Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

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lila2803

Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von lila2803 »

Hallo liebe Alle,

Ich habe seit über einer Woche auf 30 mg Mirtazapin gesteigert. Leider kann ich gar nicht genau beurteilen, ob und wie es wirkt, da ich seitdem auch eine dicke fette Erkältung habe. Ich sehe auf jeden Fall, dass ich weniger Weinen muss und wenn ich grübel schneller davon loskomme. Dennoch habe ich das Gefühl es nimmt einen ein bisschen den Antrieb und man ist so gleichgültig ( aucj den ZG gegenüber, was Angst macht) und weniger emotional. Auch das Gewicht ging weiter hoch. Auch bin ich den ganzen Tag müde. Versuche mit Kaffee dagegen zu steuern. Am Freitag bin ich bei meiner Psychiaterin und wollte eventuell einen Wechsel des Haupt AD Cipralex auf Venlafaxin besprechen. Davor habe ich Angst. Wie läuft sowas?

Was meint ihr, ist vom Mirtazapin noch mehr zu erwarten, oder werde ich um den Wechsel des Cipralex nicht herum kommen? Kann ich mit Mirta noch höher? Macht ein Wechsel unter SSRi auch Sinn?

Danke für eure Antworten und schönen Sonntag.

Lila
lila2803

Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von lila2803 »

Ihr Lieben,

Jemand eine Idee? Was würdet ihr tun?

Danke und liebe Grüße

Lila
alibo79
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Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von alibo79 »

Hey, was du machen sollst kann ich dir natürlich nicht sagen, aber ich nehme jetzt seit über einem Jahr, 45mg mirtazapin, höchst dosierung . Ich komme damit gut klar. Es kann wohl sein, dass es über Tag dämpfend wirkt, aber das war bei mir auch gewünscht und wurde mit der Zeit besser und je stabiler ich werde desto fitter bin ich auch. Es wirkt aber glaube ich nicht so stark wie ssri und snri auf Antrieb und so, aber das kann dir hier vielleicht jemand anders beantworten, der diese Medikamente als AD nimmt

Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
lila2803

Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von lila2803 »

Liebe Alibo,

Danke für deine Antwort. Kennst Du auch das Gefühl unter Mirtazapin, dass man so eine Gleichgültigkeit gegenüber Dingen entwickelt. Auch weil die Gefühle so bissö gedrosselt sind? Mich nervt, dass es gegenüber den ZG so ist und dann "denkt" man, dass man die ZG doch möchte, weil die Angst nicht so stark ist unter Mirtazapin Einnahme...z.B. der ZG nicht leben zu wollen, habe gerade im Rahmen der Trennung viel zu bewältigen und viel unschönes, was über Anwälte läuft.

Hast Du noch ein anderes AD? Liebe Grüße
Anne 861
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Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von Anne 861 »

Ich kenne den Gedanken nicht mehr zu wollen ,er macht mir unheimlich Angst..wie eine abwärtsspirale ..das dir die gedanken etwas egal werden ,ist neu für dich deswegen grübelst du darüber ..Du musst es erst annehmen dann lässt auch die Angst nach .lg
lila2803

Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von lila2803 »

Okay, danke liebe Anne. Ja, das sind so doofe Gedanken, eben auch, weil gerade alles so viel ist wegen der Trennung. Man Schuldgefühle hat wegen der Kinder. Man einfach dieses Leben so nicht mehr wollte. Und entschieden hat, dass es so nicht weitergeht.. und dann kommen so blöde Gedanken.sich umzubringenoder zu bestrafen..... und früher hatte ich dann Angst. Jetzt fühlt es sich so gleichgültig an und das macht total Angst.
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Marika
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Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von Marika »

Hallo Lila,

Das die Angst vor ZG verschwindet ist ein normaler Prozess. Die Angst wird weniger, dann die ZG. Wenn du aber unsicher bist, dann kontaktiere am besten deine Ärztin, die dir die Medikamente verschreibt.
Liebe Grüße von
Marika

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Anne 861
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Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von Anne 861 »

Mir machen solche Gedanken Angst..ich habe gelernt das es zg sind wenn man angst davor hat .Genau, es ist wichtig ,du besprichst es nochmal mit dem Arzt. Geht es denn übern Tag?
lila2803

Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von lila2803 »

Ihr Lieben,

Naja, mich verunsichert ja diese Gleichgültigkeit vor den ZG. Ich habe jetzt irgendwie so viele ZG. In Bezug auf das Leben, in Bezug auf die Partnerschaft. Versteht ihr? Ja, diese Gedanken machen mir Angst, aber irgendwie lebe ich ja schon so lange damit und kenne sie.

Aber vor der Einnahme von Mirtazapin hatte ich eben viel mehr Angst und Panik, auch wenn ich sowas "gedacht" habe. Jetzt ist da so eine Gleichgültigkeit.

@Marika: die ZG werden ja durch das Mirtazapin auch nicht besser, oder? So hatte ich euch verstanden. Eher die Angst davor, richtig? Mirtazapin nehme ich jetzt 30 mg und bin morgens immer so müde und etwas Gleichgültigkeit. Aber das ist ja auch im Vergleich zu dem Extrem vorher. Ich kann eben weniger Angst, Trauer , aber auch weniger Freude, Lust und Glück empfinden. Das ist laut Psychiaterin eine Nebenwirkung. Wahrscheinlich ist es deshalb auch so, dass mir die ZG dann so gleichgültig erscheinen. Und das bewerte ich dann wieder als Zeichen, dass ich "es will"...

Hm...ich habe am Freitag wieder einen Termin bei der Psychiaterin. Mich stört auch, dass ich so wenig Antrieb habe.. denke ich muss an das Haupt AD...

Hat da jemand Erfahrung von Cipralex auf Venlafaxin oder lohnt der Umstieg auch auf ein anderes SSRi?

Danke und Liebe Grüße

Lila
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Marika
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Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von Marika »

Lila...

Ein AD nimmt nie direkt die ZG, egal welches du hast. Die ANGST ist das Ziel eines ADs, diese soll behandelt und gemildert werden. Wenn das passiert entzieht man den ZG, dem Grübeln oder den negativen Gedankenspiralen den Nährboden und sie verschwinden mit der Zeit. Wichtig wäre aber auch eine Therapie in der du lernst, solche Gedankenspiralen aktiv zu erkennen und bewusst gegen zu steuern.

Es gibt also bei ZG das Stadium, wo die Angst viel weniger ist durch das AD, die Gedanken aber ohne Angst noch kommen. Das fühlt sich blöd an und verunsichert, ist aber normal. Voraussetzung für dieses Szenario ist, dass es sich auch um ZG handelt. Wurde denn diese Diagnose bei dir gestellt?

Generell ist auch wichtig zu sagen, dass bei jeder Art von Suizid Gedanken Immer der behandlende Arzt informiert werden soll. Daher wenn du unsicher bist, einfach nochmal beim Arzt nachfragen.

Mit einem Wechsel habe ich keine Erfahrung, auch nicht mit Mirtazapin in dieser Höhe.
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von Anne 861 »

Was genau sind deine Gedanken? Du sagst du lebst schon lange damit ,hast du nie Therapie gemacht ? Wie meisterst du den Alltag?
Ich finde Therapie sehr wichtig. Ich schreibe auch gerade viele Therapeuten an ,schwierig was zu bekommen aber man muss dran bleiben .Dann hat man eine vertraute Person mit der man offen sprechen kann.hast du sonst jemanden zum Reden? Zur welchem Arzt gehst du zwecks Medikamente?
Genau ,die Angst soll genommen werden und dann verblasst der Rest nach und nach .Ich habe keine Erfahrung mit 30 mg mirtazapin.
Das Gefühl ohne Angst verunsichert zu erst weil man das so lange nicht hatte ,dass wiederum Angst macht ..Versuch diese Ruhe zu zulassen ..Genau wie marika sagt sind die Gedanken akut oder hast du den drang dann musst du zum arzt .mich fürchten diese Gedanken, diese Angst ist ein Zeichen von zg ..lg
lila2803

Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von lila2803 »

Ihr Lieben,

Danke für eure Antworten. Ich war heute bei meiner Therapeutin. Mir geht es durch eine Erkältung schon mal nicht gut, musste aber wieder arbeiten, da ich sonst zu viele Fehlzeiten habe. Dazu hat der Ex Mann den Unterhalt gekürzt und die Kinder total manipuliert, als sie wieder von ihm zurück gekommen sind. Es ist einfach alles sehr viel. Finanzielle Not habe ich auch gerade. Auch der Eisprung ist jetzt dran und ich spüre nach 1,5 Wochen Mirtazapin 30mg plötzlich noch weniger Freude, und grübel wieder stark. Dazu ZG ich könnte wegen all dem Scheiss, den die Trennung mit sich bringt nicht mehr leben wollen. Und weil ich da keine oder nur wenig Angst spüre verunsichert mich das. Deswegen meinte meine Therapeutin heute, ich soll mir sagen, das kommt vom Medikament und nicht von mir, weil ich sterben will. Es ist halt alles super viel und dann kommen eben auch die ZG leichter dazu. Auch habe ich das Gefühl mehr neben mir zu stehen und mich schlechter konzentrieren zu können. Kann das jetzt nach 1,5 Wochen mit 30mg Mirtazapin noch auftreten? Ich dachte alle Nebenwirkungen hat man sofort. Ich überlege ob ich auf 15mg wieder runter gehe. Kann es auch beim Mirtazapin eine Erstverschlechterung geben? Es fühlte sich heute auf dem Rückweg der Therapie so kacke an, Panik, Grübeln, Angst es doch zu wollen (gegen den Baum fahren) leere Gefühle, Panik...diese Gefühlstaubheit irritiert mich total. Dann war eine Freundin hier und ich hatte wieder Panik aber so stumpf in eine Klinik zu müssen, es doch zu wollen usw...kennt ihr das so? Was soll ich tun? Ist es ein tief dieser Episode? Oder hängt es mit dem Mirtazapin zusammen? Wäre es ohne vielleicht noch schlimmer? Ich danke euch so sehr. LG Lila
Anne 861
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Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von Anne 861 »

Ich glaube du versteifst dich zu sehr auf mirtazapin. Es soll die Angst nehmen vor den Gedanken und das man zur Ruhe kommt ..ich nehme wie gesagt nur 7,5 mg und komme damit gut zurecht .Hat deine Therapeutin dir keine Tipps gegeben? Dein Gehirn muss ja erstmal wieder lernen entspannt auf etwas zu reagieren? Wie verläuft denn dein Tag so ? Kannst du auch Abstand von den Gedanken nehmen wenn du zu arbeitest?
lila2803

Re: Mirtazapin 30 mg und Wechsel von Cipralex

Beitrag von lila2803 »

Hallo liebe Anne,

Naja, es fällt mir schwer von den Gedanken Abstand zu nehmen. Auch während der Arbeit hin und wieder. Ich hatte viele Jahre Cipralex und denke, es hat zum Schluss nicht mehr gewirkt bzw. wirkt nicht mehr. Im Grunde sind die ZG irgendwie schon chronisch geworden. Es war halt auch immer viel im Außen los bei mir. Drei Kinder, alleine, ohne Unterstützung und einem Mann im Schichtdienst, der Alkoholprobleme hatte.
Aber ich kam immer so durch. Es war eben nicht zu unterscheiden, was ist jetzt wovon. Im Grunde habe ich jetzt erst verstanden, dass ich Depressionen habe / hatte und Zwangsgedanken. Gerade wandert der Zwang halt überall entlang. Auch so Schuldgedanken, alles zergrübeln, immer an allem Zweifeln, sich immer hinterfragen, all das begleitet mich schon lange. Deswegen und weil es so krass schlimm wurde durch die Trennung bin ich ja zur Psychiaterin. Und die fing erstmal mit Mirtazapin an. Cipralex soll dann auch ausgetauscht werden.
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