Pille und Depression?

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Nike18
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Pille und Depression?

Beitrag von Nike18 »

Hallo ihr Lieben! Aufgrund meiner Darmerkrankungen, die pünktlich kurz vor meiner Periode schlechter ist, hat mir mein Frauenarzt die Pille Jubrele verschrieben. Ich nehmen sie nun 6 Wochen, habe das Gefühl, alles ist deutlich schlechter, sowohl die Stimmung, als auch meine ganze Verdauung. Vor einem halben Jahr habe ich das Mirtazapin auf 1/8 Tablette reduziert. Könnte das auch jetzt noch daher kommen? Weil es mir im Urlaub so schlecht ging (Heulkrämpfe, Verzweiflung, Übelkeit, Schlaflosigkeit, ganz schlimme Verdauungsprobleme) hab ich das nun wieder auf 15mg aufgestockt. Hat jemand Erfahrungen mit der Einnahme der Pille bei Depressionen? Mein Frauenarzt kennt sich nicht super aus, Psychotherapeut auch nicht. Sie meinten, wenn es mir schlechter geht, halt absetzen. Im Internet hab ich gelesen, dass es oft nach einiger Zeit besser wird?! Außerdem finde ich es schwer zu beurteilen, ob die Pille der Grund dafür ist, weil es oft ein Auf und Ab ist :(
Ich freue mich über Hilfe, Ideen, Erfahrungen, oder was auch immer ihr mir bieten könnt ;)
Ganz herzlichen Dank!
Schwere PPD nach Geburt im Dezember 2021 mit extremen Schlafstörungen. Seitdem Mirtazapin in unterschiedlicher Dosis.
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Marika
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Re: Pille und Depression?

Beitrag von Marika »

Hallo!

Also im Allgemeinen weiß man, dass die Pille Depressionen verstärken bzw. auslösen kann. Auch gesunde Frauen berichten immer wieder von Stimmungsschwankungen. Natürlich muss das im Einzelfall immer ein Arzt entscheiden, allerdings ist der beste Indikator immer noch das Empfinden der Frau, also dein Gefühl.

Es kann bei dir natürlich jetzt sein, dass 2 Faktoren zusammen kommen: AD reduziert und Pille angefangen. Aber wirklich beurteilen ist tatsächlich sehr schwer, man kann eigentlich nur vermuten. Da sich aber dein Zustand gerade in letzter Zeit mit Beginn der Pille so dermaßen verschlechtert hat, denke ich schon, dass die Pille da Einfluss genommen hat. Ging es dir denn vor dem Reduzieren und vor der Pille gut? Und die Darmerkrankung ... du schreibst dass dein Arzt dir deshalb die Pille verschrieben hat? Was genau soll das bewirken? Dass die Darmerkrankung stabiler ist? Sorry ich frage aus Interesse weil ich das das erste Mal so höre... Es scheint aber mir der Pille nicht besser zu werden, oder?

Mein Psychiater hat mir damals ganz klar von der Pille, aber auch jedem anderen hormonell wirksamen Verhütungsmittel abgeraten. Der Eingriff in den Körper ist enorm in jeder Beziehung. Hast du einen Psychiater an deiner Seite, der dir das Mirtazapin verschreibt? Meist kennen die sich da schon gut aus, jedenfalls besser als dein Frauenarzt bzw. Psychotherapeut.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ani
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Re: Pille und Depression?

Beitrag von Ani »

Hallo!
Mein Gynäkologe hatte mir ebenfalls von hormonellen Verhütungsmitteln abgeraten nachdem die PPD wieder auftrat, da er auch meinte dass es das ganze negativ beeinflussen könnte. Vor meinen PPD hatte ich viele Jahre die Pille genommen ohne irgendwelche Probleme aber mich nun auch dagegen entschieden um nichts schlimmer zu machen und damit sich der Hormonhaushalt hoffentlich wieder stabilisiert.
LG
Nike18
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Re: Pille und Depression?

Beitrag von Nike18 »

Vielen Dank für eure Antworten! Mein Frauenarzt hat leider nichts in die Richtung gesagt und da ich die Pille früher problemlos genommen habe, war ich da wahrscheinlich zu blauäugig 😪
Ich habe eine Art der Beckenbodendysfunktion/Anismus, bei welcher die Muskeln und Nerven im Darmbereich nicht funktionieren und entsprechend das Essen nicht so weiter verarbeitet wird wie es soll. Da bin ich auch seit Jahren auf der Suche nach Besserung, aber bisher relativ erfolglos, der Darm ist da einfach noch nicht erforscht genug... Vor und während der Periode hatte ich schon immer starke Blähungen und das ist mir der Darmerkrankung viel schlimmer, daher war die Hoffnung, dass das mit Pille etwas besser wird, was aber bisher auch nicht der Fall ist. Ich werde sie wohl dann tendentiell wieder absetzen. Ich habe theoretisch einen Psychiater, der mir das Mirtazapin verschreibt, aber der ist eigentlich voll, daher nicht für normale Termine für mich erreichbar, das Mirtazapin hab ich tatsächlich ursprünglich über den Hausarzt von meinen Eltern bekommen, der Psychiater stellt nun nur das Rezept aus. In meiner Umgebung hab ich weder Psychiater noch Psychotherapeut gefunden, daher sehr auf mich gestellt.
Danke auf jeden Fall euch beiden!
Schwere PPD nach Geburt im Dezember 2021 mit extremen Schlafstörungen. Seitdem Mirtazapin in unterschiedlicher Dosis.
Jen
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Re: Pille und Depression?

Beitrag von Jen »

Hallo Nike,

also ich kenne nur den Vaginismus, der meistens psychische Ursachen hat.
Ich lehne mich jetzt vielleicht weit aus dem Fenster, aber hast du es mal mit osteopathie versucht?
Meine Bekannte ist Osteopathin und ich weiss, dass Sie auch anal behandeln. Zumindest das ein Teil der Ausbildung ist.
Vielleicht hilft dir so eine Behandlung?

Alles Liebe Jennifer
12/20 1. Geburt PTBS / Ängste
Aktuell bei 10 mg Escitalopram
Nike18
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Re: Pille und Depression?

Beitrag von Nike18 »

Liebe Jennifer,

Danke dir für deine Idee! Ich war schon bei verschiedenen Osteopathen, in 2 Krankenhäusern, , Untersuchungen ohne Ende, Psychotherapie (wobei ich zu zu Beginn der Krankheit keinerlei Stress hatte, aber da die meisten Ärzte es zu Beginn auf die Psyche geschoben haben, wollte ich nichts unversucht lassen). Zuletzt war ich im Mai bei Untersuchungen, bei denen die Muskel- und Nervenaktivität gemessen und fest gestellt wurde, dass die Reizleitung nicht funktioniert. Aber ein Allheilmittel dagegen gibt es (noch) nicht :(
Schwere PPD nach Geburt im Dezember 2021 mit extremen Schlafstörungen. Seitdem Mirtazapin in unterschiedlicher Dosis.
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