therapeutenwechsel, aber wie finde ich den richtigen??

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debora

therapeutenwechsel, aber wie finde ich den richtigen??

Beitrag von debora »

Hallo,

ich habe jetzt 4 Sitzungen bei einer Verhaltenstherapeutin hinter mir.
Diese Frau hat aber einen Therapeutenwechsel vorgeschlagen, weil sie
mir in meiner Situation nicht richtig weiterhelfen kann, meint sie. (Ich
hatte eine Wochenbettpsychose.) Jetzt habe ich auf die Schnelle eine
eue Therapeutin gefunden, aber die macht Tiefenpsychologie.
Was meint ihr, soll ich das trotzdem ausprobieren?
Ihr schreibt im Forum öfter, dass Verhaltenstherapie mehr bringt...
Sagt doch mal was dazu.
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Liebe Debora,

auch ich stehe vor einer solchen Entscheidung: tiefen oder verhalten. Ich denke aber, dass es ganz schwer darauf ankommt, was für Probleme du hast. DAS ist doch das Entscheidende! Davon hast du bisher noch nichts berichtet, oder habe ich mich "verguckt"? Eine Wochenbettpsychose sagst du und vier Sitzungen, aber worauf begründet sich deine Psychose? Was scheint der Ursprung zu sein? Was sagt denn deine "Ex-Therapeutin" genau? Welche Symptome traten bei dir auf? Kann du mehr berichten, damit die gut gemeinten Ratschläge konkreter werden können?

LG Amöbe
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Ihr beiden,

es ist schon so, das entscheidend ist, was der Grund für Eure Erkrankung , ist. Wenn es da nichts gibt, was bewältigt werden muss, dann macht eine tiefenpsychologische Therapie auch keinen Sinn.
Wenn ich mich als Beispiel nehme: ich kenne die Leichen in meinem Keller, ohne dafür eine Psychoanalyse gebraucht zu haben. Es hat mir nichts genutzt, zu wissen, woher meine Probleme kamen (allerdings auch nicht alle, denn meine PPD war zum großen Teil hormonell begründet, meine alten Schreckgespenster dagegen vererbt und darüber hinaus zusätzlich "hausgemacht") - ich brauchte Techniken, um die Angst zu lösen, zu vertreiben, wieder Licht zu sehen, überhaupt wieder richtig sehen zu können, nicht nur das, was mir mein Hirn vorgab.
Das alles hätte ich in einer Therapie, einer kognitiven und/oder Verhaltenstherapie schneller lernen können - da ich aber keine Therapie gemacht habe, muste ich mir da alles autodiadktisch aneignen. langwierig und unter Schweiß und Tränen, aber dafür erfolgreich. Aber auch das bin genau ich - habe mir schon immer das Meiste selber beigebracht, wofür ich mich interessiert habe, und so eben auch, wie mein Hirn wieder richtig tickt. :wink:

Tut Euch das nicht an, geht zu einer Therapie, zur Richtigen!

LG,
Inez
debora

Beitrag von debora »

Hallo Amöbe,
so richtig weit bin ich in den 4 Thera-Stunden noch nicht gekommen.
Die Ärtze sagen, auf jeden Fall hormonell bedingt. Ich denke aber, es hat
schon viel mit meiner Kindheit zu tun. Da gibt es zwar nichts "Großes", das passiert ist. Es gibt nur eine Über-Mama, die bei meiner Geburt schon relativ alt war und die mich (bis heute) nicht loslassen kann. Unsere Beziehung ist immer noch auf der Eltern-Kind-Ebene. Ich krieg es von mir aus nicht hin, mich von ihr abzunabeln. Tja, und als ich dann selbst Mutter geworden bin, hat mich das ganz schön aus der Bahn geworfen. Klingt schon nach Tiefenpsychologie, meinst du nicht??
gute_wuensche

Beitrag von gute_wuensche »

hallo,

ich bin auch bei einer tiefenpsychologin, das hat sich so ergeben. manchmal finde ich es auch gar nicht so schlecht, weil ich von der schwangerschaft und der entbindung traumatisiert bin, manchmal fehlt mir dann allerdings das pratkische, wie setze ich was um, ich habe ängste, ich kenne ein bißchen den ursprung, ich weiß um was es geht, wäre da nicht eine verhaltenstherapeutin besser ?
Ich dachte auch über einen wechsel nach, ich werde es aber wahrscheinlich doch nicht machen, weil mir mene therapeutin auch schon viel geholfen hat und mir erklärt hat. ich habe schon was gelernt.
wichtig finde ich,das du auf dein bauchgefühl hörst, was tut dir gut, fühlst du dich wohl, stimmt es für dich.

lg!
gute_wuensche

Beitrag von gute_wuensche »

http://verlag.psychiatrie.de/buecher/ra ... k/320.html

schau dir mal den link an, hilft dir vielleicht
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo debora,

klingt nach Tiefenpsychologie, ja. Und warum auch nicht? Ich werde es ebenfalls probieren, denn vielleicht muss ich mehr aufarbeiten als ich es annehme. Mir scheint es doch zunächst wichtiger zu sein zu wissen, wer man ist, woher man kommt, welche Eigenschaften man von wem geerbt hat oder auch nicht und welche Konflikte in der Vergangeheit vorlagen. Ich werde erst mal aufarbeiten. Schaden kann es nicht. Ich kann mich auch an nichts "Großes" erinnern und so wie bei dir war das Verhältnis zu meiner Mami nicht immer das beste. Es legte sich aber mit den Kindern. Daher schlage ich wohl diesen "tiefen" Weg ein, in der Hoffnung auf viel mehr "Hochs"!

LG Amöbe

P.S. In meinen ersten 5 Sitzungen lief ebenfalls nicht "viel", außer Gesprächen über Akutsitaution und etwas History.
debora

Beitrag von debora »

hallo amöbe,
na dann sind wir ja schon zu zweit!
ich wünsche dir auf jeden fall ganz viele hochs und bin gespannt, wie es bei dir weitergeht. kannst mich ja mal drüber informieren. mein termin ist schon am donnerstag. hilfe!! hab schon ein bisschen bammel vor dem, was kommt.
alles gute und danke für deine antworten.
gruß, debora
*Jessi*

Beitrag von *Jessi* »

Hallo debora,
es gibt auch unabhängige Institute (mir fällt der Name gerade nicht ein ),
dort gibt es verschiedene Therapeuten.
Du machst ein paar Stunden dort und wirst darüber beraten, welche therapie für dich die beste wäre.
Übrigens komme ich auch aus so einer "nicht ganz richtigen" Eltern-Kind-Beziehung und wurde auch mit dem selber Mutter werden aus der Bahn geworfen. Da liegen viele Wurzlen in der Kindheit und meine aktuelle Diagnose verknüpft sich in vielen Punkten mit der Wochenbettdepri.
Ein sehr informatives buch dazu ist "Das Drama des begabten Kindes".
Ich wünsche dir viel Glück bei Deiner ersten Sitzung ...
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