist und ob du ein Notfall Medikament hast? Wie lange du krank bist mit welchen Symptome usw.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Marika
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von Marika »

Hallo Steffi!

Ich schließe mich Alibo an, es dauert 2 bis 4 Wochen bis eine erste positive Wirkung durchkommt. Oft wird deshalb ein Notfallmedikament verschrieben, dass diese vorübergehenden Nebenwirkungen abdämpft.

Das durchzuhalten ist natürlich nicht einfach, daher würde ich den Arzt kontaktieren. Wieviel mg nimmst du denn?
Liebe Grüße von
Marika

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SteffiA77
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von SteffiA77 »

Zur Zeit nehme ich Sertralin 25mg noch bis Donnerstag und ab Freitag soll ich auf 50 mg erhöhen.
Ich habe gleich einen Rückruftermin mit meinem Hausarzt. Was habt ihr denn für ein Notfallmedikament verschrieben bekommen? Ich hatte ein Erstgespräch bei einer Psychologin, sie hat mir Sertralin empfohlen ohne Notfallmedikament und mein Hausarzt hat es so aufgeschrieben. Ich leide schon seid dem Tod unserer Tochter unter Panikattacken. Dann hat uns ein paar Schicksalsschläge ereilt und der plötzliche Tod meines Schwiegervatis hat das Fass zum Überlaufen gebracht.
Übelkeit hatte ich nur zwei Tage. Ich bekomme im Moment keinen Schlaf und wenn ich mal gut schlafe, wache ich Nachts mit Herzrasen und Schweißausbrüchen auf, weil ich aus dem Nichts im Schlaf eine Panikattacke bekomme. Seid heute sind Kopfschmerzen dazu gekommen. Dann fangen bei mir gerade wohl noch die Wechseljahre an.
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Marika
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von Marika »

Hallo Steffi!

Es tut mir sehr, sehr leid was du alles verkraften musst. Und auch wenn es nur virtuell ist, möchte ich dir ganz viel Kraft senden.

Mein Notfallmedikament damals war Tavor, das ist ein sehr starkes Mittel. Ich brauchte es aber, weil meine Symptome der PPD sehr stark waren und die Erstverschlimmerung des ADs dazu dann einfach zu viel war. Es gibt aber noch andere wie etwa Opipramol oder Promethazin. Diese sind wesentlich leichter, helfen aber auch und machen nicht abhängig im Gegensatz zu Tavor.

Was hat das Telefonat mit deinem Hausarzt ergeben?
Liebe Grüße von
Marika

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alibo79
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von alibo79 »

Hallo Steffi,
Ich musste erstmal schlucken, als ich deine Nachricht gelesen habe. Es tut so leid, dass du diese Schicksal Schläge erleben musstest.
Du kannst auch hier darüber schreiben, oder im internen Bereich, wenn du Gefühle oder Sorgen loswerden möchtest.
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Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
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alibo79
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von alibo79 »

Marika hat dir ja schon geantwortet wegen dem Notfall Medikament, da frag auf jeden Fall den Arzt nach.
Was mir noch eingefallen ist, du schreibst vom schlechten schlafen. Auch da gibt es Möglichkeiten den Schlaf zu unterstützen.
Gerade mit den panikattacken, da kann man zb mit schlafanstosenden Medikamenten helfen, das sind auch teilweise AD. Ich nehme auch sowas.
Da kannst du den Arzt fragen. Denn vernünftig schlafen ist ja auch für die allgemeine seelische Verfassung wichtig.
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Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
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SteffiA77
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Re: Sertralin Erstverschlimmerung

Beitrag von SteffiA77 »

Hallo alle zusammen,
Sorry, dass jetzt erst wieder was von mir kommt, aber ich habe 3 Tage im Krankenhaus verbracht. Da ich vor 1 Woche Bromazepam 6mg auf anraten meines Arztes abgesetzt habe und mit heftigen Entzugserscheinungen zu kämpfen hatte, dass mir mein Blutdruck entglitten ist. Jetzt habe ich immer noch welche, aber es ist schon viel besser geworden. Jetzt ist soweit wieder alles in Ordnung. Gott sei Dank :-).
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