Schlaflos durch Mirtazapin in hoher Dosis

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Iris36
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Re: Schlaflos durch Mirtazapin in hoher Dosis

Beitrag von Iris36 »

Die letzten Nächte waren definitiv besser. Und ja, matschig bin ich definitiv. Ich nehme aber auch 15mg mirtazapin auf Anraten der Ärztin morgens.
Sonst ist mein Vitamin D noch viel zu niedrig, aber da hab ich auch schon Tabletten bekommen.

Seit heute Nachmittag bin ich wieder in einem Tief. Ich verstehe einfach nicht, darf das trotz der richtigen Medikamente noch so häufig passieren, in etwa immer noch alle drei bis vier Tage? Ich wünsche mir nichts mehr als Stabilität und dass ich den Alltag mit meinen beiden Kindern wieder hinbekomme. Aber gefühlt wird das noch ewig dauern.

Du sagtest dass das quetiapin dir geholfen hat. Hast du beide Formen bekommen retardiert und unretadiert und wie lange hat es gedauert bis es geholfen hat?
2021 - 1. Kind - Ängste im Alltag mit Kind, nach etwa einem Dreiviertel Jahr ohne Medikamente deutliche Besserung
2024 - 2. Kind - schwere PPD mit 6 Wochen stationärer Behandlung, aktuell 45mg mirtazapin und 75mg quetiapin
alibo79
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Re: Schlaflos durch Mirtazapin in hoher Dosis

Beitrag von alibo79 »

Hey iris, ich nehme morgens mittags abends und zur Nacht je 25mg quetiapin normal und zur Nacht dann zusätzlich noch 50mg retard .
Es hat mich tendenziell ruhiger gemacht. Mein Arzt sagte, dass es an verschiedenen Rezeptoren im Gehirn angreifen kann, nicht nur Dopamin und dadurch auch die Funktion des Gehirn beeinflusst. Und dadurch das ich ruhiger wurde, ist wahrscheinlich der hohe cortisol Spiegel gesenkt worden, was gut ist damit depression besser werden.
Und ein ganz wichtiger Punkt war, dass ich zu dem Zeitpunkt angefangen habe mein Leben wieder zu beginnen und das hat mir geholfen schritt für schritt Sicherheit und Normalität zu bekommen. Ich hatte das Gefühl, dass das quetiapin mir die Sicherheit gegeben hat (vielleicht auch nur in meinen Gedanken)
Wieder Mit dem Leben zu starten. Denn mit dem mirtazapin konnten wir nicht höher gehen, aber das quetiapin schon was ich bei Bedarf auch machen durfte.
Wie waren denn die letzten Tage und Nächte bei dir?
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Marika
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Re: Schlaflos durch Mirtazapin in hoher Dosis

Beitrag von Marika »

Hallo Iris!

Also bei mir hat es die erste Zeit auch mit AD sehr geschwankt, auch alle paar Tage. Das ist nicht ungewöhnlich. Ich hatte ein Notfallmedikament dass ich nehmen konnte, so waren diese Schwankungen viel leichter zu ertragen.

Gerade die ersten Wochen sind eine Herausforderung. Der Körper muss sich erst an das AD gewöhnen und erst langsam kommt dann die positive Wirkung. Manche ADs brauchen bis zu 12 Wochen, bis sie ihre ganze Bandbreite entfaltet haben. Die Reparatur Mechanismen im Gehirn brauchen viel Zeit, meist Monate. Und in dieser Zeit reagiert das System noch sehr sensibel auf z.b. Hormonschwankungen des Zyklus oder generell Stress. Das spürt man dann mit diesen Schwankungen.

Wie geht es dir mittlerweile?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Schlaflos durch Mirtazapin in hoher Dosis

Beitrag von alibo79 »

Bei mir war es ähnlich wie bei Marika. Das erste Jahr war sehr schlecht. Es ging mir ca 6 Monate sehr schlecht mit massiven Schwankungen in denen es mir noch schlechter ging, danach wurde es etwas besser, wobei besser bei mir hieß, ich kam im Alltag mäßig zurecht. Ich konnte zb einkaufen gehen und zb wieder kurze Strecken Auto fahren . Mein Gemütszustand war aber immer noch geprägt von tiefer Traurigkeit, Ängste, erschöpft sein und vielen anderen Symptome. Gute Tage waren es wenig. Und tiefs hatte ich weiterhin anfangs alle paar Tage, dann wöchentlich , dann alle 10 Tage usw. Nach 1 Jahr hatte ich auch mal 3 , 4 Wochen am Stück wo es mir relativ ok ging , wo sie Symptome nicht mehr so stark zu spüren waren und ich wieder mehr zu leben angefangen habe.
Du siehst, es ist nicht ungewöhnlich sich nur langsam besser zu fühlen. Es ist dabei wichtig weiterhin mit deinem Arzt engen Kontakt zu halten, damit bei Bedarf die Medikamente noch optimaler angepasst werden können.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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