Citalopram erhöhen

Erfahrungen mit Medikamenten, Fragen, Infos, Tipps, ...

Moderator: Moderatoren

Antworten
Sheini
Beiträge: 45
Registriert: 22:11:2021 16:14

Citalopram erhöhen

Beitrag von Sheini »

Hallo ihr lieben,

ich hatte vor ein paar Wochen berichtet das ich von 40 auf 20 mg runter gegangen bin..
ich habe viele auf und abs… und eigentlich so gut wie jeden Tag wieder dieses Angstgefühl in der Brust sitzen und Unruhe.

Meine Therapeutin ist aber immer noch davon überzeugt das ich weiter runter gehen könnte und es auch ohne Medis schaffe… aber ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher.
Meine ZG sind zwar nicht so präsent aber ich merke schon das sie mich wieder verunsichern..

Bin jetzt seit 5 Wochen auf 20 mg..

Habt ihr Tipps für mich? Sollte ich wieder erhöhen? Oder erstmal abwarten?
Ich möchte auf keinen Fall in ein schlimmes Tief rutschen!!
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Citalopram erhöhen

Beitrag von Marika »

Hallo!

Ich würde die Medikamenten Einnahme immer mit dem Arzt der dir das Medikament verschrieben hat, besprechen. Therapeuten in allen Ehren, aber sie haben einfach nicht die Ausbildung um Medikamente zu verschreiben... warum sie dann aber Empfehlungen zu Reduzierung und Absetzen geben, finde ich persönliche völlig daneben.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Bine79
Beiträge: 89
Registriert: 27:06:2022 12:11

Re: Citalopram erhöhen

Beitrag von Bine79 »

Hallo Sheini,

ich sehe das wie Marika, ein Therapeut hat nichts mit den Medikamenten zu tun. Andererseits kennt ein Therapeut einen besser als ein Psychiater. Ich gehe selten zu meinem Psychiater, doch wenn es um eine Umstellung oder wenn ich Fragen zum Medikament habe, gehe ich hin.
Insgesamt bin aber ICH die Jenige die alleine fühlt, wann es Zeit für eine Erhöhung oder Reduzierung ist. Diese Entscheidung kann mir kein Therapeut oder Psychiater abnehmen. Wie in deinem Fall kann deine Therapeutin dich ermutigen und sagen versuche es, ich glaube du schaffst das! Doch ist dann der Punkt erreicht, dass du dich nicht mehr wohl fühlst, dann würde ich das mit deinem Psychiater besprechen und wieder hochgehen…
Bei mir war es im Februar so, ich habe mein AD reduziert, weil ich dachte, im Zuge meiner Therapie kann ich es schaffen..habe meine Therapeutin informiert…sie sagte, das klingt gut…versuchen sie es!
Nach 2 Wochen merkte ich eine Verschlechterung, doch ich wollte noch weiter dran arbeiten. Nach 4 Monaten bin ich dann zum Psychiater und sprach mit ihm über meine Möglichkeiten, stellte um und bin nun wieder in einer höheren Dosis und kämpfe noch mit den Folgen meiner Reduzierung!

Also Sheini, höre auf DEIN Gefühl. Gehe wieder hoch, sobald DU glaubst, es geht dir mit der Reduzierung nicht mehr gut, NICHT das der Weg zurück in die Stabilität wieder zu schwer wird.

Liebe Grüße
Sabine
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Citalopram erhöhen

Beitrag von Marika »

Sheini: wie lange nimmst du dein AD schon und warst du schon Symptomfrei? Diese beiden Kriterien sind auch entscheidend ob eine Reduzierung klappen kann. Da sind reine Therapeuten oft etwas blauäugig, da viele denken Therapie alleine reicht. Viele Therapeuten lehnen Medikamente generell ab und raten daher oft zum Reduzieren bzw. Absetzen, was mitunter fatale Folgen haben kann.

Wie gesagt, Therapie finde ich maga wichtig und richtig, genau so wie eine Medikamenten Einstellung. Beide zusammen ausreichend lange bringen die größten Erfolge. Hast du das Gefühl man drängt dich zum reduzieren? Nur du entscheidest wann es soweit ist. Und dazu wie gesagt sollte man das AD ausreichend lange genommen haben und stabil sein. Nach Eintritt dieser Stabilität sollte das AD lt. WHO mindestens 6 Monate, besser noch 1 Jahr genommen werden. So sinkt das Risiko eines Rückfalls.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sheini
Beiträge: 45
Registriert: 22:11:2021 16:14

Re: Citalopram erhöhen

Beitrag von Sheini »

Hallo,

Danke für eure Hilfe !! ☺️

Also ich habe mein AD vor einem Jahr angefangen. Seit Januar nehme ich erst die 40 mg, weil ich immer merkte das es nicht ausreicht und meine eigene Kraft die ZG los zu werden nicht gereicht hat.
Bei 40 mg fing es an, dass es mir immer besser ging bis ich dann nach meinem Urlaub im April so gut wie keine ZG mehr hatte. Lediglich ab und zu etwas Unruhe und leichtes grübeln.

Nein. Das Gefühl das mich jemand drängt habe ich nicht. Ich habe einfach gedacht ich sei soweit und wollte es versuchen.
Und meine Therapeutin hat mich dann dazu ermutigt. Und wir hatten einen plan erstellt, Das ich eigentlich bis September die Tabletten komplett los bin.
Weil sie meinte das nicht die Tabletten sondern ich selbst für meinen Erfolg verantwortlich bin.

Sie meinte das die AD wenn man sie zum ersten Mal nimmt, nicht länger als ein Jahr genommen werden sollten und das wäre bei mir ja jetzt der Fall.. aber wirklich stabil habe ich mich erst seit Ende April gefühlt.
Die Unruhe, die Erregungszustände, die Gedanken alles war so gut wie weg…

Jetzt geht es tagsüber, aber abends fühlt es sich an als ob mit einem Schlag alles auf mich abfällt.. Gedanken kommen, Unruhe usw… und ich versuche es das anzuwenden was ich gelernt habe, aber bin mir nicht sicher ob das wirklich ausreicht..

Einen Pshychiater habe ich nicht. Sondern nur die Therapeutin. Die Tabletten habe ich letztes Jahr von meinem Hausarzt verschrieben bekommen. Und die Dosierung immer mit meiner Therapeutin abgestimmt..

Ich komme so auch super mit ihr zurecht und vertraue ihr auch. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass sie mir mehr vertraut als ich mir selber..

Liebe Grüße ☺️
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Citalopram erhöhen

Beitrag von Marika »

Also, dass man das AD beim "ersten Mal nicht länger als 1 Jahr nehmen soll"... sorry, aber das habe ich noch gar nie gehört. Diese wohl "persönliche Meinung" widerspricht allem was Mediziner und WHO zu diesem Thema sagen. Die Empfehlung lt. WHO ist klar: nach Erreichen einer Stabilität mindestens 6 Monate, besser noch ein Jahr. Und wenn es länger dauert, dann eben länger. Auch die Aussage dass nicht die Tabletten den Erfolg bringen, sondern du ist für mich unfassbar. Die Medikamente mit deinen Anstrengungen ZUSAMMEN bringen nachweislich nach etlichen Studien den besten Erfolg. Wenn ich das so lese, bekomme ich den Eindruck, man könne psychische Erkrankungen mit dem Willen heilen. Die Therapie kann zwar plastische Veränderungen im Gehirn bewirken was auch die Botenstoffe positiv beeinflussen kann. Aber die Medikamente haben eine enorm wichtige Aufgabe was eben diese Botenstoffe betrifft. Es reguliert sie und das ist ganz oft DER Durchbruch.

Sorry, ich möchte mich auf keinen Fall hier zwischen dich und deine Therapeutin stellen. Aber Fakt ist, dass ihre Aussage klar allen medizinischen Aspekten widerspricht.

Dir natürlich alles Gute weiterhin. Mein Tipp: zu schnelles und zu frühes Reduzieren vermeiden, es kann fatal ausgehen. Und nach meiner Rechnung bist du zu früh. Aber es bleibt deine Entscheidung.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sheini
Beiträge: 45
Registriert: 22:11:2021 16:14

Re: Citalopram erhöhen

Beitrag von Sheini »

Hey
Nein alles gut! Wenn ich mir sicher wäre dann hätte ich mich ja nicht hier gemeldet..


Ich sollte wohl nochmal mit ihr darüber sprechen, vielleicht habe ich es ja auch einfach komplett falsch verstanden.. Und sie meint es so wie du es schreibst, wenn man nach einem Jahr stabil ist.. ich rede am besten nochmal mit ihr! :)

Danke schön, dass hat mir aber schon mal weiter geholfen!! ☺️

Wo finde ich denn die Empfehlungen der WHO zu diesem Thema?

Liebe Grüße!!
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Citalopram erhöhen

Beitrag von Marika »

Musst du evtl. Googeln wegen der WHO
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Antworten