Woher weiß ich ob es das richtige Medikament ist?

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Ostseeküste

Re: Woher weiß ich ob es das richtige Medikament ist?

Beitrag von Ostseeküste »

Hallo liebe Jana,

ich möchte dir antworten und dir gaanz viel Mut machen, dass es viel besser wird, warte noch mit weiteren Medis, 8 Wochen war bei mir auch noch gar nicht zufriedenstellend, es dauerte gute 3,5 Monate.

Mir geht es ok bis gut, habe aber auch noch schlechte Tage mit blöden Gedanken....etwa nach 8 Wochen kam auch die große Müdigkeit, die mir dann wieder gute Nächte, ohne Hilfe, brachten.

Hast du es schon versucht?
Jana
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Re: Woher weiß ich ob es das richtige Medikament ist?

Beitrag von Jana »

Liebe Ostseeküste, danke für deine ermutigende Antwort. 💛 Du hast ja sogar das gleiche Medi, das macht erst recht Hoffnung.
Was hattest du ursprünglich zum Schlafen?
Ich hab tatsächlich auch schon überlegt das Trimipramin wegzulassen, werde das mal mit meinem Arzt besprechen. Hatte es ursprünglich nur "nach Bedarf" bekommen, dann waren wir uns einig, dass ich es einfach immer nehme, weil es mir Sicherheit gegeben hat und nachdem ich es jetzt zwei Monate durchgehend genommen habe, hab ich ein bisschen Sorge, was ein Absetzen dann auslösen könnte.
Mir geht's vor allem ums Durch-/Weiterschlafen. Einschlafen ist kein Problem. Ich hab die Tabletten immer erst genommen, wenn ich das Licht ausgemacht hab und sie brauchen ja 30-60 Minuten bis sie wirken, meistens bin ich schneller eingeschlafen.
Liebe Grüße von Jana

Beginn PPD 1. Kind Mai 22
Sertralin 100mg
Trimipramin 50 mg (inzwischen abgesetzt)

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Ostseeküste

Re: Woher weiß ich ob es das richtige Medikament ist?

Beitrag von Ostseeküste »

Ich habe Trazodon bekommen und habe sie sehr, sehr selten genommen, ich konnte es vom Kopf her schlecht....

Versuch doch ohne und wenn du wach wirst, dann nimm etwas, nur so habe ich es gemacht, wenn.

Ich war dann irgendwann auch mit 6 h zufrieden, mit mehr Wirkung vom Sertalin kam der Schlaf mit mehr h zurück...

Es wird Jana....glauben konnte ich es niemanden :wink: , ich sah mich als lebenslanges Wrack...
Jana
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Re: Woher weiß ich ob es das richtige Medikament ist?

Beitrag von Jana »

jaaaa lebenslanges Wrack, das trifft meine persönliche Zukunftsprognose auch momentan! Aber schon viel konstruktiver als gar keine Zukunft mehr zu sehen, das ist bei mir ein Fortschritt :D :D
Liebe Grüße von Jana

Beginn PPD 1. Kind Mai 22
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Marika
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Re: Woher weiß ich ob es das richtige Medikament ist?

Beitrag von Marika »

Kurze Anmerkung: Dosis Änderungen immer mit dem Arzt besprechen bzw. das bitte so in den Posts vermerken. Dies ist in unseren Forenregeln wegen gesetzlichen Richtlinien so festgehalten.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Woher weiß ich ob es das richtige Medikament ist?

Beitrag von alibo79 »

Jana, ich finde, dein Text zeigt schon eine positive Richtung, vor allem merkst du es ja auch selbst.
Ich persönlich denke mit den Medikamenten, dass du vielleicht noch bisschen warten kannst bzw das ssri mit deinem Arzt zusammen noch erhöhen konntest. Viele nehmen hier ja schon mehr.
Bei mir war letztes Jahr auch paar mal Lithium im Gespräch, haben wir aber nicht gemacht, und es ist auch ohne wieder gut geworden. Meine beiden Therapeuten warten da auch echt stoisch ab, wahrscheinlich weil sie wissen, dass es manchmal dauert.
Ich habe aber nach über einem halben Jahr, nachdem ich mehrfach darum gebeten habe schon ein NL bekommen, aber auch einfach weil meine innere unruhe so schlimm war, dass ich über Wochen und Monate nicht runter gekommen bin. Ich kam dann endlich besser zur ruhe . Das war bei mir der Wendepunkt, es hat aber immer noch 1 Jahr gedauert bis ich wieder ziemlich stabil war.
Frage deinen Arzt mal was er sich von dem NL verspricht und dem Lithium bzw warum gerade diese Medikamente, vielleicht hilft das bei der Entscheidung.
Ich habe eine zeitlang wieder ein positives Buch geführt, in dem ich alles aufgeschrieben habe was gut an dem Tag war, es könnte dir helfen die kleinen Dinge und wenn sie auch nur so winzig sind wieder zu sehen und dich daran festzuhalten.

Damals in meiner PPD habe ich irgendwann anfangen wieder bisschen zu lesen. Das konnte ich ja lange nicht aufgrund der Konzentration. Jedenfalls habe ich torsten sträter gelesen und musste aufeinmal herzlich darüber lachen. Das war für mich ein ganz entscheidendes Erlebnis, an dad ich mich ganz lange festgehalten habe, dass ich endlich mal wieder Tränen gelacht habe. Alles andere war zu dem Zeitpunkt noch wirklich wirklich schlimm, aber ich konnte wieder mal lachen.
Ich meine damit, dass die Krankheit einfach schrecklich ist, aber es gibt mit der Zeit immer mehr Lichtblicke, man muss sie dann sehen und sich immer wieder daran erinnern 💚💚
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Jana
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Re: Woher weiß ich ob es das richtige Medikament ist?

Beitrag von Jana »

Liebe Alibo,
ja, das bekräftigt eigentlich auch mein eigenes Gefühl, dass Warten momentan am sinnvollsten ist. Bin gespannt was mein Arzt noch so sagt. Und ist ja auch gut zu wissen, dass man noch etwas in der Hinterhand hat, wie eben ein NL oder auch einfach "nur" eine Erhöhung. Nachdem du und auch Kim hier im Forum beide ein NL hattet und ihr ja auch das mit der Anspannung so stark hattet und es offensichtlich geholfen hat, wäre ich da auch nicht so abgeneigt gewesen. Aber die Anspannung ist wirklich auch besser geworden und weniger Medis ist mir natürlich auch lieber.
Das mit dem positiv Tagebuch habe ich tatsächlich auch angefangen. Hier hat Marika mich inspiriert, die irgendwo geschrieben hat, dass sie im der Therapie gelernt hat das Positive vor dem Negativen zu sehen und nicht umgekehrt und ich habe überlegt, wie ich das üben kann und es werden tatsächlich immer mehr positive Dinge und weißt du was, ich hab auch schon mal wieder richtig gelacht. Und zwar hat mir mein Mann ein Bild von unserem Baby geschickt, wo sie sich im Kinderwagen auf den Bauch gedreht hat und neugierig rausgeschaut hat und es sah einfach so verrückt und lustig aus, dass ich lachen musste. Es war aber gerade niemand da, nur ich mit meinem Handy und das hat mir gezeigt, dass das ein echtes Lachen war und ich nicht z. B. aus Höflichkeit gelacht habe.
Mein Mann hatte die letzten Wochen frei und nächste Woche geht die Arbeit wieder los, dazu ist das schöne Wetter langsam vorbei, Corona wird wahrscheinlich auch wieder präsenter. Da muss ich meinen depressiven Gedanken immer wieder sagen, dass das nicht automatisch heißt, dass es wieder schlechter wird...
Liebe Grüße von Jana

Beginn PPD 1. Kind Mai 22
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