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Wie erkenne ich meine Zieldosis

Verfasst: 12:03:2021 10:32
von Catha
Hey ihr Lieben,

ich habe ja schon berichtet, dass ich seit einigen Wochen 25mg Escitalopram nehme und meine ach so "toller" Doc nicht wirklich hilft und es ihm eher egal ist, ob ich erhöhe oder nicht. Er hatte mir beim letzten Mal gesagt ich könne 20mg versuchen. Das Rezept habe ich noch nicht eingelöst für 20mg, da ich ihm irgendwie nicht traue. Ich vertrage Escsuper, ohne Nebenwirkungen. Und auch eine Besserung zu den anfänglichen 10mg ist leicht spürbar. Aber woran merke ich, dass ich an der Zieldosis angelangt bin und dass dies meine Dosis ist?
Ich bin lustlos, mal wieder unmotiviert und soooo müde. Sehe kein Licht und auch, wenn es mal kurze Momente der Freude gibt, bin ich am Zweifeln. Daher die Frage, 20mg ja oder nein? Meinen Doc brauch ich ja nicht zu fragen (könnt ihr alles nachlesen, wieso ich kein Vertrauen mehr hab in ihn). Ich bin gerade wieder ohne Zuversicht und jeder Tag geht irgendwie nur vorbei. Tagein Tagaus...

Re: Wie erkenne ich meine Zieldosis

Verfasst: 12:03:2021 11:37
von Inga
Hallo Catha!

Also wenn du das Escitalopram gut verträgst, dann probiere doch die 20mg aus.
Ich habe auch jahrelang 20mg genommen und es hat mir gut geholfen.
Du solltest regelmäßig ein EKG machen, aber das kann auch der Hausarzt machen.
Aber dein "komischer" Psychiater sagte doch auch, das du 20mg nehmen kannst, oder hab ich das falsch in Erinnerung?
Wie lange nimmst du das Escitalopram schon?

Re: Wie erkenne ich meine Zieldosis

Verfasst: 12:03:2021 11:51
von Marika
Hallo meine Liebe,

ich glaube du meintest oben du nimmst aktuell 15 mg (nicht 25 mg)... :wink:

Ich stimme Inga da zu. Da dein Arzt dir wenigstens hier freie Hand lässt, wird es wohl auf eine Bauchentscheidung deinerseits hinauslaufen. Persönlich denke ich, es wäre ein Versuch wert, denn ich meine zwischen deinen Zeilen zu lesen, dass da für das Wohlbefinden noch Luft nach oben ist. Und da dein Arzt ja nichts dagegen hat, warum nicht versuchen?

Ich nehme ja schon jahrelang Escitalopram, habe es immer super vertragen und bin sehr hoch mit der Dosis gegangen - 30 mg. Das ist über der Normaldosis, aber unter ärztlicher Kontrolle und bei ZG die ich ja hatte, war das unglaublich erfolgreich.

Es ist oft zu beobachten, dass eine hohe Dosis AD Anfangs wirklich direkt zum Ziel "Stabilität" führt. Später dann ist ein erfolgreiches zumindest "Reduzieren" wirklich realistisch und möglich. Sogar für mich hat das geklappt - ich bin heute mit 10 mg absolut gesund.

Ich habe folgendes bei der Zieldosis gemerkt: nach ca. 3 Wochen hat es richtig "geflasht" in meinem Gehirn - als gingen da oben wieder ein paar Lichter an... sehr schwer zu beschreiben, aber es war als wäre ich einfach wieder ICH... :D

Re: Wie erkenne ich meine Zieldosis

Verfasst: 12:03:2021 12:46
von Catha
Ja genau, ich nehme 15mg! Puh, ich glaub ich nehm die 15mg jetzt über 9 Wochen, davor 4 Wochen 10mg. Also 13 Wochen insgesamt mit dem Medikament.
Ja, ich denk auch, da ist Luft nach oben.
Bei dir, Marika, hab ich gelesen, dass es dir ja nach 6 Monaten schon besser ging nach Ausbruch der PPD...
Und woran merkt man bei euch, dass das jetzt die Erhaltungsdosis sei?
Meine Leiterin der SH Gruppe sagte, ich solle nicht ungeduldig sein und warum ich erhöhen will, denn ich spüre ja Besserung....deshalb bin ich nun hin- und her gerissen. Allerdings machen mich 20mg auch nicht kaputt und meine QT Zeit ließe es wohl auch zu.

Re: Wie erkenne ich meine Zieldosis

Verfasst: 12:03:2021 12:54
von Marika
Hallo,

also die Erhaltungsdosis 10 mg erreicht bei mir eine vollkommene Beschwerde Freiheit. Ich merke mit 10 mg null und nix von ZG, Ängsten usw.

Es ist wohl wie gesagt eine Bauchentscheidung für dich. Bei mir war es so, dass wenn sich nach ca. 8 - 12 Wochen Einnahme einer Dosis nicht merklich was getan hatte, ich in Absprache mit dem Arzt hoch gegangen bin. Die Dosis Erhöhungen haben alle immer gegriffen, bei allen merkte ich eine Besserung, aber eben noch nicht diese wirkliche Stabilität. Daher haben wir dann immer erhöht. Mein Arzt ließ mir da recht viel freie Hand, aber natürlich immer in Engmaschiger Kontrolle und Terminen bei ihm.

Schlussendlich ist es DEINE Entscheidung. Hör gut in dich hinein und dann entscheide. Mann kann erhöhen - keine Frage, man kann genau so gut noch warten - auch keine Frage.

Ich weiß, dass ich dir jetzt wenig geholfen habe, aber ich bin mir sehr sicher, dass DU für DICH eine sehr gute Entscheidung treffen wirst. Passieren kann dich gar nichts - weder so noch so!

Re: Wie erkenne ich meine Zieldosis

Verfasst: 12:03:2021 13:41
von Inga
Liebe Catha!
Dir kann natürlich keiner die Entscheidung abnehmen.

Ich persönlich habe immer von Erhöhungen profitiert, allerdings standen bei mir immer die ZG im Vordergrund.

Ich denke auch, du hast nichts zu verlieren, wenn du hoch gehst. Probiere es aus.
Meine Psychiaterin sagt immer zu mir, dass ich kleine Mengen hoch oder runter auch selbst entscheiden kann.

Da ich gerade erst ein Medi wechsel machen musste, experimentiere ich aber zur Zeit nicht rum.

Re: Wie erkenne ich meine Zieldosis

Verfasst: 12:03:2021 17:26
von Catha
Danke ihr Lieben. Ich gucke vermutlich wirklich mal mit den 20mg.
Ich habe halt keine ZG, sondern immer den gleichen "wann ist es schön, ist es echt..."
Ob das auch mit den 20mg bearbeitbar ist...ich bin aktuell wieder nur am Spüren, dass mir sp richtig nichts Spaß macht und ich mich frage, ob ich je das Mamasein schön empfinde. Die Liebe müsste doch all die Gedanken an das Schlechte überschatten. Es ist so verhext, dass ich glaube, mein Hirn kann schon gar nichts anderes mehr glauben :roll:

Re: Wie erkenne ich meine Zieldosis

Verfasst: 12:03:2021 18:50
von Inga
Hallo Catha!

Also dieses Grübeln kann ja auch was zwanghaftes sein.
Also zwanghaftes Grübeln.
Sprich doch mal mit deinem Psychologen darüber.

Man kann dieses Denken aber auch wieder verlernen.
Das ist dann ein Thema für die Therapie.

Halte uns auf dem laufenden.
Alles Liebe