Escitalopram

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Anne 861
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Escitalopram

Beitrag von Anne 861 »

Ich habe solch rauschen in den Ohren seid paar Wochen, kennt das jemand ? Kann das an den Medikamenten liegen ? Lg
Anne 861
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Re: Escitalopram

Beitrag von Anne 861 »

Alibo ,hattest du nicht auch tinnitus ? Wie gehst du damit um ..Mir macht es so angst 😱
alibo79
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Re: Escitalopram

Beitrag von alibo79 »

Hey, ja ich habe einen Tinnitus seit der PPD. Damals wurde ein Kopf mrt gemacht zum abklären obda irgendwie was ist war aber nicht. Zeitweise hat es echt genervt, aber als ich immer stabiler wurde konnte ich das Geräusch besser ausblenden. Er ist auch jetzt nach Jahren noch da. Aber es geht am besten, wenn ich den einfach ignorie, und ausreichend beschäftigt bin.
Es ist ein bisschen wie bei den depressionen, dem Geräusch nicht zuviel Aufmerksamkeit schenken, dann verliert es an seiner Macht.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Anne 861
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Re: Escitalopram

Beitrag von Anne 861 »

Danke. Ich habe dein anfangsbericht nochmal gelesen ,wie geht es dir heute ? Hast du auch gedacht es wird nicht mehr besser ? Lg
alibo79
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Re: Escitalopram

Beitrag von alibo79 »

Hey Anne, ja ich war oft sehr verzweifelt und am ende meiner Kräfte. Meine PpD hat ja finde ich sehr lange gedauert, das sagte selbst mein Psychologe, fast 5 Jahre, erst da konnte ich sagen, jetzt bin die alte mit kleinen Abstrichen, was meine Ängste anging. Aber es ging mir lange schlecht bis sehr schlecht. Ich habe irgendwann resigniert und einfach versucht weiter zu machen und irgendwie klar zu kommen. Ich war nach 2,5 Jahren mein morgentief an den morgenden halbwegs los, dass war so eine Erleichterung, ich habe ab dann gedacht jetzt wird es langsam. Jetzt trete ich den depressionen in den Hintern. Denn es war echt grausam 2,5 Jahre jeden Morgen so fertig zu sein und heulen zu müssen , krasse Anspannung zu haben usw.
Als ich dann vor einem guten Jahr wieder Symptome hatte, war das so schlimm, weil ich dachte das ich wieder 5 Jahre durchhalten muss und dachte ich will und kann das nicht nochmal aushalten . Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht Autofahren oder fast nicht mehr laufen vor Schwäche und ich habe vorher halbmarathon gelaufen oder lesen einkaufen usw war nicht möglich usw....
Aber ich habe durchgehalten. Ich traue mich noch nicht zu sagen ich bin ganz gesund, kleine Nuancen merke ich noch manchmal, aber ich fühle mich inzwischen so stark, dass ich mir dann sage, du schaffst das, die Depression hat keine Macht über dich, ich bin stärker. Bei mir war Ende November ein Punkt ab dem es deutlich vorwärts ging, Dezember und Januar waren zwar noch wackelig aber kein Vergleich. Ab Februar bin ich wieder gesund geschrieben, denn ich hatte das Gefühl jetzt ist genug. Das war erst noch wieder etwas komisch und hat wieder Symptome gemacht, aber ich konnte damit umgehen.
Jetzt schaue ich mal was das Frühjahr bringt, aber ich bin zuversichtlich .
So das war ein langer Text mit meinen Gedanken und Erfahrungen. Ich denke, man kann daran sehen nie die Hoffnung aufzugeben, auch wenns ewig dauert, weiter zu machen und sehr dankbar zu sein für kleine Erfolge oder für das Gefühl von Normalität, ich bin gerade im Moment einfach so dankbar und glücklich ein ganz normales Leben zu führen, dass ich auch Dinge schätze oder toll finde, die ich sonst vielleicht als lästig, nervig empfunden habe, einfach weil es wieder möglich und machbar für mich ist.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
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Anne 861
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Re: Escitalopram

Beitrag von Anne 861 »

Wie tapfer du damit umgehst .Ich kriege jedesmal Angst wenn Symptome kommen und habe dann Angst mir kann keiner helfen .mir wird dann übel und die Angst ist so präsent. Lg
Anne 861
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Re: Escitalopram

Beitrag von Anne 861 »

So lange hast du mit dem morgentief gekämpft ,heftig..wie hält man das durch? Ein großes Lob ehrlich.
alibo79
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Re: Escitalopram

Beitrag von alibo79 »

Moin moin, diese Angst mit Übelkeit usw. kenne ich auch , ich hattedas letzte Jahr auch ständig. Ich bin regelrecht in Panik verfallen und konnte mich selbst nur ganz schlecht beruhigen , wenn es ganz schlimm war habe ich meine Arzte oder den Psychologen angerufen, aber irgendwann kam die Wende, dann hat es mir nicht mehr soviel Angst gemacht und sie wurde immer weniger. Ich glaube das hing ein bisschen damit zusammen, dass mir gesagt wurde, ich könnte langsam Medikamente reduzieren, wo ich immer gedacht habe, ich brauche noch mehr Medikamente, da habe ich mir gesagt wenn der Arzt und der Therapeut beide der Meinung sind ich kann reduzieren, dann bin ich stabiler und besser als ich selbst das so einschätze. Und wenn die Symptome wieder zusammen oder die Depression wieder gemerkt habe, dann habe ich mir das immer wieder gesagt. Und mir vertraut, dass ich das schaffe.
Liebe Grüße und schönen Sonntag
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Anne 861
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Re: Escitalopram

Beitrag von Anne 861 »

Ich glaube mein Problem liegt einfach darin ,dass ich mich mit Medikamenten nicht anfreunden kann ,sobald ich sie vergesse ,denke ich ,es geht ohne und lass sie weg und Tage später kommt alles wieder. Ich bin ja selbst schuld ..wenn ich andere sehe und dann denke ich warum können die ohne und sind Glücklich, verstehst du
alibo79
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Re: Escitalopram

Beitrag von alibo79 »

Ja klar, kann ich das verstehen, ich würde auch lieber ohne Medikamente leben, ich nehme am tag zu fünf verschiedene Zeiten meine Medikamente, da muss ich auch sehr diszipliniert und achtsam sein, dass ich nichts vergesse :D :D
Aber jemand mit Blutdruck oder Herzinfarkt oder Krebs oder Schilddrüse und und und müssen auch ihre Medikamente nehmen, da sind Depressionen nichts anderes, es fehlt uns auch etwas nämlich botenstoffe, wir können doch froh sein, dass es Medikamente dagegen gibt. Ich denke du verstehst was ich meine. Mein Psychiater sagte mir mal, eine schwere Depression ist eine schwere körperliche Erkrankung des Gehirn und nicht zu unterschätzen er vergleicht es mit einer schweren Krebs Erkrankung oder einem schweren Herzinfarkt von dem Schweregrad.
Man kann ja jemanden mit einer Herz Erkrankung auch nicht sagen, so jetzt muss dein Herz mal ohne Medikamente klar kommen, so ist das eben auch mit unserem Gehirn.
Mein Mann nimmt zb schon Jahre was gegen Blutdruck, findet er auch doof, aber ohne Medikamente geht es ihm schlechter.
Liebe Grüße
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Anne 861
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Re: Escitalopram

Beitrag von Anne 861 »

Soviele nimmst du ? Dachtest du auch mal es Wird nie besser ? Ich kann mit niemandem darüber reden hier .ja meine Psychiaterin sagte sowas auch mit körperlichen Symptomen und das ich sehr reflektiert bin zwerge meiner Krankheit. Lg
Anne 861
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Re: Escitalopram

Beitrag von Anne 861 »

Ich glaube bei mir wurde es damals 2009 auch nicht erkannt ,deswegen kommen die Episoden immer wieder. Wie lange nimmst du schon Medikamente? Ich hab immer abgesetzt nachdem es mir ein Jahr besser ging und dann kam es 2 Jahre später wieder .lg
alibo79
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Re: Escitalopram

Beitrag von alibo79 »

Hallo Anne, bei mir ist es so, dass die Medikamente über mehrere gaben am Tag und abends verteilt werden, z t. Unretadiert und ein Teil retadiert und wir haben dann an diesem System nichts mehr geändert, da ich damit so ganz langsam besser wurde. Ich habe eigentlich selten gedacht, dass wird nicht mehr besser so wie du das beschrieben hast. Ich wusste ja, dass ich gesund werden kann, habe ich ja schon mal geschafft. Es war eher so, daß ich immer dachte, wann endlich wird besser, wann bloß wird es leichter und habe immer total doll in mich reingehöhrt was ich so gerade fühle , dass hat es nicht wirklich besser gemacht, da ich bei jeder Verschlechterung verzweifelt bin und das normale Leben auch irgendwie nicht mehr zugelassen habe.
Und womit ich immer gezweifelt habe waren meine Medikamente generell, es wurde bei mir nur einmal ein ssri probiert, womit es mir sehr schlecht ging mit schweren Suizid Gedanken, danach hat sich keiner mehr daran getraut, vor allem weil mein Psychiater angst hat, damit bei mir eine Manie auszulösen. Und ich sehe hier soviel Patienten im Forum, die etwas anders eingestellt sind, auch wenn sie eine Agitation haben, und wo die Medikamente deutlich besser und schneller wirken, dass ich immer denke für mich müsste es evtl auch noch eine optimalere Lösung geben.
Und zum Thema über unsere Krankheit reden, ich tue es einfach, ich habe einen Beruf mit viel Menschen Kontakt, als ich jetzt dad zweite mal wegen Depressionen ausgefallen bin, war das eigentlich kein thema mehr, meine Kollegen wissen das eh schon lange, die haben mich sehr gut aufgehoben und den wiedereinstueg erleichtert. Und es ist tatsächlich so, dass ich jetzt quasi die depressive Ratgeber Tante bin, dass sich auf einmal Kunden, Bekannte usw geöffnet haben und erzählen dass es ihnen auch so ging oder für welche die Depressionen haben sich mit Fragen an mich wenden oder wie man Hilfe bekommt.
Klar finde ich es manchmal noch schwierig, weil ich auch teilweise denke, was denken die anderen wohl, aber gerade bei psychischen Erkrankungen ist es so wichtig die Vorurteile und Unwissenheit zu nehmen. Es ist eben eine Krankheit und keine Schwäche oder so.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
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