lyrica???

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zita

lyrica???

Beitrag von zita »

Hallo,

kennt jemand dieses Medikament?

Ich leide jetzt schon etwas länger an diffusen Ängsten und meine Psychiaterin meinte, dass sie mir vielleicht beim nächsten Termin Lyrica verschreiben will...

habe davon noch nie gehört, nur eben mal im internet nachgelesen... hört sich sehr zweischneidig an, das ganze... ich werde jetzt erstmal abwarten, habe derzeit sehr viel stress durch einen umzug, vielleicht wird es ja danach von selber besser.

lg zita
Nene

Beitrag von Nene »

Hallo Zita,

habe gerade nach Lyrica im Forum gesucht und bin auf Deine Nachricht gestoßen. Hast Du damals im September 2011 mit diesem Medikament angefangen und hast Du irgendwelche Erfahrungen damit?

Nehme momentan (seit ugf. 2 Jahren) 300 mg Venlafaxin und es ging mir bis letztes WE echt gut damit. Nun habe ich wieder Angstzustände und war heute bei meiner Ärztin. Sie hat mir nun zusätzlich zum Venlafaxin Lyrica verschrieben. Werde mit dem Mittel morgen auch anfangen, bin aber auf der Suche nach Erfahrungsberichten. Vielleicht kannst Du mir etwas zu dem Medikament sagen???

Liebe Grüße Nene
adde

Beitrag von adde »

Hallo Nene,
ich bin zwar nicht zita, aber ich habe Lyrica 1 Jahr lang genommen. Habe mit 2 x 75 mg angefangen. Die ersten 3 Wochen habe ich mich gefühlt wie beschwips, war beschwingt, sorglos, habe bei jeder Gelegenheit gekichert und bin Auto gefahren als gäbe es nur mich auf der Straße (nachdem ich das der Ärztin erzählt hatte durfte ich vorerst nicht mehr fahren). Also wirklich wie nach dem 3. Glas Sekt. Meine Ängste waren auch weg. Ab der 4. Woche normalisierte sich das Beschwipstsein wieder, die Ängste waren aber weiter so gut wie weg. Nach 5 Monaten lies die Wirkung nach, die Ängste kamen wieder, die Dosis wurde erhöht auf 2 x 150 mg. 3 Tage hatte ich wieder dieses Beschwipstsein, nur nicht so stark wie anfangs. Die Ängste waren wieder weniger, aber ich merkte mit der Zeit das ich in vielen Dingen hemmungsloser und unvorsichtiger reagierte, als fehlte mir plötzlich meine vorher vorhandene Hemmschwelle, eine "ungesunde" Sorglosigkeit machte sich breit. Und breit wurde übrigens auch mein Körper, ich hatte Heißhunger auf Süßes und konnte mich nicht zügeln, konnte pausenlos essen und nahm 15 kg zu.
Nach ein paar Monaten nahm die Wirkung erneut ab, die Ängste kamen wieder und ich sollte nochmal erhöhen. Ich hatte da bereits 2 Autounfälle, eine Menge Punkte in Flensburg, Ärger mit den Nachbarn weil ich es mit Hausordnung, lauter Musik usw. nicht mehr so eng sah, hatte es mir mit vielen Freunden verscherzt weil ich plötzlich jedem hemmungslos alles an den Kopf knallte was ich ihnen schon immer mal sagen wollte......
Da habe ich die Erhöhung abgelehnt und ganz, ganz langsam das Lyrika wieder ausgeschlichen. Das war ein schwerer "Entzug", obwohl es ja angeblich nicht abhängig macht. Aber bei jeder Reduzierung hatte ich 1 bis 2 Tage fast nicht zu ertragende Unruhezustände, habe bei Kleinigkeiten überreagiert, konnte ganz schlecht schlafen......nach 1 Woche dann die nächste Reduzierung, immer in 25 mg Schritten, bis ich es nach vielen Wochen geschafft hatte. Jetzt, nach 8 Monaten geht es mir ganz gut, ich versuche meine Ängste nicht zu unterdrücken oder zu verteufeln, ich sage mir sie schützen mich auch in manchen Dingen.
Ja, das sind meine Erfahrungen. Jeder reagiert anders, meine Ärztin berichtet von Patienten die nie wieder ohne Lyrica sein wollen.
Erhöhen mußten aber fast alle, weil die Wirkung nachlies. Und zugenommen haben auch fast alle. Aber das Beschwipstsein hatten nur ganz wenige - sagte meine Ärztin. Sie fragte mal ob ich Muskelzuckungen bekommen hätte, das wäre ihr als Nebenwirkung berichtet worden, aber davon hab ich nichts bemerkt - es reagiert eben wirklich jeder anders.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo ihr,

hab grad mal bei Wikipedia für euch nachgeschaut. Es gibt seit neuestem "Hinweise auf ein Abhängikeitspotentzial" wird da geschrieben. Das würde auch erklären, warum die Wirkung ständig nachläßt und erhöht werden muss. Das ist das Kriterium bei Medikamenten die man als "Abhängingmachend" einstuft.

Zita: Was nimmt du sonst an Medis - bin grad nicht im Bilde???? Wie siehts mit den klassichen AD´s aus, die ja auch angsthemmend wirken? Ich nehme ein normales AD seit 6 Jahren - hatte ja auch enorme Angstzustände. Dosis konnte ich sogar um 2/3 in dieser Zeit reduzieren und habe trotzdem NULL Ängste!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
zita

Beitrag von zita »

hallohallo,

ich kann leider zum thema lyrica nichts beitragen, ich habe es damals nicht genommen. ich hatte zwar viele ängste, aber ich hatte es auf die stressituation damals geschoben und nach einiger zeit wurden die ängste auch tatsächlich wieder erträglicher.

letzte woche habe ich ja dann alle medis ausgeschlichen. ich habe jetzt eingesehen, dass ich wohl ein mensch bin, der eher zu ängsten neigt und versuche zb unnötigen stress abzubauen. sollte ich allerdings nochmal an starken ängsten leiden, würde ich aber auch medikamentöse hilfe in erwägung ziehen.

ich hoffe, du findest - zusammen mit deinem arzt - das richtige medikament. hast du lyrica jetzt schon genommen???

lg zita
Nene

Beitrag von Nene »

Hallo zusammen,
nee, ich habe mit dem Lyrica noch nicht angefangen und weiß auch nicht genau, ob ich das tun soll??? Heute geht es mir wieder besser und ich hatte keine Angstzustände - bisschen komische Gedanken und so, aber nicht so diese uuuups jetzt kommt wieder ein Stoß, der meinen Körper wie Strom durchfährt....
Meine Ärztin hat gemeint ich sollte das Medikament besser nehmen, wenn ich es schon zuhause hab und dieses ja auch echt teuer ist (!!!) aber wenn es mir heute wieder besser geht und ich meine es geht auch ohne, kann ich es auch weg lassen...
Weiß auch nicht was ich jetzt tun soll?!???!!!

VlG
birgit1075
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Beitrag von birgit1075 »

Hallo,

ich habe jetzt auch nochmal im Internet nachgeschaut!!

Ich würde es jetzt auch nicht unbedingt nehmen und die Gewichtszunahme (wie vorhin am Telefon besprochen) kommt auch sehr häufig vor und wie Marika schrieb, auch die Abhöngigkeit wurde beobachtet.

Warte einfach ab wie es dir weiterhin geht und wenn nicht soll Sie dir ein anderes verschreiben !!

Weiterhin viele schöne Tag

LG
Birgit
Birgit mit Jonas 09/2001 & Luis 03/2009

PPD 2001, SS-Depri 08/09, Depri-Phasen
Schilddrüssenunterfunktion festgestellt Juli/2009

Medikation:
Trevilor
Fluanxol 0,5 mg
Lamotrigin
Schilddrüsenhormone
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

ich hab auch nochmal nachgedacht, was ich tun würde. Ich würde es wahrscheinlich nicht nehmen - dazu sind mir die NW zu hoch. Besonders das Abhängigkeitspotenzial!

Nene: Hast du eigentlich je Therapie o.ä. gemacht? Gab es einen Auslöser, dass wieder Ängste aufgetreten sind? 300 mg Venlafaxin - ist das nicht schon eine recht hohe Dosis? Evtl. wäre ein ganz anderes AD viel effektiver? Was meine deine Ärztin dazu?

Muss mal schauen, ob du eine Vorstellung geschrieben hast, damit ich im Bilde bin! :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nene

Beitrag von Nene »

Hallo!

Habe nun doch mit dem Lyrica (75 mg) angefangen. Am Mittwochmorgen ging´s mir gar nicht gut und ich habe mich dann entschlossen eine Tablette einzunehmen. Zwischenzeitlich geht es mir schon besser, am Morgen sind die blöden Gedanken zwar immer noch da, aber im Laufe des Vormittags wird es zunehmend besser. Von den Nebenwirkungen merke ich bis heute gar nichts, kein Beschwipstsein o.ä. Bin echt heilfroh! Hoffentlich kommt auch nichts mehr...

Meine Ärztin meint ich soll nach ca. 3-4 Tagen erhöhen auf 150 mg Lyrica, wobei ich hier schon wieder am überlegen bin, ob ich das wirklich tun soll? Vielleicht würden die 75 mg ja schon ausreichen??? Echt blöd alles!

Marika: Ja die 300 mg Venlafaxin sind schon eine sehr hohe Dosis, das ist richtig. Vor ich mit diesem Medikament angefangen habe, hatte ich kurzzeitig Citalopram eingenommen, was nicht wirklich zu einer Besserung bei mir geführt hat. Meine Ärztin hat mir dann Venlafaxin und Mirtazapin verschrieben, womit es mir relativ schnell besser ging. Das Mirtazapin hatte ich aber nach ca. 1 Jahr wieder ausgeschlichen, wobei man dann das Venlafaxin von 225 mg auf 300 mg erhöhen musste. Dies war mir so aber lieber, da ich mit dem Mirtazapin ca. 7 kg zugenommen hatte und immer sehr, sehr müde war und morgens nicht aus dem Bett gekommen bin.

Momentan verlass ich mich schon sehr auf die Ärztin, ich denke, sie wird schon wissen was gut für mich ist und sie hat nie gesagt, dass die 300 mg evtl. zu hoch wären bzw. wir auf ein anderes Medi umsteigen sollten. Wie gesagt mir ging es mit 300 mg ja jetzt ca. 1 ganzes Jahr lang sehr gut.
Bin eben nur am überlegen ob die 150 mg Lyrica wirklch sein müssen???

Eine Therapie habe ich auch kurzzeitig einmal angefangen, welche mir aber nicht wirklich weiter geholfen hat. Ich meine auch immer bei mir ist nichts, wobei mich verschiedene Träume schon manchmal daran zweifeln lassen (Siggi, Du weißt ja Bescheid). Vielleicht sollte ich mich doch noch einmal zu einer Therapie bei einem anderen Psychologen anmelden?!

Einen sogenannten "Auslöser" warum gerade jetzt wieder ein Tief kam, gab es übrigens nicht, ich hab keine Ahnung weshalb gerade jetzt wieder ein kleiner Rückfall war?!

Liebe Grüße und "DANKE" an Euch alle
Nene
Nene

Beitrag von Nene »

Hallo!

melde mich wegen Lyrica nochmal: Also seit gestern nehme ich nun morgens 75 mg sowie abends 75 mg. Heute morgen fühlte ich mich ein bisschen "beschwipst", ansonsten habe ich noch keine NW bei mir feststellen können...

LG Nene
Lenchen08

Beitrag von Lenchen08 »

Hallo Nene,

wie geht es Dir inzwischen mit Lyrica? Nimmst Du es noch und wie sind Deine Erfahrungen?

Wäre schön wenn Du ein bißchen berichten könntest. Bin schon sehr gespannt.

LG,

Ulrike
Nene

Beitrag von Nene »

Hallo!

Melde mich also gerne mal wieder bzgl. Lyrica. Ich muss echt sagen, dass mir das Medikament sehr gut hilft. Seit der Einnahme von Lyrica habe ich überhaupt keine Angstzustände mehr gehabt. Nebenwirkungen sind bei mir so gut wie keine aufgetreten und ich habe auch überhaupt kein Gramm zugenommen davon. :P :lol:

Ich habe im Internet ja auch viel nachgelesen und war anfangs sehr, sehr skeptisch und am überlegen ob ich überhaupt damit anfangen soll. Aber da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich wir auf die Tabletten reagieren; die einen vertragen es überhaupt nicht, die anderen dagegen sehr gut.

Liebe Grüße
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