Gedankenkreisen zur Nacht

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Irene
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Gedankenkreisen zur Nacht

Beitrag von Irene »

Hallo ihr Lieben,

heute wende ich mich nach langer Zeit mal wieder an euch. Ich nehme seit einem guten Jahr 100 mg sertralin ( grundlegend sertralin aber schon seit sechs Jahren aber immer nur 50 mg, nach meiner zweiten PPD im dez20 musste ich dann doch erhöhen). Damit geht es mir gut. Ich kann meine Leben genießen und alles machen wonach mir ist. Eins meiner Hauptsymptome in der akuten Phase war die Schlaflosigkeit. Und es ist bis heute mein Thema welches mich extrem triggert und vor dem ich am meisten Angst habe. Ich habe nach wie vor 1-2 Nächte die Woche an denen ich 7,5-15 mg mirtazapin nehmen muss da ich einfach nicht zur Ruhe finde und die Gedanken einfach nicht ihren Platz finden. Es fällt mir so schwer zu akzeptieren, dass das Thema Schlaf mit verbundener Angst nach wie vor mein Thema ist. Daher gehe ich nicht gern auf Partys oder ubernachte nicht woanders oder lasse Leute hier schlafen. Immer aus Sorge von meiner Schlafroutine abweichen zu müssen und dann wach zu liegen. Meist kommt es auch so. Selbsternannte Prophezeiung. Ich wünschte ich könnte diesen Zwang einfach loslassen... Es einfach geschehen lassen aber mein Kopf lässt es nicht zu... Vielleicht habt ihr Ideen oder Gedanken dazu und möchtet sie mit mir Teilen. Ich danke euch.

Liebe grüsse und alles liebe
reni
agitierte Depression, Anpassungsstorung, PPD
Schneeflocke
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Re: Gedankenkreisen zur Nacht

Beitrag von Schneeflocke »

Hallo!

Vielleicht könnte dir eine Einschlafmeditation von Anika Henkelmann helfen. Das fiel mir gerade so ein. Die gibt es auf Youtube. Ich höre mir gerne Meditationen von ihr an, wenn ich sehr unruhig bin.

Und ja Schlaf ist für uns sehr wichtig um genügend Kraft für den nächsten Tag zu haben.

Ich drücke dich aus der Ferne! ❤️
Ich bin wie ich bin und das ist gut so!
alibo79
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Re: Gedankenkreisen zur Nacht

Beitrag von alibo79 »

Hey, Irene, ich antworte dir hier auch nochmal. Diese Angst vor dem nicht schlafen hat mich ja auch immer wieder begleitet. Selbst heute gibt es das ganz selten nochmal, meist dann wenn ich nicht gut drauf bin oder erschöpft bin. Dann messe ich dem gut schlafen soviel Aufmerksamkeit bei, dass es dann mich schnell in so eine negative spirale bringen kann.
Ich habe ähnliche Gefühle bei meiner Mittagspause gehabt, mir tut es da oft sehr gut ein kleines Nickerchen zu machen, aber je mehr ich mich darauf versteife desto weniger kann ich mich da entspannen und zur Ruhe kommen, ich bekomme Bauchschmerzen, unruhe bis hin zu leichter Angst vor dem nicht schlafen.
Ich versuche da so eine ,, mir egal,, Stimmung zu entwickeln, denn ich habe auch gemerkt dass ohne mittagsschlsf oder auch nach einer schlechten Nacht, der nächste Tag nicht zwangsläufig schlecht sein muss. Er kann natürlich anstrengend sein, aber genauso auch gut laufen.
Und zb mit Übernachtung Besuch, finde ich auch nicht immer prima, aber ich erlaube es meinen Kindern trotzdem ab und zu.
Vielleicht hilft es ja wirklich da nochmal mit deinem Therapeuten zu sprechen oder dich da wirklich mal dem auszusetzen und zu schauen was passiert anschließend.
Was ist denn da deine größte Angst oder Sorge, was passieren kann, wenn du eine schlechte Nacht hast oder welche Befürchtung hast du?
Übrigens ich habe für mich festgestellt dass mir da zb meditation eher kontraproduktiv ist, denn sobald ich sowas mache, ist da schon der Hintergedanke im Kopf, ich muss das machen damit ich entspannen kann und dann schlafen kann, dass führt bei mir eher zum Gegenteil und setzt mit unter Stress und negativer erwartungshaltung.
Mir hilft da eher genügend Aktivität körperlich am Tag, damit mein Körper am Abend auch müde wird und so auch Ruhe braucht.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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