Therapieform gewechselt

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Sonneundschatten123!

Therapieform gewechselt

Beitrag von Sonneundschatten123! »

Hallo ihr lieben , ich hab da mal eine Frage . Ich habe bis jetzt eine Verhaltenstherapie gemacht . Ich hatte in der Zeit natürlich viele Hochs und Tiefs im Großen und Ganzen ging es mir die letzte Zeit recht gut . Gestern hatte ich dann das erste mal tp , es war wie gesagt dass erste Gespräch, alles wurde kurz angeschnitten ich hatte auch keine Probleme aus meiner Vergangenheit zu erzählen. Es hat sich alles gut angefühlt aber als ich draußen war habe ich gemerkt wie erschöpft ich aufeinmal geistig war ich kann es nicht richtig erklären . Ich war völlig durcheinander . Am Abend hatte ich dann auch wieder Starke Angst . Kennt ihr euch damit aus? Woher kam das? Ich hatte direkt Zweifel und dachte ach du sch ... wenn ich mich nach der ersten Sitzung schon so schlecht fühle wie soll das weiter gehen? Mache mir jetzt wieder die ganze Zeit Gedanken ob es das richtige für mich ist .
Anne 861
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Re: Therapieform gewechselt

Beitrag von Anne 861 »

Hallo Sonne,
Ich hatte damals auch ein Gespräch bei der tp ,sie dann aber selber zu mir sagte vt wäre bei angst und zg besser ,wichtiger und erfolgreicher .
Wieso hast du gewechselt ?
Der Kopf rattert ja in der Vergangenheit, vielleicht auch unterbewusst, was einem in dem moment gar nicht bewusst ist .Ich konnte danach kaum noch klar denken und war fix und alle .lg
Sonneundschatten123!

Re: Therapieform gewechselt

Beitrag von Sonneundschatten123! »

Meine Therapeutin hat mir dazu geraten nochmal in der tp meine Vergangenheit aufzuarbeiten . Ich hab halt auch echt Angst dass mich das wieder zurück wirft natürlich kommen jetzt auch wieder Katastrophen Gedanken dazu und machen alles noch schlimmer als es wahrscheinlich ist .
alibo79
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Re: Therapieform gewechselt

Beitrag von alibo79 »

Hey Sonne, ich habe auch viele Jahre TP gemacht. Und ich war die erste Zeit auch immer wie erschlagen von den Sitzungen. Mein Kopf ratterte danach wie verrückt und ich musste ganze Zeit über das besprochene nachdenken. Inzwischen geht das aber ganz gut. Aber ich muss auch nur noch alle paar Wochen zur Kontrolle hin und dann besprechen wir den Alltag, wie der so läuft.
Ich war anfangs nach den Sitzungen auch oft sehr unruhig und angespannt.
Es hat mir schon geholfen meine Vergangenheit zu verstehen, warum ich vielleicht auch (wieder) krank geworden bin und ich erkenne bei mir Inzwischen ganz viele verhalten Muster und warum ich so bin wie ich bin.
Natürlich kann ich manche Dinge nicht so schnell ändern, und wahrscheinlich sollte ich auch nicht alles ändern, aber ich merke inzwischen in bestimmten Situationen, hups da kommt jetzt dieses gefühl oder gedanken und ich fühle dass ich mein altes Muster abspielen will, sag mir dann aber, nach dem Motto, ja so hast du früher reagiert zb um mich sicher und geliebt zu fühlen, aber es es auch okay so wie es jetzt ist, warte eben erstmal ab, bevor du deine automatische Reaktion abspielst.
Und ich kann mich besser annehmen, das ist zwar immer noch in Arbeit, aber da habe ich auch schon gute Fortschritte gemacht. Da ich auch dort erkannt habe, dass manche Dinge mir einfach direkt in die wiege gelegt wurden sind, durch meine Eltern und Großeltern, wofür ich nichts kann, aber womit ich jetzt leben muss.
Und mein Therapeut hat mir gesagt, dass durch die Therapie auchplastisch was im Gehirn passiert, dass neue Nerven Verbindungen geknüpft werden und so die automatische Reaktion anders wird . Ganz einfach gesagt.
Aber trotzdem kann Tp auch sehr schmerzhaft und unangenehm sein kann.
Lg
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Sonneundschatten123!

Re: Therapieform gewechselt

Beitrag von Sonneundschatten123! »

Hey Alido , ja genau über das gesprochene muss ich auch die ganze Zeit nachdenken und was ich eventuell alles vergessen haben könnt obwohl ich ja weiß das ich noch genug Zeit habe um ihn alles zu erzählen . Ich hoffe es pendelt sich bald alles ein und ich habe den richtigen Weg um meine Vergangenheit etwas aufzuarbeiten. Ich finde es total interessant irgendwann zu verstehen wieso weshalb man in einer Situation dann genau so reagiert wie man es tut . Da spielt bestimmt auch viel das innere Kind mit versuche mich damit mal etwas zu beschäftigen
Anne 861
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Re: Therapieform gewechselt

Beitrag von Anne 861 »

Ich fande das Buch " das Kind muss Heimat finden " ganz interessant. Lg
alibo79
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Re: Therapieform gewechselt

Beitrag von alibo79 »

Genau, bei mir meldet sich auch sehr schnell das innere Kind. Das war in der depression ganz extrem, da bin ich wirklich in einem Zustand extremer Hilflosigkeit und Bedürftigkeit gewesen. Da hat das innere Kind ganz laut geschriehen.
Ich bin als Kind sehr oft zu kurz gekommen. Das war gar nicht böse Absicht von meinen Eltern gewesen, die Umstände waren einfach schwierig und dadurch sind meine kindlichen Bedürfnisse nicht genügend befriedigt worden. So habe ich erstmal nicht gelernt für mich ein zu stehen, sondern zu funktionieren und nicht aufzufallen. Bzw zwischendurch durch extremes Verhalten wieder die Aufmerksamkeit zu bekommen, die mir verwehrt wurde.
Bei mir wurde es mit der Zeit in der Therapie leichter darüber zu sprechen und Abstand dazu zu bekommen, je stabiler ich auch wurde.
Aber gerade am Anfang wird viel vergessenes aufgewühlt und es arbeitet hinterher noch lange nach.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Pinkcandyfloss
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Registriert: 10:10:2021 6:03

Re: Therapieform gewechselt

Beitrag von Pinkcandyfloss »

Hallo Sonne,
so gehts mir auch oft. An dem Tag der Sitzungen ist meist nichts möglich. Ich brauche danach Zeit für mich. Inzwischen gucke ich auch, dass ich da die Kinder so verabrede, dass niemand zu Hause ist. In meinem Kopf entstehen 1000 Fragen, alles rattert, mein Kopf brennt und jeder Gedanke tut weh...
Ich habe noch nicht viel mit meinem inneren Kind arbeiten können, aber wenn wir darauf zu sprechen kommen, finde ich es danach immer besonders schlimm. Es hilft aber unheimlich gewisse Zusammenhänge zu verstehen.
2009 K1 gesund
2015 K2 gesund
2021 K3 schwere Depri mit Panikattacken, ZG, SG, fast 6 Monate stationär mit Kind, aktuell planlos :roll:
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