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[Fipsie81]

Hallo! Ich wollte mal berichten wie es mir so geht… ich spüre die Angst immer seltener, zumindest körperlich, im Kopf bin ich vor allem morgens aber immer noch angespannt. Leider bin ich auch immer nochvnicht so ganz klar im Kopf, was mir ziemliche Angst macht. Und. Damit komme ich auch zu dem anderen thread über die Zwangsgedanken. Ich glaube, dass ich so Angst vor der depersonalisierung habe, dass ich mich permanent beobachte und mich frage ob ich ok denke ob ich mich in mir fremd fühle. Und in der Tat sehe ich ja auch sehr verschwommen und bin super müde, das kommt von den Medikamenten, trägt aber nicht gerade dazu bei dass ich mich mega zufrieden in meinem
Körper fühle. Ich habe immer noch Angst, dass ich es nicht mehr zu „normal“ zurück schaffe
Aber ich merke auch, dass ich wieder mehr tue was ich gerne mag. Ich treffe Freunde und war sogar shoppen, ich kann wieder besser mit großen Menschenmengen umgehen (auch wenn ich es trotzdem nicht mag)
Es ist eine verwirrende Zeit für mich, weil ich mich etwas besser fühle aber irgendwie auch gar nicht.
Noch dazu ist mein Tinnitus stärker geworden und das macht mich teilweise wahnsinnig… das war eine meiner größten Ängste, dass der irgendwann schlimmer wird.
Ach Mensch Leute das ist doch eine besch…. Situation.
Ich will das nicht mehr und ich weiß nicht was ich machen muss, dass es besser wird und wie ich diese Angst verliere, die ja scheinbar auch Zwang beinhaltet, dass ich mich depersonalisiert fühle. Denn das ist es wirklich nicht, kein einziger Punkt den man in Beschreibungen liest, trifft auf mich zu

[Sternschnuppe2023]

Liebe Flipsie,

Wie schön, dass es dir schon etwas besser geht :). Vielleicht braucht es jetzt einfach noch Zeit, bis es Stück für Stück weiter bergauf geht.
Aber ich verstehe dich total. Habe ja jetzt auch seit ca. einer Woche das Sertralin höher dosiert und gerade kocht meine Angst wieder etwas höher und och wünsche mir einfach nur, dass es mir endlich wieder gut geht.

[Fipsie81]

Ach ihr lieben Frauen,
Ich musste gerade so weinen, weil ich das Gefühl habe mein altes glückliches Ich ist sooooo unglaublich weit entfernt von dem was ich gerade bin, und ich weiß nicht wie ich da wieder hinkommen kann. Ich bin gerade so tottraurig und fühle mich total verloren.
Wie werde ich wieder ich? Wie komme ich da hin?
Ich kann diesen Zustand nicht ertragen…
Letzte Woche war alles relativ ok und jetzt ist alles nur sch….

[Marika]

Liebe Fiepsi!

Ich weiß du kannst es sicher nicht mehr hören, aber du brauchst Geduld. Du bist auf einem guten Weg, merkst manche Verbesserung, das ist richtig toll. Trotzdem werden diese Schwankungen noch länger kommen, das zu akzeptieren ist ganz schwer, ich weiß. Aber es ist zu schaffen.

Du fragst dich immer mal wieder, was du denn noch tun sollst. Einfach so weiter machen wie bisher, du tust bereits alles... die Zeit muss jetzt für dich arbeiten. Vielleicht magst du dir ja jeden Tag aufschreiben was gut war, etwas was ok war... mir hat das geholfen nicht nur das negative zu sehen.

Dein System hat sie viel mit gemacht mit dem vielen auf und abdosieren und absetzen in all den Jahren. Eine lang anhaltende Stabilität konnte so eigentlich nicht entstehen. Jetzt musst du deinem Körper die Zeit geben, die er vorher nicht hatte um gesund zu werden und dann auch zu bleiben.

Das schaffst du!

[Fipsie81]

Danke Marika für deine liebe Antwort, es tut gut dass ich mich hier so auskotzen kann.
ich weiß dass ich furchtbar ungeduldig bin und einfach alles tun würde,dass es schneller geht. Das problem ist dass die Symptome durch den Druck den ich mache ja eher schlimmer werden
Und mir war noch nie die Diskrepanz zwischen meinem normalem ich und dem ich das ich gerade bin. Das hatte ich in keiner meiner Episoden und das macht mich so fertig.
Da komme ich aus der Phase der extremen Panikattacken und Angst und tauche irgendwie wieder in meiner Welt auf… ah ja alles noch da, aber ich bin immer noch nicht wieder ich, ich bin immer noch nicht die Alte kennt ihr das Gefühl?

[Fipsie81]

Ich glaube ich habe auch das riesige Bedürfnis mehr über all das zu reden was mich bewegt, aber meine Therapeutin hat so wenige Termine für mich, und egal wo ich gerade anrufe, alle haben erst Termine im November (HNO, Akupunktur, osteopathie) alles Dinge die mir schon ein wenig Erleichterung und Hilfe wären, wo ich einfach mal „gesehen“ fühlen würde. Aber es ist alles dicht
Natürlich hab ich das tolle Forum hier, aber so face to face ist halt was anderes…

[Sternschnuppe2023]

Liebe Flipsie,

ich verstehe was du meinst. Sich von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten ist nochmal was anderes als "nur" zu schreiben. Mir fehlt das auch etwas. Meine Freunde und auch meinen Freund will ich damit auch nicht dauernt zu quatschen oder heulen. Gibt es vielleicht noch was anderes was dir ein bisschen helfen könnte? Vielleicht ein schöner Massagetermin, bis das mit Osteopathie und Akupunktur klappt? So Massage Termine bekommt man bei uns zumindest meist schneller.

[alibo79]

Hallo fipsie, ich kann dich so gut verstehen, man hat das Bedürfnis irgendetwas zu machen, nur damit man sich wieder normal fühlt bzw wenigstens ein Stück in diese Richtung geht. Ich finde du hast jetzt schon sehr gute Fortschritte gemacht. Und du machst ja alles mögliche um stabiler zu werden. Und ich habe das Gefühl, dass du auch gut reflektieren kannst was dir gut tut und was nicht.
Jetzt muss einfach die Zeit für dich spielen und Tag für Tag ist das ein Schritt in Richtung Stabilität.
Was würdest du sagen, wie du dich im Vergleich zu ein paar Wochen oder Monaten vorher fühlst? Ich denke da siehst Du schon eine Veränderung oder?

[Fipsie81]

Liebe Alibo,
Ich führe einen Kalender in dem ich mit Farben markiere wie es mir geht. Vor vier Wochen war da noch deutlich mehr rot (schlecht), d.h. Ich sehe schon dass es sich verändert, allerdings war nach einer Woche gelb und grün(gute) jetzt auch wieder mehr orange (nichts so gut) und das frustriert mich so sehr!
Ich hatte heute endlich mal wieder einen Termin bei meiner Therapeutin und sie meinte dass es mich dieses Mal wohl doch sehr erwischt hat… so habe ich das noch nicht gesehen und es erschreckt mich, weil es dann ja wirklich noch lange dauern kann bis es besser wird. Sie meinte auch mein Farbkalender sähe ja nicht nach viel Stabilität aus. Ich mag sie eigentlich sehr gerne, aber diese Aussage fand ich sehr unsensibel, weil es mich wieder an allem zweifeln lässt.
Ich hatte jetzt zwei richtig beschissene Nächte trotz Medikament und das zieht mich natürlich noch extra runter und lässt mich grübeln.
Ich weiß ich muss geduldig sein aber es fällt mir so unglaublich schwer

[Fipsie81]

Meine beste Freundin war gerade da und hat eine Reiki Behandlung mit mir gemacht. Das tat sehr gut…

[Fipsie81]

Ich könnte am Tag tausend mal meinen Mann fragen „meinst du ich werde wieder normal?“ und ich würde tausend mal hören wollen „natürlich wirst du das!“
Das ist doch verrückt!

[Marika]

Liebe Fipsie!

Gar nicht verrückt, ganz normal wenn man im Tief steckt. Schön, dass die Reiki Behandlung gut getan hat, toll!

Dass dein Kalender noch keine Stabilität her gibt, ist auch normal nach dieser relativ kurzen Zeit... ich weiß dass es sich für dich alles andere als kurz anfühlt. Aber realistisch betrachtet ist es ein kurzer Zeitraum mit AD und Erhöhung. Da war ich damals noch Meilen weit hinter dir. Es zählt nur eines: dass der allgemeine Trend in deinem Kalender zu den Farben Grün, gelb oder auch mal orange geht, weg von rot. Und das tut es, das zählt. Stabilität kommt später, das können dir alle hier bestätigen. Ich vermute mal, dass deine Therapeutin an dem Tag evtl auch ein "rot" in ihrem Kalender hatte und deshalb einen so unsensiblen Spruch rausgehaut hat.

[Fipsie81]

Danke Marika, das baut mich jetzt ein bisschen auf, dass du da nicht so negatives drin siehst wie meine Therapeutin.
Ich würde euch meine Kalender ja mal gerne zeigen, aber man kann hier keine Fotos hochladen oder?

[Marika]

Nein, Fotos gehen leider nicht... aber wenn es dir nicht zuviel Mühe macht kannst du gerne Tag, Datum,.Farbe hier reinschreiben.

Wenn du dir ein Diagramm machst, bekommst du eine Kurve und siehst noch besser, das die Kurve nach oben geht.

[alibo79]

Ich habe das auch gemacht es gab --- für ganz schlimm und +++ für gut bzw gefühl von normal.
Die erste Zeit war das sehr schlecht, dann kam mal ein + dazwischen und dann immer mal ++ aaaber, wenn ich mir rückwirkend den Verlauf angeschaut habe war das ein Prozess über gaaaaanz viele Wochen und es gab durchaus auch dazwischen Wochen wo es wieder runter ging. Ich habe dann zusätzlich dazu geschrieben was so los war, was ich gemacht habe, was ich geschafft habe, da konnte ich mir auch dann die Einbrüche im Nachhinein besser erklären. Irgendwann habe ich aber damit aufgehört, einerseits weil ich es nicht mehr brauchte bzw auch weil es mich in den tiefs gestresst hat und ich an der Akzeptanz arbeiten wollte, dass es so ist wie es ist.