therapeutin hat jetzt nach 7 monaten eine mittelgradige depressive episode diagnostiziert

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Liska

therapeutin hat jetzt nach 7 monaten eine mittelgradige depressive episode diagnostiziert

Beitrag von Liska »

hallo zusammen,

ich war schon länger nicht mehr hier. es ging mir einige wochen ganz gut. ich konnte kontakte zu anderen müttern aufbauen. und dann, plötzlich, ist alles wieder zusammengebrochen.
seit 5 wochen geht es mir derart schlecht, dass ich mixh auf nichts mehr freue, gar keine energie habe etwas mif meinem sohn zu unternehmen - er ist mittler 10 monate alt. ich kann nicht mehr arbeiten gehen.
meine therapeutin hat mir jetzt die diagnose: mittelgradige depressive episode diagnostiziert. kann mir da jemand was aus eigener erfahrung berichten? ist das auch ohne medikamente machbar? mir geht es manchmal so schlechte, dass ich den ganzen tag nur sagen kann: „ich kann nicht mehr.“ immer und immer wieder. manchmal frage ich mich was da eigentlich los ist. es könnte mir gut gehen. ich habe einen fanatischen freund - ich liebe ihn wirklich, kann aber zum beispiel seit der geburt keinerlei zuneigung mehr ertragen. geschweige denn an sex überhaupt nur denken. wir haben jetzt seit über einem jahr keinen sex mehr und langsam
macht mir das echt angst. wie lange kann so was dauern? ich sehne mich manchmal danach einfach nur zu fallen und nichts mehr zu spüren, leicht zu sein. dann denke ixh, das beste wäre in eine klinik zu gehen und dann denke ixu wieder: du spinnst, das ist völlig ubertrieben, anderen geht es sehr viel schlechter. usw...

ich würde mich wirklich sehr über einen regen austausch freuen.

liska
engelchen2012

Re: therapeutin hat jetzt nach 7 monaten eine mittelgradige depressive episode diagnostiziert

Beitrag von engelchen2012 »

hallo liska!

ich kann dir nur von mir berichten. ich hatte auch eine mittelgradige depressive episode, für mich war sie einfach nur horror. ich dachte immer, ich schaffe es nie mehr heraus aus diesem tief. bei mir ging es nicht ohne medikamente. ich bin sogar irgendwann freiwillig in eine klinik. ich war ganz unten, habe nichts mehr gegessen, war nur noch ein schatten meiner selbst. konnte nur liegen, schlafen, weinen. in der klinik bekam ich die richtigen medikamente, tolle therapiemöglichkeiten und ich hatte einfach die möglichkeit, mich aus dem alltag rauszunehmen, abstand zu gewinnen und mich nur auf mich zu konzentrieren.
das heißt jetzt nicht, dass du unbedingt in eine klinik musst, viele schaffen es auch ohne. aber eventuell wären medikamente schon angebracht. was meint deine therapeutin dazu?
nach den 7 wochen klinik war ich noch lange nicht gesund, aber es ging mir sooooooooooooooooooooo viel besser, ich konnte den alltag mit kind wieder meistern und auch kleine tiefs gut überstehen.
ich wünsche dir, dass es bei dir bald wieder aufwärts geht. gut ist auch, dass dein freund so viel verständnis zeigt. auch für die angehörigen ist es oft nicht einfach mit "uns".

alles liebe, engelchen
Liska

Re: therapeutin hat jetzt nach 7 monaten eine mittelgradige depressive episode diagnostiziert

Beitrag von Liska »

hallo engelchen,

vielen dank für deine antwort!
meine therapeutin hält es für eine gute idee etwas einzunehmen, drängt mich aber nicht in diese richtung.
das mit den angehörigen ist so wahr und es macht gleichzeitig ein so unglaublich großes thema auf. man möchte verständins, weiß man bekommt keins und zieht sich immer mehr zurück. das sehe ich als große gefahr bei mir.
nächste woche habe ich einen termin bei einer psychaterin (vorrangig wegen meiner krankmeldung die ich benötige). ich werde auch die medikamentenfrage mit ihr besprechen. ich hätte nie geglaubt, dass ich so etwas mal brauchen könnte, aber gerade fühle ich mich nur noch überfordert und kraftlos und möchte alleine sein. decke über den kopf sozusagen.

ganz liebe grüße
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